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Allgemeine Zeitung. Nr. 68. Augsburg (Bayern), 9. März 1871.

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[Spaltenumbruch] führen ließen als die Kirchenbücher zur Einsicht der Behörden vorzulegen.
Diese müssen begreiflich unter den obwaltenden Umständen über die be-
treffenden Register Argwohn hegen.

Rußland.

sym16 St. Petersburg, 24 Febr. Es ist eine eigenthümliche Erschei-
nung daß in Oesterreich dem neuen Ministerium Hohenwart Mißtrauen
entgegengetragen wird, dasselbe sich aber bei unserer Presse voller Zustim-
mung zu erfreuen hat. Weil in seiner Mitte das slavische Element ver-
treten ist, hoffen unsere panslavistischen Blätter auf eine Förderung der
slavischen Jnteressen in Oesterreich, ja sie betrachten schon als gewiß die
Beseitigung des von ihnen in letzter Zeit angefeindeten Einflusses des jetzt
einigen Deutschlands auf die Geschicke der österreichischen Slaven. Deß-
halb ist es auch erklärlich daß, während hier allgemein der Friedensab-
schluß zwischen Frankreich und Deutschland ersehnt wird, die " Börsenzei-
tung " allein noch für die Fortsetzung des Kriegs sich ausspricht, noch
auf einen Erfolg der französischen Waffen hofft, und, da sie aber an dem-
selben innerlich zweifeln mag, sich mit der Voraussetzung tröstet: Deutsch-
land, das nicht durch seine Völker, sondern durch Bismarck einig und groß
geworden, werde, wenn dieser nicht mehr sein wird, in seine frühere Ohn-
macht zurückfallen. Bei der Gewißheit die man hier betreffs der Entschei-
dung der Pontus=Frage hat, zeigt sich hier wenig Theilnahme für die Lon-
doner Conferenzen, dagegen beschäftigt sich unser Publicum mehr und mehr
mit Asien, mit welchem die Handelsbeziehungen so innig wie möglich zu ge-
stalten für dasselbe von der größten Bedeutung ist. Jn diesem Jahr sollen
die beiden der russischen Dampfschifffahrts= und Handels = Gesellschaft ge-
hörigen Schiffe "Tschichatschew" und "Nachimow" eine regelmäßige Ver-
bindung mit Jndien und China durch den Suez = Canal herstellen. Die
Erwartungen sind so groß daß hier in einer Sitzung einer Abtheilung der
k. geographischen Gesellschaft sogar der Vorschlag gemacht wurde den Thee-
handel in Zukunft ganz auf diesen Weg zu beschränken, was indessen nach
wohlbegründeter Widerlegung abgelehnt wurde. Unser Handelsverkehr
mit der nordwestlichen Mongolei verspricht, nach seinen Anfängen zu schlie-
ßen, sehr günstige Erfolge. Nach einer von der Semipalatinski'schen
"Gebiets=Zeitung" gelangten Correspondenz fanden die nach Kobdo und
Uljasutai auf Kamelen gebrachten russischen Waaren im vorigen Jahr
einen schnellen und vortheilhaften Absatz gegen Baarzahlung und Ein-
tausch dortiger Landesproducte. Die von Semipalatinsk abgehenden
Karawanen legen den Weg dorthin in 16 -- 22 Tagen zurück. Wegen
des zwischen Chinesen und Dunganen fortdauernden Religionskampfes
hat der russische Handel gegenwärtig eine günstige Gelegenheit den chine-
sischen Waaren auf den Märkten in Kaschgar, Kokand, im östlichen Turke-
stan und bei den Kirgisen eine erfolgreiche Concurrenz zu machen. Zu
diesem Zweck wird von "Rotschew" ( Rußki Wjestnik, December=Heft 1870 )
die Herstellung der Dampfschifffahrt auf dem Balchasch=See und dem Fluß
Jli als Bedingung eines günstigen Erfolgs dringend gefordert. Endlich
soll, wie die "Moskauer Zeitung" mittheilt, von unserm Ministerium des
Auswärtigen ein neuer Handelsvertrag mit China zum Abschluß gebracht
werden, wodurch der freie Verkehr den russischen Kaufleuten zwischen Kal-
gan und Schankon einerseits und zwischen China und der Mongolei an-
drerseits gesichert werden soll. -- Die Sebastopoler Bahn unterliegt noch
immer der Discussion. Die in letzter Zeit für dieselbe in Aussicht genom-
mene Richtung Borissogljelsk = Sebastopol dürfte wieder aufgegeben, und
statt derselben die Linie Krementschugg=Berislau=Sebastopol -- welche nur
550 Werst lang ist, wogegen jene 1200 -- zur Ausführung kommen. --
Nachdem die Zeitung "Thätigkeit" nach einer dritten Verwarnung ihr
Erscheinen auf sechs Monate eingestellt, hat jetzt schon wieder ein anderes
Blatt "Die neue Zeit" dasselbe Schicksal erfahren. Für die kirchlichen
Angelegenheiten soll jetzt angeblich ein halbofficiöses Organ, der " Kirchen-
bote," gegründet werden. -- Der Verkehr mit dem Jn= und Ausland ist in
der letzten Woche ein sehr mangelhafter gewesen. Der starke Schneefall hat in
den Fahrten auf der Ostbahn sowie auf der Moskau=Smolensker und Odes-
saer Bahn mehrfache Störungen zur Folge gehabt. -- Unsere Carnevals-
woche ( Masselniza ) war in Folge der strengen, jetzt schon über drei Monate
anhaltenden Kälte weniger belebt als in frühern Jahren. Besonders gilt
dieß von den Vergnügen auf den Balaganen des Jsaakplatzes, bei denen
das Volk sich nicht gerade zahlreich betheiligte.

