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Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 5. Rudolstadt, 31. Januar 1848.

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Sollten auch während der elf Jahre, welche verflossen sind,
seit ich Amerika verlassen, die Wälder in der genannten Strecke
um Vieles gelichtet worden sein, so wird es doch den Farmers,
welche selbst kein Holz mehr besitzen, nicht schwer werden, sich das
nöthige Bauholz zu verschaffen und kostenfrei werden sie sich mit
Brennholz versorgen können.

3 ) Was verspricht jene Gegend hinsichtlich des
Verkehrs?

Einer der größten Vortheile der Landschaft, welchen man
wohl nur selten in Amerika findet, ist die Nachbarschaft zweier
großer Städte, Washington und Baltimore, und einer schönen
Mittelstadt, Frederikstown. Darin mag auch die Ursache
liegen, daß sich hier, obwohl die Gegend nicht im Rufe der Frucht-
barkeit steht, doch so viele reiche Bewohner finden. Häufig trifft
man in den dortigen Farms sehr schöne, städtisch erbaute,
mehrere Stock hohe, steinerne, manchmal sogar palast= und schloß-
ähnliche Gebäude. Freilich kann der hier wohnende Farmer seine
Producte leicht in Geld umsetzen, während dieß im tiefen Jnnern
oft mit großen Schwierigkeiten verbunden ist und der Producent
sich damit begnügen muß, seine Erzeugnisse durch Umtausch in
Zucker, Kaffe, Stahl= und Eisenwaaren zu verwerthen. Ueberall
gibt es hier Städtchen, wo alle Bedürfnisse des Lebens reichlich
zu haben sind, Chausseen und Straßen durchkreuzen das Land
und die großen Städte sind durch Eisenbahnen verbunden, welche
den Verkehr erleichtern und befördern.

4 ) Jn welcher Weise ist dort für den Unterricht
gesorgt?

Die allgemeine Bildung des Maryländers beweist schon, daß
für Schulanstalten genügend Sorge getragen werde. Jn jedem
Städtchen, mag es noch so klein sein, wird die Schule nie fehlen.
Daß die Kinder der einzeln wohnenden Farmer freilich oft eine
große Strecke Weges zur nächsten Schule machen müssen, liegt
in der Natur der Sache. Uebrigens habe ich in den wenigen
Schullehrern, welche ich in Maryland kennen lernte, sehr gebildete,
kenntnißreiche Männer gefunden, in grellem Contraste gegen die
deutschen Schullehrer in Pennsylvanien, wo nicht selten ein
ganz unwissender Handwerker, der kaum selbst lesen und schreiben
kann, zu einem solchen Posten berufen wird. Als ein Beweis
einer guten Schuleinrichtung in Maryland mag es wohl noch
gelten, daß fast sämmtliche Farmers dort eine schöne Hand schreiben.

5 ) Sind freie Arbeiter dort zu haben, und stehen
die Arbeitslöhne eben so hoch, wie im Westen?

Bei der großen Anzahl schwarzer Sclaven, die es hier gibt,
können natürlich freie Arbeiter nicht gedeihen, nicht einmal manche
Handwerker, da viele derartige Arbeiten, z. B. Schuhmacher=,
Schneider=, Weber=, Schmiedearbeit auf den Farmen selbst durch
Sclaven verrichtet werden. Jedoch weil man hier die Sclaven
nicht gern und nie ohne dringende Ursache verkauft, so haben
manche Besitzer einen solchen Ueberfluß an Arbeitskräften, daß sie
deren gern auswärts in Lohn geben und sie auf Eisenbahn=, Ca-
nalbauten ec. schicken, oder an Privatpersonen vermiethen. Jch
selbst habe deren gebraucht und nebst Kost pr. Kopf 1 / 2 Dollar
bezahlen müssen. Jn der That arbeiten sie auch viel mehr und
ausdauernder, als die weißen Arbeiter.

6 ) Jst das Land gut bewässert?

Der prachtvolle Potamac floß ohngefähr in der Entfernung
von einer Stunde an meiner Wohnung vorüber und überall fand
ich schöne Flüsse und Bäche mit klarem, silberhellen Wasser, an
denen zahlreiche Mühlen lagen. Kühle Quellen sprudelten an
vielen Orten aus Felsen, oder unter schattigen Bäumen hervor.
Ueberhaupt dürfte Wassermangel in Amerika nur unter die Selten-
heiten gehören. Jndeß sagt man, daß da, wo Wasserrreichthum
ist, Bodenarmuth herrsche.

