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Allgemeine Zeitung. Nr. 64. Augsburg (Bayern), 5. März 1871.

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[Spaltenumbruch] "Standard," uns entgegenhalten, ist nicht bedenklich. Jeder Mensch und
jedes Volk sucht im Unglück nach einem Troste, an den sie sich klammern
um nicht zusammenzubrechen. Eine solche Stütze wider die Last der De-
müthigung und des Schmerzes ist den Franzosen der Gedanke der Wieder-
vergeltung. Jm französischen Volk ist weit stärker als in jedem anderen auf
der Erde der Staatsgedanke ausgebildet; er ist zum Uebermaß ausgebil-
det, denn weil er fast die gesammte Kraft des Volkes absorbirt, verkümmert
neben ihm der Sinn für Selbstregierung, für die Basis aller Freiheit, die
Gemeinde=Autonomie. Einem solchen Volke wird mit jedem Gebietsstreifen ein
Stück des Herzens losgerissen. Die Wunde wird noch lange bluten, aber sie wird
heilen. Vereinzelte Menschen vermögen den Haß zu hegen und zu pflegen,
wie die Mutter ihr Kind; ein ganzes Volk vermag das nicht, schon weil es
durch die Erwerbsthätigkeit völlig in Anspruch genommen wird. Je mehr
den Franzosen durch eine freie Staatsform die Möglichkeit geboten ist am
eigenen Wohle zu arbeiten, je mehr die durch die imperialistische Wirthschaft
und den Krieg hervorgerufene Verwüstung sittlicher und materieller Güter
die Concentrirung der Volkskraft auf die eigenen Angelegenheiten nöthig
macht, desto mehr werden die Rachebilder, hinter denen die Franzosen jetzt
das eigene Elend zu bergen suchen, verblassen, verschwinden, vergessen wer-
den. Bis dieß geschehen, ist Frankreich unfähig zu einem Angriffskriege
wider Deutschland. Die neue deutsche Westgränze ist fast eine einzige
Festungsmauer; 300,000 Mann Besatzung genügen die ganze französische
Armee im Schach zu halten. Die jetzigen Machthaber Frankreichs haben
stets eine Vorliebe für große stehende Heere mit langer Präsenzzeit und
schwachen Reserven gezeigt; es scheint, den jüngsten Nachrichten aus Vor-
deaux zufolge, als wolle man von dem so verhängnißvoll gewordenen Sy-
steme nicht ablassen. Man würde also in den nächsten Krieg nicht stärker
eintreten als man den jetzigen begonnen hat. Will man aber das preu-
ßische Wehrsystem oder das schweizerische Milizsystem nachbilden, so braucht
man, um die volle Wehrkraft des Landes zu entwickeln, wenigstens 20 Jahre.
Bis dahin kann ein unberechenbarer Umschlag in der französischen Denkart
und in den europäischen Staatenverhältnissen stattgefunden haben". --
Bei den Verlusten der Armee in dem nunmehr beendigten Kriege gegen
Frankreich ist, nach den bisher veröffentlichten 214 Verlustlisten, das Garde-
corps mit 379 Officieren, 26 Fähnrichen und 9483 Mann an Todten und
Verwundeten und 289 Mann an Vermißten, von denen allein 122 auf
das Elisabeth = und 67 Mann auf das Kaiser Alexander=Grenadier=Regi-
ment kommen, betheiligt. -- Unter zahlreichem Beutematerial, das heute
auf der Potsdamer Bahn hier eintraf, befindet sich auch die Riesen-
kanone "La Valerie." Das Geschütz, dessen Gesammtgewicht 285 Centner
beträgt, führte früher den Namen "La belle Josephine," und befand sich
bei der Belagerung von Paris auf dem Mont Valerien. Der Transport
erfolgte unter Leitung und Begleitung des Baumeisters der Feldeisenbahn-
Abtheilung Goldkuhle. Nach der "Kobl. Ztg." wurde dasselbe im Jahr
1866 gegossen; die Länge beträgt14 1 / 2 Fuß, das Bodenstück hat einen
Durchmesser von 3 Fuß, Kaliber11 50 / 100 Zoll; das zuckerhutförmige Ge-
schoß wiegt 200 Pfund. Das Geschütz hat eine Tragweite von 9000
Schritten.