Rumänien.

Bukarest, 1 März. Die dießjährige Kammersitzung wäre vor-
gestern vorschriftsmäßig eigentlich abgelaufen. Da aber von den wichti-
geren Regierungsvorlagen bis jetzt keine einzige erledigt worden, so wurde
die Session bis zum 28 März verlängert, und die rumänischen Deputirten
beziehen ihre Diäten von täglich 2 Ducaten also noch weitere vier Wochen.
Vielleicht wird in diesen vier Wochen die Budgetvorlage, und das Gesetz
[Spaltenumbruch] welches die Finanzkrisis beseitigen soll, erledigt werden; aber doch nur in
dem Fall daß von den angemeldeten Jnterpellationen ein gut Theil
zurückgezogen wird. Sonst wird auch in der neuen Frist nichts geschehen
können. Es soll damit nicht gesagt sein daß von den vielen Jnterpella-
tionen nicht einzelne gerechtfertigt wären. Wenn z. B. Demeter Ghika
das Ministerium darüber befragt: warum es seit seinem Amtsantritt bei-
nahe alle Regierungsbeamten abgesetzt und neue eingesetzt habe, so wäre
diese Jnterpellation in jedem andern Lande gerechtfertigt. Hier aber
erklärt der Ministerpräsident einfach: "Jene Beamten haben die Wahlen
beeinflußt," und die Kammer geht zur Tagesordnung über, obgleich sie
recht gut weiß daß die neu ernannten Beamten die Wahlen wieder beein-
flussen werden; nur in einem andern Sinn und für eine andere Partei.
Der Deputirte Dobrecu hat eine Jnterpellation angemeldet: warum das
Ministerium des Aeußern in den Donauhafen=Städten Rumäniens die
Erhebung von Ankertaxen verboten habe. Diese Jnterpellation gelangt
in drei Tagen zur Debatte; sie wird wieder viel Zeit kosten und zu bom-
bastisch=patriotischen Reden Veranlassung geben, obgleich die Sache sehr
einfach ist und der Minister die Erhebung des Ankerzolls verbieten mußte,
weil mehrere Mächte ihn durch ihre Vertreter darauf aufmerksam machen
ließen daß die Erhebung des Ankerzolls gegen die Verträge verstoße, welche
die Schifffahrt auf der Donau für alle Nationen frei erklären. -- Der
"Romanul" fordert die Deputirten auf gegen die Politik der österreichisch-
ungarischen Monarchie zu protestiren, welche bezwecke auf der Londoner
Conferenz Oesterreich=Ungarn die Alleinherrschaft der Donau zu sichern.

Verschiedenes.

* Aus dem bayerischen Gebirge. Ende Febr. Wer möchte
glauben daß bis in unsere friedlich stillen Thäler der persönliche Verkehr mit
den Größen der Gegenwart reicht, daß ein Mann welcher Kniehosen trägt mit
Moltke correspondirt? Und dennoch ist dem so: ein Brief aus dem Hauptquar-
tier Versailles kam kürzlich in die Gegend von Tegernsee, er war an die Adresse
von "Joseph Bartl" gerichtet, und der Schreiber dieses Briefes war kein anderer
als der Chef des großen Generalstabs. Joseph Bartl besitzt ein Bauerngut in
der Nähe von Gemund und ist in seinen freien Stunden ein Musikgenie, sein
Citherspiel ist in der ganzen Gegend weit und breit berühmt. Um der großen
Zeit gerecht zu werden, componirte Bartl einen Moltke=Marsch, und da es dem
Gebirgsländer nicht an Muth fehlt, so sandte er die trefflich gelungene Arbeit
ohne viele Umstände ins Hauptquartier. Kurze Zeit vergieng, dann klopfte der
Postbote an die winterliche Thür des Hauses und brachte die Antwort des
Grafen Moltke. Das Handschreiben lautet wie folgt: "Ew. Wohlgeboren danke
ich hiemit ergebenst für die Zusendung des von Jhnen componirten hübschen
Marsches; sehr gern gebe ich Jhnen meine Einwilligung dazu denselben mir zu
widmen und ihm meinen Namen zu geben. Nochmals besten Dank! Mit be-
sonderer Hochachtung Euer ergebener ( eigene Unterschrift ) Graf Moltke, General
der Jnfanterie und Chef des Generalsstabs der Armee."

