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Allgemeine Zeitung. Nr. 69. Augsburg (Bayern), 10. März 1871.

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[Spaltenumbruch] gesetzt werden. Der Minister des Jnnern Picard erklärt daß die Ver-
waltung bei der Ersetzung der Präfecten keineswegs alle in Betracht ziehen
werde welche diese ernannt habe. Die Regierung sei bereit die Jnstruc-
tionen der Versammlung zu befolgen, aber nur in den Fragen wo es gut
sei dieß zu thun. Debelcastel stellt den Antrag demzufolge den Loth-
ringern und Elsäßern welche Franzosen bleiben wollen, 100,000 Hektaren
Land in Algerien zur Verfügung gestellt werden. Der Antrag wird an
die Commission parlamentarischer Jnitiative verwiesen. Cochery ( Ka-
tholik ) trägt seinen Bericht über die Frage betreffs der Nichtwählbarkeit
der Präfecten vor. Dieser Bericht ist sehr hart für die Minister der Dele-
gation in Bordeaux und für Hrn. Ranc, Director der allgemeinen Polizei.
Dieser hatte die Veröffentlichung des durch die Pariser Regierung er-
lassenen Wahldecrets verboten. Als die Pariser Decrete auf diese Schwie-
rigkeiten in ihrer Ausführung stießen, veröffentlichte die Pariser Amts-
zeitung eine Note, welche behauptete: die Regierung hat zu Bordeaux das
auf den Waffenstillstand und das auf die Wahl der Präfecten bezügliche
Decret ausführen lassen.. ( Bewegung ) , aber erst Tags darauf kam in
Paris ein Abgesandter von Jules Simon an der diese Nachricht bestätigen
konnte. Es wird sodann ein neues Decret der Delegation veröffentlicht, zu
gleicher Zeit reisen Pelletan und Em. Arago nach Bordeaux, um es aus-
führen zu lassen. Zu Vierzon begegnen sie Cremieux, der nach Paris
gieng um die Regierung zur Ansicht der Delegation in Bordeaux zu be-
wegen. Er reist jedoch mit seinen Collegen zurück, und nun erst hört jeder
Widerstand gegen das Pariser Decret auf als Arago das Ministerium des
Jnnern übernommen hatte. Man veröffentlicht das Decret welches die
Ausschließung der Präfecten im Namen der Wahlfreiheit ausspricht. Dieses
neue Decret ist gezeichnet: "Garnier Pages und Consorten." ( Lärm. ) Das
letzte Decret der Regierung ist erlassen am 4 und veröffentlicht am 6 in
Bordeaux, dasselbe erklärt alle ihm entgegenstehenden Verfügungen für
ungültig. Der Berichterstatter schlägt vor daß die Nichtwählbarkeit eines
Präfecten aufzuhören habe wenn er acht Tage vor den Wahlen seine Ent-
lassung nehme. Als Gründe für die Nichtwählbarkeit der Präfecten an
sich führt er an daß sich der Präfect leicht seines Einflusses und seiner
Macht bedienen könne um seine Wahl durchzubringen, es verlange also
gerade das Princip der Wahlfreiheit die Ausschließung der Präfecten.
Langlois ( Paris ) protestirt energisch gegen den Ton des Berichts und
die Angriffe gegen Gambetta welche in demselben enthalten sind. Ein
anderer Deputirter verlangt über die Wahlfrage zu sprechen, und benutzt
dieß dazu um zu verlangen daß die Mitglieder der Delegation von Bor-
deaux in Anklagestand versetzt werden. ( Ausrufe, Sturm. ) Jules Simon:
Jch wurde in dem Bericht des Hrn. Cochery erwähnt. Wenn ich über meine
Mission in Bordeaux zu berichten hätte, so würde ich es nicht in den Aus-
drücken gethan haben wie der Berichterstatter. Was den Antrag anbelangt
welcher so eben gestellt wurde, so bitte ich die Versammlung alle Maßregeln
zu ergreifen um den Frieden im Lande herzustellen und heftige Proposi-
tionen zu beseitigen. Präsident bemerkt daß man ihn in Betreff des
Antrags über die Versetzung der Delegation in Anklagestand getäuscht
habe; er habe nur das Wort ertheilt um über die Wahlen zu sprechen. Die
Sitzung wird alsdann aufgehoben. Nächste Sitzung am Montag. --
Vormittags war folgende Depesche im Bureau der Versammlung ein-
gelangt: "Paris, 4 März, 1 Uhr Nachts. Senden Sie mir sofort
eine Division wenn Sie dieselbe zur Hand haben. Man bespricht laut den
Aufstand in den Vierteln von Belleville, Montmartre und la Villette.