( -- ) Berlin, 2 März. Verschiedenen Blättern wird von hier ge-
meldet daß das brittische Cabinet -- unter Berufung auf seine Freund-
schaft für beide Theile -- Vorstellungen gegen unsere Friedensforderungen
erhoben habe, welche jedoch selbstverständlich abgewiesen worden seien. Jn
gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist von derartigen Einmischungs-
versuchen Englands nichts bekannt. Sie erscheinen auch schwer verständ-
lich, wenn man erwägt daß die brittische Regierung ja ohne alle Kenntniß
von unsern Friedensbedingungen geblieben ist, und daher eigentlich gar
nicht in der Lage war gegen dieselben remonstriren zu können. Aus der
Beschreibung welche die "Prov.=Corresp." gestern von dem Verlauf der
Friedensverhandlungen gemacht hat, erhellt daß Hr. Thiers sich bei seinem
Widerstande gegen die Abtretung von Metz keineswegs, wie man der
"Köln. Ztg." von hier berichtet hatte, auf die "Einmischungsbemühungen"
Englands, ja nicht einmal, wie die "Krzztg." insinuirte, auf die vermeint-
liche Stellung Englands zu dieser Frage gestützt hat, sondern, abgesehen
von seinen eigenen Auffassungen, lediglich "auf gewisse Kundgebungen
der öffentlichen Meinung in England." Gebrochen wurde der Widerstand
nicht, wie der französische Minister Picard zur Beruhigung der Pariser
angegeben hat, durch den wieder erlangten Besitz Belforts, sondern durch
die feste Erklärung des Bundeskanzlers: nur von der theilweisen Besetzung
der französischen Hauptstadt durch deutsche Truppen die Verlängerung der
Waffenruhe abhängig machen zu können. Belfort wurde dagegen von
unserer Seite aus keinem andern Grunde geopfert als um den französi-
schen Unterhändlern die Preisgebung von Metz zu erleichtern. Das Com-
pensations=Object welches Hr. Thiers für Metz vorgeschlagen hatte, und
auf welches auch die "Prov.=Corresp." hindeutet, war natürlich das Groß-
herzogthum Luxemburg, welches Frankreich zuvor vom König der Nieder-
lande zu erwerben und dann an Deutschland abzutreten gedachte. Graf
Bismarck wies diesen Vorschlag, abgesehen von dem strategischen Werth
welchen der Besitz von Metz für uns hat, aus dem nahe liegenden Grund
ab: daß Luxemburg für uns überhaupt nicht gut die Bedeutung eines
[Spaltenumbruch] Compensations=Objects haben kann, da dieses Ländchen schon durch seine
eigenen Jnteressen gezwungen ist seine Wiedervereinigung mit Deutsch-
land zu suchen. Daher erklärt es sich denn auch daß von uns die Abtretung
der an das luxemburgische Gebiet stoßenden Festung Longwy nicht gefor-
dert wurde. Was den Einmarsch unserer Truppen in Paris anlangt, so
werden sich an demselben nicht 30,000 Mann betheiligen, wie die franzö-
sischen Minister mitgetheilt haben, sondern im ganzen 60,000 Mann, jedoch
in der Weise daß die zuerst eingerückten 30,000 Mann von den nachrücken-
den 30,000 Mann abgelöst werden. Jn diesem Sinn ist auch das gestern
Abends hier eingelaufene Telegramm zu verstehen, in welchem der Kaiser
seiner Gemahlin anzeigt daß er in Longchamps die Truppen besichtigt habe
welche "zuerst Paris besetzen." Von einer großen Sorge hat uns das
gleichzeitig eingegangene Telegramm befreit daß der Einmarsch gestern
ohne Ruhestörungen irgendwelcher Art erfolgt ist, weil man bei der äußerst
erregten Stimmung der Pariser Bevölkerung ziemlich allgemein einen
Zusammenstoß befürchtet hatte. -- Aus Stuttgart ist vor einigen Tagen
der ehemalige württembergische Ministerpräsident v. Varnbüler zum Be-
such seiner Töchter hier angekommen, von denen bekanntlich die eine mit
dem württembergischen Gesandten v. Spitzemberg, die andere mit dem
Rittergutsbesitzer v. Below vermählt ist. -- Die in der vorigen Session
vom Reichstag abgelehnte Forderung zur Deckung der Kaufgelder für das
am Leipziger Platz gelegene ehemals Streichenberg'sche Haus, welches das
Marine=Ministerium aufnehmen soll, wird in einem Nachtrag zum Bundes-
haushalts=Etat erneuert. Die Kaufsumme ist mittlerweile, trotz dem ab-
lehnenden Votum des Reichstags, vollständig berichtigt. -- Aus der Wahl-
bewegung ist als Curiosum hervorzuheben daß die Fortschrittspartei in
Burg die Candidatur eines Altliberalen, des Ober=Präsidenten a. D.
v. Bonin, auf den Schild erhoben hat, und daß Dr. Löwe ( Calbe ) sich
eigens dahin begeben hatte um diese Candidatur auf das wärmste zu unter-
stützen. Den Schlüssel zu dieser auffallenden Erscheinung liefert die Be-
merkung des Wahlcandidaten: daß der bevorstehende Reichstag eine ganz
andere Gruppirung der Parteien zur Folge haben werde als der Reichstag
des Norddeutschen Bundes, namentlich aber einen Zuwachs von Stimmen
derjenigen Richtung welche bisher im bayerischen Landtag die Mehrheit
ausgemacht hätten, und daß dieser sichern Aussicht gegenüber ein Zusam-
menhalten aller liberalen Elemente doppelt dringend geboten sei. -- Unsere
Stadtverordneten bewilligten gestern die Mittel für die Friedensfeier, ohne
sich vorher über deren Höhe Gewißheit verschafft zu haben.