Darmstadt, 28 Febr. Aus Schwanheim, 25 Febr., schreibt man der
"D. Z." "Unsere erst im Jahr 1821 vollendete Kirche hatte schon am 10 d.
Morgens bei dem ersten heftigen Stoße verschiedene Beschädigungen erlitten,
welche jedoch, abgesehen von einzelnen Sprüngen in der Decke und den Wän-
den, nicht bedeutend waren. Allein am 12 d. um10 1 / 4 Morgens, während
des Gottesdienstes, bot sich den in der Kirche Anwesenden ein erschütternder An-
blick dar. Kaum hatte die Gemeinde in den Choral: Komm' heiliger Geist ec.
eingestimmt, als ein wahrscheinlich von unten nach oben gehender Stoß einen
Theil der Kirche, namentlich den nach Südwest gelegenen Chor, in Trümmer zu
werfen drohte. Jch selbst befand mich in der Nähe des Chores und sah
gerade, von einem Nebenstehenden auf die frühern Beschädigungen aufmerksam
gemacht, nach dem etwa 45 Fuß hohen Chorgewölbe, als dasselbe wie mit einem
Schlage lebendig zu werden schien; man sah, wie sich die einzelnen Quader
aneinander rieben. Nach einem Augenblick von 5--7 Secunden, der das Mark
in den Beinen hätte gefrieren machen können, war alles vorüber, allein die Kirche
und besonders das Gewölbe zeigen bedeutende Verletzungen. Die über 4 Fuß dicken
Wände der Kirche sind an verschiedenen Stellen von oben bis zum Fundament
geborsten, das Chorgewölbe, die Pfeiler desselben und die daranstoßende Giebel-
wand der Kirche sind so beschädigt, daß eine Untersuchung dieser Theile, beson-
ders des Gewölbes, nothwendig erscheinen dürfte. Eine eigenthümliche Erschei-
nung zeigte sich am 10 d. Vormittags. Das Wasser in vielen Brunnen stieg
nämlich um mehrere Fuß und gieng erst Nachmittags auf sein ursprüngliches
Niveau zurück. Die Erschütterungen dauern indeß fort, namentlich machen sie
sich Nachts fühlbar. Jn diesem Augenblick ( 1 / 4 bis 9 Uhr Vormittags ) erfolgt
ein sehr heftiger Stoß, 5 Minuten später ein zweiter, schwächerer."

Die Kriegskosten entschädigung. Ueber dieses interessante Thema
sagt die "Schl. Ztg.:" "Jn Betreff des zweiten Punktes, in welchem die Prä-
liminarabmachungen vielleicht hinter manchen hochgespannten Erwartungen
zurückgeblieben sind, dem der finanziellen Kriegsentschädigung, mag gleichfalls
eine Transaction zwischen den Unterhändlern stattgefunden und Graf Bismarck
seine ursprünglichen Forderungen gemildert haben. Dennoch gestehen wir daß
die erzielte Summe unsere keineswegs bescheidenen Hoffnungen eher übertrifft
als unerreicht läßt. Fünf Milliarden Francs sind eine Summe von so kolos-
saler Größe, daß es der Sammlung und des Nachdenkens bedarf dieselbe zu
erfassen. Jn preußischem Gelde repräsentirt dieselbe1333 1 / 5 Mill. Thaler.

[Spaltenumbruch] führen ließen als die Kirchenbücher zur Einsicht der Behörden vorzulegen.
Diese müssen begreiflich unter den obwaltenden Umständen über die be-
treffenden Register Argwohn hegen.

Rußland.

