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Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 49. Rudolstadt, 6. September 1847.

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[Spaltenumbruch] davon, wenn er dem Spruche der Götter folgt, und dieser lautet:
die Stunde ist da.

Der Preis des Landes übersteigt zur Zeit nicht den der Regie-
rungsländereien, und Zugführer erhalten Prämien, wie denn wahr-
scheinlich ein Theil des Kaufgeldes in die Koloniecasse fällt, zum mittel-
baren Besten der Käufer. Alles Mögliche werden wir thun, auch
durch Gestattung von Fristzahlung, um es den Ansiedlern zu erleichtern.
Es leben hier fast bloß Deutsche. -- Der Pastor heißt Wilken aus
dem Hildesheimischen; auch sind schon zwei Aerzte da, wovon der
eine bloß privatisirt. Der fungirende heißt Dr. Götz. Auch ein
Herr Schulze aus Leipzig ist hier, er hat jüngst 50,000 Acres gekauft;
ein lieber Mann.

Wenn man hierher den Weg über New=York einschlägt, den ich
nach dem Rathe des Capitän Wienholz einschlug, auf dessen Schiff:
" Sir Isaac Newton," ich überfuhr, welches bis gegen Ende Septbr.
ohne Gefahr zur Benutzung offen steht, so kann man zwar zu Wasser
auf bekannten Canal= und Eisenbahnwegen bis zur Mündung des
Tennessee gelangen und da mit Dampfschiff bei gutem Wasser bis
Kingston, 5 deutsche Meilen von hier, kommen, allein der Weg ist
ein weiter Umweg; man muß daher lieber das mit jedem Sonnabende
von New = York abgehende Dampfschiff Southerner oder Northerner
benutzen, welche beide Schiffe mit einander abwechseln und regelmäßig
nach Charleston fahren, wo sie allemal Dienstags früh anlangen.
Das Zwischendeck ist für Passagiere recht gut -- wie sie nun einmal
sind, die Zwischendecke! -- und ich hörte auf dem Southerner durch-
aus keine Klage -- die Cajüte aber ist groß und prachtvoll! Den
Northerner habe ich gar nicht gesehen, er ist ganz neu erst jüngst
in See gelaufen. -- Dann stieg man vom Dampfschiffe sogleich auf
die wartende Eisenbahn, welche zwar noch nicht ganz fertig ist, später
aber wohl bis Kingston gehen wird. Dann geht die Reise noch ein
paar Tage zu Wagen oder zu Pferde oder sonst wie hierher nach
Tenessee, durch lauter schöne Gegenden, und zur Rechten immer die
Kette der Smoky mountains im Angesichte! Der Eintritt in Tennessee
ist sehr wohlthuend und befriedigend; gleich die erste Stadt Cleveland
ist nett, die Fluren sind nach Verhältniß gut gebaut, man sieht schöne
Pferde, findet gute Wirthshäuser, und überall sind die Deutschen,
zumal als Ansiedler, etwas Neues und sehr willkommen. So gelangt
man endlich bei Kingston an den Tennessee, und von da steigt man
ins Erzgebirge hinauf, bis hierher!

Doch ich breche ab. Alle zur Auswanderung Gedrängte oder
Entschlossene lade ich mit gutem Gewissen vor Gott ein, hierher zu
kommen ( wo möglich direct über Charleston zu allen Zeiten des
Jahres, weil im Sommer der Aufenthalt nur etwa eine Stunde
dauert -- ) und dann bei Fleiß und Geschick nicht nur eines vollkom-
men sorgenfreien Alters, sondern auch eines sich sichtbar mehrenden
Wohlstandes gewärtig zu sein. Die Bedingung der Aufnahme in die
Kolonie ist für Arme: die Bürgschaft eines Bemittelten für sie
während des ersten Jahres, späterhin wird sich alles von selbst
finden. Sämereien aller Art sind willkommen. Erdäpfel gedeihen
hier. Fabriken werden gewünscht."

Vermischte Nachrichten.

Dampfschiffahrt nach Australien. Eine Gesellschaft,
welche eine regelmäßige Dampfverbindung zwischen Singapore und
Sidney einrichten will, hat durch königlichen Freibrief vom 6. Aug.
Corporationsrechte erhalten. Man wird in Zukunft für die Reise
nach Sidney etwa 64 Tage brauchen, nämlich 42 Tage von England
nach Singapore, 10 Tage von da nach Port Essington und
12 Tage von letzterem Platze nach Sidney.

