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Allgemeine Zeitung. Nr. 64. Augsburg (Bayern), 5. März 1871.

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von Nationalgarden sperrt den besetzten Theil ab, Patrouillen zu Pferd
bewegen sich rings umher. Das Gros des Besatzungscorps befindet sich
in Longchamps, und wird erst um Mittag einrücken. 15 Generale wer-
den im Elysee wohnen. General Kameke commandirt das Ganze mit drei
Platzcommandanten unter seinen Befehlen. Eine deutsche Militärcommis-
sion wird auf alle Klagen der Einwohner hören. Die besetzten Quartiere
sind fast verlassen, alle Läden, Thüren und Fenster sind geschlossen. Auch
auf dem Boulevard und in der Rue Rivoli sind die Läden und Cafes
geschlossen.

Der bekannte Physiolog Pasteur war bei dem Jubiläum der Uni-
versität Bonn zum Ehrendoctor ernannt worden. Er hat dieser Würde
jetzt entsagt, und diesen Entschluß der Facultät in einem Schreiben ange-
zeigt, das die "Zukunft" in folgendem mittheilt: Arbois ( Jura ) , 18 Jan.
1871. Hr. Dekan! Jm Jahre 1868 hat die medicinische Facultät der
Universität Bonn mir die Ehre erwiesen mich zum Ehrendoctor der Medi-
cin zu ernennen, als Anerkennung meiner Arbeiten über die Gährung und
deren mikroskopische Organismen. Von allen Auszeichnungen welche mir
die Entdeckungen eingetragen die ich seit meinem Eintritt in die wissen-
schaftliche Laufbahn vor 22 Jahren gemacht, hat mir keine, ich gestehe es,
größere Befriedigung gewährt. Es war in meinen Augen die Anerkennung
des Grundgedankens, dessen Wahrheit ich mehr und mehr sich bekräftigen
fühlte, daß meine Untersuchungen den medicinischen Studien neue Hori-
zonte geöffnet haben. Jch beeilte mich sogar das Ehrendiplom welches die
Entscheidung Jhrer Facultät aussprach unter Glas und Rahmen zu setzen,
und ich schmückte damit mein Arbeitscabinet. Heut' ist mir der Anblick
dieses Pergaments peinlich, und ich fühle mich verletzt meinen Namen und
die Bezeichnung " vir clarissimus," mit dem Sie mich ehren, unter den
Schutz eines Namens gestellt zu sehen der seitdem den Verwünschungen...
unter den des " Rex Guilielmus." Obwohl ich mich laut zu der tiefen
Achtung für Sie, und für alle die berühmten Professoren die ihren Namen
unter die Entscheidung Jhrer Facultät gesetzt haben, bekenne, so gehorch' ich
doch einem Rufe meines Gewissens, indem ich Sie bitte meinen Namen aus
den Listen Jhrer Facultät zu streichen, und dieses Diplom zurückzunehmen
zum Zeugniß der Entrüstung welche einem französischen Gelehrten die
Barbarei und die Heuchelei... Seit der Zusammenkunft von Ferrieres
kämpft Frankreich für die Achtung der menschlichen Würde und... näm-
lich der Lüge daß der künftige Friede Deutschlands abhängt von der Zer-
stückelung Frankreichs, während für jeden vernünftigen Menschen die Er-
oberung des Elsaßes und Lothringens der Anfang eines Krieges ohne
Aufhören ist. Sollen wir Wehe rufen über die Bevölkerung Deutschlands
oder Mitleid mit ihr empfinden, wenn sie, welche der feudalen Knechtschaft
näher steht als wir, nicht einsieht daß Frankreich -- Eigenthümerin der
Landschaften Elsaß und Lothringen -- nicht zugleich über die Seelen ihrer
Einwohner gebietet? Savoyen wäre heute noch piemontesisch wenn durch
ein freies Votum seine Bewohner nicht eingewilligt hätten Franzosen zu
werden. Das ist das moderne Recht civilisirter Nationen, für dessen Ver-
theidigung Frankreich eintritt. Auch hat es in keiner Epoche seiner Ge-
schichte vielleicht mehr verdient die große Nation genannt zu werden, die
Mutter des Fortschritts, die Leuchte der Völker. Jhr König kennt Frank-
reich nicht. Er hat die Wirkungen und das vergängliche Gepräge eines
ungewöhnlichen materiellen Wohlseins und einer 100jährigen politischen
Unbeweglichkeit für den wahren Charakter des Landes gehalten. Es gibt
Pflanzen die, nachdem sie die künstliche Pflege der menschlichen Hand und
den entnervenden Einfluß der heißen Gewächshäuser erduldet haben, ihr
Aussehen so ändern, daß Naturforscher von beschränktem Geiste so weit
gehen ihre Namen zu ändern; aber sobald sie wieder in ihre natürliche
Lage versetzt sind, kehren sie bald zu dem Typus ihrer Art zurück. So ist
Frankreich in diesem Augenblick; der Volksgeist kommt wieder zum Vor-
schein, und Gott weiß wie weit sein Aufraffen ihn führt. "Betrachten Sie