Oesterreichisch=ungarische Monarchie.

Wien, 3 März. Das "Prager Abendblatt," Milchschwester der
hochofficiösen "Wiener Abendpost," äußert sich in einem Artikel über die
von anderer Seite für gefährdet erklärte Stellung der Deutschen in Oester-
reich folgendermaßen: "Der Deutsche, welcher einer wahren Weltnation
angehört, dessen Sprache in allen Theilen der Erde gekannt und
verstanden wird, dessen Literatur zu den ersten der Welt gehört,
hat es wahrlich nicht nothwendig eine gleiche Aengstlichkeit an den
Tag zu legen. Ohne Neid und ohne Besorgniß darf er die fieberhaften
Anstrengungen der anderen Nationalitäten sich Geltung zu verschaffen
betrachten, seine Nationalität wird und kann hiedurch keinen Schaden neh-
men. Jm übrigen möchten wir darauf aufmerksam machen daß ja die
Deutschen in Oesterreich stets ihren Stolz darein gesetzt haben den öster-
reichischen Staat gebaut und groß gemacht zu haben. Sollten also die-
jenigen welche heut als Wortführer der Deutschen in Oesterreich gelten,
das alles vergessen können? Sollten sie wirklich zuerst deutsch und dann
erst österreichisch sein wollen? Wir glauben nicht daran. Jm weiten Ge-
biete des österreichischen Kaiserstaats, im breiten Rahmen der österreichi-
schen Verfassung ist Raum genug für jedes berechtigte nationale Streben.
Auch der Deutsche in Oesterreich soll und kann sich als Deutscher fühlen
und als Deutscher geltend machen, aber er soll und darf nicht krankhafte
Auswüchse der modernen Nationalitätentheorie zum Vorwande nehmen,
um selber in ähnliche Extravaganzen zu verfallen. Der Starke soll sich
überhaupt den Schwachen nie zum Muster nehmen, sonst riskirt er daß
man an seiner Stärke zweifelt. Ein Volk dem vierzig Millionen Stam-
mesgenossen zur Seite stehen, braucht wahrlich nicht sein nationales Be-
wußtsein auf Kosten des staatlichen in den Vordergrund zu schieben." --
Jn der vorletzten Sitzung des Abgeordnetenhauses, im Verlaufe der De-
batte über die Steuerbewilligung, ließ sich der Abgeordnete Grocholski
dahin vernehmen: seine Partei werde in der kürzesten Zeit wieder in der
Lage sein die galizische Resolution vor dem Hause zu vertreten. Dem ent-
sprechend wird der "Presse" berichtet daß diese Resolution in einer der
nächsten Sitzungen seitens der Polen als Antrag eingebracht werden wird.

sym13 Wien, 3 März. Die Pforte scheint wirklich willens auf die
Händel ihrer verschiedenen Satrapen, und speciell der Herrscher von Aegyp-
ten und Tunis, mit dem Ausland einen entscheidenden Einfluß zu nehmen,
um nicht etwa verurtheilt zu sein für die Folgen dieser Händel in einer
Stellung zu fechten die sie sich nicht selbst gewählt. Nach beiden Seiten
hin sind in dieser Beziehung dem Vernehmen nach sehr kategorische Erklä-
rungen abgegeben worden. -- Die innere Lage ist unverändert, und wird

[Spaltenumbruch] „Standard,“ uns entgegenhalten, ist nicht bedenklich. Jeder Mensch und
jedes Volk sucht im Unglück nach einem Troste, an den sie sich klammern
um nicht zusammenzubrechen. Eine solche Stütze wider die Last der De-
müthigung und des Schmerzes ist den Franzosen der Gedanke der Wieder-
vergeltung. Jm französischen Volk ist weit stärker als in jedem anderen auf
der Erde der Staatsgedanke ausgebildet; er ist zum Uebermaß ausgebil-
det, denn weil er fast die gesammte Kraft des Volkes absorbirt, verkümmert
neben ihm der Sinn für Selbstregierung, für die Basis aller Freiheit, die
Gemeinde=Autonomie. Einem solchen Volke wird mit jedem Gebietsstreifen ein
Stück des Herzens losgerissen. Die Wunde wird noch lange bluten, aber sie wird
heilen. Vereinzelte Menschen vermögen den Haß zu hegen und zu pflegen,
wie die Mutter ihr Kind; ein ganzes Volk vermag das nicht, schon weil es
durch die Erwerbsthätigkeit völlig in Anspruch genommen wird. Je mehr
den Franzosen durch eine freie Staatsform die Möglichkeit geboten ist am
eigenen Wohle zu arbeiten, je mehr die durch die imperialistische Wirthschaft
und den Krieg hervorgerufene Verwüstung sittlicher und materieller Güter
die Concentrirung der Volkskraft auf die eigenen Angelegenheiten nöthig
macht, desto mehr werden die Rachebilder, hinter denen die Franzosen jetzt
das eigene Elend zu bergen suchen, verblassen, verschwinden, vergessen wer-
den. Bis dieß geschehen, ist Frankreich unfähig zu einem Angriffskriege
wider Deutschland. Die neue deutsche Westgränze ist fast eine einzige
Festungsmauer; 300,000 Mann Besatzung genügen die ganze französische
Armee im Schach zu halten. Die jetzigen Machthaber Frankreichs haben
stets eine Vorliebe für große stehende Heere mit langer Präsenzzeit und
schwachen Reserven gezeigt; es scheint, den jüngsten Nachrichten aus Vor-
deaux zufolge, als wolle man von dem so verhängnißvoll gewordenen Sy-
steme nicht ablassen. Man würde also in den nächsten Krieg nicht stärker
eintreten als man den jetzigen begonnen hat. Will man aber das preu-
ßische Wehrsystem oder das schweizerische Milizsystem nachbilden, so braucht
man, um die volle Wehrkraft des Landes zu entwickeln, wenigstens 20 Jahre.