General Vinoy. "

Am nächsten Dienstag kommt vor dem Kriegsgericht in Lyon der
Proceß wegen der Pöbelhinrichtung des Commandanten der Nationalgarde
Arnaud endlich zur Verhandlung; 14 "Republicaner" sind wegen Auf-
reizung zum Bürgerkriege, drei wegen Belobung einer durch das Gesetz als
Verbrechen qualificirten Handlung, einer noch wegen Verwundung eines
Agenten bei Ausübung seines Amtes, deßgleichen eine Frau wegen Belei-
digung gegen einen Agenten, ferner eilf wegen Ermordung Arnauds, acht-
zehn als Mitschuldige bei dem Morde, endlich noch einer wegen Beleidigung
eines Agenten angeklagt; fünf Betheiligte sind flüchtig. Ueber dreihun-
dert Zeugen sind geladen. Die Verhandlungen werden, wie man ver-
muthet, sehr langwierig werden.

sym19 Tours, 3 März. Wer die Franzosen vor wenigen Tagen gesehen
hätte, wo sie wegen des Friedens zwischen Fürchten und Hoffen schwebten,
und wer sie gestern beobachtete, nachdem die Depesche aus Bordeaux ange-
kommen war daß die Präliminarien durch die Nationalversammlung ge-
nehmigt seien! Wie demüthig, wie still, wie geduckt waren sie damals!
Zitternd vor Erwartung sahen sie jeder Nachricht aus Versailles entgegen;
die Schwierigkeiten welche sich im Schooße der Verhandelnden erhoben
hatten, die Gefahr welche einen Tag lang den Wiederausbruch des Krieges
befürchten ließ, hatten sich ihnen gleichsam instinctmäßig mitgetheilt; die
Angst malte sich auf allen Zügen. Friede, Friede um jeden Preis! war
da das Losungswort -- um Elsaß, Lothringen, um Milliarden, um alles
was die Deutschen fordern -- nur Friede! Und wie hier in Tours, wo
ich das zu beachten Gelegenheit hatte, so auch in Bordeaux, wie ich aus
dem Privatbrief eines Deputirten entnommen. Dort war die Verwirrung,
die Entmuthigung aufs höchste gestiegen als Thiers nicht zu der angesetzten
Stunde ankam. Was war geschehen? Alles glaubte, fürchtete man; nur
[Spaltenumbruch] den wahren Sachverhalt nahm man nicht an: daß die verzögerte Ankunft
des Bevollmächtigten durch eine Unregelmäßigkeit der Bahn herbeigeführt
worden war. Jch habe einige Details darüber. Der Sonderzug welcher
die HH. Thiers, Picard und die Commission der Fünfzehn von Paris nach
Bordeaux zurückbringen sollte, war am Dienstag dem 28 Februar 5 Uhr
5 Minuten auf dem Bahnhof in Poitiers angekommen. Jm Augenblick
wo der Zug einfuhr erhielt der Bahnhofschef eine Depesche, die ihm an-
kündigte daß die zwei Stränge in Vivonne verfahren seien, und zwar in
Folge des Zusammenstoßes und der Entgleisung zweier Güterzüge; um
die Circulation wiederherzustellen bedürfe es wohl einiger Stunden.
Dieser Unfall nöthigte den Chef der Executivgewalt und die ihn begleiten-
den Mitglieder der Nationalversammlung in Poitiers länger zu bleiben
als nach der Wichtigkeit der Tragweite, die sich gerade in diesem Augen-
blick an ihre Reise knüpfte, zu wünschen gewesen wäre. Um halb 9 Uhr
Morgens war die Bahn vollständig frei; der Zug nach Bordeaux gieng
ab, und kam dort gegen halb 2 Uhr an. Hr. Thiers schien außerordentlich
ermüdet, aber er hielt sich durch seine ungewöhnliche Lebhaftigkeit aufrecht.
Das Ergebniß der Versammlung ist bekannt. Wie groß sind aber nun
die Franzosen wieder! Wie stolz heben sie das Haupt, wie prächtig klap-
pern wieder die Phrasen! Wie furchtbar sind die Bedingungen! Nun
sind sie die Sieger, und fragen uns, die Besiegten, in stolzem Tone: wann
wir denn endlich unsere Sachen packen und wie lange wir denn ihre Groß-
muth noch mißbrauchen wollen? Zum Belege dafür einige Stimmen
aus den angesehensten Blättern der Touraine -- nur Blätter die wegen
ihrer ruhigen gemäßigten Haltung sehr geschätzt sind. "Wir kennen
jetzt die Tragweite der Opfer welche wir bringen, die Summe der
Schmerzen welche wir über uns ergehen lassen müssen, um diesem Ver-
nichtungskrieg, der unser unglückliches Land erschöpft hat, ein Ende zu
machen; wir haben hier nicht nöthig die grausamen Anforderungen zu
denen man uns verurtheilt hat eines weitern auseinander zu setzen. Die
Klage wäre von Seite Frankreichs wie ein Appell an das Mitleid, und
das verbietet uns die Würde und der Glaube an die Gerechtigkeit, und
jene Ausgleichungen welche die Zukunft bringt. Wenn es sich nur darum
gehandelt hätte mit Geld das Ende eines thörichter Weise begonnenen
Kampfes zu erkaufen, eines Kampfes welchen die Entmuthigung, die
Demoralisation zu einem ungleichen gemacht haben, so würden wir nich-
einen Augenblick gezögert haben, wir würden ungeachtet unseres Elends
und unseres Unglücks die geforderten Milliarden hingegeben haben, aber
Frankreich könnte nur mit tief zerrissenem Herzen daran denken daß man
ihm ein Stück von sich selbst entreißen wird, indem man das Elsaß,
diese edle und muthige Bevölkerung, von ihm trennt, das Land wel-
ches ihm durch unlösbare Bande gehört, durch eine Vereinigung welche
mehr als ein Jahrhundert umfaßt, und einen Patriotismus der durch
die Gemeinsamkeit des Ruhmes wie des Unglücks gekittet worden ist.