diese Nation an sich selbst," hat einer ihrer würdigsten Schriftsteller gesagt,
"und Sie werden sie außerordentlicher finden als irgendein Ereigniß ihrer
Geschichte. Hat es je auf der Erde eine einzige gegeben die so voller Con-
traste und so extrem in jeder ihrer Handlungen war, die immer schlimmer
oder besser handelte als man erwartete? Bald über dem gewöhnlichen Ni-
veau der Menschheit, bald tief darunter." Ein Volk so unveränderlich in
seinen Grundzügen, daß man es noch in Schilderungen die von ihm vor
2= oder 3000 Jahren gemacht worden wieder erkennt, und zugleich so ver-
änderlich, daß es schließlich sich selbst ein unerwartetes Schauspiel wird;
ein Volk das oft über dasjenige was es gethan hat ebenso überrascht ist
wie die Fremden -- ein Volk welches am meisten Stubenhocker und Ge-
wohnheitsmensch unter den Völkern ist, und welches, wenn man es einmal
gegen seinen Willen seinem Heim und seinen Gewohnheiten entrissen hat,
bereit ist bis ans Ende der Welt zu stürmen und alles zu wagen, unge-
lehrig von Natur, heut' erklärter Feind jedes Gehorsams, morgen ohne
Widerrede an einem Faden gelenkt, fähiger des Heroismus als der bürger-
lichen Tugend, mehr dem Genie als dem einfachen Verstande gehorchend
-- kurz die glänzendste und gefährlichste der Nationen Europa's, und am
ersten geschaffen abwechselnd ein Gegenstand der Bewunderung, des Has-
ses, des Mitleids, des Schreckens zu werden -- das ist das Volk welches
sich vor Jhnen erhebt, "bereit bis ans Ende der Welt zu stürmen und alles
zu wagen," weil es das Bewußtsein der Gerechtigkeit und der Heiligkeit
[Spaltenumbruch] seiner Sache hat! Genehmigen Sie ec. L. Pasteur, Mitglied des
Jnstituts.

Es war vorauszusehen daß die französischen Officiere sich wenig er-
baut zeigen würden von der durch Gambetta vollzogenen Ernennung zahl-
reicher Journalisten u. s. w. zu höheren Militärstellen. Die in Münster
internirten französischen Officiere haben einen Protest im "Drapeau" ver-
öffentlicht, dem folgende Stellen zu entnehmen sind: "Jm Namen des
Rechts protestiren wir kriegsgefangenen Officiere in Deutschland, wir, die
Opfer einer militärischen Organisation, deren Schwäche nicht unser Werk
gewesen ist, gegen alle Ernennungen die von einem wahnsinnigen Advo-
caten mit Nichtachtung aller Gesetze und Rechte gemacht worden sind.
Diese Ernennungen hatten ihren Ursprung in einem leichtverständlichen
Partei=Jnteresse, sie wurden nicht von der Nothwendigkeit geboten; Frank-
reich, voller Jnteresse darüber, weiß ob sie seitdem durch den Glanz der
Leistungen gerechtfertigt sind. Das Gesetz von 1832, unser Palladium
und unser Schutz, hat alle Fälle, in Friedens= wie in Kriegszeiten, vorher-
gesehen. Alles was nicht kraft des Gesetzes angeordnet wird ist eine
Verletzung unserer Rechte. Die Genossenschaft eines Detroyat, eines Lissa-
garay, eines Bordone und so vieler anderer jeden Grades würden für uns
nicht nur beleidigend sein, sie würden sogar in unsere Armee einen Keim
des Verfalls und der Auflösung hineinpflanzen. Diese traurigen Elemente,
welche, Dank dem Unglück der Zeit, allein durch das Gesetz des schimpf-
lichsten Despotismus aufkommen konnten, müssen wieder mit ihm ver-
schwinden. Also nach Hause mit der Familie Garibaldi! Ostfrankreich
hat genug an den Plünderungen dieser Leute, ihre Verdienste kennt es
nicht. Die Advocaten mögen wieder in ihre Studierstube, die Apotheker
in ihre Apotheke gehen. Wenn wir nach Frankreich zurückkommen, werden
wir nicht weniger heftig gegen diejenigen protestiren welche, nicht zufrieden
damit die Solidarität verkannt zu haben welche sie mit ihren gefangenen
Soldaten vereinigte, trotz des freiwillig gegebenen Ehrenwortes es gewagt
haben wieder in Frankreich oder Afrika Dienste zu nehmen. Weg mit
aller zweideutigen Falschheit. Als wir unsern Soldaten auf das fremde
Gebiet folgten, haben wir bis zu dem letzten Augenblick unseren Pflichten
und unserer Ehre treu bleiben wollen. Wir werden es nicht zulassen daß
unsere Ehrenhaftigkeit und unser Unglück eine Staffel, willkommen für den
gemeinen Ehrgeiz derjenigen gewesen ist welche uns erst verließen, und
dann ihren Eid brachen. Jn diesen Gesinnungen vereinigen sich die Offi-
riere welche in Münster kriegsgefangen sind."

