Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Zeitung. Nr. 68. Augsburg (Bayern), 9. März 1871.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Wie die Dinge heute liegen, schnaubt jeder Franzose nach Rache; indessen,
bei allen Drohungen und allem Gerede, wird es sich doch herausstellen daß
Frankreich sich zweimal besinnen dürfte ehe es einen neuen Kampf unter so
viel ungünstigeren Verhältnissen veranlaßt. Jn demselben Geist in welchem
die Deutschen auf dem Besitze von Metz bestanden, haben sie auch die höchste
Kriegsentschädigung gefordert welche Frankreich überhaupt aufzubringen
im Stande war. Die Bedingungen sowohl in Beziehung auf Gebietsab-
tretung als auf Kriegsentschädigung sind erbarmungslos. Es kam dabei
nur eine Frage in Betracht, nämlich was der letzte Heller sei den man
Frankreich auspressen könnte. Die Deutschen lieben natürlich das Geld
um seiner selbst willen, und keine Nation auf der Erde ist besser geeignet ein
derartiges Geschenk des Zufalles von 200,000,000 Pf. St. auszunutzen,
allein der leitende Hauptgedanke bei Forderung dieser Summe war, wie
wir anzunehmen geneigt sind, nicht die Jdee einen solchen Preis in die
Tasche zu stecken, sondern eine weitere Garantie des Friedens darin zu
finden. Eine sehr schwer besteuerte Nation schreckt vor dem Gedanken an
Krieg zurück, und Frankreich wird während der nächsten 25 Jahre im Verhält-
niß zu seinen Hülfsquellen und seiner Bevölkerung sehr schwer besteuert sein.
Mit der Zeit wird Friede und Gewerbfleiß die Bürde der erhöhten Besteuerung
für Frankreich ebenso leicht machen, als es die bestehende Schuld vor einem
Jahr war. Jndessen das muß nothwendig Zeit erfordern, und mittlerweile
wird Frankreich bei Gefahr des nationalen Bankerottes gehalten sein
Deutschland gegenüber ruhig zu bleiben, während Deutschland mit den
erhaltenen 200 Millionen seine Verluste wieder einbringen und, bereichert
durch die Jndustrie und den Handel des Elsaßes darauf zählen kann in dem
Wettkampf an der Spitze zu bleiben und einen künftigen Krieg mit
einem gesünderen Finanzsystem und festeren Credit zu beginnen als Frank-
reich hoffen darf."

Die Haltung der Pariser in den letzten Tagen ist nicht gerade geeignet
die hier von vielen gehegten Sympathien für die Ueberwundenen zu stär-
ken, vielmehr wecken die zahlreichen sehr ausführlichen Berichte über wüste
Excesse, leere Drohungen und leichtsinniges Vergessen der mißlichen Zeit-
verhältnisse bereits vielfach Gefühle der Verachtung, zu denen eine un-
unterbrochene Reihe von Niederlagen ohnehin die Gemüther angelegt
hatte. Ein Berichterstatter des "Daily Telegraph" schildert unter anderm
den Abend des Tages an welchem die Preußen die Hauptstadt räumten
in folgender Weise: "Es war eine prächtige Nacht. Heller Mondschein,
verbunden mit der Gasbeleuchtung, die zum erstenmal seit Monaten den
Parisern wieder strahlte, hatte eine große Menschenmenge hervorgelockt.
Die Trottoirs waren von einer dichten Masse belebt, und Zeitungen fan-
den reichlichen Absatz, hauptsächlich um der Notirungen der Renten willen
und wegen der Anzeigen über die am nächsten Tag angekündigten Theater-
vorstellungen. Jedermann plauderte, lachte und befand sich anscheinend
in der angenehmsten Stimmung, aber kein Wort war von Krieg und Frie-
den und den schweren Bedingungen für den letzteren zu hören, noch waren
die gefährlichen Straßenpolitiker, welche sonst an allen Ecken kleine Parla-
mente um sich versammeln, zu sehen. Sänger krächzten, Bettler machten
Angriffe auf die Menge, und an den Ecken stand die Reserve von Krüppeln
bereit. Liniensoldaten stolzirten in voller Uniform mit ihrem besten Me-
daillenschmuck, aber ohne Waffen, in der Mitte der Straße umher; National-
gardisten machten sich in angelegentlicher Unterhaltung auf dem Trottoir
mit ihren Säbeln breit. Jn den Cafes war kein Eindringen möglich, und
Reihen von Stühlen streckten sich vor denselben bis an dem fünften oder
sechsten Hause rechts und links entlang aus. Alle Läden welche Luxus-
gegenstände feilbieten standen offen, und wir giengen zu Le Filleul auf
dem Boulevard des Jtaliens um für einen Freund einen Blumenstrauß
zu erstehen. Madame Filleul hat keine schlechte Saison gehabt, sie hat
für eine todte Saison ein recht erträgliches Geschäft in Todtenkränzen und
dergleichen gemacht, und ich muß sagen sie sah durchaus nicht niedergeschla-
gen aus wegen des Verlustes von Elsaß und Lothringen. Man speiste,
man trank, man rauchte, man spielte Domino und Karten, Kinder sangen
wie sonst anstößige Lieder, und Damen von jener Classe die in letzter Zeit
unsichtbar geworden war, giengen keck in voller Gesellschaftstoilette hin
um in Nr. 16 des Caf e Anglais ihr Souper zu nehmen. Dabei drängten
sich betrunkene Mobile und Börsenspeculanten in Menge umher, kurz, kein
Jahrmarkt konnte lärmender, kein zu Scherz und Lustbarkeit versammelter
Volkshaufe sorgloser sein. Und mitten in diesem Gewühl traf ich einen
Freund aus dem Elsaß, einen Mann der nicht gerade weinerlicher Natur
ist, aber die hellen Thränen liefen ihm die Wangen hinab, als er sprach:
Sie sind geschlagen, beraubt und mißhandelt worden; sie haben Frankreich
zu Grunde gerichtet, seine besten Provinzen eingebüßt und mich der Ver-
bannung überliefert, und jetzt freut sich diese Canaille der eigenen Er-
niedrigung. So war es in der That. So trug das große Pariser Volk,
über dessen "bewunderungswerthe Haltung" so viel Aufhebens gemacht
wird, seine bittere Demüthigung. Jch habe selten eine lustigere Nacht
auf den Boulevards gesehen."

Jn Betreff der Abreise des diesseitigen Botschafters von Paris vor
der Belagerung hat sich die Regierung veranlaßt gesehen verschiedene De-
peschen zu veröffentlichen, die augenscheinlich bestimmt sind den Lärm im
Parlament über diese Angelegenheit zu beschwichtigen. Es handelt sich
hauptsächlich darum daß die Engländer in Paris vom 8 Decbr. bis gegen
Ende Januars ohne irgend welchen Vertreter waren. Neues Licht enthal-
ten die Schriftstücke über diesen Punkt in keiner Beziehung, und bemer-
[Spaltenumbruch] kenswerth ist allenfalls nur daß sich unter denselben eine Art Vertheidi-
gungsschrift befindet, welche von Lord Lyons mit Beziehung auf die be-
treffenden Jnterpellationen im Parlament an Lord Granville gerichtet,
aber vom Absender und Adressaten augenscheinlich für die Veröffentlichung
bestimmt wurde. Ein längeres Eingesandt von einem Correspondenten der
"Daily News" ( jedenfalls niemand anders als Hr. Labouchere ) wieder-
holt übrigens heute dieselben Klagen.