Wenn diese Trennung, deren bloßer Gedanke uns das Herz bricht, für
alle Zukunft eine Quelle tiefsten Schmerzes sein wird, so wird sie
für diejenigen welche die Unklugheit begangen haben sie uns auf-
zuerlegen die Gefahr der Zukunft sein. Jndem man uns aufreizt, gibt man
unbesonnener Weise unserm nationalen Ehrgeiz ein bestimmtes Ziel, gleich-
sam eine bestimmte Jdee, an deren Verwirklichung sowohl alle unsere Wil-
lenskräfte als unsere Anstrengungen unverrückt festhalten werden, die un-
sere Kräfte verdoppeln wird, indem sie ganz strict den Punkt bezeichnet
gegen welchen sie sich richten müssen. Preußen wird es bereuen wenn es
von dem Rausche des Augenblickes zurückgekommen sein wird. Europa
wird einst sehen was es gethan hat, indem es durch einen unverzeihlichen
Egoismus und eine feige Verzagtheit unbegreiflicher Weise dazu die Hand
geliehen hat. Aber lassen wir das, die Zeit wird ihr Werk vollbringen,
und allen ihre Lehren und ihre Züchtigungen zutheil werden lassen. Geben
wir uns ganz dem Schmerz der Gegenwart hin, aber denken wir auch an
die Zukunft, stärken wir den Glauben welcher den Muth gibt, und die
Hoffnung welche die Kräfte verdoppelt." Ein anderer Artikel schließt mit
den Worten: "Suchen wir von den harten Lehren welche die Ereignisse uns
geben Nutzen zu ziehen; haben wir den Muth uns zu sagen daß, wenn
wir auch schwer getroffen, wir nicht ohne Schuld waren. Erheben wir
uns von unserem moralischen Verfall welcher die erste Ursache unseres natio-
nalen war. Machen wir Front gegen den Luxus, gegen diese Verderb-
niß, welche uns so viel Unheil zugefügt hat. Regeneriren wir uns
durch die Arbeit, durch ehrenhafte Grundsätze im öffentlichen wie im Pri-
vatleben, durch Einfachheit und Strenge der Sitten, und wir werden uns
stärker, größer als jemals finden, und dann wird die Stunde der Wieder-
auferstehung, aber auch der Vergeltung, für uns schlagen." Einen Schritt
scheinen die Franzosen zu ihrer Regeneration thun zu wollen allerdings einen
sehr wichtigen, der das Uebel an der Wurzel anfaßt: sie wollen sich von
Paris emancipiren, sie wollen namentlich die bedeutendsten wissenschaft-
lichen Anstalten, wie die "Ecole normale," die polytechnische Schule, von

[Spaltenumbruch] gesetzt werden. Der Minister des Jnnern Picard erklärt daß die Ver-
waltung bei der Ersetzung der Präfecten keineswegs alle in Betracht ziehen
werde welche diese ernannt habe. Die Regierung sei bereit die Jnstruc-
tionen der Versammlung zu befolgen, aber nur in den Fragen wo es gut
sei dieß zu thun. Debelcastel stellt den Antrag demzufolge den Loth-
ringern und Elsäßern welche Franzosen bleiben wollen, 100,000 Hektaren
Land in Algerien zur Verfügung gestellt werden. Der Antrag wird an
die Commission parlamentarischer Jnitiative verwiesen. Cochery ( Ka-
tholik ) trägt seinen Bericht über die Frage betreffs der Nichtwählbarkeit
der Präfecten vor. Dieser Bericht ist sehr hart für die Minister der Dele-
gation in Bordeaux und für Hrn. Ranc, Director der allgemeinen Polizei.