Bis dahin kann ein unberechenbarer Umschlag in der französischen Denkart
und in den europäischen Staatenverhältnissen stattgefunden haben“. --
Bei den Verlusten der Armee in dem nunmehr beendigten Kriege gegen
Frankreich ist, nach den bisher veröffentlichten 214 Verlustlisten, das Garde-
corps mit 379 Officieren, 26 Fähnrichen und 9483 Mann an Todten und
Verwundeten und 289 Mann an Vermißten, von denen allein 122 auf
das Elisabeth = und 67 Mann auf das Kaiser Alexander=Grenadier=Regi-
ment kommen, betheiligt. -- Unter zahlreichem Beutematerial, das heute
auf der Potsdamer Bahn hier eintraf, befindet sich auch die Riesen-
kanone „La Valérie.“ Das Geschütz, dessen Gesammtgewicht 285 Centner
beträgt, führte früher den Namen „La belle Josephine,“ und befand sich
bei der Belagerung von Paris auf dem Mont Valérien. Der Transport
erfolgte unter Leitung und Begleitung des Baumeisters der Feldeisenbahn-
Abtheilung Goldkuhle. Nach der „Kobl. Ztg.“ wurde dasselbe im Jahr
1866 gegossen; die Länge beträgt14 1 / 2 Fuß, das Bodenstück hat einen
Durchmesser von 3 Fuß, Kaliber11 50 / 100 Zoll; das zuckerhutförmige Ge-
schoß wiegt 200 Pfund. Das Geschütz hat eine Tragweite von 9000
Schritten.

( -- ) Berlin, 2 März. Verschiedenen Blättern wird von hier ge-
meldet daß das brittische Cabinet -- unter Berufung auf seine Freund-
schaft für beide Theile -- Vorstellungen gegen unsere Friedensforderungen
erhoben habe, welche jedoch selbstverständlich abgewiesen worden seien. Jn
gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist von derartigen Einmischungs-
versuchen Englands nichts bekannt. Sie erscheinen auch schwer verständ-
lich, wenn man erwägt daß die brittische Regierung ja ohne alle Kenntniß
von unsern Friedensbedingungen geblieben ist, und daher eigentlich gar
nicht in der Lage war gegen dieselben remonstriren zu können. Aus der
Beschreibung welche die „Prov.=Corresp.“ gestern von dem Verlauf der
Friedensverhandlungen gemacht hat, erhellt daß Hr. Thiers sich bei seinem
Widerstande gegen die Abtretung von Metz keineswegs, wie man der
„Köln. Ztg.“ von hier berichtet hatte, auf die „Einmischungsbemühungen“
Englands, ja nicht einmal, wie die „Krzztg.“ insinuirte, auf die vermeint-
liche Stellung Englands zu dieser Frage gestützt hat, sondern, abgesehen
von seinen eigenen Auffassungen, lediglich „auf gewisse Kundgebungen
der öffentlichen Meinung in England.“ Gebrochen wurde der Widerstand
nicht, wie der französische Minister Picard zur Beruhigung der Pariser
angegeben hat, durch den wieder erlangten Besitz Belforts, sondern durch
die feste Erklärung des Bundeskanzlers: nur von der theilweisen Besetzung
der französischen Hauptstadt durch deutsche Truppen die Verlängerung der
Waffenruhe abhängig machen zu können. Belfort wurde dagegen von
unserer Seite aus keinem andern Grunde geopfert als um den französi-
schen Unterhändlern die Preisgebung von Metz zu erleichtern. Das Com-
pensations=Object welches Hr. Thiers für Metz vorgeschlagen hatte, und
auf welches auch die „Prov.=Corresp.“ hindeutet, war natürlich das Groß-
herzogthum Luxemburg, welches Frankreich zuvor vom König der Nieder-
lande zu erwerben und dann an Deutschland abzutreten gedachte. Graf
Bismarck wies diesen Vorschlag, abgesehen von dem strategischen Werth
welchen der Besitz von Metz für uns hat, aus dem nahe liegenden Grund
ab: daß Luxemburg für uns überhaupt nicht gut die Bedeutung eines
[Spaltenumbruch] Compensations=Objects haben kann, da dieses Ländchen schon durch seine
eigenen Jnteressen gezwungen ist seine Wiedervereinigung mit Deutsch-
land zu suchen. Daher erklärt es sich denn auch daß von uns die Abtretung
der an das luxemburgische Gebiet stoßenden Festung Longwy nicht gefor-