Mehrere Londoner Blätter bringen eine anscheinend von Chiselhurst
herrührende Mittheilung folgenden Jnhalts: "Vorbereitungen wurden
am verwichenen Sonnabend in Chiselhurst für die unverzüglich zu erwar-
tende Ankunft des Ex=Kaisers Napoleon gemacht. Trotz der Gerüchte von
einem angeblichen Gutskaufe des Kaisers in Böhmen für den Ex=Kaiser
wird in Chiselhurst mit Bestimmtheit behauptet: er werde sich in einigen
Tagen in Camden House bei der Kaiserin einfinden ( wenn er es nicht be-
reits gethan hat ) und vorderhand wenigstens seinen Aufenthalt in Eng-
land nehmen. Die Kaiserin und der kaiserliche Prinz machen häufig ohne
irgendwelche Begleitung Spaziergänge, und erregen bei dem Landvolke
schon kaum mehr Aufmerksamkeit. Prinz Arthur reitet gelegentlich von
Woolwich hinüber um den hohen Verbannten seinen Besuch zu machen."
Was die Politik und die Absichten der französischen Jmperialisten anbe-
trifft, so hört der "Observer" aus zuverlässiger Quelle folgende Angaben:
"Der Kaiser wird nicht von der Richtschnur abweichen die er seit dem
4 Sept. stets befolgt hat. Er wird nicht seine verfassungsmäßigen Rechte
durch eine Appellation an das Volk geltend machen, weil er zur gegenwär-
tigen Zeit keinen politischen Conflict hervorrufen will. Der Kaiser hält
sich zur Verfügung der französischen Nation, und wenn dieselbe ihn ruft,
so wird er den Willen des Volkes erfüllen. Se. Majestät rechnet mit Be-
stimmtheit darauf in der Zukunft eine billige Beurtheilung zu erfahren.
Der Kaiser läugnet seine Verantwortlichkeit nicht, allein er erklärt daß dieselbe
von der Nation getheilt wurde, und daß der Krieg gegen Preußen seinen
Ursprung in den heftigen preußenfeindlichen Ausfällen der Feinde des
Kaiserreichs hatte. Die Berichte von kaiserlichen Jntriguen sind unwahr.
Weit entfernt zu dergleichen seine Hand zu leihen, ist der Kaiser vielmehr
gegen alle Demonstrationen jeder Art. Se. Majestät wird ohne Unge-
guld und ohne Zweifel die Entscheidung des französischen Volkes bezüglich
des Kaiserreichs und seiner Dynastie erwarten, allein er wird keine Schritte
thun um diese Entscheidung zu beeinflussen."

"Das Tagebuch eines Belagerten" in Paris ist nunmehr in Buchform
veröffentlicht unter dem Titel: Diary of the Besieged Resident in Paris.
London. Hurst and Blackett
. Der Verfasser, Hr. Henry Labouchere,
früher Parlamentsmitglied für Middlesex, tritt nicht aus seinem Jncognito
hervor.

Frankreich.

Aus Paris, 1 März, wird der "Daily News" geschrieben: Ange-
sichts der beunruhigenden Haltung eines Theils der Bevölkerung haben
die Behörden in aller Stille mit der militärischen Besetzung gewisser Stadt-
viertel begonnen. Eines derselben ist die Umgebung von Montmartre,
wo die Unzufriedenen sich stark verschanzt haben. Dieselben besitzen eine
Batterie von 27 Geschützen, welche sie oben auf dem Montmartre aufge-
stellt und durch Schildwachen besetzt haben. Das aufrührerische Element
besteht aus den Ultrarepublicanern, welche stets den Krieg bis zum äußer-
sten gewollt haben, von Anfang an gegen die Regierung der nationalen
Vertheidigung waren, und auch gegen jede andere Regierung sein werden,
welche auch immer folgen möge. Der Chef der Executive ist sehr unpo-
pulär, und die Stimmung ist derart daß zu jeder Zeit ein Funken zu einer
Explosion führen kann. Die Ernennung des Generals Aurelles de Pala-
dine zum Befehlshaber der Nationalgarden wird heut amtlich angezeigt.
Er wird sein Reorganisationswerk sofort beginnen. Auch wird angezeigt
daß die Nationalgarden fernerhin unter directe Controle des Kriegsmini-
steriums, anstatt, wie bisher, des Ministeriums für innere Angelegenheiten,
gestellt werden. -- Und dem "Daily Telegraph" ist über die Unruhen vom
4 zu entnehmen: Die Ruhestörer beabsichtigten gestern einen Angriff auf
das Gefängniß von Ste. Pelagie, aber ihre Zahl war nicht ausreichend,
und sie drohten im Laufe der Nacht zurückzukehren. Die Truppen welche
das Gefängniß bewachten, erklärten dasselbe mit Entschlossenheit verthei-
digen zu wollen, und die bewaffneten Nationalgarden zogen sich nach der
Station in der Rue Montrouge zurück, welche sie im Laufe des Tags ge-
nommen hatten. Jn einer von Deputirten verschiedener Bataillone Na-
tionalgarden besuchten Versammlung wurde beschlossen: für den Fall daß die
Nationalversammlung fortfahre ihre Sitzungen in Bordeaux oder an einem
andern Ort als in Paris zu halten, eine Republik der Seine zu proclami-
ren; wenn es der orleanistischen und monarchischen Partei in der Natio-
nalversammlung gelingen sollte einen König auf den Thron von Frank-
reich zu setzen, dann werde Paris die Wahl für ungültig erklären und eine
Republik der Seine bilden. Unter dem nach Paris zugetriebenen Horn-
vieh ist die Rinderpest ausgebrochen. Mehr als hundert Stück mußten
getödtet werden. Eine Division der Loire = Armee wird binnen wenigen
Tagen erwartet.

Ueber die beim Einzug in Paris in der Nähe des Triumphbogens
vorgefallenen Ruhestörungen wird der "Wes. Ztg." aus Paris vom
1 März geschrieben: "Am Triumphbogen hatte eine halbe Compagnie
des 38. Regiments Aufstellung genommen; der Pöbel von Paris hatte
sich mittlerweile dort in einer Anzahl von einigen tausend Personen an-