Dieser hatte die Veröffentlichung des durch die Pariser Regierung er-
lassenen Wahldecrets verboten. Als die Pariser Decrete auf diese Schwie-
rigkeiten in ihrer Ausführung stießen, veröffentlichte die Pariser Amts-
zeitung eine Note, welche behauptete: die Regierung hat zu Bordeaux das
auf den Waffenstillstand und das auf die Wahl der Präfecten bezügliche
Decret ausführen lassen.. ( Bewegung ) , aber erst Tags darauf kam in
Paris ein Abgesandter von Jules Simon an der diese Nachricht bestätigen
konnte. Es wird sodann ein neues Decret der Delegation veröffentlicht, zu
gleicher Zeit reisen Pelletan und Em. Arago nach Bordeaux, um es aus-
führen zu lassen. Zu Vierzon begegnen sie Crémieux, der nach Paris
gieng um die Regierung zur Ansicht der Delegation in Bordeaux zu be-
wegen. Er reist jedoch mit seinen Collegen zurück, und nun erst hört jeder
Widerstand gegen das Pariser Decret auf als Arago das Ministerium des
Jnnern übernommen hatte. Man veröffentlicht das Decret welches die
Ausschließung der Präfecten im Namen der Wahlfreiheit ausspricht. Dieses
neue Decret ist gezeichnet: „Garnier Pagès und Consorten.“ ( Lärm. ) Das
letzte Decret der Regierung ist erlassen am 4 und veröffentlicht am 6 in
Bordeaux, dasselbe erklärt alle ihm entgegenstehenden Verfügungen für
ungültig. Der Berichterstatter schlägt vor daß die Nichtwählbarkeit eines
Präfecten aufzuhören habe wenn er acht Tage vor den Wahlen seine Ent-
lassung nehme. Als Gründe für die Nichtwählbarkeit der Präfecten an
sich führt er an daß sich der Präfect leicht seines Einflusses und seiner
Macht bedienen könne um seine Wahl durchzubringen, es verlange also
gerade das Princip der Wahlfreiheit die Ausschließung der Präfecten.
Langlois ( Paris ) protestirt energisch gegen den Ton des Berichts und
die Angriffe gegen Gambetta welche in demselben enthalten sind. Ein
anderer Deputirter verlangt über die Wahlfrage zu sprechen, und benutzt
dieß dazu um zu verlangen daß die Mitglieder der Delegation von Bor-
deaux in Anklagestand versetzt werden. ( Ausrufe, Sturm. ) Jules Simon:
Jch wurde in dem Bericht des Hrn. Cochery erwähnt. Wenn ich über meine
Mission in Bordeaux zu berichten hätte, so würde ich es nicht in den Aus-
drücken gethan haben wie der Berichterstatter. Was den Antrag anbelangt
welcher so eben gestellt wurde, so bitte ich die Versammlung alle Maßregeln
zu ergreifen um den Frieden im Lande herzustellen und heftige Proposi-
tionen zu beseitigen. Präsident bemerkt daß man ihn in Betreff des
Antrags über die Versetzung der Delegation in Anklagestand getäuscht
habe; er habe nur das Wort ertheilt um über die Wahlen zu sprechen. Die
Sitzung wird alsdann aufgehoben. Nächste Sitzung am Montag. --
Vormittags war folgende Depesche im Bureau der Versammlung ein-
gelangt: „Paris, 4 März, 1 Uhr Nachts. Senden Sie mir sofort
eine Division wenn Sie dieselbe zur Hand haben. Man bespricht laut den
Aufstand in den Vierteln von Belleville, Montmartre und la Villette.
General Vinoy.

Am nächsten Dienstag kommt vor dem Kriegsgericht in Lyon der
Proceß wegen der Pöbelhinrichtung des Commandanten der Nationalgarde
Arnaud endlich zur Verhandlung; 14 „Republicaner“ sind wegen Auf-
reizung zum Bürgerkriege, drei wegen Belobung einer durch das Gesetz als
Verbrechen qualificirten Handlung, einer noch wegen Verwundung eines
Agenten bei Ausübung seines Amtes, deßgleichen eine Frau wegen Belei-
digung gegen einen Agenten, ferner eilf wegen Ermordung Arnauds, acht-
zehn als Mitschuldige bei dem Morde, endlich noch einer wegen Beleidigung
eines Agenten angeklagt; fünf Betheiligte sind flüchtig. Ueber dreihun-
dert Zeugen sind geladen. Die Verhandlungen werden, wie man ver-
muthet, sehr langwierig werden.

sym19 Tours, 3 März. Wer die Franzosen vor wenigen Tagen gesehen
hätte, wo sie wegen des Friedens zwischen Fürchten und Hoffen schwebten,
und wer sie gestern beobachtete, nachdem die Depesche aus Bordeaux ange-
kommen war daß die Präliminarien durch die Nationalversammlung ge-
nehmigt seien! Wie demüthig, wie still, wie geduckt waren sie damals!