[Spaltenumbruch]

7 ) Sind Pachtungen dort leicht zu haben?

Ja. So leicht, daß Ankündigungen in einer der dortigen
Zeitungen zahlreiche Anerbietungen zur Folge haben müssen, da
es so viele unbebaute Stellen dort gibt. Die Pachbedingung lautet,
wenigstens war dieß zu meiner Zeit der Fall, gewöhnlich auf ein
Drittheil des Ertrags. Auch würde ich Jedem rathen, der sich
in dieser Gegend niederlassen wollte, lieber zuerst eine solche Pach-
tung einzugehen und damit vielleicht ein oder mehrere Jahre seinen
Lebensunterhalt zu erwerben. Während dieser Zeit werden ihm
viele und mancherlei Anerbietungen zu Käufen kommen und er
wird unterdessen das Land kennen gelernt und den nöthigen Scharf-
blick gewonnen haben, die beste Lage beim eignen Ankauf zu wählen.

8 ) Würde eine Gesellschaft von Oekonomen und
Handwerkern in einer Niederlassung dort ihren
Zweck erreichen?

Von einer gesellschaftlichen Ansiedelung in dieser Gegend würde
ich gänzlich abrathen; denn erstens müßte sie bald zersplittert werden,
da die [unleserliches Material - 8 Zeichen fehlen]dortigen Ländereien keine Staatsländereien mehr sind, zwei-
tens würde das Gesuch nach einer großen Zahl Acres auf einem
beschränkten Landstriche den Preis derselben erhöhen, und drittens
endlich bliebe zu bedenken, daß die dort verkäuflichen Güter fast
nur in einem solchen Stande sich befinden, daß der Eigenthümer
sie erst nach mehreren Jahren sorgfältiger Pflege wieder tragbar
machen und reichlichen Lohn für seine Mühe erwarten kann.

Mein Rath, sich auf dieser Landstrecke anzusiedeln, gilt nur
einzelnen, vermögenden und nur solchen Familien, welche die erfor-
derliche Bildung besitzen, um unter und neben gebildeten Leuten
sich wohl zu fühlen. Jch wiederhole aber, daß viele der hier ver-
käuflichen Farmen als nicht mehr ertragfähig angesehen werden.
Jch habe die Vermuthung aufgestellt, daß es vielleicht dem guten
deutschen Fleiße gelingen werde, freilich wohl anfänglich mit vielen
Mühen und Opfern, den Boden wieder in den Stand zu setzen,
daß sein Erwerber sich auf ihm eine glücklichere Zukunft zu be-
reiten vermöchte, als wenn er sich in den tiefen Westen begräbt.
Aber ich rathe Jedem erst, die Sache an Ort und Stelle zu unter-
suchen; wenn er in Baltimore landet, die kurze Reise von da auf
der Eisenbahn nach Washington zu machen, in Georgstown in
einem Gasthofe einzukehren, wo zahlreich Virginische und Mary-
ländische Farmer zusammen kommen, sich mit diesen zu besprechen
und auf diesem Wege genauere Nachrichten über das fragliche
Land einzuziehen. Auch wird er wohlthun, einen Abstecher von
5 -- 6 Stunden tiefer ins Land hinein zu machen, um sich selbst
von den genaueren Umständen zu überzeugen, und seine Reise
nicht so einzurichten, als wolle und müsse er sich in diesen Ge-
genden ansiedeln, welche ich unbedingt zu empfehlen um so
weniger wagen mag und kann, als bereits eine Reihe von Jahren
verflossen ist, seit ich jene Gegenden verlassen habe und die Ver-
änderungen in Amerika mit Riesenschritten vorwärtsschreiten.

Jch schließe mit einer kurzen Beschreibung der Farm, auf
welcher ich mich selbst niederlassen wollte.