[Spaltenumbruch] Wie die Dinge heute liegen, schnaubt jeder Franzose nach Rache; indessen,
bei allen Drohungen und allem Gerede, wird es sich doch herausstellen daß
Frankreich sich zweimal besinnen dürfte ehe es einen neuen Kampf unter so
viel ungünstigeren Verhältnissen veranlaßt. Jn demselben Geist in welchem
die Deutschen auf dem Besitze von Metz bestanden, haben sie auch die höchste
Kriegsentschädigung gefordert welche Frankreich überhaupt aufzubringen
im Stande war. Die Bedingungen sowohl in Beziehung auf Gebietsab-
tretung als auf Kriegsentschädigung sind erbarmungslos. Es kam dabei
nur eine Frage in Betracht, nämlich was der letzte Heller sei den man
Frankreich auspressen könnte. Die Deutschen lieben natürlich das Geld
um seiner selbst willen, und keine Nation auf der Erde ist besser geeignet ein
derartiges Geschenk des Zufalles von 200,000,000 Pf. St. auszunutzen,
allein der leitende Hauptgedanke bei Forderung dieser Summe war, wie
wir anzunehmen geneigt sind, nicht die Jdee einen solchen Preis in die
Tasche zu stecken, sondern eine weitere Garantie des Friedens darin zu
finden. Eine sehr schwer besteuerte Nation schreckt vor dem Gedanken an
Krieg zurück, und Frankreich wird während der nächsten 25 Jahre im Verhält-
niß zu seinen Hülfsquellen und seiner Bevölkerung sehr schwer besteuert sein.
Mit der Zeit wird Friede und Gewerbfleiß die Bürde der erhöhten Besteuerung
für Frankreich ebenso leicht machen, als es die bestehende Schuld vor einem
Jahr war. Jndessen das muß nothwendig Zeit erfordern, und mittlerweile
wird Frankreich bei Gefahr des nationalen Bankerottes gehalten sein
Deutschland gegenüber ruhig zu bleiben, während Deutschland mit den
erhaltenen 200 Millionen seine Verluste wieder einbringen und, bereichert
durch die Jndustrie und den Handel des Elsaßes darauf zählen kann in dem
Wettkampf an der Spitze zu bleiben und einen künftigen Krieg mit
einem gesünderen Finanzsystem und festeren Credit zu beginnen als Frank-
reich hoffen darf.“

Die Haltung der Pariser in den letzten Tagen ist nicht gerade geeignet
die hier von vielen gehegten Sympathien für die Ueberwundenen zu stär-
ken, vielmehr wecken die zahlreichen sehr ausführlichen Berichte über wüste
Excesse, leere Drohungen und leichtsinniges Vergessen der mißlichen Zeit-
verhältnisse bereits vielfach Gefühle der Verachtung, zu denen eine un-
unterbrochene Reihe von Niederlagen ohnehin die Gemüther angelegt
hatte. Ein Berichterstatter des „Daily Telegraph“ schildert unter anderm
den Abend des Tages an welchem die Preußen die Hauptstadt räumten
in folgender Weise: „Es war eine prächtige Nacht. Heller Mondschein,
verbunden mit der Gasbeleuchtung, die zum erstenmal seit Monaten den
Parisern wieder strahlte, hatte eine große Menschenmenge hervorgelockt.
Die Trottoirs waren von einer dichten Masse belebt, und Zeitungen fan-
den reichlichen Absatz, hauptsächlich um der Notirungen der Renten willen
und wegen der Anzeigen über die am nächsten Tag angekündigten Theater-
vorstellungen. Jedermann plauderte, lachte und befand sich anscheinend
in der angenehmsten Stimmung, aber kein Wort war von Krieg und Frie-
den und den schweren Bedingungen für den letzteren zu hören, noch waren
die gefährlichen Straßenpolitiker, welche sonst an allen Ecken kleine Parla-
mente um sich versammeln, zu sehen. Sänger krächzten, Bettler machten
Angriffe auf die Menge, und an den Ecken stand die Reserve von Krüppeln
bereit. Liniensoldaten stolzirten in voller Uniform mit ihrem besten Me-
daillenschmuck, aber ohne Waffen, in der Mitte der Straße umher; National-
gardisten machten sich in angelegentlicher Unterhaltung auf dem Trottoir
mit ihren Säbeln breit. Jn den Cafés war kein Eindringen möglich, und
Reihen von Stühlen streckten sich vor denselben bis an dem fünften oder
sechsten Hause rechts und links entlang aus. Alle Läden welche Luxus-
gegenstände feilbieten standen offen, und wir giengen zu Le Filleul auf
dem Boulevard des Jtaliens um für einen Freund einen Blumenstrauß
zu erstehen. Madame Filleul hat keine schlechte Saison gehabt, sie hat
für eine todte Saison ein recht erträgliches Geschäft in Todtenkränzen und
dergleichen gemacht, und ich muß sagen sie sah durchaus nicht niedergeschla-
gen aus wegen des Verlustes von Elsaß und Lothringen. Man speiste,
man trank, man rauchte, man spielte Domino und Karten, Kinder sangen
wie sonst anstößige Lieder, und Damen von jener Classe die in letzter Zeit
unsichtbar geworden war, giengen keck in voller Gesellschaftstoilette hin
um in Nr. 16 des Caf é Anglais ihr Souper zu nehmen. Dabei drängten
sich betrunkene Mobile und Börsenspeculanten in Menge umher, kurz, kein
Jahrmarkt konnte lärmender, kein zu Scherz und Lustbarkeit versammelter
Volkshaufe sorgloser sein. Und mitten in diesem Gewühl traf ich einen
Freund aus dem Elsaß, einen Mann der nicht gerade weinerlicher Natur
ist, aber die hellen Thränen liefen ihm die Wangen hinab, als er sprach:
Sie sind geschlagen, beraubt und mißhandelt worden; sie haben Frankreich
zu Grunde gerichtet, seine besten Provinzen eingebüßt und mich der Ver-
bannung überliefert, und jetzt freut sich diese Canaille der eigenen Er-
niedrigung. So war es in der That. So trug das große Pariser Volk,
über dessen „bewunderungswerthe Haltung“ so viel Aufhebens gemacht
wird, seine bittere Demüthigung. Jch habe selten eine lustigere Nacht
auf den Boulevards gesehen.“

Jn Betreff der Abreise des diesseitigen Botschafters von Paris vor
der Belagerung hat sich die Regierung veranlaßt gesehen verschiedene De-
peschen zu veröffentlichen, die augenscheinlich bestimmt sind den Lärm im
Parlament über diese Angelegenheit zu beschwichtigen. Es handelt sich
hauptsächlich darum daß die Engländer in Paris vom 8 Decbr. bis gegen
Ende Januars ohne irgend welchen Vertreter waren. Neues Licht enthal-
ten die Schriftstücke über diesen Punkt in keiner Beziehung, und bemer-
[Spaltenumbruch] kenswerth ist allenfalls nur daß sich unter denselben eine Art Vertheidi-
gungsschrift befindet, welche von Lord Lyons mit Beziehung auf die be-
treffenden Jnterpellationen im Parlament an Lord Granville gerichtet,
aber vom Absender und Adressaten augenscheinlich für die Veröffentlichung
bestimmt wurde. Ein längeres Eingesandt von einem Correspondenten der
„Daily News“ ( jedenfalls niemand anders als Hr. Labouchère ) wieder-
holt übrigens heute dieselben Klagen.