dert wurde. Was den Einmarsch unserer Truppen in Paris anlangt, so
werden sich an demselben nicht 30,000 Mann betheiligen, wie die franzö-
sischen Minister mitgetheilt haben, sondern im ganzen 60,000 Mann, jedoch
in der Weise daß die zuerst eingerückten 30,000 Mann von den nachrücken-
den 30,000 Mann abgelöst werden. Jn diesem Sinn ist auch das gestern
Abends hier eingelaufene Telegramm zu verstehen, in welchem der Kaiser
seiner Gemahlin anzeigt daß er in Longchamps die Truppen besichtigt habe
welche „zuerst Paris besetzen.“ Von einer großen Sorge hat uns das
gleichzeitig eingegangene Telegramm befreit daß der Einmarsch gestern
ohne Ruhestörungen irgendwelcher Art erfolgt ist, weil man bei der äußerst
erregten Stimmung der Pariser Bevölkerung ziemlich allgemein einen
Zusammenstoß befürchtet hatte. -- Aus Stuttgart ist vor einigen Tagen
der ehemalige württembergische Ministerpräsident v. Varnbüler zum Be-
such seiner Töchter hier angekommen, von denen bekanntlich die eine mit
dem württembergischen Gesandten v. Spitzemberg, die andere mit dem
Rittergutsbesitzer v. Below vermählt ist. -- Die in der vorigen Session
vom Reichstag abgelehnte Forderung zur Deckung der Kaufgelder für das
am Leipziger Platz gelegene ehemals Streichenberg'sche Haus, welches das
Marine=Ministerium aufnehmen soll, wird in einem Nachtrag zum Bundes-
haushalts=Etat erneuert. Die Kaufsumme ist mittlerweile, trotz dem ab-
lehnenden Votum des Reichstags, vollständig berichtigt. -- Aus der Wahl-
bewegung ist als Curiosum hervorzuheben daß die Fortschrittspartei in
Burg die Candidatur eines Altliberalen, des Ober=Präsidenten a. D.
v. Bonin, auf den Schild erhoben hat, und daß Dr. Löwe ( Calbe ) sich
eigens dahin begeben hatte um diese Candidatur auf das wärmste zu unter-
stützen. Den Schlüssel zu dieser auffallenden Erscheinung liefert die Be-
merkung des Wahlcandidaten: daß der bevorstehende Reichstag eine ganz
andere Gruppirung der Parteien zur Folge haben werde als der Reichstag
des Norddeutschen Bundes, namentlich aber einen Zuwachs von Stimmen
derjenigen Richtung welche bisher im bayerischen Landtag die Mehrheit
ausgemacht hätten, und daß dieser sichern Aussicht gegenüber ein Zusam-
menhalten aller liberalen Elemente doppelt dringend geboten sei. -- Unsere
Stadtverordneten bewilligten gestern die Mittel für die Friedensfeier, ohne
sich vorher über deren Höhe Gewißheit verschafft zu haben.

Oesterreichisch=ungarische Monarchie.

Wien, 3 März. Das „Prager Abendblatt,“ Milchschwester der
hochofficiösen „Wiener Abendpost,“ äußert sich in einem Artikel über die
von anderer Seite für gefährdet erklärte Stellung der Deutschen in Oester-
reich folgendermaßen: „Der Deutsche, welcher einer wahren Weltnation
angehört, dessen Sprache in allen Theilen der Erde gekannt und
verstanden wird, dessen Literatur zu den ersten der Welt gehört,
hat es wahrlich nicht nothwendig eine gleiche Aengstlichkeit an den
Tag zu legen. Ohne Neid und ohne Besorgniß darf er die fieberhaften
Anstrengungen der anderen Nationalitäten sich Geltung zu verschaffen
betrachten, seine Nationalität wird und kann hiedurch keinen Schaden neh-
men. Jm übrigen möchten wir darauf aufmerksam machen daß ja die
Deutschen in Oesterreich stets ihren Stolz darein gesetzt haben den öster-
reichischen Staat gebaut und groß gemacht zu haben. Sollten also die-
jenigen welche heut als Wortführer der Deutschen in Oesterreich gelten,
das alles vergessen können? Sollten sie wirklich zuerst deutsch und dann
erst österreichisch sein wollen? Wir glauben nicht daran. Jm weiten Ge-
biete des österreichischen Kaiserstaats, im breiten Rahmen der österreichi-
schen Verfassung ist Raum genug für jedes berechtigte nationale Streben.