Nachdem mir bereits Alles, was ich in Amerika unternommen
hatte, mißglückt war, bot sich mir endlich im August 1835, nach-
dem ich Hülfsmittel aus Europa bekommen hatte, Gelegenheit dar,
eine Farm zu kaufen, und ich verband mich mit noch zwei andern
deutschen Familien zu diesem Unternehmen. Die Farm lag in
der eben erwähnten Gegend, bestand aus 120 Acres klares Land,
30 Acres sehr schön und dicht bestandenen Holzbodens, einer großen
Plantage gerade sehr reich belasteter Aepfel = und Pfirsichbäume,
nebst 50 -- 60 Kirschbäumen. 5 -- 6 Quellen sprudelten dort her-
vor und bildeten mehrere Bäche, welche sich gegen die Grenze
hin zu einem Flüßchen vereinigten, stark genug, eine Mühle zu
treiben. Seit länger als 10 Jahren hatte die Farm brach ge-
legen; von Fencen war nur noch auf einer Seite, von Gebäuden

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Sollten auch während der elf Jahre, welche verflossen sind,
seit ich Amerika verlassen, die Wälder in der genannten Strecke
um Vieles gelichtet worden sein, so wird es doch den Farmers,
welche selbst kein Holz mehr besitzen, nicht schwer werden, sich das
nöthige Bauholz zu verschaffen und kostenfrei werden sie sich mit
Brennholz versorgen können.

3 ) Was verspricht jene Gegend hinsichtlich des
Verkehrs?

Einer der größten Vortheile der Landschaft, welchen man
wohl nur selten in Amerika findet, ist die Nachbarschaft zweier
großer Städte, Washington und Baltimore, und einer schönen
Mittelstadt, Frederikstown. Darin mag auch die Ursache
liegen, daß sich hier, obwohl die Gegend nicht im Rufe der Frucht-
barkeit steht, doch so viele reiche Bewohner finden. Häufig trifft
man in den dortigen Farms sehr schöne, städtisch erbaute,
mehrere Stock hohe, steinerne, manchmal sogar palast= und schloß-
ähnliche Gebäude. Freilich kann der hier wohnende Farmer seine
Producte leicht in Geld umsetzen, während dieß im tiefen Jnnern
oft mit großen Schwierigkeiten verbunden ist und der Producent
sich damit begnügen muß, seine Erzeugnisse durch Umtausch in
Zucker, Kaffe, Stahl= und Eisenwaaren zu verwerthen. Ueberall
gibt es hier Städtchen, wo alle Bedürfnisse des Lebens reichlich
zu haben sind, Chausseen und Straßen durchkreuzen das Land
und die großen Städte sind durch Eisenbahnen verbunden, welche
den Verkehr erleichtern und befördern.

4 ) Jn welcher Weise ist dort für den Unterricht
gesorgt?

Die allgemeine Bildung des Maryländers beweist schon, daß
für Schulanstalten genügend Sorge getragen werde. Jn jedem
Städtchen, mag es noch so klein sein, wird die Schule nie fehlen.
Daß die Kinder der einzeln wohnenden Farmer freilich oft eine
große Strecke Weges zur nächsten Schule machen müssen, liegt
in der Natur der Sache. Uebrigens habe ich in den wenigen
Schullehrern, welche ich in Maryland kennen lernte, sehr gebildete,
kenntnißreiche Männer gefunden, in grellem Contraste gegen die
deutschen Schullehrer in Pennsylvanien, wo nicht selten ein
ganz unwissender Handwerker, der kaum selbst lesen und schreiben
kann, zu einem solchen Posten berufen wird. Als ein Beweis
einer guten Schuleinrichtung in Maryland mag es wohl noch
gelten, daß fast sämmtliche Farmers dort eine schöne Hand schreiben.

5 ) Sind freie Arbeiter dort zu haben, und stehen
die Arbeitslöhne eben so hoch, wie im Westen?

Bei der großen Anzahl schwarzer Sclaven, die es hier gibt,
können natürlich freie Arbeiter nicht gedeihen, nicht einmal manche
Handwerker, da viele derartige Arbeiten, z. B. Schuhmacher=,
Schneider=, Weber=, Schmiedearbeit auf den Farmen selbst durch
Sclaven verrichtet werden. Jedoch weil man hier die Sclaven
nicht gern und nie ohne dringende Ursache verkauft, so haben
manche Besitzer einen solchen Ueberfluß an Arbeitskräften, daß sie
deren gern auswärts in Lohn geben und sie auf Eisenbahn=, Ca-
nalbauten ec. schicken, oder an Privatpersonen vermiethen. Jch
selbst habe deren gebraucht und nebst Kost pr. Kopf 1 / 2 Dollar
bezahlen müssen. Jn der That arbeiten sie auch viel mehr und
ausdauernder, als die weißen Arbeiter.

6 ) Jst das Land gut bewässert?