Mehrere Londoner Blätter bringen eine anscheinend von Chiselhurst
herrührende Mittheilung folgenden Jnhalts: „Vorbereitungen wurden
am verwichenen Sonnabend in Chiselhurst für die unverzüglich zu erwar-
tende Ankunft des Ex=Kaisers Napoleon gemacht. Trotz der Gerüchte von
einem angeblichen Gutskaufe des Kaisers in Böhmen für den Ex=Kaiser
wird in Chiselhurst mit Bestimmtheit behauptet: er werde sich in einigen
Tagen in Camden House bei der Kaiserin einfinden ( wenn er es nicht be-
reits gethan hat ) und vorderhand wenigstens seinen Aufenthalt in Eng-
land nehmen. Die Kaiserin und der kaiserliche Prinz machen häufig ohne
irgendwelche Begleitung Spaziergänge, und erregen bei dem Landvolke
schon kaum mehr Aufmerksamkeit. Prinz Arthur reitet gelegentlich von
Woolwich hinüber um den hohen Verbannten seinen Besuch zu machen.“
Was die Politik und die Absichten der französischen Jmperialisten anbe-
trifft, so hört der „Observer“ aus zuverlässiger Quelle folgende Angaben:
„Der Kaiser wird nicht von der Richtschnur abweichen die er seit dem
4 Sept. stets befolgt hat. Er wird nicht seine verfassungsmäßigen Rechte
durch eine Appellation an das Volk geltend machen, weil er zur gegenwär-
tigen Zeit keinen politischen Conflict hervorrufen will. Der Kaiser hält
sich zur Verfügung der französischen Nation, und wenn dieselbe ihn ruft,
so wird er den Willen des Volkes erfüllen. Se. Majestät rechnet mit Be-
stimmtheit darauf in der Zukunft eine billige Beurtheilung zu erfahren.
Der Kaiser läugnet seine Verantwortlichkeit nicht, allein er erklärt daß dieselbe
von der Nation getheilt wurde, und daß der Krieg gegen Preußen seinen
Ursprung in den heftigen preußenfeindlichen Ausfällen der Feinde des
Kaiserreichs hatte. Die Berichte von kaiserlichen Jntriguen sind unwahr.
Weit entfernt zu dergleichen seine Hand zu leihen, ist der Kaiser vielmehr
gegen alle Demonstrationen jeder Art. Se. Majestät wird ohne Unge-
guld und ohne Zweifel die Entscheidung des französischen Volkes bezüglich
des Kaiserreichs und seiner Dynastie erwarten, allein er wird keine Schritte
thun um diese Entscheidung zu beeinflussen.“

„Das Tagebuch eines Belagerten“ in Paris ist nunmehr in Buchform
veröffentlicht unter dem Titel: Diary of the Besieged Resident in Paris.
London. Hurst and Blackett
. Der Verfasser, Hr. Henry Labouchère,
früher Parlamentsmitglied für Middlesex, tritt nicht aus seinem Jncognito
hervor.

Frankreich.

Aus Paris, 1 März, wird der „Daily News“ geschrieben: Ange-
sichts der beunruhigenden Haltung eines Theils der Bevölkerung haben
die Behörden in aller Stille mit der militärischen Besetzung gewisser Stadt-
viertel begonnen. Eines derselben ist die Umgebung von Montmartre,
wo die Unzufriedenen sich stark verschanzt haben. Dieselben besitzen eine
Batterie von 27 Geschützen, welche sie oben auf dem Montmartre aufge-
stellt und durch Schildwachen besetzt haben. Das aufrührerische Element
besteht aus den Ultrarepublicanern, welche stets den Krieg bis zum äußer-
sten gewollt haben, von Anfang an gegen die Regierung der nationalen
Vertheidigung waren, und auch gegen jede andere Regierung sein werden,
welche auch immer folgen möge. Der Chef der Executive ist sehr unpo-
pulär, und die Stimmung ist derart daß zu jeder Zeit ein Funken zu einer
Explosion führen kann. Die Ernennung des Generals Aurelles de Pala-
dine zum Befehlshaber der Nationalgarden wird heut amtlich angezeigt.
Er wird sein Reorganisationswerk sofort beginnen. Auch wird angezeigt
daß die Nationalgarden fernerhin unter directe Controle des Kriegsmini-
steriums, anstatt, wie bisher, des Ministeriums für innere Angelegenheiten,
gestellt werden. -- Und dem „Daily Telegraph“ ist über die Unruhen vom
4 zu entnehmen: Die Ruhestörer beabsichtigten gestern einen Angriff auf
das Gefängniß von Ste. Pélagie, aber ihre Zahl war nicht ausreichend,
und sie drohten im Laufe der Nacht zurückzukehren. Die Truppen welche
das Gefängniß bewachten, erklärten dasselbe mit Entschlossenheit verthei-
digen zu wollen, und die bewaffneten Nationalgarden zogen sich nach der
Station in der Rue Montrouge zurück, welche sie im Laufe des Tags ge-
nommen hatten. Jn einer von Deputirten verschiedener Bataillone Na-
tionalgarden besuchten Versammlung wurde beschlossen: für den Fall daß die
Nationalversammlung fortfahre ihre Sitzungen in Bordeaux oder an einem
andern Ort als in Paris zu halten, eine Republik der Seine zu proclami-
ren; wenn es der orleanistischen und monarchischen Partei in der Natio-
nalversammlung gelingen sollte einen König auf den Thron von Frank-
reich zu setzen, dann werde Paris die Wahl für ungültig erklären und eine
Republik der Seine bilden. Unter dem nach Paris zugetriebenen Horn-
vieh ist die Rinderpest ausgebrochen. Mehr als hundert Stück mußten
getödtet werden. Eine Division der Loire = Armee wird binnen wenigen
Tagen erwartet.