Auch der Deutsche in Oesterreich soll und kann sich als Deutscher fühlen
und als Deutscher geltend machen, aber er soll und darf nicht krankhafte
Auswüchse der modernen Nationalitätentheorie zum Vorwande nehmen,
um selber in ähnliche Extravaganzen zu verfallen. Der Starke soll sich
überhaupt den Schwachen nie zum Muster nehmen, sonst riskirt er daß
man an seiner Stärke zweifelt. Ein Volk dem vierzig Millionen Stam-
mesgenossen zur Seite stehen, braucht wahrlich nicht sein nationales Be-
wußtsein auf Kosten des staatlichen in den Vordergrund zu schieben.“ --
Jn der vorletzten Sitzung des Abgeordnetenhauses, im Verlaufe der De-
batte über die Steuerbewilligung, ließ sich der Abgeordnete Grocholski
dahin vernehmen: seine Partei werde in der kürzesten Zeit wieder in der
Lage sein die galizische Resolution vor dem Hause zu vertreten. Dem ent-
sprechend wird der „Presse“ berichtet daß diese Resolution in einer der
nächsten Sitzungen seitens der Polen als Antrag eingebracht werden wird.

sym13 Wien, 3 März. Die Pforte scheint wirklich willens auf die
Händel ihrer verschiedenen Satrapen, und speciell der Herrscher von Aegyp-
ten und Tunis, mit dem Ausland einen entscheidenden Einfluß zu nehmen,
um nicht etwa verurtheilt zu sein für die Folgen dieser Händel in einer
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[1080/0004] „Standard,“ uns entgegenhalten, ist nicht bedenklich. Jeder Mensch und jedes Volk sucht im Unglück nach einem Troste, an den sie sich klammern um nicht zusammenzubrechen. Eine solche Stütze wider die Last der De- müthigung und des Schmerzes ist den Franzosen der Gedanke der Wieder- vergeltung. Jm französischen Volk ist weit stärker als in jedem anderen auf der Erde der Staatsgedanke ausgebildet; er ist zum Uebermaß ausgebil- det, denn weil er fast die gesammte Kraft des Volkes absorbirt, verkümmert neben ihm der Sinn für Selbstregierung, für die Basis aller Freiheit, die Gemeinde=Autonomie. Einem solchen Volke wird mit jedem Gebietsstreifen ein Stück des Herzens losgerissen. Die Wunde wird noch lange bluten, aber sie wird heilen. Vereinzelte Menschen vermögen den Haß zu hegen und zu pflegen, wie die Mutter ihr Kind; ein ganzes Volk vermag das nicht, schon weil es durch die Erwerbsthätigkeit völlig in Anspruch genommen wird. Je mehr den Franzosen durch eine freie Staatsform die Möglichkeit geboten ist am eigenen Wohle zu arbeiten, je mehr die durch die imperialistische Wirthschaft und den Krieg hervorgerufene Verwüstung sittlicher und materieller Güter die Concentrirung der Volkskraft auf die eigenen Angelegenheiten nöthig macht, desto mehr werden die Rachebilder, hinter denen die Franzosen jetzt das eigene Elend zu bergen suchen, verblassen, verschwinden, vergessen wer- den. Bis dieß geschehen, ist Frankreich unfähig zu einem Angriffskriege wider Deutschland. Die neue deutsche Westgränze ist fast eine einzige Festungsmauer; 300,000 Mann Besatzung genügen die ganze französische Armee im Schach zu halten. Die jetzigen Machthaber Frankreichs haben stets eine Vorliebe für große stehende Heere mit langer Präsenzzeit und schwachen Reserven gezeigt; es scheint, den jüngsten Nachrichten aus Vor- deaux zufolge, als wolle man von dem so verhängnißvoll gewordenen Sy- steme nicht ablassen. Man würde also in den nächsten Krieg nicht stärker eintreten als man den jetzigen begonnen hat. Will man aber das preu- ßische Wehrsystem oder das schweizerische Milizsystem nachbilden, so braucht man, um die volle Wehrkraft des Landes zu entwickeln, wenigstens 20 Jahre. Bis dahin kann ein unberechenbarer Umschlag in der französischen Denkart und in den europäischen Staatenverhältnissen stattgefunden haben“. -- Bei den Verlusten der Armee in dem nunmehr beendigten Kriege gegen Frankreich ist, nach den bisher veröffentlichten 214 Verlustlisten, das Garde- corps mit 379 Officieren, 26 Fähnrichen und 9483 Mann an Todten und Verwundeten und 289 Mann an Vermißten, von denen allein 122 auf das Elisabeth = und 67 Mann auf das Kaiser Alexander=Grenadier=Regi- ment kommen, betheiligt. -- Unter zahlreichem Beutematerial, das heute auf der Potsdamer Bahn hier eintraf, befindet sich auch die Riesen- kanone „La Valérie.