   
[Spaltenumbruch]

Jm "Louisville Courier" erzählt ein Mitkämpfer der Schlacht
von Monterey Folgendes: "Als ich auf unserem linken Flügel in
der Nähe eines Forts stationirt war, bemerkte ich, wie ein merikani-
sches Weib sich damit beschäftigte, den Verwundeten beider Heere
Brod und Wasser darzureichen. Jch sah dieß engelgleiche Wesen das
Haupt eines Schwerverwundeten auf ihren Schooß nehmen, ihm Speise
und Trank geben und ihn sorgfältig mit einem Tuche verbinden, das
sie von ihrem eigenen Kopfe nahm. Nachdem ihr Vorrath erschöpft
war, eilte sie nach Hause, um sich abermals mit Brot und Wasser
zu versehen; als sie jedoch zurückkehrte, um neue Leidende zu trösten
und zu laben, hörte ich den Knall einer Flinte, und -- das arme
schuldlose Geschöpf fiel todt nieder. Es muß ein zufälliger Schuß
gewesen sein; ich will es wenigstens zur Ehre der Menschheit glauben.
Mit Entsetzen wandte ich mich ab und erhob unwillkürlich die Augen
zum Himmel: Guter Gott, dachte ich, was ist doch der Krieg! --
Folgenden Tages kam ich an derselben Stelle vorbei und sah den
Körper noch dort liegen, ihm zur Seite das Brod und die zerbrochene
Flasche, worin sich noch einige Tropfen Wassers befanden. Es waren
die Embleme ihres Berufs. Die Kugeln flogen wie Hagel um uns
her, aber wir höhlten ein Grab aus und begruben das heldenmüthige
Opfer seiner Menschenliebe nach Soldatenart."

Franz Lieber, Professor am College in Columbia in Süd-
Carolina schreibt unterm 21. Juni d. J. an drei seiner Verwandten
in Züllichau folgendes: "Jch übersende Euch die Summe von
578 Dollars für die Nothleidenden in Deutschland. Wir
haben hier mehrere deutsche Schuhmacher, Schneider, Uhrmacher und
andere Handwerker. Ungefähr 15 von ihnen haben sich seit andert-
halb Jahren zu einer musikalischen Gesellschaft vereinigt unter der
Leitung eines Deutschen, der hier Musiklehrer ist. Sie nennen sich
"Philharmonier." Sowie ich nun von der Hungersnoth in Deutsch-
land hörte, schlug ich vor, eine musikalische Soiree zu Gunsten der
Nothleidenden zu geben. Alles ging ausgezeichnet. Wir hatten nahe
an 600 Zuhörer und dadurch den Ertrag erzielt, den ich Euch bei-
liegend zugehen lasse. Wollet ihr nun selbst berathen, was am besten
mit diesem Gelde zu thun sei. Mir scheint das Erzgebirge am näch-
sten sich darzubieten. Dabei vergesset auch nicht, daß Columbia unter
4500 Einwohnern 2500 Weiße hat und daß diese sich schon bei
bedeutenden Geld= und Kornsammlungen für die nothleidenden Jrländer
und Schottländer außerordentlich betheiligt haben." Von der so rei-
chen Spende sind 500 Thlr. dem unglücklichen Städtchen [unleserliches Material - 5 Zeichen fehlen]Geyer
im Erzgebirge überwiesen worden, und das Uebrige mit ungefähr
300 Thlrn. ist den hart Bedrängten in Oberschlesien zugedacht.

Die fürsorglichen Maaßregeln, welche von der Baden-
schen Regierung in Bezug auf Auswanderungen getroffen worden sind,
tragen bereits ganz herrliche Früchte. Den Mißbräuchen verschiedener
Agenten wurde dadurch auf eine kräftige Weise gesteuert, und die Aus-
wanderer selbst haben sich nicht mehr über unfreiwillige und kostspie-
lige Unterbrechung ihrer Reise zu beklagen.

Hr. Meinel, Königl. Bayer. Consul in Havre, veröffentlicht
soeben eine Schrift unter dem Titel: "Ein Wort über Agen-
turen zur Beförderung deutscher Auswanderer nach Nordamerika;
als Erwiederung auf die Erläuterungen und Erklärungen des Hrn.
W Finlay in Mainz. " Die Ausw. Zeitung wird hierauf bald
ausführlich zurückkommen.