Ueber die beim Einzug in Paris in der Nähe des Triumphbogens
vorgefallenen Ruhestörungen wird der „Wes. Ztg.“ aus Paris vom
1 März geschrieben: „Am Triumphbogen hatte eine halbe Compagnie
des 38. Regiments Aufstellung genommen; der Pöbel von Paris hatte
sich mittlerweile dort in einer Anzahl von einigen tausend Personen an-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews">
        <div type="jPoliticalNews">
          <p><pb facs="#f0005" n="1141"/><cb/>
Wie die Dinge heute liegen, schnaubt jeder Franzose nach Rache; indessen,<lb/>
bei allen Drohungen und allem Gerede, wird es sich doch herausstellen daß<lb/>
Frankreich sich zweimal besinnen dürfte ehe es einen neuen Kampf unter so<lb/>
viel ungünstigeren Verhältnissen veranlaßt. Jn demselben Geist in welchem<lb/>
die Deutschen auf dem Besitze von Metz bestanden, haben sie auch die höchste<lb/>
Kriegsentschädigung gefordert welche Frankreich überhaupt aufzubringen<lb/>
im Stande war. Die Bedingungen sowohl in Beziehung auf Gebietsab-<lb/>
tretung als auf Kriegsentschädigung sind erbarmungslos. Es kam dabei<lb/>
nur <hi rendition="#g">eine</hi> Frage in Betracht, nämlich was der letzte Heller sei den man<lb/>
Frankreich auspressen könnte. Die Deutschen lieben natürlich das Geld<lb/>
um seiner selbst willen, und keine Nation auf der Erde ist besser geeignet ein<lb/>
derartiges Geschenk des Zufalles von 200,000,000 Pf. St. auszunutzen,<lb/>
allein der leitende Hauptgedanke bei Forderung dieser Summe war, wie<lb/>
wir anzunehmen geneigt sind, nicht die Jdee einen solchen Preis in die<lb/>
Tasche zu stecken, sondern eine weitere Garantie des Friedens darin zu<lb/>
finden. Eine sehr schwer besteuerte Nation schreckt vor dem Gedanken an<lb/>
Krieg zurück, und Frankreich wird während der nächsten 25 Jahre im Verhält-<lb/>
niß zu seinen Hülfsquellen und seiner Bevölkerung sehr schwer besteuert sein.<lb/>
Mit der Zeit wird Friede und Gewerbfleiß die Bürde der erhöhten Besteuerung<lb/>
für Frankreich ebenso leicht machen, als es die bestehende Schuld vor einem<lb/>
Jahr war. Jndessen das muß nothwendig Zeit erfordern, und mittlerweile<lb/>
wird Frankreich bei Gefahr des nationalen Bankerottes gehalten sein<lb/>
Deutschland gegenüber ruhig zu bleiben, während Deutschland mit den<lb/>
erhaltenen 200 Millionen seine Verluste wieder einbringen und, bereichert<lb/>
durch die Jndustrie und den Handel des Elsaßes darauf zählen kann in dem<lb/>
Wettkampf an der Spitze zu bleiben und einen künftigen Krieg mit<lb/>
einem gesünderen Finanzsystem und festeren Credit zu beginnen als Frank-<lb/>
reich hoffen darf.&#x201C;</p><lb/>
          <p>Die Haltung der Pariser in den letzten Tagen ist nicht gerade geeignet<lb/>
die hier von vielen gehegten Sympathien für die Ueberwundenen zu stär-<lb/>
ken, vielmehr wecken die zahlreichen sehr ausführlichen Berichte über wüste<lb/>
Excesse, leere Drohungen und leichtsinniges Vergessen der mißlichen Zeit-<lb/>
verhältnisse bereits vielfach Gefühle der Verachtung, zu denen eine un-<lb/>
unterbrochene Reihe von Niederlagen ohnehin die Gemüther angelegt<lb/>
hatte. Ein Berichterstatter des &#x201E;Daily Telegraph&#x201C; schildert unter anderm<lb/>
den Abend des Tages an welchem die Preußen die Hauptstadt räumten<lb/>
in folgender Weise: &#x201E;Es war eine prächtige Nacht. Heller Mondschein,<lb/>
verbunden mit der Gasbeleuchtung, die zum erstenmal seit Monaten den<lb/>
Parisern wieder strahlte, hatte eine große Menschenmenge hervorgelockt.<lb/>
Die Trottoirs waren von einer dichten Masse belebt, und Zeitungen fan-<lb/>
den reichlichen Absatz, hauptsächlich um der Notirungen der Renten willen<lb/>
und wegen der Anzeigen über die am nächsten Tag angekündigten Theater-<lb/>
vorstellungen. Jedermann plauderte, lachte und befand sich anscheinend<lb/>
in der angenehmsten Stimmung, aber kein Wort war von Krieg und Frie-<lb/>
den und den schweren Bedingungen für den letzteren zu hören, noch waren<lb/>
die gefährlichen Straßenpolitiker, welche sonst an allen Ecken kleine Parla-<lb/>
mente um sich versammeln, zu sehen. Sänger krächzten, Bettler machten<lb/>
Angriffe auf die Menge, und an den Ecken stand die Reserve von Krüppeln<lb/>
bereit. Liniensoldaten stolzirten in voller Uniform mit ihrem besten Me-<lb/>
daillenschmuck, aber ohne Waffen, in der Mitte der Straße umher; National-<lb/>
gardisten machten sich in angelegentlicher Unterhaltung auf dem Trottoir<lb/>
mit ihren Säbeln breit. Jn den Caf<hi rendition="#aq">é</hi>s war kein Eindringen möglich, und<lb/>
Reihen von Stühlen streckten sich vor denselben bis an dem fünften oder<lb/>
sechsten Hause rechts und links entlang aus. Alle Läden welche Luxus-<lb/>
gegenstände feilbieten standen offen, und wir giengen zu Le Filleul auf<lb/>
dem Boulevard des Jtaliens um für einen Freund einen Blumenstrauß<lb/>
zu erstehen. Madame Filleul hat keine schlechte Saison gehabt, sie hat<lb/>
für eine todte Saison ein recht erträgliches Geschäft in Todtenkränzen und<lb/>
dergleichen gemacht, und ich muß sagen sie sah durchaus nicht niedergeschla-<lb/>
gen aus wegen des Verlustes von Elsaß und Lothringen. Man speiste,<lb/>
man trank, man rauchte, man spielte Domino und Karten, Kinder sangen<lb/>
wie sonst anstößige Lieder, und Damen von jener Classe die in letzter Zeit<lb/>
unsichtbar geworden war, giengen keck in voller Gesellschaftstoilette hin<lb/>
um in Nr. 16 des Caf <hi rendition="#aq">é</hi> Anglais ihr Souper zu nehmen. Dabei drängten<lb/>
sich betrunkene Mobile und Börsenspeculanten in Menge umher, kurz, kein<lb/>
Jahrmarkt konnte lärmender, kein zu Scherz und Lustbarkeit versammelter<lb/>
Volkshaufe sorgloser sein. Und mitten in diesem Gewühl traf ich einen<lb/>
Freund aus dem Elsaß, einen Mann der nicht gerade weinerlicher Natur<lb/>
ist, aber die hellen Thränen liefen ihm die Wangen hinab, als er sprach:<lb/>
Sie sind geschlagen, beraubt und mißhandelt worden; sie haben Frankreich<lb/>
zu Grunde gerichtet, seine besten Provinzen eingebüßt und mich der Ver-<lb/>
bannung überliefert, und jetzt freut sich diese Canaille der eigenen Er-<lb/>
niedrigung. So war es in der That. So trug das große Pariser Volk,<lb/>
über dessen &#x201E;bewunderungswerthe Haltung&#x201C; so viel Aufhebens gemacht<lb/>
wird, seine bittere Demüthigung. Jch habe selten eine lustigere Nacht<lb/>
auf den Boulevards gesehen.&#x201C;</p><lb/>
          <p>Jn Betreff der Abreise des diesseitigen Botschafters von Paris vor<lb/>
der Belagerung hat sich die Regierung veranlaßt gesehen verschiedene De-<lb/>