Der prachtvolle Potamac floß ohngefähr in der Entfernung
von einer Stunde an meiner Wohnung vorüber und überall fand
ich schöne Flüsse und Bäche mit klarem, silberhellen Wasser, an
denen zahlreiche Mühlen lagen. Kühle Quellen sprudelten an
vielen Orten aus Felsen, oder unter schattigen Bäumen hervor.
Ueberhaupt dürfte Wassermangel in Amerika nur unter die Selten-
heiten gehören. Jndeß sagt man, daß da, wo Wasserrreichthum
ist, Bodenarmuth herrsche.

[Spaltenumbruch]

7 ) Sind Pachtungen dort leicht zu haben?

Ja. So leicht, daß Ankündigungen in einer der dortigen
Zeitungen zahlreiche Anerbietungen zur Folge haben müssen, da
es so viele unbebaute Stellen dort gibt. Die Pachbedingung lautet,
wenigstens war dieß zu meiner Zeit der Fall, gewöhnlich auf ein
Drittheil des Ertrags. Auch würde ich Jedem rathen, der sich
in dieser Gegend niederlassen wollte, lieber zuerst eine solche Pach-
tung einzugehen und damit vielleicht ein oder mehrere Jahre seinen
Lebensunterhalt zu erwerben. Während dieser Zeit werden ihm
viele und mancherlei Anerbietungen zu Käufen kommen und er
wird unterdessen das Land kennen gelernt und den nöthigen Scharf-
blick gewonnen haben, die beste Lage beim eignen Ankauf zu wählen.

8 ) Würde eine Gesellschaft von Oekonomen und
Handwerkern in einer Niederlassung dort ihren
Zweck erreichen?

Von einer gesellschaftlichen Ansiedelung in dieser Gegend würde
ich gänzlich abrathen; denn erstens müßte sie bald zersplittert werden,
da die [unleserliches Material – 8 Zeichen fehlen]dortigen Ländereien keine Staatsländereien mehr sind, zwei-
tens würde das Gesuch nach einer großen Zahl Acres auf einem
beschränkten Landstriche den Preis derselben erhöhen, und drittens
endlich bliebe zu bedenken, daß die dort verkäuflichen Güter fast
nur in einem solchen Stande sich befinden, daß der Eigenthümer
sie erst nach mehreren Jahren sorgfältiger Pflege wieder tragbar
machen und reichlichen Lohn für seine Mühe erwarten kann.

Mein Rath, sich auf dieser Landstrecke anzusiedeln, gilt nur
einzelnen, vermögenden und nur solchen Familien, welche die erfor-
derliche Bildung besitzen, um unter und neben gebildeten Leuten
sich wohl zu fühlen. Jch wiederhole aber, daß viele der hier ver-
käuflichen Farmen als nicht mehr ertragfähig angesehen werden.
Jch habe die Vermuthung aufgestellt, daß es vielleicht dem guten
deutschen Fleiße gelingen werde, freilich wohl anfänglich mit vielen
Mühen und Opfern, den Boden wieder in den Stand zu setzen,
daß sein Erwerber sich auf ihm eine glücklichere Zukunft zu be-
reiten vermöchte, als wenn er sich in den tiefen Westen begräbt.
Aber ich rathe Jedem erst, die Sache an Ort und Stelle zu unter-
suchen; wenn er in Baltimore landet, die kurze Reise von da auf
der Eisenbahn nach Washington zu machen, in Georgstown in
einem Gasthofe einzukehren, wo zahlreich Virginische und Mary-
ländische Farmer zusammen kommen, sich mit diesen zu besprechen
und auf diesem Wege genauere Nachrichten über das fragliche
Land einzuziehen. Auch wird er wohlthun, einen Abstecher von
5 -- 6 Stunden tiefer ins Land hinein zu machen, um sich selbst
von den genaueren Umständen zu überzeugen, und seine Reise
nicht so einzurichten, als wolle und müsse er sich in diesen Ge-
genden ansiedeln, welche ich unbedingt zu empfehlen um so
weniger wagen mag und kann, als bereits eine Reihe von Jahren
verflossen ist, seit ich jene Gegenden verlassen habe und die Ver-
änderungen in Amerika mit Riesenschritten vorwärtsschreiten.

Jch schließe mit einer kurzen Beschreibung der Farm, auf
welcher ich mich selbst niederlassen wollte.