Zitternd vor Erwartung sahen sie jeder Nachricht aus Versailles entgegen;
die Schwierigkeiten welche sich im Schooße der Verhandelnden erhoben
hatten, die Gefahr welche einen Tag lang den Wiederausbruch des Krieges
befürchten ließ, hatten sich ihnen gleichsam instinctmäßig mitgetheilt; die
Angst malte sich auf allen Zügen. Friede, Friede um jeden Preis! war
da das Losungswort -- um Elsaß, Lothringen, um Milliarden, um alles
was die Deutschen fordern -- nur Friede! Und wie hier in Tours, wo
ich das zu beachten Gelegenheit hatte, so auch in Bordeaux, wie ich aus
dem Privatbrief eines Deputirten entnommen. Dort war die Verwirrung,
die Entmuthigung aufs höchste gestiegen als Thiers nicht zu der angesetzten
Stunde ankam. Was war geschehen? Alles glaubte, fürchtete man; nur
[Spaltenumbruch] den wahren Sachverhalt nahm man nicht an: daß die verzögerte Ankunft
des Bevollmächtigten durch eine Unregelmäßigkeit der Bahn herbeigeführt
worden war. Jch habe einige Details darüber. Der Sonderzug welcher
die HH. Thiers, Picard und die Commission der Fünfzehn von Paris nach
Bordeaux zurückbringen sollte, war am Dienstag dem 28 Februar 5 Uhr
5 Minuten auf dem Bahnhof in Poitiers angekommen. Jm Augenblick
wo der Zug einfuhr erhielt der Bahnhofschef eine Depesche, die ihm an-
kündigte daß die zwei Stränge in Vivonne verfahren seien, und zwar in
Folge des Zusammenstoßes und der Entgleisung zweier Güterzüge; um
die Circulation wiederherzustellen bedürfe es wohl einiger Stunden.
Dieser Unfall nöthigte den Chef der Executivgewalt und die ihn begleiten-
den Mitglieder der Nationalversammlung in Poitiers länger zu bleiben
als nach der Wichtigkeit der Tragweite, die sich gerade in diesem Augen-
blick an ihre Reise knüpfte, zu wünschen gewesen wäre. Um halb 9 Uhr
Morgens war die Bahn vollständig frei; der Zug nach Bordeaux gieng
ab, und kam dort gegen halb 2 Uhr an. Hr. Thiers schien außerordentlich
ermüdet, aber er hielt sich durch seine ungewöhnliche Lebhaftigkeit aufrecht.
Das Ergebniß der Versammlung ist bekannt. Wie groß sind aber nun
die Franzosen wieder! Wie stolz heben sie das Haupt, wie prächtig klap-
pern wieder die Phrasen! Wie furchtbar sind die Bedingungen! Nun
sind sie die Sieger, und fragen uns, die Besiegten, in stolzem Tone: wann
wir denn endlich unsere Sachen packen und wie lange wir denn ihre Groß-
muth noch mißbrauchen wollen? Zum Belege dafür einige Stimmen
aus den angesehensten Blättern der Touraine -- nur Blätter die wegen
ihrer ruhigen gemäßigten Haltung sehr geschätzt sind. „Wir kennen
jetzt die Tragweite der Opfer welche wir bringen, die Summe der
Schmerzen welche wir über uns ergehen lassen müssen, um diesem Ver-
nichtungskrieg, der unser unglückliches Land erschöpft hat, ein Ende zu
machen; wir haben hier nicht nöthig die grausamen Anforderungen zu
denen man uns verurtheilt hat eines weitern auseinander zu setzen. Die
Klage wäre von Seite Frankreichs wie ein Appell an das Mitleid, und
das verbietet uns die Würde und der Glaube an die Gerechtigkeit, und
jene Ausgleichungen welche die Zukunft bringt. Wenn es sich nur darum
gehandelt hätte mit Geld das Ende eines thörichter Weise begonnenen
Kampfes zu erkaufen, eines Kampfes welchen die Entmuthigung, die
Demoralisation zu einem ungleichen gemacht haben, so würden wir nich-
einen Augenblick gezögert haben, wir würden ungeachtet unseres Elends
und unseres Unglücks die geforderten Milliarden hingegeben haben, aber
Frankreich könnte nur mit tief zerrissenem Herzen daran denken daß man
ihm ein Stück von sich selbst entreißen wird, indem man das Elsaß,
diese edle und muthige Bevölkerung, von ihm trennt, das Land wel-
ches ihm durch unlösbare Bande gehört, durch eine Vereinigung welche
mehr als ein Jahrhundert umfaßt, und einen Patriotismus der durch
die Gemeinsamkeit des Ruhmes wie des Unglücks gekittet worden ist.