Von Bremen nach Adelaide ( Süd=Australien ) ist vom
15. März k. J. an alle 6--8 Wochen Gelegenheit zu festen Preisen,
und zwar pr. Cajüte zu 200 Thlr., pr. Zwischendeck zu 80 Thlr.
a Person. Kinder unter 9 Jahren bezahlen die Hälfte. Man meldet
sich beim Allg. Auswanderungsbureau in Rudolstadt.

[Ende Spaltensatz]

[Spaltenumbruch] davon, wenn er dem Spruche der Götter folgt, und dieser lautet:
die Stunde ist da.

Der Preis des Landes übersteigt zur Zeit nicht den der Regie-
rungsländereien, und Zugführer erhalten Prämien, wie denn wahr-
scheinlich ein Theil des Kaufgeldes in die Koloniecasse fällt, zum mittel-
baren Besten der Käufer. Alles Mögliche werden wir thun, auch
durch Gestattung von Fristzahlung, um es den Ansiedlern zu erleichtern.
Es leben hier fast bloß Deutsche. -- Der Pastor heißt Wilken aus
dem Hildesheimischen; auch sind schon zwei Aerzte da, wovon der
eine bloß privatisirt. Der fungirende heißt Dr. Götz. Auch ein
Herr Schulze aus Leipzig ist hier, er hat jüngst 50,000 Acres gekauft;
ein lieber Mann.

Wenn man hierher den Weg über New=York einschlägt, den ich
nach dem Rathe des Capitän Wienholz einschlug, auf dessen Schiff:
Sir Isaac Newton,“ ich überfuhr, welches bis gegen Ende Septbr.
ohne Gefahr zur Benutzung offen steht, so kann man zwar zu Wasser
auf bekannten Canal= und Eisenbahnwegen bis zur Mündung des
Tennessee gelangen und da mit Dampfschiff bei gutem Wasser bis
Kingston, 5 deutsche Meilen von hier, kommen, allein der Weg ist
ein weiter Umweg; man muß daher lieber das mit jedem Sonnabende
von New = York abgehende Dampfschiff Southerner oder Northerner
benutzen, welche beide Schiffe mit einander abwechseln und regelmäßig
nach Charleston fahren, wo sie allemal Dienstags früh anlangen.
Das Zwischendeck ist für Passagiere recht gut -- wie sie nun einmal
sind, die Zwischendecke! -- und ich hörte auf dem Southerner durch-
aus keine Klage -- die Cajüte aber ist groß und prachtvoll! Den
Northerner habe ich gar nicht gesehen, er ist ganz neu erst jüngst
in See gelaufen. -- Dann stieg man vom Dampfschiffe sogleich auf
die wartende Eisenbahn, welche zwar noch nicht ganz fertig ist, später
aber wohl bis Kingston gehen wird. Dann geht die Reise noch ein
paar Tage zu Wagen oder zu Pferde oder sonst wie hierher nach
Tenessee, durch lauter schöne Gegenden, und zur Rechten immer die
Kette der Smoky mountains im Angesichte! Der Eintritt in Tennessee
ist sehr wohlthuend und befriedigend; gleich die erste Stadt Cleveland
ist nett, die Fluren sind nach Verhältniß gut gebaut, man sieht schöne
Pferde, findet gute Wirthshäuser, und überall sind die Deutschen,
zumal als Ansiedler, etwas Neues und sehr willkommen. So gelangt
man endlich bei Kingston an den Tennessee, und von da steigt man
ins Erzgebirge hinauf, bis hierher!

Doch ich breche ab. Alle zur Auswanderung Gedrängte oder
Entschlossene lade ich mit gutem Gewissen vor Gott ein, hierher zu
kommen ( wo möglich direct über Charleston zu allen Zeiten des
Jahres, weil im Sommer der Aufenthalt nur etwa eine Stunde
dauert -- ) und dann bei Fleiß und Geschick nicht nur eines vollkom-
men sorgenfreien Alters, sondern auch eines sich sichtbar mehrenden
Wohlstandes gewärtig zu sein. Die Bedingung der Aufnahme in die
Kolonie ist für Arme: die Bürgschaft eines Bemittelten für sie
während des ersten Jahres, späterhin wird sich alles von selbst
finden. Sämereien aller Art sind willkommen. Erdäpfel gedeihen
hier. Fabriken werden gewünscht.“

Vermischte Nachrichten.