“ Das Geschütz, dessen Gesammtgewicht 285 Centner beträgt, führte früher den Namen „La belle Josephine,“ und befand sich bei der Belagerung von Paris auf dem Mont Valérien. Der Transport erfolgte unter Leitung und Begleitung des Baumeisters der Feldeisenbahn- Abtheilung Goldkuhle. Nach der „Kobl. Ztg.“ wurde dasselbe im Jahr 1866 gegossen; die Länge beträgt14 1 / 2 Fuß, das Bodenstück hat einen Durchmesser von 3 Fuß, Kaliber11 50 / 100 Zoll; das zuckerhutförmige Ge- schoß wiegt 200 Pfund. Das Geschütz hat eine Tragweite von 9000 Schritten. ( -- ) Berlin, 2 März. Verschiedenen Blättern wird von hier ge- meldet daß das brittische Cabinet -- unter Berufung auf seine Freund- schaft für beide Theile -- Vorstellungen gegen unsere Friedensforderungen erhoben habe, welche jedoch selbstverständlich abgewiesen worden seien. Jn gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist von derartigen Einmischungs- versuchen Englands nichts bekannt. Sie erscheinen auch schwer verständ- lich, wenn man erwägt daß die brittische Regierung ja ohne alle Kenntniß von unsern Friedensbedingungen geblieben ist, und daher eigentlich gar nicht in der Lage war gegen dieselben remonstriren zu können. Aus der Beschreibung welche die „Prov.=Corresp.“ gestern von dem Verlauf der Friedensverhandlungen gemacht hat, erhellt daß Hr. Thiers sich bei seinem Widerstande gegen die Abtretung von Metz keineswegs, wie man der „Köln. Ztg.“ von hier berichtet hatte, auf die „Einmischungsbemühungen“ Englands, ja nicht einmal, wie die „Krzztg.“ insinuirte, auf die vermeint- liche Stellung Englands zu dieser Frage gestützt hat, sondern, abgesehen von seinen eigenen Auffassungen, lediglich „auf gewisse Kundgebungen der öffentlichen Meinung in England.“ Gebrochen wurde der Widerstand nicht, wie der französische Minister Picard zur Beruhigung der Pariser angegeben hat, durch den wieder erlangten Besitz Belforts, sondern durch die feste Erklärung des Bundeskanzlers: nur von der theilweisen Besetzung der französischen Hauptstadt durch deutsche Truppen die Verlängerung der Waffenruhe abhängig machen zu können. Belfort wurde dagegen von unserer Seite aus keinem andern Grunde geopfert als um den französi- schen Unterhändlern die Preisgebung von Metz zu erleichtern. Das Com- pensations=Object welches Hr. Thiers für Metz vorgeschlagen hatte, und auf welches auch die „Prov.=Corresp.“ hindeutet, war natürlich das Groß- herzogthum Luxemburg, welches Frankreich zuvor vom König der Nieder- lande zu erwerben und dann an Deutschland abzutreten gedachte. Graf Bismarck wies diesen Vorschlag, abgesehen von dem strategischen Werth welchen der Besitz von Metz für uns hat, aus dem nahe liegenden Grund ab: daß Luxemburg für uns überhaupt nicht gut die Bedeutung eines Compensations=Objects haben kann, da dieses Ländchen schon durch seine eigenen Jnteressen gezwungen ist seine Wiedervereinigung mit Deutsch- land zu suchen. Daher erklärt es sich denn auch daß von uns die Abtretung der an das luxemburgische Gebiet stoßenden Festung Longwy nicht gefor- dert wurde. Was den Einmarsch unserer Truppen in Paris anlangt, so werden sich an demselben nicht 30,000 Mann betheiligen, wie die franzö- sischen Minister mitgetheilt haben, sondern im ganzen 60,000 Mann, jedoch in der Weise daß die zuerst eingerückten 30,000 Mann von den nachrücken- den 30,000 Mann abgelöst werden. Jn diesem Sinn ist auch das gestern Abends hier eingelaufene Telegramm zu verstehen, in welchem der Kaiser seiner Gemahlin anzeigt daß er in Longchamps die Truppen besichtigt habe welche „zuerst Paris besetzen.“ Von einer großen Sorge hat uns das gleichzeitig eingegangene Telegramm befreit daß der Einmarsch gestern ohne Ruhestörungen irgendwelcher Art erfolgt ist, weil man bei der äußerst erregten Stimmung der Pariser Bevölkerung ziemlich allgemein einen Zusammenstoß befürchtet hatte. -- Aus Stuttgart ist vor einigen Tagen der ehemalige württembergische Ministerpräsident v. Varnbüler zum Be- such seiner Töchter hier angekommen, von denen bekanntlich die eine mit dem württembergischen Gesandten v. Spitzemberg, die andere mit dem Rittergutsbesitzer v. Below vermählt ist. -- Die in der vorigen Session vom Reichstag abgelehnte Forderung zur Deckung der Kaufgelder für das am Leipziger Platz gelegene ehemals Streichenberg'sche Haus, welches das Marine=Ministerium