sym12 Paris, 28 Febr. Der gestrige Tag verlief verhältnißmäßig
ruhiger als der vorhergehende. Die Straßenanschläge daß die deutschen
Truppen am Mittwoch um 10 Uhr früh einrücken würden, waren allein
von ziemlich lebhaften Gruppen umstanden. Außerdem machte man bittere
Bemerkungen über zwei Anschläge, von denen der eine an "die Einwohner
von Paris," unterzeichnet von Thiers, Jules Favre und Ernest Picard,
der andere, ein Tagsbefehl des Generals Vinoy, an die National-
garde gerichtet ist, von welcher, wie ich schon gestern mitgetheilt habe,
verschiedene Regimenter ( man schätzt die Zahl der Leute auf 80,000 ) in
der Nacht vom 26 auf den 27 in der Richtung des Point du Jour und der
Porte de Neuilly ausmarschirt waren, um dem Einzuge der Deutschen Ge-
walt entgegenzusetzen. Man erinnerte Vinoy an seinen Schwur: entweder
siegreich nach Paris zurückzukommen oder vor den Mauern von Paris
sterben zu wollen, und fragte sich: was denn die gerühmte Geschicklich-
keit von Thiers so viel ausgerichtet habe? Hätte man Blanqui oder sonst
einen Bismarck verhaßten rothen Republicaner als Unterhändler nach Ver-
sailles geschickt, so hätte derselbe kein schlimmeres Ergebniß mit zurückge-
bracht! Um Maßregeln gegen die drohende Haltung gewisser Pariser
Kreise zu treffen und um die Ruhe der Hauptstadt während der deutschen
Besetzung aufrecht zu erhalten, hatten sich gestern sämmtliche Maires von
Paris unter dem Vorsitz von E. Picard und Jules Ferry im Ministerium
des Jnnern versammelt. Der Vertreter des zweiten Arrondissements, Loi-
seau=Pinson, machte den Vorschlag: die Regierung solle neben die andern
Anschläge einen solchen hinzufügen in welchem die Regierung feierlich
erklärte daß die einzige für Frankreichs Wohl förderliche Regierungsform
die Republik sei, und daß die Vertreter der Regierung das feierliche
Versprechen ablegten die Republik zu schützen, und im Fall einer Be-
drohung derselben von Seiten monarchischer Umtriebe sich an den
Schutz der Nationalgarde zu wenden. Dieser Vorschlag wurde von
den Maires einstimmig angenommen, doch ist damit noch nicht ge-
sagt daß die Regierung ihn zur Ausführung bringen werde. Man
leiht im Gegentheil Thiers nichts weniger als freundschaftliche Gefühle für
die Nationalgarde, und sagt: daß er den ersten Vorwand ergreifen werde die-
selbe zu entwaffnen. Die Maires haben jeder einzeln in Verbindung mit
den Chefs der Nationalgardenbataillone für die Ruhe in ihrem Arrondisse-
ment zu sorgen. Um den von den Deutschen zu besetzenden Stadttheil
wird ein Cordon reitender Gendarmen gezogen werden, und Patrouillen
werden die anstoßenden Straßen durchlaufen. Die Casernen der Porte
Maillot sind schon geräumt worden, und die Truppen sind von dort nach
dem Marsfeld übergesiedelt. Die Tuilerien und der Louvre sind militärisch

[Spaltenumbruch] der Place de la Concorde. Ein Cordon von französischen Truppen und
von Nationalgarden sperrt den besetzten Theil ab, Patrouillen zu Pferd
bewegen sich rings umher. Das Gros des Besatzungscorps befindet sich
in Longchamps, und wird erst um Mittag einrücken. 15 Generale wer-
den im Elysée wohnen. General Kameke commandirt das Ganze mit drei
Platzcommandanten unter seinen Befehlen. Eine deutsche Militärcommis-
sion wird auf alle Klagen der Einwohner hören. Die besetzten Quartiere
sind fast verlassen, alle Läden, Thüren und Fenster sind geschlossen. Auch
auf dem Boulevard und in der Rue Rivoli sind die Läden und Cafés
geschlossen.

Der bekannte Physiolog Pasteur war bei dem Jubiläum der Uni-
versität Bonn zum Ehrendoctor ernannt worden. Er hat dieser Würde
jetzt entsagt, und diesen Entschluß der Facultät in einem Schreiben ange-
zeigt, das die „Zukunft“ in folgendem mittheilt: Arbois ( Jura ) , 18 Jan.