Wenn diese Trennung, deren bloßer Gedanke uns das Herz bricht, für
alle Zukunft eine Quelle tiefsten Schmerzes sein wird, so wird sie
für diejenigen welche die Unklugheit begangen haben sie uns auf-
zuerlegen die Gefahr der Zukunft sein. Jndem man uns aufreizt, gibt man
unbesonnener Weise unserm nationalen Ehrgeiz ein bestimmtes Ziel, gleich-
sam eine bestimmte Jdee, an deren Verwirklichung sowohl alle unsere Wil-
lenskräfte als unsere Anstrengungen unverrückt festhalten werden, die un-
sere Kräfte verdoppeln wird, indem sie ganz strict den Punkt bezeichnet
gegen welchen sie sich richten müssen. Preußen wird es bereuen wenn es
von dem Rausche des Augenblickes zurückgekommen sein wird. Europa
wird einst sehen was es gethan hat, indem es durch einen unverzeihlichen
Egoismus und eine feige Verzagtheit unbegreiflicher Weise dazu die Hand
geliehen hat. Aber lassen wir das, die Zeit wird ihr Werk vollbringen,
und allen ihre Lehren und ihre Züchtigungen zutheil werden lassen. Geben
wir uns ganz dem Schmerz der Gegenwart hin, aber denken wir auch an
die Zukunft, stärken wir den Glauben welcher den Muth gibt, und die
Hoffnung welche die Kräfte verdoppelt.“ Ein anderer Artikel schließt mit
den Worten: „Suchen wir von den harten Lehren welche die Ereignisse uns
geben Nutzen zu ziehen; haben wir den Muth uns zu sagen daß, wenn
wir auch schwer getroffen, wir nicht ohne Schuld waren. Erheben wir
uns von unserem moralischen Verfall welcher die erste Ursache unseres natio-
nalen war. Machen wir Front gegen den Luxus, gegen diese Verderb-
niß, welche uns so viel Unheil zugefügt hat. Regeneriren wir uns
durch die Arbeit, durch ehrenhafte Grundsätze im öffentlichen wie im Pri-
vatleben, durch Einfachheit und Strenge der Sitten, und wir werden uns
stärker, größer als jemals finden, und dann wird die Stunde der Wieder-
auferstehung, aber auch der Vergeltung, für uns schlagen.“ Einen Schritt
scheinen die Franzosen zu ihrer Regeneration thun zu wollen allerdings einen
sehr wichtigen, der das Uebel an der Wurzel anfaßt: sie wollen sich von
Paris emancipiren, sie wollen namentlich die bedeutendsten wissenschaft-
lichen Anstalten, wie die „Ecole normale,“ die polytechnische Schule, von

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[1162/0006] gesetzt werden. Der Minister des Jnnern Picard erklärt daß die Ver- waltung bei der Ersetzung der Präfecten keineswegs alle in Betracht ziehen werde welche diese ernannt habe. Die Regierung sei bereit die Jnstruc- tionen der Versammlung zu befolgen, aber nur in den Fragen wo es gut sei dieß zu thun. Debelcastel stellt den Antrag demzufolge den Loth- ringern und Elsäßern welche Franzosen bleiben wollen, 100,000 Hektaren Land in Algerien zur Verfügung gestellt werden. Der Antrag wird an die Commission parlamentarischer Jnitiative verwiesen. Cochery ( Ka- tholik ) trägt seinen Bericht über die Frage betreffs der Nichtwählbarkeit der Präfecten vor. Dieser Bericht ist sehr hart für die Minister der Dele- gation in Bordeaux und für Hrn. Ranc, Director der allgemeinen Polizei. Dieser hatte die Veröffentlichung des durch die Pariser Regierung er- lassenen Wahldecrets verboten. Als die Pariser Decrete auf diese Schwie- rigkeiten in ihrer Ausführung stießen, veröffentlichte die Pariser Amts- zeitung eine Note, welche behauptete: die Regierung hat zu Bordeaux das auf den Waffenstillstand und das auf die Wahl der Präfecten bezügliche Decret ausführen lassen.. ( Bewegung ) , aber erst Tags darauf kam in Paris ein Abgesandter von Jules Simon an der diese Nachricht bestätigen konnte. Es wird sodann ein neues Decret der Delegation veröffentlicht, zu gleicher Zeit reisen Pelletan und Em. Arago nach Bordeaux, um es aus- führen zu lassen. Zu Vierzon begegnen sie Crémieux, der nach Paris gieng um die Regierung zur Ansicht der Delegation in Bordeaux zu be- wegen. Er reist jedoch mit seinen Collegen zurück, und nun erst hört jeder Widerstand gegen das Pariser Decret auf als Arago das Ministerium des Jnnern übernommen hatte. Man veröffentlicht das Decret welches die Ausschließung der Präfecten im Namen der Wahlfreiheit ausspricht. Dieses neue Decret ist gezeichnet: „Garnier Pagès und Consorten.