Nachdem mir bereits Alles, was ich in Amerika unternommen
hatte, mißglückt war, bot sich mir endlich im August 1835, nach-
dem ich Hülfsmittel aus Europa bekommen hatte, Gelegenheit dar,
eine Farm zu kaufen, und ich verband mich mit noch zwei andern
deutschen Familien zu diesem Unternehmen. Die Farm lag in
der eben erwähnten Gegend, bestand aus 120 Acres klares Land,
30 Acres sehr schön und dicht bestandenen Holzbodens, einer großen
Plantage gerade sehr reich belasteter Aepfel = und Pfirsichbäume,
nebst 50 -- 60 Kirschbäumen. 5 -- 6 Quellen sprudelten dort her-
vor und bildeten mehrere Bäche, welche sich gegen die Grenze
hin zu einem Flüßchen vereinigten, stark genug, eine Mühle zu
treiben. Seit länger als 10 Jahren hatte die Farm brach ge-
legen; von Fencen war nur noch auf einer Seite, von Gebäuden

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Freilich kann der hier wohnende Farmer seine Producte leicht in Geld umsetzen, während dieß im tiefen Jnnern oft mit großen Schwierigkeiten verbunden ist und der Producent sich damit begnügen muß, seine Erzeugnisse durch Umtausch in Zucker, Kaffe, Stahl= und Eisenwaaren zu verwerthen. Ueberall gibt es hier Städtchen, wo alle Bedürfnisse des Lebens reichlich zu haben sind, Chausseen und Straßen durchkreuzen das Land und die großen Städte sind durch Eisenbahnen verbunden, welche den Verkehr erleichtern und befördern. 4 ) Jn welcher Weise ist dort für den Unterricht gesorgt? Die allgemeine Bildung des Maryländers beweist schon, daß für Schulanstalten genügend Sorge getragen werde. Jn jedem Städtchen, mag es noch so klein sein, wird die Schule nie fehlen. Daß die Kinder der einzeln wohnenden Farmer freilich oft eine große Strecke Weges zur nächsten Schule machen müssen, liegt in der Natur der Sache. Uebrigens habe ich in den wenigen Schullehrern, welche ich in Maryland kennen lernte, sehr gebildete, kenntnißreiche Männer gefunden, in grellem Contraste gegen die deutschen Schullehrer in Pennsylvanien, wo nicht selten ein ganz unwissender Handwerker, der kaum selbst lesen und schreiben kann, zu einem solchen Posten berufen wird. Als ein Beweis einer guten Schuleinrichtung in Maryland mag es wohl noch gelten, daß fast sämmtliche Farmers dort eine schöne Hand schreiben. 5 ) Sind freie Arbeiter dort zu haben, und stehen die Arbeitslöhne eben so hoch, wie im Westen? Bei der großen Anzahl schwarzer Sclaven, die es hier gibt, können natürlich freie Arbeiter nicht gedeihen, nicht einmal manche Handwerker, da viele derartige Arbeiten, z. B. Schuhmacher=, Schneider=, Weber=, Schmiedearbeit auf den Farmen selbst durch Sclaven verrichtet werden. Jedoch weil man hier die Sclaven nicht gern und nie ohne dringende Ursache verkauft, so haben manche Besitzer einen solchen Ueberfluß an Arbeitskräften, daß sie deren gern auswärts in Lohn geben und sie auf Eisenbahn=, Ca- nalbauten ec. schicken, oder an Privatpersonen vermiethen. Jch selbst habe deren gebraucht und nebst Kost pr. Kopf 1 / 2 Dollar bezahlen müssen. Jn der That arbeiten sie auch viel mehr und ausdauernder, als die weißen Arbeiter. 6 ) Jst das Land gut bewässert? Der prachtvolle Potamac floß ohngefähr in der Entfernung von einer Stunde an meiner Wohnung vorüber und überall fand ich schöne Flüsse und Bäche mit klarem, silberhellen Wasser, an denen zahlreiche Mühlen lagen. Kühle Quellen sprudelten an vielen Orten aus Felsen, oder unter schattigen Bäumen hervor. Ueberhaupt dürfte Wassermangel in Amerika nur unter die Selten- heiten gehören. Jndeß sagt man, daß da, wo Wasserrreichthum ist, Bodenarmuth herrsche. 