aufnehmen soll, wird in einem Nachtrag zum Bundes- haushalts=Etat erneuert. Die Kaufsumme ist mittlerweile, trotz dem ab- lehnenden Votum des Reichstags, vollständig berichtigt. -- Aus der Wahl- bewegung ist als Curiosum hervorzuheben daß die Fortschrittspartei in Burg die Candidatur eines Altliberalen, des Ober=Präsidenten a. D. v. Bonin, auf den Schild erhoben hat, und daß Dr. Löwe ( Calbe ) sich eigens dahin begeben hatte um diese Candidatur auf das wärmste zu unter- stützen. Den Schlüssel zu dieser auffallenden Erscheinung liefert die Be- merkung des Wahlcandidaten: daß der bevorstehende Reichstag eine ganz andere Gruppirung der Parteien zur Folge haben werde als der Reichstag des Norddeutschen Bundes, namentlich aber einen Zuwachs von Stimmen derjenigen Richtung welche bisher im bayerischen Landtag die Mehrheit ausgemacht hätten, und daß dieser sichern Aussicht gegenüber ein Zusam- menhalten aller liberalen Elemente doppelt dringend geboten sei. -- Unsere Stadtverordneten bewilligten gestern die Mittel für die Friedensfeier, ohne sich vorher über deren Höhe Gewißheit verschafft zu haben. Oesterreichisch=ungarische Monarchie. Wien, 3 März. Das „Prager Abendblatt,“ Milchschwester der hochofficiösen „Wiener Abendpost,“ äußert sich in einem Artikel über die von anderer Seite für gefährdet erklärte Stellung der Deutschen in Oester- reich folgendermaßen: „Der Deutsche, welcher einer wahren Weltnation angehört, dessen Sprache in allen Theilen der Erde gekannt und verstanden wird, dessen Literatur zu den ersten der Welt gehört, hat es wahrlich nicht nothwendig eine gleiche Aengstlichkeit an den Tag zu legen. Ohne Neid und ohne Besorgniß darf er die fieberhaften Anstrengungen der anderen Nationalitäten sich Geltung zu verschaffen betrachten, seine Nationalität wird und kann hiedurch keinen Schaden neh- men. Jm übrigen möchten wir darauf aufmerksam machen daß ja die Deutschen in Oesterreich stets ihren Stolz darein gesetzt haben den öster- reichischen Staat gebaut und groß gemacht zu haben. Sollten also die- jenigen welche heut als Wortführer der Deutschen in Oesterreich gelten, das alles vergessen können? Sollten sie wirklich zuerst deutsch und dann erst österreichisch sein wollen? Wir glauben nicht daran. Jm weiten Ge- biete des österreichischen Kaiserstaats, im breiten Rahmen der österreichi- schen Verfassung ist Raum genug für jedes berechtigte nationale Streben. Auch der Deutsche in Oesterreich soll und kann sich als Deutscher fühlen und als Deutscher geltend machen, aber er soll und darf nicht krankhafte Auswüchse der modernen Nationalitätentheorie zum Vorwande nehmen, um selber in ähnliche Extravaganzen zu verfallen. Der Starke soll sich überhaupt den Schwachen nie zum Muster nehmen, sonst riskirt er daß man an seiner Stärke zweifelt. Ein Volk dem vierzig Millionen Stam- mesgenossen zur Seite stehen, braucht wahrlich nicht sein nationales Be- wußtsein auf Kosten des staatlichen in den Vordergrund zu schieben.“ -- Jn der vorletzten Sitzung des Abgeordnetenhauses, im Verlaufe der De- batte über die Steuerbewilligung, ließ sich der Abgeordnete Grocholski dahin vernehmen: seine Partei werde in der kürzesten Zeit wieder in der Lage sein die galizische Resolution vor dem Hause zu vertreten. Dem ent- sprechend wird der „Presse“ berichtet daß diese Resolution in einer der nächsten Sitzungen seitens der Polen als Antrag eingebracht werden wird. sym13 Wien, 3 März. Die Pforte scheint wirklich willens auf die Händel ihrer verschiedenen Satrapen, und speciell der Herrscher von Aegyp- ten und Tunis, mit dem Ausland einen entscheidenden Einfluß zu nehmen, um nicht etwa verurtheilt zu sein für die Folgen dieser Händel in einer Stellung zu fechten die sie sich nicht selbst gewählt. Nach beiden Seiten hin sind in dieser Beziehung dem Vernehmen nach sehr kategorische Erklä- rungen abgegeben worden. -- Die innere Lage ist unverändert, und wird

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  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert.
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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 64. Augsburg (Bayern), 5. März 1871, S. 1080. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg64_1871/4>, abgerufen am 28.03.2024.