1871. Hr. Dekan! Jm Jahre 1868 hat die medicinische Facultät der
Universität Bonn mir die Ehre erwiesen mich zum Ehrendoctor der Medi-
cin zu ernennen, als Anerkennung meiner Arbeiten über die Gährung und
deren mikroskopische Organismen. Von allen Auszeichnungen welche mir
die Entdeckungen eingetragen die ich seit meinem Eintritt in die wissen-
schaftliche Laufbahn vor 22 Jahren gemacht, hat mir keine, ich gestehe es,
größere Befriedigung gewährt. Es war in meinen Augen die Anerkennung
des Grundgedankens, dessen Wahrheit ich mehr und mehr sich bekräftigen
fühlte, daß meine Untersuchungen den medicinischen Studien neue Hori-
zonte geöffnet haben. Jch beeilte mich sogar das Ehrendiplom welches die
Entscheidung Jhrer Facultät aussprach unter Glas und Rahmen zu setzen,
und ich schmückte damit mein Arbeitscabinet. Heut' ist mir der Anblick
dieses Pergaments peinlich, und ich fühle mich verletzt meinen Namen und
die Bezeichnung „ vir clarissimus,“ mit dem Sie mich ehren, unter den
Schutz eines Namens gestellt zu sehen der seitdem den Verwünschungen...
unter den des „ Rex Guilielmus.“ Obwohl ich mich laut zu der tiefen
Achtung für Sie, und für alle die berühmten Professoren die ihren Namen
unter die Entscheidung Jhrer Facultät gesetzt haben, bekenne, so gehorch' ich
doch einem Rufe meines Gewissens, indem ich Sie bitte meinen Namen aus
den Listen Jhrer Facultät zu streichen, und dieses Diplom zurückzunehmen
zum Zeugniß der Entrüstung welche einem französischen Gelehrten die
Barbarei und die Heuchelei... Seit der Zusammenkunft von Ferrières
kämpft Frankreich für die Achtung der menschlichen Würde und... näm-
lich der Lüge daß der künftige Friede Deutschlands abhängt von der Zer-
stückelung Frankreichs, während für jeden vernünftigen Menschen die Er-
oberung des Elsaßes und Lothringens der Anfang eines Krieges ohne
Aufhören ist. Sollen wir Wehe rufen über die Bevölkerung Deutschlands
oder Mitleid mit ihr empfinden, wenn sie, welche der feudalen Knechtschaft
näher steht als wir, nicht einsieht daß Frankreich -- Eigenthümerin der
Landschaften Elsaß und Lothringen -- nicht zugleich über die Seelen ihrer
Einwohner gebietet? Savoyen wäre heute noch piemontesisch wenn durch
ein freies Votum seine Bewohner nicht eingewilligt hätten Franzosen zu
werden. Das ist das moderne Recht civilisirter Nationen, für dessen Ver-
theidigung Frankreich eintritt. Auch hat es in keiner Epoche seiner Ge-
schichte vielleicht mehr verdient die große Nation genannt zu werden, die
Mutter des Fortschritts, die Leuchte der Völker. Jhr König kennt Frank-
reich nicht. Er hat die Wirkungen und das vergängliche Gepräge eines
ungewöhnlichen materiellen Wohlseins und einer 100jährigen politischen
Unbeweglichkeit für den wahren Charakter des Landes gehalten. Es gibt
Pflanzen die, nachdem sie die künstliche Pflege der menschlichen Hand und
den entnervenden Einfluß der heißen Gewächshäuser erduldet haben, ihr
Aussehen so ändern, daß Naturforscher von beschränktem Geiste so weit
gehen ihre Namen zu ändern; aber sobald sie wieder in ihre natürliche
Lage versetzt sind, kehren sie bald zu dem Typus ihrer Art zurück. So ist
Frankreich in diesem Augenblick; der Volksgeist kommt wieder zum Vor-
schein, und Gott weiß wie weit sein Aufraffen ihn führt. „Betrachten Sie
diese Nation an sich selbst,“ hat einer ihrer würdigsten Schriftsteller gesagt,
„und Sie werden sie außerordentlicher finden als irgendein Ereigniß ihrer
Geschichte. Hat es je auf der Erde eine einzige gegeben die so voller Con-
traste und so extrem in jeder ihrer Handlungen war, die immer schlimmer
oder besser handelte als man erwartete? Bald über dem gewöhnlichen Ni-
veau der Menschheit, bald tief darunter.“ Ein Volk so unveränderlich in
seinen Grundzügen, daß man es noch in Schilderungen die von ihm vor
2= oder 3000 Jahren gemacht worden wieder erkennt, und zugleich so ver-
änderlich, daß es schließlich sich selbst ein unerwartetes Schauspiel wird;
ein Volk das oft über dasjenige was es gethan hat ebenso überrascht ist
wie die Fremden -- ein Volk welches am meisten Stubenhocker und Ge-
wohnheitsmensch unter den Völkern ist, und welches, wenn man es einmal
gegen seinen Willen seinem Heim und seinen Gewohnheiten entrissen hat,
bereit ist bis ans Ende der Welt zu stürmen und alles zu wagen, unge-
lehrig von Natur, heut' erklärter Feind jedes Gehorsams, morgen ohne
Widerrede an einem Faden gelenkt, fähiger des Heroismus als der bürger-
lichen Tugend, mehr dem Genie als dem einfachen Verstande gehorchend
-- kurz die glänzendste und gefährlichste der Nationen Europa's, und am
ersten geschaffen abwechselnd ein Gegenstand der Bewunderung, des Has-
ses, des Mitleids, des Schreckens zu werden -- das ist das Volk welches
sich vor Jhnen erhebt, „bereit bis ans Ende der Welt zu stürmen und alles
zu wagen,“ weil es das Bewußtsein der Gerechtigkeit und der Heiligkeit
[Spaltenumbruch] seiner Sache hat! Genehmigen Sie ec. L. Pasteur, Mitglied des
Jnstituts.