peschen zu veröffentlichen, die augenscheinlich bestimmt sind den Lärm im<lb/>
Parlament über diese Angelegenheit zu beschwichtigen. Es handelt sich<lb/>
hauptsächlich darum daß die Engländer in Paris vom 8 Decbr. bis gegen<lb/>
Ende Januars ohne irgend welchen Vertreter waren. Neues Licht enthal-<lb/>
ten die Schriftstücke über diesen Punkt in keiner Beziehung, und bemer-<lb/><cb/>
kenswerth ist allenfalls nur daß sich unter denselben eine Art Vertheidi-<lb/>
gungsschrift befindet, welche von Lord Lyons mit Beziehung auf die be-<lb/>
treffenden Jnterpellationen im Parlament an Lord Granville gerichtet,<lb/>
aber vom Absender und Adressaten augenscheinlich für die Veröffentlichung<lb/>
bestimmt wurde. Ein längeres Eingesandt von einem Correspondenten der<lb/>
&#x201E;Daily News&#x201C; ( jedenfalls niemand anders als Hr. Labouch<hi rendition="#aq">è</hi>re ) wieder-<lb/>
holt übrigens heute dieselben Klagen.</p><lb/>
          <p>Mehrere Londoner Blätter bringen eine anscheinend von Chiselhurst<lb/>
herrührende Mittheilung folgenden Jnhalts: &#x201E;Vorbereitungen wurden<lb/>
am verwichenen Sonnabend in Chiselhurst für die unverzüglich zu erwar-<lb/>
tende Ankunft des Ex=Kaisers Napoleon gemacht. Trotz der Gerüchte von<lb/>
einem angeblichen Gutskaufe des Kaisers in Böhmen für den Ex=Kaiser<lb/>
wird in Chiselhurst mit Bestimmtheit behauptet: er werde sich in einigen<lb/>
Tagen in Camden House bei der Kaiserin einfinden ( wenn er es nicht be-<lb/>
reits gethan hat ) und vorderhand wenigstens seinen Aufenthalt in Eng-<lb/>
land nehmen. Die Kaiserin und der kaiserliche Prinz machen häufig ohne<lb/>
irgendwelche Begleitung Spaziergänge, und erregen bei dem Landvolke<lb/>
schon kaum mehr Aufmerksamkeit. Prinz Arthur reitet gelegentlich von<lb/>
Woolwich hinüber um den hohen Verbannten seinen Besuch zu machen.&#x201C;<lb/>
Was die Politik und die Absichten der französischen Jmperialisten anbe-<lb/>
trifft, so hört der &#x201E;Observer&#x201C; aus zuverlässiger Quelle folgende Angaben:<lb/>
&#x201E;Der Kaiser wird nicht von der Richtschnur abweichen die er seit dem<lb/>
4 Sept. stets befolgt hat. Er wird nicht seine verfassungsmäßigen Rechte<lb/>
durch eine Appellation an das Volk geltend machen, weil er zur gegenwär-<lb/>
tigen Zeit keinen politischen Conflict hervorrufen will. Der Kaiser hält<lb/>
sich zur Verfügung der französischen Nation, und wenn dieselbe ihn ruft,<lb/>
so wird er den Willen des Volkes erfüllen. Se. Majestät rechnet mit Be-<lb/>
stimmtheit darauf in der Zukunft eine billige Beurtheilung zu erfahren.<lb/>
Der Kaiser läugnet seine Verantwortlichkeit nicht, allein er erklärt daß dieselbe<lb/>
von der Nation getheilt wurde, und daß der Krieg gegen Preußen seinen<lb/>
Ursprung in den heftigen preußenfeindlichen Ausfällen der Feinde des<lb/>
Kaiserreichs hatte. Die Berichte von kaiserlichen Jntriguen sind unwahr.<lb/>
Weit entfernt zu dergleichen seine Hand zu leihen, ist der Kaiser vielmehr<lb/>
gegen alle Demonstrationen jeder Art. Se. Majestät wird ohne Unge-<lb/>
guld und ohne Zweifel die Entscheidung des französischen Volkes bezüglich<lb/>
des Kaiserreichs und seiner Dynastie erwarten, allein er wird keine Schritte<lb/>
thun um diese Entscheidung zu beeinflussen.&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Das Tagebuch eines Belagerten&#x201C; in Paris ist nunmehr in Buchform<lb/>
veröffentlicht unter dem Titel: <hi rendition="#aq">Diary of the Besieged Resident in Paris.<lb/>
London. Hurst and Blackett</hi>. Der Verfasser, Hr. Henry Labouch<hi rendition="#aq">è</hi>re,<lb/>
früher Parlamentsmitglied für Middlesex, tritt nicht aus seinem Jncognito<lb/>
hervor.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jPoliticalNews">
          <head> <hi rendition="#b #c">Frankreich.</hi> </head><lb/>
          <div type="jArticle">
            <p>Aus Paris, 1 März, wird der &#x201E;Daily News&#x201C; geschrieben: Ange-<lb/>
sichts der beunruhigenden Haltung eines Theils der Bevölkerung haben<lb/>
die Behörden in aller Stille mit der militärischen Besetzung gewisser Stadt-<lb/>
viertel begonnen. Eines derselben ist die Umgebung von Montmartre,<lb/>
wo die Unzufriedenen sich stark verschanzt haben. Dieselben besitzen eine<lb/>
Batterie von 27 Geschützen, welche sie oben auf dem Montmartre aufge-<lb/>
stellt und durch Schildwachen besetzt haben. Das aufrührerische Element<lb/>
besteht aus den Ultrarepublicanern, welche stets den Krieg bis zum äußer-<lb/>
sten gewollt haben, von Anfang an gegen die Regierung der nationalen<lb/>
Vertheidigung waren, und auch gegen jede andere Regierung sein werden,<lb/>
welche auch immer folgen möge. Der Chef der Executive ist sehr unpo-<lb/>
pulär, und die Stimmung ist derart daß zu jeder Zeit ein Funken zu einer<lb/>
Explosion führen kann. Die Ernennung des Generals Aurelles de Pala-<lb/>
dine zum Befehlshaber der Nationalgarden wird heut amtlich angezeigt.<lb/>
Er wird sein Reorganisationswerk sofort beginnen. Auch wird angezeigt<lb/>
daß die Nationalgarden fernerhin unter directe Controle des Kriegsmini-<lb/>
steriums, anstatt, wie bisher, des Ministeriums für innere Angelegenheiten,<lb/>
gestellt werden. -- Und dem &#x201E;Daily Telegraph&#x201C; ist über die Unruhen vom<lb/>
4 zu entnehmen: Die Ruhestörer beabsichtigten gestern einen Angriff auf<lb/>
das Gefängniß von Ste. P<hi rendition="#aq">é</hi>lagie, aber ihre Zahl war nicht ausreichend,<lb/>
und sie drohten im Laufe der Nacht zurückzukehren. Die Truppen welche<lb/>
das Gefängniß bewachten, erklärten dasselbe mit Entschlossenheit verthei-<lb/>
digen zu wollen, und die bewaffneten Nationalgarden zogen sich nach der<lb/>
Station in der Rue Montrouge zurück, welche sie im Laufe des Tags ge-<lb/>
nommen hatten. Jn einer von Deputirten verschiedener Bataillone Na-<lb/>
tionalgarden besuchten Versammlung wurde beschlossen: für den Fall daß die<lb/>
Nationalversammlung fortfahre ihre Sitzungen in Bordeaux oder an einem<lb/>
andern Ort als in Paris zu halten, eine Republik der Seine zu proclami-<lb/>
ren; wenn es der orleanistischen und monarchischen Partei in der Natio-<lb/>
nalversammlung gelingen sollte einen König auf den Thron von Frank-<lb/>
reich zu setzen, dann werde Paris die Wahl für ungültig erklären und eine<lb/>
Republik der Seine bilden. Unter dem nach Paris zugetriebenen Horn-<lb/>
vieh ist die Rinderpest ausgebrochen. Mehr als hundert Stück mußten<lb/>
getödtet werden. Eine Division der Loire = Armee wird binnen wenigen<lb/>