7 ) Sind Pachtungen dort leicht zu haben? Ja. So leicht, daß Ankündigungen in einer der dortigen Zeitungen zahlreiche Anerbietungen zur Folge haben müssen, da es so viele unbebaute Stellen dort gibt. Die Pachbedingung lautet, wenigstens war dieß zu meiner Zeit der Fall, gewöhnlich auf ein Drittheil des Ertrags. Auch würde ich Jedem rathen, der sich in dieser Gegend niederlassen wollte, lieber zuerst eine solche Pach- tung einzugehen und damit vielleicht ein oder mehrere Jahre seinen Lebensunterhalt zu erwerben. Während dieser Zeit werden ihm viele und mancherlei Anerbietungen zu Käufen kommen und er wird unterdessen das Land kennen gelernt und den nöthigen Scharf- blick gewonnen haben, die beste Lage beim eignen Ankauf zu wählen. 8 ) Würde eine Gesellschaft von Oekonomen und Handwerkern in einer Niederlassung dort ihren Zweck erreichen? Von einer gesellschaftlichen Ansiedelung in dieser Gegend würde ich gänzlich abrathen; denn erstens müßte sie bald zersplittert werden, da die ________dortigen Ländereien keine Staatsländereien mehr sind, zwei- tens würde das Gesuch nach einer großen Zahl Acres auf einem beschränkten Landstriche den Preis derselben erhöhen, und drittens endlich bliebe zu bedenken, daß die dort verkäuflichen Güter fast nur in einem solchen Stande sich befinden, daß der Eigenthümer sie erst nach mehreren Jahren sorgfältiger Pflege wieder tragbar machen und reichlichen Lohn für seine Mühe erwarten kann. Mein Rath, sich auf dieser Landstrecke anzusiedeln, gilt nur einzelnen, vermögenden und nur solchen Familien, welche die erfor- derliche Bildung besitzen, um unter und neben gebildeten Leuten sich wohl zu fühlen. Jch wiederhole aber, daß viele der hier ver- käuflichen Farmen als nicht mehr ertragfähig angesehen werden. Jch habe die Vermuthung aufgestellt, daß es vielleicht dem guten deutschen Fleiße gelingen werde, freilich wohl anfänglich mit vielen Mühen und Opfern, den Boden wieder in den Stand zu setzen, daß sein Erwerber sich auf ihm eine glücklichere Zukunft zu be- reiten vermöchte, als wenn er sich in den tiefen Westen begräbt. Aber ich rathe Jedem erst, die Sache an Ort und Stelle zu unter- suchen; wenn er in Baltimore landet, die kurze Reise von da auf der Eisenbahn nach Washington zu machen, in Georgstown in einem Gasthofe einzukehren, wo zahlreich Virginische und Mary- ländische Farmer zusammen kommen, sich mit diesen zu besprechen und auf diesem Wege genauere Nachrichten über das fragliche Land einzuziehen. Auch wird er wohlthun, einen Abstecher von 5 -- 6 Stunden tiefer ins Land hinein zu machen, um sich selbst von den genaueren Umständen zu überzeugen, und seine Reise nicht so einzurichten, als wolle und müsse er sich in diesen Ge- genden ansiedeln, welche ich unbedingt zu empfehlen um so weniger wagen mag und kann, als bereits eine Reihe von Jahren verflossen ist, seit ich jene Gegenden verlassen habe und die Ver- änderungen in Amerika mit Riesenschritten vorwärtsschreiten. Jch schließe mit einer kurzen Beschreibung der Farm, auf welcher ich mich selbst niederlassen wollte. Nachdem mir bereits Alles, was ich in Amerika unternommen hatte, mißglückt war, bot sich mir endlich im August 1835, nach- dem ich Hülfsmittel aus Europa bekommen hatte, Gelegenheit dar, eine Farm zu kaufen, und ich verband mich mit noch zwei andern deutschen Familien zu diesem Unternehmen. Die Farm lag in der eben erwähnten Gegend, bestand aus 120 Acres klares Land, 30 Acres sehr schön und dicht bestandenen Holzbodens, einer großen Plantage gerade sehr reich belasteter Aepfel = und Pfirsichbäume, nebst 50 -- 60 Kirschbäumen. 5 -- 6 Quellen sprudelten dort her- vor und bildeten mehrere Bäche, welche sich gegen die Grenze hin zu einem Flüßchen vereinigten, stark genug, eine Mühle zu treiben. Seit länger als 10 Jahren hatte die Farm brach ge- legen; von Fencen war nur noch auf einer Seite, von Gebäuden

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Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 5. Rudolstadt, 31. Januar 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer05_1848/2>, abgerufen am 25.04.2024.