Es war vorauszusehen daß die französischen Officiere sich wenig er-
baut zeigen würden von der durch Gambetta vollzogenen Ernennung zahl-
reicher Journalisten u. s. w. zu höheren Militärstellen. Die in Münster
internirten französischen Officiere haben einen Protest im „Drapeau“ ver-
öffentlicht, dem folgende Stellen zu entnehmen sind: „Jm Namen des
Rechts protestiren wir kriegsgefangenen Officiere in Deutschland, wir, die
Opfer einer militärischen Organisation, deren Schwäche nicht unser Werk
gewesen ist, gegen alle Ernennungen die von einem wahnsinnigen Advo-
caten mit Nichtachtung aller Gesetze und Rechte gemacht worden sind.
Diese Ernennungen hatten ihren Ursprung in einem leichtverständlichen
Partei=Jnteresse, sie wurden nicht von der Nothwendigkeit geboten; Frank-
reich, voller Jnteresse darüber, weiß ob sie seitdem durch den Glanz der
Leistungen gerechtfertigt sind. Das Gesetz von 1832, unser Palladium
und unser Schutz, hat alle Fälle, in Friedens= wie in Kriegszeiten, vorher-
gesehen. Alles was nicht kraft des Gesetzes angeordnet wird ist eine
Verletzung unserer Rechte. Die Genossenschaft eines Detroyat, eines Lissa-
garay, eines Bordone und so vieler anderer jeden Grades würden für uns
nicht nur beleidigend sein, sie würden sogar in unsere Armee einen Keim
des Verfalls und der Auflösung hineinpflanzen. Diese traurigen Elemente,
welche, Dank dem Unglück der Zeit, allein durch das Gesetz des schimpf-
lichsten Despotismus aufkommen konnten, müssen wieder mit ihm ver-
schwinden. Also nach Hause mit der Familie Garibaldi! Ostfrankreich
hat genug an den Plünderungen dieser Leute, ihre Verdienste kennt es
nicht. Die Advocaten mögen wieder in ihre Studierstube, die Apotheker
in ihre Apotheke gehen. Wenn wir nach Frankreich zurückkommen, werden
wir nicht weniger heftig gegen diejenigen protestiren welche, nicht zufrieden
damit die Solidarität verkannt zu haben welche sie mit ihren gefangenen
Soldaten vereinigte, trotz des freiwillig gegebenen Ehrenwortes es gewagt
haben wieder in Frankreich oder Afrika Dienste zu nehmen. Weg mit
aller zweideutigen Falschheit. Als wir unsern Soldaten auf das fremde
Gebiet folgten, haben wir bis zu dem letzten Augenblick unseren Pflichten
und unserer Ehre treu bleiben wollen. Wir werden es nicht zulassen daß
unsere Ehrenhaftigkeit und unser Unglück eine Staffel, willkommen für den
gemeinen Ehrgeiz derjenigen gewesen ist welche uns erst verließen, und
dann ihren Eid brachen. Jn diesen Gesinnungen vereinigen sich die Offi-
riere welche in Münster kriegsgefangen sind.“

sym12 Paris, 28 Febr. Der gestrige Tag verlief verhältnißmäßig
ruhiger als der vorhergehende. Die Straßenanschläge daß die deutschen
Truppen am Mittwoch um 10 Uhr früh einrücken würden, waren allein
von ziemlich lebhaften Gruppen umstanden. Außerdem machte man bittere
Bemerkungen über zwei Anschläge, von denen der eine an „die Einwohner
von Paris,“ unterzeichnet von Thiers, Jules Favre und Ernest Picard,
der andere, ein Tagsbefehl des Generals Vinoy, an die National-
garde gerichtet ist, von welcher, wie ich schon gestern mitgetheilt habe,
verschiedene Regimenter ( man schätzt die Zahl der Leute auf 80,000 ) in
der Nacht vom 26 auf den 27 in der Richtung des Point du Jour und der
Porte de Neuilly ausmarschirt waren, um dem Einzuge der Deutschen Ge-
walt entgegenzusetzen. Man erinnerte Vinoy an seinen Schwur: entweder
siegreich nach Paris zurückzukommen oder vor den Mauern von Paris
sterben zu wollen, und fragte sich: was denn die gerühmte Geschicklich-
keit von Thiers so viel ausgerichtet habe? Hätte man Blanqui oder sonst
einen Bismarck verhaßten rothen Republicaner als Unterhändler nach Ver-
sailles geschickt, so hätte derselbe kein schlimmeres Ergebniß mit zurückge-
bracht! Um Maßregeln gegen die drohende Haltung gewisser Pariser
Kreise zu treffen und um die Ruhe der Hauptstadt während der deutschen
Besetzung aufrecht zu erhalten, hatten sich gestern sämmtliche Maires von
Paris unter dem Vorsitz von E. Picard und Jules Ferry im Ministerium
des Jnnern versammelt. Der Vertreter des zweiten Arrondissements, Loi-
seau=Pinson, machte den Vorschlag: die Regierung solle neben die andern
Anschläge einen solchen hinzufügen in welchem die Regierung feierlich
erklärte daß die einzige für Frankreichs Wohl förderliche Regierungsform