“ ( Lärm. ) Das letzte Decret der Regierung ist erlassen am 4 und veröffentlicht am 6 in Bordeaux, dasselbe erklärt alle ihm entgegenstehenden Verfügungen für ungültig. Der Berichterstatter schlägt vor daß die Nichtwählbarkeit eines Präfecten aufzuhören habe wenn er acht Tage vor den Wahlen seine Ent- lassung nehme. Als Gründe für die Nichtwählbarkeit der Präfecten an sich führt er an daß sich der Präfect leicht seines Einflusses und seiner Macht bedienen könne um seine Wahl durchzubringen, es verlange also gerade das Princip der Wahlfreiheit die Ausschließung der Präfecten. Langlois ( Paris ) protestirt energisch gegen den Ton des Berichts und die Angriffe gegen Gambetta welche in demselben enthalten sind. Ein anderer Deputirter verlangt über die Wahlfrage zu sprechen, und benutzt dieß dazu um zu verlangen daß die Mitglieder der Delegation von Bor- deaux in Anklagestand versetzt werden. ( Ausrufe, Sturm. ) Jules Simon: Jch wurde in dem Bericht des Hrn. Cochery erwähnt. Wenn ich über meine Mission in Bordeaux zu berichten hätte, so würde ich es nicht in den Aus- drücken gethan haben wie der Berichterstatter. Was den Antrag anbelangt welcher so eben gestellt wurde, so bitte ich die Versammlung alle Maßregeln zu ergreifen um den Frieden im Lande herzustellen und heftige Proposi- tionen zu beseitigen. Präsident bemerkt daß man ihn in Betreff des Antrags über die Versetzung der Delegation in Anklagestand getäuscht habe; er habe nur das Wort ertheilt um über die Wahlen zu sprechen. Die Sitzung wird alsdann aufgehoben. Nächste Sitzung am Montag. -- Vormittags war folgende Depesche im Bureau der Versammlung ein- gelangt: „Paris, 4 März, 1 Uhr Nachts. Senden Sie mir sofort eine Division wenn Sie dieselbe zur Hand haben. Man bespricht laut den Aufstand in den Vierteln von Belleville, Montmartre und la Villette. General Vinoy. “ Am nächsten Dienstag kommt vor dem Kriegsgericht in Lyon der Proceß wegen der Pöbelhinrichtung des Commandanten der Nationalgarde Arnaud endlich zur Verhandlung; 14 „Republicaner“ sind wegen Auf- reizung zum Bürgerkriege, drei wegen Belobung einer durch das Gesetz als Verbrechen qualificirten Handlung, einer noch wegen Verwundung eines Agenten bei Ausübung seines Amtes, deßgleichen eine Frau wegen Belei- digung gegen einen Agenten, ferner eilf wegen Ermordung Arnauds, acht- zehn als Mitschuldige bei dem Morde, endlich noch einer wegen Beleidigung eines Agenten angeklagt; fünf Betheiligte sind flüchtig. Ueber dreihun- dert Zeugen sind geladen. Die Verhandlungen werden, wie man ver- muthet, sehr langwierig werden. sym19 Tours, 3 März. Wer die Franzosen vor wenigen Tagen gesehen hätte, wo sie wegen des Friedens zwischen Fürchten und Hoffen schwebten, und wer sie gestern beobachtete, nachdem die Depesche aus Bordeaux ange- kommen war daß die Präliminarien durch die Nationalversammlung ge- nehmigt seien! Wie demüthig, wie still, wie geduckt waren sie damals! Zitternd vor Erwartung sahen sie jeder Nachricht aus Versailles entgegen; die Schwierigkeiten welche sich im Schooße der Verhandelnden erhoben hatten, die Gefahr welche einen Tag lang den Wiederausbruch des Krieges befürchten ließ, hatten sich ihnen gleichsam instinctmäßig mitgetheilt; die Angst malte sich auf allen Zügen. Friede, Friede um jeden Preis! war da das Losungswort -- um Elsaß, Lothringen, um Milliarden, um alles was die Deutschen fordern -- nur Friede! Und wie hier in Tours, wo ich das zu beachten Gelegenheit hatte, so auch in Bordeaux, wie ich aus dem Privatbrief eines Deputirten entnommen. Dort war die Verwirrung, die Entmuthigung aufs höchste gestiegen als Thiers nicht zu der angesetzten Stunde ankam. Was war geschehen? Alles glaubte, fürchtete man; nur den wahren Sachverhalt nahm man nicht an: daß die verzögerte Ankunft des Bevollmächtigten durch eine Unregelmäßigkeit der Bahn herbeigeführt worden war. Jch habe einige Details darüber. Der Sonderzug welcher die HH. Thiers, Picard und die Commission der Fünfzehn von Paris nach Bordeaux zurückbringen sollte, war am Dienstag dem 28 Februar 5 Uhr 5 Minuten auf dem Bahnhof in Poitiers angekommen. Jm Augenblick wo der Zug einfuhr erhielt der Bahnhofschef eine Depesche, die ihm an- kündigte daß die zwei Stränge in Vivonne verfahren seien, und zwar in Folge des Zusammenstoßes und der Entgleisung zweier Güterzüge; um die Circulation wiederherzustellen bedürfe es wohl einiger Stunden. Dieser Unfall nöthigte den Chef der Executivgewalt und die ihn begleiten- den Mitglieder der Nationalversammlung in Poitiers länger zu bleiben als nach der Wichtigkeit der Tragweite, die sich gerade in diesem Augen- blick an ihre Reise knüpfte, zu wünschen gewesen wäre. Um halb 9 Uhr Morgens war die Bahn vollständig frei; der Zug nach Bordeaux gieng ab, und kam dort gegen halb 2 Uhr an. Hr. Thiers schien außerordentlich ermüdet, aber er hielt sich durch seine ungewöhnliche Lebhaftigkeit aufrecht. Das Ergebniß der Versammlung ist bekannt. Wie groß sind aber nun die Franzosen wieder! Wie stolz heben sie das Haupt, wie prächtig klap- pern wieder die Phrasen! Wie furchtbar sind die Bedingungen! Nun sind sie die Sieger, und fragen uns, die Besiegten, in stolzem Tone: wann wir denn