sym16 St. Petersburg, 24 Febr. Es ist eine eigenthümliche Erschei-
nung daß in Oesterreich dem neuen Ministerium Hohenwart Mißtrauen
entgegengetragen wird, dasselbe sich aber bei unserer Presse voller Zustim-
mung zu erfreuen hat. Weil in seiner Mitte das slavische Element ver-
treten ist, hoffen unsere panslavistischen Blätter auf eine Förderung der
slavischen Jnteressen in Oesterreich, ja sie betrachten schon als gewiß die
Beseitigung des von ihnen in letzter Zeit angefeindeten Einflusses des jetzt
einigen Deutschlands auf die Geschicke der österreichischen Slaven. Deß-
halb ist es auch erklärlich daß, während hier allgemein der Friedensab-
schluß zwischen Frankreich und Deutschland ersehnt wird, die „ Börsenzei-
tung “ allein noch für die Fortsetzung des Kriegs sich ausspricht, noch
auf einen Erfolg der französischen Waffen hofft, und, da sie aber an dem-
selben innerlich zweifeln mag, sich mit der Voraussetzung tröstet: Deutsch-
land, das nicht durch seine Völker, sondern durch Bismarck einig und groß
geworden, werde, wenn dieser nicht mehr sein wird, in seine frühere Ohn-
macht zurückfallen. Bei der Gewißheit die man hier betreffs der Entschei-
dung der Pontus=Frage hat, zeigt sich hier wenig Theilnahme für die Lon-
doner Conferenzen, dagegen beschäftigt sich unser Publicum mehr und mehr
mit Asien, mit welchem die Handelsbeziehungen so innig wie möglich zu ge-
stalten für dasselbe von der größten Bedeutung ist. Jn diesem Jahr sollen
die beiden der russischen Dampfschifffahrts= und Handels = Gesellschaft ge-
hörigen Schiffe „Tschichatschew“ und „Nachimow“ eine regelmäßige Ver-
bindung mit Jndien und China durch den Suez = Canal herstellen. Die
Erwartungen sind so groß daß hier in einer Sitzung einer Abtheilung der
k. geographischen Gesellschaft sogar der Vorschlag gemacht wurde den Thee-
handel in Zukunft ganz auf diesen Weg zu beschränken, was indessen nach
wohlbegründeter Widerlegung abgelehnt wurde. Unser Handelsverkehr
mit der nordwestlichen Mongolei verspricht, nach seinen Anfängen zu schlie-
ßen, sehr günstige Erfolge. Nach einer von der Semipalatinski'schen
„Gebiets=Zeitung“ gelangten Correspondenz fanden die nach Kobdo und
Uljasutai auf Kamelen gebrachten russischen Waaren im vorigen Jahr
einen schnellen und vortheilhaften Absatz gegen Baarzahlung und Ein-
tausch dortiger Landesproducte. Die von Semipalatinsk abgehenden
Karawanen legen den Weg dorthin in 16 -- 22 Tagen zurück. Wegen
des zwischen Chinesen und Dunganen fortdauernden Religionskampfes
hat der russische Handel gegenwärtig eine günstige Gelegenheit den chine-
sischen Waaren auf den Märkten in Kaschgar, Kokand, im östlichen Turke-
stan und bei den Kirgisen eine erfolgreiche Concurrenz zu machen. Zu
diesem Zweck wird von „Rotschew“ ( Rußki Wjestnik, December=Heft 1870 )
die Herstellung der Dampfschifffahrt auf dem Balchasch=See und dem Fluß
Jli als Bedingung eines günstigen Erfolgs dringend gefordert. Endlich
soll, wie die „Moskauer Zeitung“ mittheilt, von unserm Ministerium des
Auswärtigen ein neuer Handelsvertrag mit China zum Abschluß gebracht
werden, wodurch der freie Verkehr den russischen Kaufleuten zwischen Kal-
gan und Schankon einerseits und zwischen China und der Mongolei an-
drerseits gesichert werden soll. -- Die Sebastopoler Bahn unterliegt noch
immer der Discussion. Die in letzter Zeit für dieselbe in Aussicht genom-
mene Richtung Borissogljelsk = Sebastopol dürfte wieder aufgegeben, und
statt derselben die Linie Krementschugg=Berislau=Sebastopol -- welche nur
550 Werst lang ist, wogegen jene 1200 -- zur Ausführung kommen. --
Nachdem die Zeitung „Thätigkeit“ nach einer dritten Verwarnung ihr
Erscheinen auf sechs Monate eingestellt, hat jetzt schon wieder ein anderes
Blatt „Die neue Zeit“ dasselbe Schicksal erfahren. Für die kirchlichen
Angelegenheiten soll jetzt angeblich ein halbofficiöses Organ, der „ Kirchen-
bote,“ gegründet werden. -- Der Verkehr mit dem Jn= und Ausland ist in
der letzten Woche ein sehr mangelhafter gewesen. Der starke Schneefall hat in
den Fahrten auf der Ostbahn sowie auf der Moskau=Smolensker und Odes-
saer Bahn mehrfache Störungen zur Folge gehabt. -- Unsere Carnevals-
woche ( Masselniza ) war in Folge der strengen, jetzt schon über drei Monate
anhaltenden Kälte weniger belebt als in frühern Jahren. Besonders gilt
dieß von den Vergnügen auf den Balaganen des Jsaakplatzes, bei denen
das Volk sich nicht gerade zahlreich betheiligte.

Rumänien.