Dampfschiffahrt nach Australien. Eine Gesellschaft,
welche eine regelmäßige Dampfverbindung zwischen Singapore und
Sidney einrichten will, hat durch königlichen Freibrief vom 6. Aug.
Corporationsrechte erhalten. Man wird in Zukunft für die Reise
nach Sidney etwa 64 Tage brauchen, nämlich 42 Tage von England
nach Singapore, 10 Tage von da nach Port Essington und
12 Tage von letzterem Platze nach Sidney.

   
[Spaltenumbruch]

Jm „Louisville Courier“ erzählt ein Mitkämpfer der Schlacht
von Monterey Folgendes: „Als ich auf unserem linken Flügel in
der Nähe eines Forts stationirt war, bemerkte ich, wie ein merikani-
sches Weib sich damit beschäftigte, den Verwundeten beider Heere
Brod und Wasser darzureichen. Jch sah dieß engelgleiche Wesen das
Haupt eines Schwerverwundeten auf ihren Schooß nehmen, ihm Speise
und Trank geben und ihn sorgfältig mit einem Tuche verbinden, das
sie von ihrem eigenen Kopfe nahm. Nachdem ihr Vorrath erschöpft
war, eilte sie nach Hause, um sich abermals mit Brot und Wasser
zu versehen; als sie jedoch zurückkehrte, um neue Leidende zu trösten
und zu laben, hörte ich den Knall einer Flinte, und -- das arme
schuldlose Geschöpf fiel todt nieder. Es muß ein zufälliger Schuß
gewesen sein; ich will es wenigstens zur Ehre der Menschheit glauben.
Mit Entsetzen wandte ich mich ab und erhob unwillkürlich die Augen
zum Himmel: Guter Gott, dachte ich, was ist doch der Krieg! --
Folgenden Tages kam ich an derselben Stelle vorbei und sah den
Körper noch dort liegen, ihm zur Seite das Brod und die zerbrochene
Flasche, worin sich noch einige Tropfen Wassers befanden. Es waren
die Embleme ihres Berufs. Die Kugeln flogen wie Hagel um uns
her, aber wir höhlten ein Grab aus und begruben das heldenmüthige
Opfer seiner Menschenliebe nach Soldatenart.“

Franz Lieber, Professor am College in Columbia in Süd-
Carolina schreibt unterm 21. Juni d. J. an drei seiner Verwandten
in Züllichau folgendes: „Jch übersende Euch die Summe von
578 Dollars für die Nothleidenden in Deutschland. Wir
haben hier mehrere deutsche Schuhmacher, Schneider, Uhrmacher und
andere Handwerker. Ungefähr 15 von ihnen haben sich seit andert-
halb Jahren zu einer musikalischen Gesellschaft vereinigt unter der
Leitung eines Deutschen, der hier Musiklehrer ist. Sie nennen sich
„Philharmonier.“ Sowie ich nun von der Hungersnoth in Deutsch-
land hörte, schlug ich vor, eine musikalische Soiree zu Gunsten der
Nothleidenden zu geben. Alles ging ausgezeichnet. Wir hatten nahe
an 600 Zuhörer und dadurch den Ertrag erzielt, den ich Euch bei-
liegend zugehen lasse. Wollet ihr nun selbst berathen, was am besten
mit diesem Gelde zu thun sei. Mir scheint das Erzgebirge am näch-
sten sich darzubieten. Dabei vergesset auch nicht, daß Columbia unter
4500 Einwohnern 2500 Weiße hat und daß diese sich schon bei
bedeutenden Geld= und Kornsammlungen für die nothleidenden Jrländer
und Schottländer außerordentlich betheiligt haben.“ Von der so rei-
chen Spende sind 500 Thlr. dem unglücklichen Städtchen [unleserliches Material – 5 Zeichen fehlen]Geyer
im Erzgebirge überwiesen worden, und das Uebrige mit ungefähr
300 Thlrn. ist den hart Bedrängten in Oberschlesien zugedacht.

Die fürsorglichen Maaßregeln, welche von der Baden-
schen Regierung in Bezug auf Auswanderungen getroffen worden sind,
tragen bereits ganz herrliche Früchte. Den Mißbräuchen verschiedener
Agenten wurde dadurch auf eine kräftige Weise gesteuert, und die Aus-
wanderer selbst haben sich nicht mehr über unfreiwillige und kostspie-
lige Unterbrechung ihrer Reise zu beklagen.