die Republik sei, und daß die Vertreter der Regierung das feierliche
Versprechen ablegten die Republik zu schützen, und im Fall einer Be-
drohung derselben von Seiten monarchischer Umtriebe sich an den
Schutz der Nationalgarde zu wenden. Dieser Vorschlag wurde von
den Maires einstimmig angenommen, doch ist damit noch nicht ge-
sagt daß die Regierung ihn zur Ausführung bringen werde. Man
leiht im Gegentheil Thiers nichts weniger als freundschaftliche Gefühle für
die Nationalgarde, und sagt: daß er den ersten Vorwand ergreifen werde die-
selbe zu entwaffnen. Die Maires haben jeder einzeln in Verbindung mit
den Chefs der Nationalgardenbataillone für die Ruhe in ihrem Arrondisse-
ment zu sorgen. Um den von den Deutschen zu besetzenden Stadttheil
wird ein Cordon reitender Gendarmen gezogen werden, und Patrouillen
werden die anstoßenden Straßen durchlaufen. Die Casernen der Porte
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[1082/0006] der Place de la Concorde. Ein Cordon von französischen Truppen und von Nationalgarden sperrt den besetzten Theil ab, Patrouillen zu Pferd bewegen sich rings umher. Das Gros des Besatzungscorps befindet sich in Longchamps, und wird erst um Mittag einrücken. 15 Generale wer- den im Elysée wohnen. General Kameke commandirt das Ganze mit drei Platzcommandanten unter seinen Befehlen. Eine deutsche Militärcommis- sion wird auf alle Klagen der Einwohner hören. Die besetzten Quartiere sind fast verlassen, alle Läden, Thüren und Fenster sind geschlossen. Auch auf dem Boulevard und in der Rue Rivoli sind die Läden und Cafés geschlossen. Der bekannte Physiolog Pasteur war bei dem Jubiläum der Uni- versität Bonn zum Ehrendoctor ernannt worden. Er hat dieser Würde jetzt entsagt, und diesen Entschluß der Facultät in einem Schreiben ange- zeigt, das die „Zukunft“ in folgendem mittheilt: Arbois ( Jura ) , 18 Jan. 1871. Hr. Dekan! Jm Jahre 1868 hat die medicinische Facultät der Universität Bonn mir die Ehre erwiesen mich zum Ehrendoctor der Medi- cin zu ernennen, als Anerkennung meiner Arbeiten über die Gährung und deren mikroskopische Organismen. Von allen Auszeichnungen welche mir die Entdeckungen eingetragen die ich seit meinem Eintritt in die wissen- schaftliche Laufbahn vor 22 Jahren gemacht, hat mir keine, ich gestehe es, größere Befriedigung gewährt. Es war in meinen Augen die Anerkennung des Grundgedankens, dessen Wahrheit ich mehr und mehr sich bekräftigen fühlte, daß meine Untersuchungen den medicinischen Studien neue Hori- zonte geöffnet haben. Jch beeilte mich sogar das Ehrendiplom welches die Entscheidung Jhrer Facultät aussprach unter Glas und Rahmen zu setzen, und ich schmückte damit mein Arbeitscabinet. Heut' ist mir der Anblick dieses Pergaments peinlich, und ich fühle mich verletzt meinen Namen und die Bezeichnung „ vir clarissimus,“ mit dem Sie mich ehren, unter den Schutz eines Namens gestellt zu sehen der seitdem den Verwünschungen... unter den des „ Rex Guilielmus.“ Obwohl ich mich laut zu der tiefen Achtung für Sie, und für alle die berühmten Professoren die ihren Namen unter die Entscheidung Jhrer Facultät gesetzt haben, bekenne, so gehorch' ich doch einem Rufe meines Gewissens, indem ich Sie bitte meinen Namen aus den Listen Jhrer Facultät zu streichen, und dieses Diplom zurückzunehmen zum Zeugniß der Entrüstung welche einem französischen Gelehrten die Barbarei und die Heuchelei... Seit der Zusammenkunft von Ferrières kämpft Frankreich für die Achtung der menschlichen Würde und... näm- lich der Lüge daß der künftige Friede Deutschlands abhängt von der Zer- stückelung Frankreichs, während für jeden vernünftigen Menschen die Er- oberung des Elsaßes und Lothringens der Anfang eines Krieges ohne Aufhören ist. Sollen wir Wehe rufen über die Bevölkerung Deutschlands oder Mitleid mit ihr empfinden, wenn sie, welche der feudalen Knechtschaft näher steht als wir, nicht einsieht daß Frankreich -- Eigenthümerin der Landschaften Elsaß und Lothringen -- nicht zugleich über die Seelen ihrer Einwohner gebietet? Savoyen wäre heute noch piemontesisch wenn durch ein freies Votum seine Bewohner nicht eingewilligt hätten Franzosen zu werden. Das ist das moderne Recht civilisirter Nationen, für dessen Ver- theidigung Frankreich eintritt. Auch