♋ Bukarest, 1 März. Die dießjährige Kammersitzung wäre vor-
gestern vorschriftsmäßig eigentlich abgelaufen. Da aber von den wichti-
geren Regierungsvorlagen bis jetzt keine einzige erledigt worden, so wurde
die Session bis zum 28 März verlängert, und die rumänischen Deputirten
beziehen ihre Diäten von täglich 2 Ducaten also noch weitere vier Wochen.
Vielleicht wird in diesen vier Wochen die Budgetvorlage, und das Gesetz
[Spaltenumbruch] welches die Finanzkrisis beseitigen soll, erledigt werden; aber doch nur in
dem Fall daß von den angemeldeten Jnterpellationen ein gut Theil
zurückgezogen wird. Sonst wird auch in der neuen Frist nichts geschehen
können. Es soll damit nicht gesagt sein daß von den vielen Jnterpella-
tionen nicht einzelne gerechtfertigt wären. Wenn z. B. Demeter Ghika
das Ministerium darüber befragt: warum es seit seinem Amtsantritt bei-
nahe alle Regierungsbeamten abgesetzt und neue eingesetzt habe, so wäre
diese Jnterpellation in jedem andern Lande gerechtfertigt. Hier aber
erklärt der Ministerpräsident einfach: „Jene Beamten haben die Wahlen
beeinflußt,“ und die Kammer geht zur Tagesordnung über, obgleich sie
recht gut weiß daß die neu ernannten Beamten die Wahlen wieder beein-
flussen werden; nur in einem andern Sinn und für eine andere Partei.
Der Deputirte Dobrecu hat eine Jnterpellation angemeldet: warum das
Ministerium des Aeußern in den Donauhafen=Städten Rumäniens die
Erhebung von Ankertaxen verboten habe. Diese Jnterpellation gelangt
in drei Tagen zur Debatte; sie wird wieder viel Zeit kosten und zu bom-
bastisch=patriotischen Reden Veranlassung geben, obgleich die Sache sehr
einfach ist und der Minister die Erhebung des Ankerzolls verbieten mußte,
weil mehrere Mächte ihn durch ihre Vertreter darauf aufmerksam machen
ließen daß die Erhebung des Ankerzolls gegen die Verträge verstoße, welche
die Schifffahrt auf der Donau für alle Nationen frei erklären. -- Der
„Romanul“ fordert die Deputirten auf gegen die Politik der österreichisch-
ungarischen Monarchie zu protestiren, welche bezwecke auf der Londoner
Conferenz Oesterreich=Ungarn die Alleinherrschaft der Donau zu sichern.

Verschiedenes.

* Aus dem bayerischen Gebirge. Ende Febr. Wer möchte
glauben daß bis in unsere friedlich stillen Thäler der persönliche Verkehr mit
den Größen der Gegenwart reicht, daß ein Mann welcher Kniehosen trägt mit
Moltke correspondirt? Und dennoch ist dem so: ein Brief aus dem Hauptquar-
tier Versailles kam kürzlich in die Gegend von Tegernsee, er war an die Adresse
von „Joseph Bartl“ gerichtet, und der Schreiber dieses Briefes war kein anderer
als der Chef des großen Generalstabs. Joseph Bartl besitzt ein Bauerngut in
der Nähe von Gemund und ist in seinen freien Stunden ein Musikgenie, sein
Citherspiel ist in der ganzen Gegend weit und breit berühmt. Um der großen
Zeit gerecht zu werden, componirte Bartl einen Moltke=Marsch, und da es dem
Gebirgsländer nicht an Muth fehlt, so sandte er die trefflich gelungene Arbeit
ohne viele Umstände ins Hauptquartier. Kurze Zeit vergieng, dann klopfte der
Postbote an die winterliche Thür des Hauses und brachte die Antwort des
Grafen Moltke. Das Handschreiben lautet wie folgt: „Ew. Wohlgeboren danke
ich hiemit ergebenst für die Zusendung des von Jhnen componirten hübschen
Marsches; sehr gern gebe ich Jhnen meine Einwilligung dazu denselben mir zu
widmen und ihm meinen Namen zu geben. Nochmals besten Dank! Mit be-
sonderer Hochachtung Euer ergebener ( eigene Unterschrift ) Graf Moltke, General
der Jnfanterie und Chef des Generalsstabs der Armee.“

Darmstadt, 28 Febr. Aus Schwanheim, 25 Febr., schreibt man der
„D. Z.“ „Unsere erst im Jahr 1821 vollendete Kirche hatte schon am 10 d.
Morgens bei dem ersten heftigen Stoße verschiedene Beschädigungen erlitten,
welche jedoch, abgesehen von einzelnen Sprüngen in der Decke und den Wän-
den, nicht bedeutend waren. Allein am 12 d. um10 1 / 4 Morgens, während
des Gottesdienstes, bot sich den in der Kirche Anwesenden ein erschütternder An-
blick dar. Kaum hatte die Gemeinde in den Choral: Komm' heiliger Geist ec.
eingestimmt, als ein wahrscheinlich von unten nach oben gehender Stoß einen
Theil der Kirche, namentlich den nach Südwest gelegenen Chor, in Trümmer zu
werfen drohte. Jch selbst befand mich in der Nähe des Chores und sah
gerade, von einem Nebenstehenden auf die frühern Beschädigungen aufmerksam
gemacht, nach dem etwa 45 Fuß hohen Chorgewölbe, als dasselbe wie mit einem
Schlage lebendig zu werden schien; man sah, wie sich die einzelnen Quader
aneinander rieben. Nach einem Augenblick von 5--7 Secunden, der das Mark
in den Beinen hätte gefrieren machen können, war alles vorüber, allein die Kirche
und besonders das Gewölbe zeigen bedeutende Verletzungen. Die über 4 Fuß dicken
Wände der Kirche sind an verschiedenen Stellen von oben bis zum Fundament
geborsten, das Chorgewölbe, die Pfeiler desselben und die daranstoßende Giebel-
wand der Kirche sind so beschädigt, daß eine Untersuchung dieser Theile, beson-
ders des Gewölbes, nothwendig erscheinen dürfte. Eine eigenthümliche Erschei-
nung zeigte sich am 10 d. Vormittags. Das Wasser in vielen Brunnen stieg
nämlich um mehrere Fuß und gieng erst Nachmittags auf sein ursprüngliches
Niveau zurück. Die Erschütterungen dauern indeß fort, namentlich machen sie
sich Nachts fühlbar. Jn diesem Augenblick ( 1 / 4 bis 9 Uhr Vormittags ) erfolgt
ein sehr heftiger Stoß, 5 Minuten später ein zweiter, schwächerer.“