Hr. Meinel, Königl. Bayer. Consul in Havre, veröffentlicht
soeben eine Schrift unter dem Titel: „Ein Wort über Agen-
turen zur Beförderung deutscher Auswanderer nach Nordamerika;
als Erwiederung auf die Erläuterungen und Erklärungen des Hrn.
W Finlay in Mainz. “ Die Ausw. Zeitung wird hierauf bald
ausführlich zurückkommen.

Von Bremen nach Adelaide ( Süd=Australien ) ist vom
15. März k. J. an alle 6--8 Wochen Gelegenheit zu festen Preisen,
und zwar pr. Cajüte zu 200 Thlr., pr. Zwischendeck zu 80 Thlr.
à Person. Kinder unter 9 Jahren bezahlen die Hälfte. Man meldet
sich beim Allg. Auswanderungsbureau in Rudolstadt.

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Wenn man hierher den Weg über New=York einschlägt, den ich nach dem Rathe des Capitän Wienholz einschlug, auf dessen Schiff: „ Sir Isaac Newton,“ ich überfuhr, welches bis gegen Ende Septbr. ohne Gefahr zur Benutzung offen steht, so kann man zwar zu Wasser auf bekannten Canal= und Eisenbahnwegen bis zur Mündung des Tennessee gelangen und da mit Dampfschiff bei gutem Wasser bis Kingston, 5 deutsche Meilen von hier, kommen, allein der Weg ist ein weiter Umweg; man muß daher lieber das mit jedem Sonnabende von New = York abgehende Dampfschiff Southerner oder Northerner benutzen, welche beide Schiffe mit einander abwechseln und regelmäßig nach Charleston fahren, wo sie allemal Dienstags früh anlangen. Das Zwischendeck ist für Passagiere recht gut -- wie sie nun einmal sind, die Zwischendecke! -- und ich hörte auf dem Southerner durch- aus keine Klage -- die Cajüte aber ist groß und prachtvoll! Den Northerner habe ich gar nicht gesehen, er ist ganz neu erst jüngst in See gelaufen. -- Dann stieg man vom Dampfschiffe sogleich auf die wartende Eisenbahn, welche zwar noch nicht ganz fertig ist, später aber wohl bis Kingston gehen wird. Dann geht die Reise noch ein paar Tage zu Wagen oder zu Pferde oder sonst wie hierher nach Tenessee, durch lauter schöne Gegenden, und zur Rechten immer die Kette der Smoky mountains im Angesichte! Der Eintritt in Tennessee ist sehr wohlthuend und befriedigend; gleich die erste Stadt Cleveland ist nett, die Fluren sind nach Verhältniß gut gebaut, man sieht schöne Pferde, findet gute Wirthshäuser, und überall sind die Deutschen, zumal als Ansiedler, etwas Neues und sehr willkommen. So gelangt man endlich bei Kingston an den Tennessee, und von da steigt man ins Erzgebirge hinauf, bis hierher! Doch ich breche ab. Alle zur Auswanderung Gedrängte oder Entschlossene lade ich mit gutem Gewissen vor Gott ein, hierher zu kommen ( wo möglich direct über Charleston zu allen Zeiten des Jahres, weil im Sommer der Aufenthalt nur etwa eine Stunde dauert -- ) und dann bei Fleiß und Geschick nicht nur eines vollkom- men sorgenfreien Alters, sondern auch eines sich sichtbar mehrenden Wohlstandes gewärtig zu sein. Die Bedingung der Aufnahme in die Kolonie ist für Arme: die Bürgschaft eines Bemittelten für sie während des ersten Jahres, späterhin wird sich alles von selbst finden. Sämereien aller Art sind willkommen. Erdäpfel gedeihen hier. Fabriken werden gewünscht.“ Vermischte Nachrichten. Dampfschiffahrt nach Australien. Eine Gesellschaft, welche eine regelmäßige Dampfverbindung zwischen Singapore und Sidney einrichten will, hat durch königlichen Freibrief vom 6. Aug. Corporationsrechte erhalten. Man wird in Zukunft für die Reise nach Sidney etwa 64 Tage brauchen, nämlich 42 Tage von England nach Singapore, 10 Tage von da nach Port Essington und 12 Tage von letzterem Platze nach Sidney. ( W. Z. ) Jm „Louisville Courier“ erzählt ein Mitkämpfer der Schlacht von Monterey Folgendes: „Als ich auf unserem linken Flügel in der Nähe eines Forts stationirt war, bemerkte ich, wie ein merikani- sches Weib