hat es in keiner Epoche seiner Ge- schichte vielleicht mehr verdient die große Nation genannt zu werden, die Mutter des Fortschritts, die Leuchte der Völker. Jhr König kennt Frank- reich nicht. Er hat die Wirkungen und das vergängliche Gepräge eines ungewöhnlichen materiellen Wohlseins und einer 100jährigen politischen Unbeweglichkeit für den wahren Charakter des Landes gehalten. Es gibt Pflanzen die, nachdem sie die künstliche Pflege der menschlichen Hand und den entnervenden Einfluß der heißen Gewächshäuser erduldet haben, ihr Aussehen so ändern, daß Naturforscher von beschränktem Geiste so weit gehen ihre Namen zu ändern; aber sobald sie wieder in ihre natürliche Lage versetzt sind, kehren sie bald zu dem Typus ihrer Art zurück. So ist Frankreich in diesem Augenblick; der Volksgeist kommt wieder zum Vor- schein, und Gott weiß wie weit sein Aufraffen ihn führt. „Betrachten Sie diese Nation an sich selbst,“ hat einer ihrer würdigsten Schriftsteller gesagt, „und Sie werden sie außerordentlicher finden als irgendein Ereigniß ihrer Geschichte. Hat es je auf der Erde eine einzige gegeben die so voller Con- traste und so extrem in jeder ihrer Handlungen war, die immer schlimmer oder besser handelte als man erwartete? Bald über dem gewöhnlichen Ni- veau der Menschheit, bald tief darunter.“ Ein Volk so unveränderlich in seinen Grundzügen, daß man es noch in Schilderungen die von ihm vor 2= oder 3000 Jahren gemacht worden wieder erkennt, und zugleich so ver- änderlich, daß es schließlich sich selbst ein unerwartetes Schauspiel wird; ein Volk das oft über dasjenige was es gethan hat ebenso überrascht ist wie die Fremden -- ein Volk welches am meisten Stubenhocker und Ge- wohnheitsmensch unter den Völkern ist, und welches, wenn man es einmal gegen seinen Willen seinem Heim und seinen Gewohnheiten entrissen hat, bereit ist bis ans Ende der Welt zu stürmen und alles zu wagen, unge- lehrig von Natur, heut' erklärter Feind jedes Gehorsams, morgen ohne Widerrede an einem Faden gelenkt, fähiger des Heroismus als der bürger- lichen Tugend, mehr dem Genie als dem einfachen Verstande gehorchend -- kurz die glänzendste und gefährlichste der Nationen Europa's, und am ersten geschaffen abwechselnd ein Gegenstand der Bewunderung, des Has- ses, des Mitleids, des Schreckens zu werden -- das ist das Volk welches sich vor Jhnen erhebt, „bereit bis ans Ende der Welt zu stürmen und alles zu wagen,“ weil es das Bewußtsein der Gerechtigkeit und der Heiligkeit seiner Sache hat! Genehmigen Sie ec. L. Pasteur, Mitglied des Jnstituts. Es war vorauszusehen daß die französischen Officiere sich wenig er- baut zeigen würden von der durch Gambetta vollzogenen Ernennung zahl- reicher Journalisten u. s. w. zu höheren Militärstellen. Die in Münster internirten französischen Officiere haben einen Protest im „Drapeau“ ver- öffentlicht, dem folgende Stellen zu entnehmen sind: „Jm Namen des Rechts protestiren wir kriegsgefangenen Officiere in Deutschland, wir, die Opfer einer militärischen Organisation, deren Schwäche nicht unser Werk gewesen ist, gegen alle Ernennungen die von einem wahnsinnigen Advo- caten mit Nichtachtung aller Gesetze und Rechte gemacht worden sind. Diese Ernennungen hatten ihren Ursprung in einem leichtverständlichen Partei=Jnteresse, sie wurden nicht von der Nothwendigkeit geboten; Frank- reich, voller Jnteresse darüber, weiß ob sie seitdem durch den Glanz der Leistungen gerechtfertigt sind. Das Gesetz von 1832, unser Palladium und unser Schutz, hat alle Fälle, in Friedens= wie in Kriegszeiten, vorher- gesehen. Alles was nicht kraft des Gesetzes angeordnet wird ist eine Verletzung unserer Rechte. Die Genossenschaft eines Detroyat, eines Lissa- garay, eines Bordone und so vieler anderer jeden Grades würden für uns nicht nur beleidigend sein, sie würden sogar in unsere Armee einen Keim des Verfalls und der Auflösung hineinpflanzen. Diese traurigen Elemente, welche, Dank dem Unglück der Zeit, allein durch das Gesetz des schimpf- lichsten Despotismus aufkommen konnten, müssen wieder mit ihm ver- schwinden. Also nach Hause mit der Familie Garibaldi! Ostfrankreich hat genug an den Plünderungen dieser Leute, ihre Verdienste kennt es nicht. Die Advocaten mögen wieder in ihre Studierstube, die Apotheker in ihre