endlich unsere Sachen packen und wie lange wir denn ihre Groß- muth noch mißbrauchen wollen? Zum Belege dafür einige Stimmen aus den angesehensten Blättern der Touraine -- nur Blätter die wegen ihrer ruhigen gemäßigten Haltung sehr geschätzt sind. „Wir kennen jetzt die Tragweite der Opfer welche wir bringen, die Summe der Schmerzen welche wir über uns ergehen lassen müssen, um diesem Ver- nichtungskrieg, der unser unglückliches Land erschöpft hat, ein Ende zu machen; wir haben hier nicht nöthig die grausamen Anforderungen zu denen man uns verurtheilt hat eines weitern auseinander zu setzen. Die Klage wäre von Seite Frankreichs wie ein Appell an das Mitleid, und das verbietet uns die Würde und der Glaube an die Gerechtigkeit, und jene Ausgleichungen welche die Zukunft bringt. Wenn es sich nur darum gehandelt hätte mit Geld das Ende eines thörichter Weise begonnenen Kampfes zu erkaufen, eines Kampfes welchen die Entmuthigung, die Demoralisation zu einem ungleichen gemacht haben, so würden wir nich- einen Augenblick gezögert haben, wir würden ungeachtet unseres Elends und unseres Unglücks die geforderten Milliarden hingegeben haben, aber Frankreich könnte nur mit tief zerrissenem Herzen daran denken daß man ihm ein Stück von sich selbst entreißen wird, indem man das Elsaß, diese edle und muthige Bevölkerung, von ihm trennt, das Land wel- ches ihm durch unlösbare Bande gehört, durch eine Vereinigung welche mehr als ein Jahrhundert umfaßt, und einen Patriotismus der durch die Gemeinsamkeit des Ruhmes wie des Unglücks gekittet worden ist. Wenn diese Trennung, deren bloßer Gedanke uns das Herz bricht, für alle Zukunft eine Quelle tiefsten Schmerzes sein wird, so wird sie für diejenigen welche die Unklugheit begangen haben sie uns auf- zuerlegen die Gefahr der Zukunft sein. Jndem man uns aufreizt, gibt man unbesonnener Weise unserm nationalen Ehrgeiz ein bestimmtes Ziel, gleich- sam eine bestimmte Jdee, an deren Verwirklichung sowohl alle unsere Wil- lenskräfte als unsere Anstrengungen unverrückt festhalten werden, die un- sere Kräfte verdoppeln wird, indem sie ganz strict den Punkt bezeichnet gegen welchen sie sich richten müssen. Preußen wird es bereuen wenn es von dem Rausche des Augenblickes zurückgekommen sein wird. Europa wird einst sehen was es gethan hat, indem es durch einen unverzeihlichen Egoismus und eine feige Verzagtheit unbegreiflicher Weise dazu die Hand geliehen hat. Aber lassen wir das, die Zeit wird ihr Werk vollbringen, und allen ihre Lehren und ihre Züchtigungen zutheil werden lassen. Geben wir uns ganz dem Schmerz der Gegenwart hin, aber denken wir auch an die Zukunft, stärken wir den Glauben welcher den Muth gibt, und die Hoffnung welche die Kräfte verdoppelt.“ Ein anderer Artikel schließt mit den Worten: „Suchen wir von den harten Lehren welche die Ereignisse uns geben Nutzen zu ziehen; haben wir den Muth uns zu sagen daß, wenn wir auch schwer getroffen, wir nicht ohne Schuld waren. Erheben wir uns von unserem moralischen Verfall welcher die erste Ursache unseres natio- nalen war. Machen wir Front gegen den Luxus, gegen diese Verderb- niß, welche uns so viel Unheil zugefügt hat. Regeneriren wir uns durch die Arbeit, durch ehrenhafte Grundsätze im öffentlichen wie im Pri- vatleben, durch Einfachheit und Strenge der Sitten, und wir werden uns stärker, größer als jemals finden, und dann wird die Stunde der Wieder- auferstehung, aber auch der Vergeltung, für uns schlagen.“ Einen Schritt scheinen die Franzosen zu ihrer Regeneration thun zu wollen allerdings einen sehr wichtigen, der das Uebel an der Wurzel anfaßt: sie wollen sich von Paris emancipiren, sie wollen namentlich die bedeutendsten wissenschaft- lichen Anstalten, wie die „Ecole normale,“ die polytechnische Schule, von

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Peter Fankhauser: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.

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Besonderheiten der Transkription:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen.
  • Druckfehler: ignoriert.
  • fremdsprachliches Material: nur Fremdskripte gekennzeichnet.
  • Kolumnentitel: nicht übernommen.
  • Kustoden: nicht übernommen.
  • langes s (?): in Frakturschrift als s transkribiert, in Antiquaschrift beibehalten.
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert.
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst.
  • Zeichensetzung: DTABf-getreu.



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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 69. Augsburg (Bayern), 10. März 1871, S. 1162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg69_1871/6>, abgerufen am 16.04.2024.