Tagen erwartet.</p><lb/>
            <p>Ueber die beim Einzug in Paris in der Nähe des Triumphbogens<lb/>
vorgefallenen Ruhestörungen wird der &#x201E;Wes. Ztg.&#x201C; aus Paris vom<lb/>
1 März geschrieben: &#x201E;Am Triumphbogen hatte eine halbe Compagnie<lb/>
des 38. Regiments Aufstellung genommen; der Pöbel von Paris hatte<lb/>
sich mittlerweile dort in einer Anzahl von einigen tausend Personen an-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1141/0005] Wie die Dinge heute liegen, schnaubt jeder Franzose nach Rache; indessen, bei allen Drohungen und allem Gerede, wird es sich doch herausstellen daß Frankreich sich zweimal besinnen dürfte ehe es einen neuen Kampf unter so viel ungünstigeren Verhältnissen veranlaßt. Jn demselben Geist in welchem die Deutschen auf dem Besitze von Metz bestanden, haben sie auch die höchste Kriegsentschädigung gefordert welche Frankreich überhaupt aufzubringen im Stande war. Die Bedingungen sowohl in Beziehung auf Gebietsab- tretung als auf Kriegsentschädigung sind erbarmungslos. Es kam dabei nur eine Frage in Betracht, nämlich was der letzte Heller sei den man Frankreich auspressen könnte. Die Deutschen lieben natürlich das Geld um seiner selbst willen, und keine Nation auf der Erde ist besser geeignet ein derartiges Geschenk des Zufalles von 200,000,000 Pf. St. auszunutzen, allein der leitende Hauptgedanke bei Forderung dieser Summe war, wie wir anzunehmen geneigt sind, nicht die Jdee einen solchen Preis in die Tasche zu stecken, sondern eine weitere Garantie des Friedens darin zu finden. Eine sehr schwer besteuerte Nation schreckt vor dem Gedanken an Krieg zurück, und Frankreich wird während der nächsten 25 Jahre im Verhält- niß zu seinen Hülfsquellen und seiner Bevölkerung sehr schwer besteuert sein. Mit der Zeit wird Friede und Gewerbfleiß die Bürde der erhöhten Besteuerung für Frankreich ebenso leicht machen, als es die bestehende Schuld vor einem Jahr war. Jndessen das muß nothwendig Zeit erfordern, und mittlerweile wird Frankreich bei Gefahr des nationalen Bankerottes gehalten sein Deutschland gegenüber ruhig zu bleiben, während Deutschland mit den erhaltenen 200 Millionen seine Verluste wieder einbringen und, bereichert durch die Jndustrie und den Handel des Elsaßes darauf zählen kann in dem Wettkampf an der Spitze zu bleiben und einen künftigen Krieg mit einem gesünderen Finanzsystem und festeren Credit zu beginnen als Frank- reich hoffen darf.“ Die Haltung der Pariser in den letzten Tagen ist nicht gerade geeignet die hier von vielen gehegten Sympathien für die Ueberwundenen zu stär- ken, vielmehr wecken die zahlreichen sehr ausführlichen Berichte über wüste Excesse, leere Drohungen und leichtsinniges Vergessen der mißlichen Zeit- verhältnisse bereits vielfach Gefühle der Verachtung, zu denen eine un- unterbrochene Reihe von Niederlagen ohnehin die Gemüther angelegt hatte. Ein Berichterstatter des „Daily Telegraph“ schildert unter anderm den Abend des Tages an welchem die Preußen die Hauptstadt räumten in folgender Weise: „Es war eine prächtige Nacht. Heller Mondschein, verbunden mit der Gasbeleuchtung, die zum erstenmal seit Monaten den Parisern wieder strahlte, hatte eine große Menschenmenge hervorgelockt. Die Trottoirs waren von einer dichten Masse belebt, und Zeitungen fan- den reichlichen Absatz, hauptsächlich um der Notirungen der Renten willen und wegen der Anzeigen über die am nächsten Tag angekündigten Theater- vorstellungen. Jedermann plauderte, lachte und befand sich anscheinend in der angenehmsten Stimmung, aber kein Wort war von Krieg und Frie- den und den schweren Bedingungen für den letzteren zu hören, noch waren die gefährlichen Straßenpolitiker, welche sonst an allen Ecken kleine Parla- mente um sich versammeln, zu sehen. Sänger krächzten, Bettler machten Angriffe auf die Menge, und an den Ecken stand die Reserve von Krüppeln bereit. Liniensoldaten stolzirten in voller Uniform mit ihrem besten Me- daillenschmuck, aber ohne Waffen, in der Mitte der Straße umher; National- gardisten machten sich in angelegentlicher Unterhaltung auf dem Trottoir mit ihren Säbeln breit. Jn den Cafés war kein Eindringen möglich, und Reihen von Stühlen streckten sich vor denselben bis an dem fünften oder sechsten Hause rechts und links entlang aus. Alle Läden welche Luxus- gegenstände feilbieten standen offen, und wir giengen zu Le Filleul auf dem Boulevard des Jtaliens um für einen Freund einen Blumenstrauß zu erstehen. Madame Filleul hat keine schlechte Saison gehabt, sie hat für eine todte Saison ein recht erträgliches Geschäft in Todtenkränzen und dergleichen gemacht, und ich muß sagen sie sah durchaus nicht niedergeschla- gen aus wegen des Verlustes von Elsaß und Lothringen. Man speiste, man trank, man rauchte, man spielte Domino und Karten, Kinder sangen wie sonst anstößige Lieder, und Damen von jener Classe die in letzter Zeit unsichtbar geworden war, giengen keck in voller Gesellschaftstoilette hin um in Nr. 16 des Caf é Anglais ihr Souper zu nehmen. Dabei drängten sich betrunkene Mobile und Börsenspeculanten in Menge umher, kurz, kein Jahrmarkt konnte lärmender, kein zu Scherz und Lustbarkeit versammelter Volkshaufe sorgloser sein. Und mitten in diesem Gewühl traf ich einen Freund aus dem Elsaß, einen Mann der nicht gerade weinerlicher Natur ist, aber die hellen Thränen liefen ihm die Wangen hinab, als er sprach: Sie sind geschlagen, beraubt und mißhandelt worden; sie haben Frankreich zu Grunde gerichtet, seine besten Provinzen eingebüßt und mich der Ver- bannung überliefert, und jetzt freut sich diese Canaille der eigenen Er- niedrigung. So war es in der That. So trug das große Pariser Volk, über dessen „bewunderungswerthe Haltung“ so viel Aufhebens gemacht wird, seine bittere Demüthigung. Jch habe selten eine lustigere Nacht auf den Boulevards gesehen.