Die Kriegskosten entschädigung. Ueber dieses interessante Thema
sagt die „Schl. Ztg.:“ „Jn Betreff des zweiten Punktes, in welchem die Prä-
liminarabmachungen vielleicht hinter manchen hochgespannten Erwartungen
zurückgeblieben sind, dem der finanziellen Kriegsentschädigung, mag gleichfalls
eine Transaction zwischen den Unterhändlern stattgefunden und Graf Bismarck
seine ursprünglichen Forderungen gemildert haben. Dennoch gestehen wir daß
die erzielte Summe unsere keineswegs bescheidenen Hoffnungen eher übertrifft
als unerreicht läßt. Fünf Milliarden Francs sind eine Summe von so kolos-
saler Größe, daß es der Sammlung und des Nachdenkens bedarf dieselbe zu
erfassen. Jn preußischem Gelde repräsentirt dieselbe1333 1 / 5 Mill. Thaler.

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[1155/0016] führen ließen als die Kirchenbücher zur Einsicht der Behörden vorzulegen. Diese müssen begreiflich unter den obwaltenden Umständen über die be- treffenden Register Argwohn hegen. Rußland. sym16 St. Petersburg, 24 Febr. Es ist eine eigenthümliche Erschei- nung daß in Oesterreich dem neuen Ministerium Hohenwart Mißtrauen entgegengetragen wird, dasselbe sich aber bei unserer Presse voller Zustim- mung zu erfreuen hat. Weil in seiner Mitte das slavische Element ver- treten ist, hoffen unsere panslavistischen Blätter auf eine Förderung der slavischen Jnteressen in Oesterreich, ja sie betrachten schon als gewiß die Beseitigung des von ihnen in letzter Zeit angefeindeten Einflusses des jetzt einigen Deutschlands auf die Geschicke der österreichischen Slaven. Deß- halb ist es auch erklärlich daß, während hier allgemein der Friedensab- schluß zwischen Frankreich und Deutschland ersehnt wird, die „ Börsenzei- tung “ allein noch für die Fortsetzung des Kriegs sich ausspricht, noch auf einen Erfolg der französischen Waffen hofft, und, da sie aber an dem- selben innerlich zweifeln mag, sich mit der Voraussetzung tröstet: Deutsch- land, das nicht durch seine Völker, sondern durch Bismarck einig und groß geworden, werde, wenn dieser nicht mehr sein wird, in seine frühere Ohn- macht zurückfallen. Bei der Gewißheit die man hier betreffs der Entschei- dung der Pontus=Frage hat, zeigt sich hier wenig Theilnahme für die Lon- doner Conferenzen, dagegen beschäftigt sich unser Publicum mehr und mehr mit Asien, mit welchem die Handelsbeziehungen so innig wie möglich zu ge- stalten für dasselbe von der größten Bedeutung ist. Jn diesem Jahr sollen die beiden der russischen Dampfschifffahrts= und Handels = Gesellschaft ge- hörigen Schiffe „Tschichatschew“ und „Nachimow“ eine regelmäßige Ver- bindung mit Jndien und China durch den Suez = Canal herstellen. Die Erwartungen sind so groß daß hier in einer Sitzung einer Abtheilung der k. geographischen Gesellschaft sogar der Vorschlag gemacht wurde den Thee- handel in Zukunft ganz auf diesen Weg zu beschränken, was indessen nach wohlbegründeter Widerlegung abgelehnt wurde. Unser Handelsverkehr mit der nordwestlichen Mongolei verspricht, nach seinen Anfängen zu schlie- ßen, sehr günstige Erfolge. Nach einer von der Semipalatinski'schen „Gebiets=Zeitung“ gelangten Correspondenz fanden die nach Kobdo und Uljasutai auf Kamelen gebrachten russischen Waaren im vorigen Jahr einen schnellen und vortheilhaften Absatz gegen Baarzahlung und Ein- tausch dortiger Landesproducte. Die von Semipalatinsk abgehenden Karawanen legen den Weg dorthin in 16 -- 22 Tagen zurück. Wegen des zwischen Chinesen und Dunganen fortdauernden Religionskampfes hat der russische Handel gegenwärtig eine günstige Gelegenheit den chine- sischen Waaren auf den Märkten in Kaschgar, Kokand, im östlichen Turke- stan und bei den Kirgisen eine erfolgreiche Concurrenz zu machen. Zu diesem Zweck wird von „Rotschew“ ( Rußki Wjestnik, December=Heft 1870 ) die Herstellung der Dampfschifffahrt auf dem Balchasch=See und dem Fluß Jli als Bedingung eines günstigen Erfolgs dringend gefordert. Endlich soll, wie die „Moskauer Zeitung“ mittheilt, von