sich damit beschäftigte, den Verwundeten beider Heere Brod und Wasser darzureichen. Jch sah dieß engelgleiche Wesen das Haupt eines Schwerverwundeten auf ihren Schooß nehmen, ihm Speise und Trank geben und ihn sorgfältig mit einem Tuche verbinden, das sie von ihrem eigenen Kopfe nahm. Nachdem ihr Vorrath erschöpft war, eilte sie nach Hause, um sich abermals mit Brot und Wasser zu versehen; als sie jedoch zurückkehrte, um neue Leidende zu trösten und zu laben, hörte ich den Knall einer Flinte, und -- das arme schuldlose Geschöpf fiel todt nieder. Es muß ein zufälliger Schuß gewesen sein; ich will es wenigstens zur Ehre der Menschheit glauben. Mit Entsetzen wandte ich mich ab und erhob unwillkürlich die Augen zum Himmel: Guter Gott, dachte ich, was ist doch der Krieg! -- Folgenden Tages kam ich an derselben Stelle vorbei und sah den Körper noch dort liegen, ihm zur Seite das Brod und die zerbrochene Flasche, worin sich noch einige Tropfen Wassers befanden. Es waren die Embleme ihres Berufs. Die Kugeln flogen wie Hagel um uns her, aber wir höhlten ein Grab aus und begruben das heldenmüthige Opfer seiner Menschenliebe nach Soldatenart.“ Franz Lieber, Professor am College in Columbia in Süd- Carolina schreibt unterm 21. Juni d. J. an drei seiner Verwandten in Züllichau folgendes: „Jch übersende Euch die Summe von 578 Dollars für die Nothleidenden in Deutschland. Wir haben hier mehrere deutsche Schuhmacher, Schneider, Uhrmacher und andere Handwerker. Ungefähr 15 von ihnen haben sich seit andert- halb Jahren zu einer musikalischen Gesellschaft vereinigt unter der Leitung eines Deutschen, der hier Musiklehrer ist. Sie nennen sich „Philharmonier.“ Sowie ich nun von der Hungersnoth in Deutsch- land hörte, schlug ich vor, eine musikalische Soiree zu Gunsten der Nothleidenden zu geben. Alles ging ausgezeichnet. Wir hatten nahe an 600 Zuhörer und dadurch den Ertrag erzielt, den ich Euch bei- liegend zugehen lasse. Wollet ihr nun selbst berathen, was am besten mit diesem Gelde zu thun sei. Mir scheint das Erzgebirge am näch- sten sich darzubieten. Dabei vergesset auch nicht, daß Columbia unter 4500 Einwohnern 2500 Weiße hat und daß diese sich schon bei bedeutenden Geld= und Kornsammlungen für die nothleidenden Jrländer und Schottländer außerordentlich betheiligt haben.“ Von der so rei- chen Spende sind 500 Thlr. dem unglücklichen Städtchen _____Geyer im Erzgebirge überwiesen worden, und das Uebrige mit ungefähr 300 Thlrn. ist den hart Bedrängten in Oberschlesien zugedacht. Die fürsorglichen Maaßregeln, welche von der Baden- schen Regierung in Bezug auf Auswanderungen getroffen worden sind, tragen bereits ganz herrliche Früchte. Den Mißbräuchen verschiedener Agenten wurde dadurch auf eine kräftige Weise gesteuert, und die Aus- wanderer selbst haben sich nicht mehr über unfreiwillige und kostspie- lige Unterbrechung ihrer Reise zu beklagen. Hr. Meinel, Königl. Bayer. Consul in Havre, veröffentlicht soeben eine Schrift unter dem Titel: „Ein Wort über Agen- turen zur Beförderung deutscher Auswanderer nach Nordamerika; als Erwiederung auf die Erläuterungen und Erklärungen des Hrn. W Finlay in Mainz. “ Die Ausw. Zeitung wird hierauf bald ausführlich zurückkommen. Von Bremen nach Adelaide ( Süd=Australien ) ist vom 15. März k. J. an alle 6--8 Wochen Gelegenheit zu festen Preisen, und zwar pr. Cajüte zu 200 Thlr., pr. Zwischendeck zu 80 Thlr. à Person. Kinder unter 9 Jahren bezahlen die Hälfte. Man meldet sich beim Allg. Auswanderungsbureau in Rudolstadt.

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Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 49. Rudolstadt, 6. September 1847, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer49_1847/7>, abgerufen am 28.03.2024.