Apotheke gehen. Wenn wir nach Frankreich zurückkommen, werden wir nicht weniger heftig gegen diejenigen protestiren welche, nicht zufrieden damit die Solidarität verkannt zu haben welche sie mit ihren gefangenen Soldaten vereinigte, trotz des freiwillig gegebenen Ehrenwortes es gewagt haben wieder in Frankreich oder Afrika Dienste zu nehmen. Weg mit aller zweideutigen Falschheit. Als wir unsern Soldaten auf das fremde Gebiet folgten, haben wir bis zu dem letzten Augenblick unseren Pflichten und unserer Ehre treu bleiben wollen. Wir werden es nicht zulassen daß unsere Ehrenhaftigkeit und unser Unglück eine Staffel, willkommen für den gemeinen Ehrgeiz derjenigen gewesen ist welche uns erst verließen, und dann ihren Eid brachen. Jn diesen Gesinnungen vereinigen sich die Offi- riere welche in Münster kriegsgefangen sind.“ sym12 Paris, 28 Febr. Der gestrige Tag verlief verhältnißmäßig ruhiger als der vorhergehende. Die Straßenanschläge daß die deutschen Truppen am Mittwoch um 10 Uhr früh einrücken würden, waren allein von ziemlich lebhaften Gruppen umstanden. Außerdem machte man bittere Bemerkungen über zwei Anschläge, von denen der eine an „die Einwohner von Paris,“ unterzeichnet von Thiers, Jules Favre und Ernest Picard, der andere, ein Tagsbefehl des Generals Vinoy, an die National- garde gerichtet ist, von welcher, wie ich schon gestern mitgetheilt habe, verschiedene Regimenter ( man schätzt die Zahl der Leute auf 80,000 ) in der Nacht vom 26 auf den 27 in der Richtung des Point du Jour und der Porte de Neuilly ausmarschirt waren, um dem Einzuge der Deutschen Ge- walt entgegenzusetzen. Man erinnerte Vinoy an seinen Schwur: entweder siegreich nach Paris zurückzukommen oder vor den Mauern von Paris sterben zu wollen, und fragte sich: was denn die gerühmte Geschicklich- keit von Thiers so viel ausgerichtet habe? Hätte man Blanqui oder sonst einen Bismarck verhaßten rothen Republicaner als Unterhändler nach Ver- sailles geschickt, so hätte derselbe kein schlimmeres Ergebniß mit zurückge- bracht! Um Maßregeln gegen die drohende Haltung gewisser Pariser Kreise zu treffen und um die Ruhe der Hauptstadt während der deutschen Besetzung aufrecht zu erhalten, hatten sich gestern sämmtliche Maires von Paris unter dem Vorsitz von E. Picard und Jules Ferry im Ministerium des Jnnern versammelt. Der Vertreter des zweiten Arrondissements, Loi- seau=Pinson, machte den Vorschlag: die Regierung solle neben die andern Anschläge einen solchen hinzufügen in welchem die Regierung feierlich erklärte daß die einzige für Frankreichs Wohl förderliche Regierungsform die Republik sei, und daß die Vertreter der Regierung das feierliche Versprechen ablegten die Republik zu schützen, und im Fall einer Be- drohung derselben von Seiten monarchischer Umtriebe sich an den Schutz der Nationalgarde zu wenden. Dieser Vorschlag wurde von den Maires einstimmig angenommen, doch ist damit noch nicht ge- sagt daß die Regierung ihn zur Ausführung bringen werde. Man leiht im Gegentheil Thiers nichts weniger als freundschaftliche Gefühle für die Nationalgarde, und sagt: daß er den ersten Vorwand ergreifen werde die- selbe zu entwaffnen. Die Maires haben jeder einzeln in Verbindung mit den Chefs der Nationalgardenbataillone für die Ruhe in ihrem Arrondisse- ment zu sorgen. Um den von den Deutschen zu besetzenden Stadttheil wird ein Cordon reitender Gendarmen gezogen werden, und Patrouillen werden die anstoßenden Straßen durchlaufen. Die Casernen der Porte Maillot sind schon geräumt worden, und die Truppen sind von dort nach dem Marsfeld übergesiedelt. Die Tuilerien und der Louvre sind militärisch

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  • fremdsprachliches Material: nur Fremdskripte gekennzeichnet.
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  • langes s (?): in Frakturschrift als s transkribiert, in Antiquaschrift beibehalten.
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert.
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst.
  • Zeichensetzung: DTABf-getreu.



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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 64. Augsburg (Bayern), 5. März 1871, S. 1082. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg64_1871/6>, abgerufen am 24.04.2024.