unserm Ministerium des Auswärtigen ein neuer Handelsvertrag mit China zum Abschluß gebracht werden, wodurch der freie Verkehr den russischen Kaufleuten zwischen Kal- gan und Schankon einerseits und zwischen China und der Mongolei an- drerseits gesichert werden soll. -- Die Sebastopoler Bahn unterliegt noch immer der Discussion. Die in letzter Zeit für dieselbe in Aussicht genom- mene Richtung Borissogljelsk = Sebastopol dürfte wieder aufgegeben, und statt derselben die Linie Krementschugg=Berislau=Sebastopol -- welche nur 550 Werst lang ist, wogegen jene 1200 -- zur Ausführung kommen. -- Nachdem die Zeitung „Thätigkeit“ nach einer dritten Verwarnung ihr Erscheinen auf sechs Monate eingestellt, hat jetzt schon wieder ein anderes Blatt „Die neue Zeit“ dasselbe Schicksal erfahren. Für die kirchlichen Angelegenheiten soll jetzt angeblich ein halbofficiöses Organ, der „ Kirchen- bote,“ gegründet werden. -- Der Verkehr mit dem Jn= und Ausland ist in der letzten Woche ein sehr mangelhafter gewesen. Der starke Schneefall hat in den Fahrten auf der Ostbahn sowie auf der Moskau=Smolensker und Odes- saer Bahn mehrfache Störungen zur Folge gehabt. -- Unsere Carnevals- woche ( Masselniza ) war in Folge der strengen, jetzt schon über drei Monate anhaltenden Kälte weniger belebt als in frühern Jahren. Besonders gilt dieß von den Vergnügen auf den Balaganen des Jsaakplatzes, bei denen das Volk sich nicht gerade zahlreich betheiligte. Rumänien. ♋ Bukarest, 1 März. Die dießjährige Kammersitzung wäre vor- gestern vorschriftsmäßig eigentlich abgelaufen. Da aber von den wichti- geren Regierungsvorlagen bis jetzt keine einzige erledigt worden, so wurde die Session bis zum 28 März verlängert, und die rumänischen Deputirten beziehen ihre Diäten von täglich 2 Ducaten also noch weitere vier Wochen. Vielleicht wird in diesen vier Wochen die Budgetvorlage, und das Gesetz welches die Finanzkrisis beseitigen soll, erledigt werden; aber doch nur in dem Fall daß von den angemeldeten Jnterpellationen ein gut Theil zurückgezogen wird. Sonst wird auch in der neuen Frist nichts geschehen können. Es soll damit nicht gesagt sein daß von den vielen Jnterpella- tionen nicht einzelne gerechtfertigt wären. Wenn z. B. Demeter Ghika das Ministerium darüber befragt: warum es seit seinem Amtsantritt bei- nahe alle Regierungsbeamten abgesetzt und neue eingesetzt habe, so wäre diese Jnterpellation in jedem andern Lande gerechtfertigt. Hier aber erklärt der Ministerpräsident einfach: „Jene Beamten haben die Wahlen beeinflußt,“ und die Kammer geht zur Tagesordnung über, obgleich sie recht gut weiß daß die neu ernannten Beamten die Wahlen wieder beein- flussen werden; nur in einem andern Sinn und für eine andere Partei. Der Deputirte Dobrecu hat eine Jnterpellation angemeldet: warum das Ministerium des Aeußern in den Donauhafen=Städten Rumäniens die Erhebung von Ankertaxen verboten habe. Diese Jnterpellation gelangt in drei Tagen zur Debatte; sie wird wieder viel Zeit kosten und zu bom- bastisch=patriotischen Reden Veranlassung geben, obgleich die Sache sehr einfach ist und der Minister die Erhebung des Ankerzolls verbieten mußte, weil mehrere Mächte ihn durch ihre Vertreter darauf aufmerksam machen ließen daß die Erhebung des Ankerzolls gegen die Verträge verstoße, welche die Schifffahrt auf der Donau für alle Nationen frei erklären. -- Der „Romanul“ fordert die Deputirten auf gegen die Politik der österreichisch- ungarischen Monarchie zu protestiren, welche bezwecke auf der Londoner Conferenz Oesterreich=Ungarn die Alleinherrschaft der Donau zu sichern. Verschiedenes. * Aus dem bayerischen Gebirge. Ende Febr. Wer möchte glauben daß bis in unsere friedlich stillen Thäler der persönliche Verkehr mit den Größen der Gegenwart reicht, daß ein Mann welcher Kniehosen trägt mit Moltke correspondirt? Und dennoch ist dem so: ein Brief aus dem Hauptquar- tier Versailles kam kürzlich in die Gegend von Tegernsee, er war an die Adresse von „Joseph Bartl“ gerichtet, und