“ Jn Betreff der Abreise des diesseitigen Botschafters von Paris vor der Belagerung hat sich die Regierung veranlaßt gesehen verschiedene De- peschen zu veröffentlichen, die augenscheinlich bestimmt sind den Lärm im Parlament über diese Angelegenheit zu beschwichtigen. Es handelt sich hauptsächlich darum daß die Engländer in Paris vom 8 Decbr. bis gegen Ende Januars ohne irgend welchen Vertreter waren. Neues Licht enthal- ten die Schriftstücke über diesen Punkt in keiner Beziehung, und bemer- kenswerth ist allenfalls nur daß sich unter denselben eine Art Vertheidi- gungsschrift befindet, welche von Lord Lyons mit Beziehung auf die be- treffenden Jnterpellationen im Parlament an Lord Granville gerichtet, aber vom Absender und Adressaten augenscheinlich für die Veröffentlichung bestimmt wurde. Ein längeres Eingesandt von einem Correspondenten der „Daily News“ ( jedenfalls niemand anders als Hr. Labouchère ) wieder- holt übrigens heute dieselben Klagen. Mehrere Londoner Blätter bringen eine anscheinend von Chiselhurst herrührende Mittheilung folgenden Jnhalts: „Vorbereitungen wurden am verwichenen Sonnabend in Chiselhurst für die unverzüglich zu erwar- tende Ankunft des Ex=Kaisers Napoleon gemacht. Trotz der Gerüchte von einem angeblichen Gutskaufe des Kaisers in Böhmen für den Ex=Kaiser wird in Chiselhurst mit Bestimmtheit behauptet: er werde sich in einigen Tagen in Camden House bei der Kaiserin einfinden ( wenn er es nicht be- reits gethan hat ) und vorderhand wenigstens seinen Aufenthalt in Eng- land nehmen. Die Kaiserin und der kaiserliche Prinz machen häufig ohne irgendwelche Begleitung Spaziergänge, und erregen bei dem Landvolke schon kaum mehr Aufmerksamkeit. Prinz Arthur reitet gelegentlich von Woolwich hinüber um den hohen Verbannten seinen Besuch zu machen.“ Was die Politik und die Absichten der französischen Jmperialisten anbe- trifft, so hört der „Observer“ aus zuverlässiger Quelle folgende Angaben: „Der Kaiser wird nicht von der Richtschnur abweichen die er seit dem 4 Sept. stets befolgt hat. Er wird nicht seine verfassungsmäßigen Rechte durch eine Appellation an das Volk geltend machen, weil er zur gegenwär- tigen Zeit keinen politischen Conflict hervorrufen will. Der Kaiser hält sich zur Verfügung der französischen Nation, und wenn dieselbe ihn ruft, so wird er den Willen des Volkes erfüllen. Se. Majestät rechnet mit Be- stimmtheit darauf in der Zukunft eine billige Beurtheilung zu erfahren. Der Kaiser läugnet seine Verantwortlichkeit nicht, allein er erklärt daß dieselbe von der Nation getheilt wurde, und daß der Krieg gegen Preußen seinen Ursprung in den heftigen preußenfeindlichen Ausfällen der Feinde des Kaiserreichs hatte. Die Berichte von kaiserlichen Jntriguen sind unwahr. Weit entfernt zu dergleichen seine Hand zu leihen, ist der Kaiser vielmehr gegen alle Demonstrationen jeder Art. Se. Majestät wird ohne Unge- guld und ohne Zweifel die Entscheidung des französischen Volkes bezüglich des Kaiserreichs und seiner Dynastie erwarten, allein er wird keine Schritte thun um diese Entscheidung zu beeinflussen.“ „Das Tagebuch eines Belagerten“ in Paris ist nunmehr in Buchform veröffentlicht unter dem Titel: Diary of the Besieged Resident in Paris. London. Hurst and Blackett. Der Verfasser, Hr. Henry Labouchère, früher Parlamentsmitglied für Middlesex, tritt nicht aus seinem Jncognito hervor. Frankreich. Aus Paris, 1 März, wird der „Daily News“ geschrieben: Ange- sichts der beunruhigenden Haltung eines Theils der Bevölkerung haben die Behörden in aller Stille mit der militärischen Besetzung gewisser Stadt- viertel begonnen. Eines derselben ist die Umgebung von Montmartre, wo die Unzufriedenen sich stark verschanzt haben. Dieselben besitzen eine Batterie von 27 Geschützen, welche sie oben auf dem Montmartre aufge- stellt und durch Schildwachen besetzt haben. Das aufrührerische Element besteht aus den Ultrarepublicanern, welche stets den Krieg bis zum äußer- sten gewollt haben, von Anfang an gegen die Regierung der nationalen Vertheidigung waren, und auch gegen jede andere Regierung sein werden, welche auch immer folgen möge. Der Chef der Executive ist sehr unpo- pulär, und die Stimmung ist derart daß zu jeder Zeit ein Funken zu einer Explosion führen kann. Die Ernennung des Generals Aurelles de Pala- dine zum Befehlshaber der Nationalgarden wird heut amtlich angezeigt. Er wird sein Reorganisationswerk sofort beginnen. Auch wird angezeigt daß die Nationalgarden fernerhin unter directe Controle des Kriegsmini- steriums, anstatt, wie bisher, des Ministeriums für innere Angelegenheiten, gestellt werden. -- Und dem „Daily Telegraph“ ist über die Unruhen vom 4 zu entnehmen: Die Ruhestörer beabsichtigten gestern einen Angriff auf das Gefängniß von Ste. Pélagie, aber ihre Zahl war nicht ausreichend, und sie drohten im Laufe der Nacht zurückzukehren. Die Truppen welche das Gefängniß bewachten, erklärten dasselbe mit Entschlossenheit verthei- digen zu wollen, und die bewaffneten Nationalgarden zogen sich nach der Station in der Rue Montrouge zurück, welche sie im Laufe des Tags ge- nommen hatten. Jn einer von Deputirten verschiedener Bataillone Na- tionalgarden besuchten Versammlung wurde beschlossen: für den Fall daß die Nationalversammlung fortfahre ihre Sitzungen in Bordeaux oder an einem andern Ort als in Paris zu halten, eine Republik der Seine zu proclami- ren; wenn es der orleanistischen und monarchischen Partei in der Natio- nalversammlung gelingen sollte einen König auf den Thron von Frank- reich zu setzen, dann werde Paris die Wahl für ungültig erklären und eine Republik der Seine bilden. Unter dem nach Paris zugetriebenen Horn- vieh ist die Rinderpest ausgebrochen. Mehr als hundert Stück mußten getödtet werden. Eine Division der Loire = Armee wird binnen wenigen Tagen erwartet. Ueber die beim Einzug in Paris in der Nähe des Triumphbogens vorgefallenen Ruhestörungen wird der „Wes. Ztg.“ aus Paris vom 1 März geschrieben: „Am Triumphbogen hatte eine halbe Compagnie des 38. Regiments Aufstellung genommen; der Pöbel von Paris hatte sich mittlerweile dort in einer Anzahl von einigen tausend Personen an-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription
Peter Fankhauser: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte manuell im Double-Keying-Verfahren. Die Annotation folgt den formulierten Richtlinien.

Besonderheiten der Transkription:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen.
  • Druckfehler: ignoriert.
  • fremdsprachliches Material: nur Fremdskripte gekennzeichnet.
  • Kolumnentitel: nicht übernommen.
  • Kustoden: nicht übernommen.
  • langes s (?): in Frakturschrift als s transkribiert, in Antiquaschrift beibehalten.
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert.
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst.
  • Zeichensetzung: DTABf-getreu.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg68_1871
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg68_1871/5
Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 68. Augsburg (Bayern), 9. März 1871, S. 1141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg68_1871/5>, abgerufen am 29.03.2024.