der Schreiber dieses Briefes war kein anderer als der Chef des großen Generalstabs. Joseph Bartl besitzt ein Bauerngut in der Nähe von Gemund und ist in seinen freien Stunden ein Musikgenie, sein Citherspiel ist in der ganzen Gegend weit und breit berühmt. Um der großen Zeit gerecht zu werden, componirte Bartl einen Moltke=Marsch, und da es dem Gebirgsländer nicht an Muth fehlt, so sandte er die trefflich gelungene Arbeit ohne viele Umstände ins Hauptquartier. Kurze Zeit vergieng, dann klopfte der Postbote an die winterliche Thür des Hauses und brachte die Antwort des Grafen Moltke. Das Handschreiben lautet wie folgt: „Ew. Wohlgeboren danke ich hiemit ergebenst für die Zusendung des von Jhnen componirten hübschen Marsches; sehr gern gebe ich Jhnen meine Einwilligung dazu denselben mir zu widmen und ihm meinen Namen zu geben. Nochmals besten Dank! Mit be- sonderer Hochachtung Euer ergebener ( eigene Unterschrift ) Graf Moltke, General der Jnfanterie und Chef des Generalsstabs der Armee.“ Darmstadt, 28 Febr. Aus Schwanheim, 25 Febr., schreibt man der „D. Z.“ „Unsere erst im Jahr 1821 vollendete Kirche hatte schon am 10 d. Morgens bei dem ersten heftigen Stoße verschiedene Beschädigungen erlitten, welche jedoch, abgesehen von einzelnen Sprüngen in der Decke und den Wän- den, nicht bedeutend waren. Allein am 12 d. um10 1 / 4 Morgens, während des Gottesdienstes, bot sich den in der Kirche Anwesenden ein erschütternder An- blick dar. Kaum hatte die Gemeinde in den Choral: Komm' heiliger Geist ec. eingestimmt, als ein wahrscheinlich von unten nach oben gehender Stoß einen Theil der Kirche, namentlich den nach Südwest gelegenen Chor, in Trümmer zu werfen drohte. Jch selbst befand mich in der Nähe des Chores und sah gerade, von einem Nebenstehenden auf die frühern Beschädigungen aufmerksam gemacht, nach dem etwa 45 Fuß hohen Chorgewölbe, als dasselbe wie mit einem Schlage lebendig zu werden schien; man sah, wie sich die einzelnen Quader aneinander rieben. Nach einem Augenblick von 5--7 Secunden, der das Mark in den Beinen hätte gefrieren machen können, war alles vorüber, allein die Kirche und besonders das Gewölbe zeigen bedeutende Verletzungen. Die über 4 Fuß dicken Wände der Kirche sind an verschiedenen Stellen von oben bis zum Fundament geborsten, das Chorgewölbe, die Pfeiler desselben und die daranstoßende Giebel- wand der Kirche sind so beschädigt, daß eine Untersuchung dieser Theile, beson- ders des Gewölbes, nothwendig erscheinen dürfte. Eine eigenthümliche Erschei- nung zeigte sich am 10 d. Vormittags. Das Wasser in vielen Brunnen stieg nämlich um mehrere Fuß und gieng erst Nachmittags auf sein ursprüngliches Niveau zurück. Die Erschütterungen dauern indeß fort, namentlich machen sie sich Nachts fühlbar. Jn diesem Augenblick ( 1 / 4 bis 9 Uhr Vormittags ) erfolgt ein sehr heftiger Stoß, 5 Minuten später ein zweiter, schwächerer.“ Die Kriegskosten entschädigung. Ueber dieses interessante Thema sagt die „Schl. Ztg.:“ „Jn Betreff des zweiten Punktes, in welchem die Prä- liminarabmachungen vielleicht hinter manchen hochgespannten Erwartungen zurückgeblieben sind, dem der finanziellen Kriegsentschädigung, mag gleichfalls eine Transaction zwischen den Unterhändlern stattgefunden und Graf Bismarck seine ursprünglichen Forderungen gemildert haben. Dennoch gestehen wir daß die erzielte Summe unsere keineswegs bescheidenen Hoffnungen eher übertrifft als unerreicht läßt. Fünf Milliarden Francs sind eine Summe von so kolos- saler Größe, daß es der Sammlung und des Nachdenkens bedarf dieselbe zu erfassen. Jn preußischem Gelde repräsentirt dieselbe1333 1 / 5 Mill. Thaler.

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  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert.
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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 68. Augsburg (Bayern), 9. März 1871, S. 1155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg68_1871/16>, abgerufen am 19.04.2024.