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Der Arbeitgeber. Nr. 704. Frankfurt a. M., 29. Oktober 1870.

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[Spaltenumbruch] ihre Lieferung nicht einhalten können, da ein großer Theil der in
den Fabriken beschäftigten Arbeiter im Felde steht.

* Sächsische Maschinenfabrik Chemnitz. Der Abschluß über
die ersten fünf Vierteljahre zeigt nach Abzug der an den früheren
Besitzer, Herrn Richard Hartmann, zu zahlenden Zinsen für dessen
Prioritätskapital einen Gewinn von 439,000 Thlr. [unleserliches Material - 5 Zeichen fehlen]odern etwa
17 1 / 2 pCt. des Aktienkapitals. Auf das Jahr berechnet ergibt dies
ca.14 1 / 2 pCt. Der Verwaltungsrath wird nun seine Vorschläge
bezüglich der Abschreibungen ec. und der Höhe der zu vertheilenden
Dividende machen und dieselben der im Dezember stattfindenden
Generalversammlung vorlegen. Die Fabrik ist so gut mit Auf-
trägen versehen, daß die Kriegsperiode kaum eine Schmälerung des
Ertrags veranlassen wird.

* Tabakfabrikation im Elsaß. Die Vorräthe, Maschinen,
Einrichtungen und Gebäude der in Elsaß und Lothringen von den
Deutschen in Besitz genommenen Tabakmanufakturen sind auf 14 Mil-
lionen Thaler veranschlagt. Wegen Ankaufs wird mit einem Kon-
sortium von Kapitalisten verhandelt.

* Korallenfang. Aus Jtalien wird gemeldet, daß der dies-
jährige Korallenfang außerordentlich ergiebig gewesen, und die ge-
fundenen Korallen von bester Qualität sind. Eine Barke ist so
glücklich gewesen ein außerordentlich großes Stück rosenfarbener Ko-
rallen zu finden, die immer die gesuchtesten sind. Das Stück ist
ohne Löcher, ganz fehlerlos und wurde bereits so wie es jetzt ist in
seinem Rohzustand auf viele tausend Francs geschätzt.

* Die Ungarische Petroleum=Raffinerie in Pest liquidirt.
Eine neue Jllustration zu unserem alten Axiom, daß Ungarn für
industrielle Wirthschaft noch lange nicht reif ist.

* Pferdeschlächtereien. Jm Jahr 1868 bestanden in Berlin
18 Pferdeschlächtereien, welche 4026 Pferde schlachteten.

Technik.

* Stemm=Maschine mit balancirtem Werkzeug von Robert
Wilson,
Jngenieur der Bridgewater Foundry bei Paticroft. Diese
Maschine wurde vor einiger Zeit in England patentirt; die dabei
angebrachten Verbesserungen beziehen sich auf das Werkzeug und

[Abbildung]

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auf den Gang desselben. Das Werkzeug ist nämlich balancirt
und seine Geschwindigkeit beim Aufwärtsgehen doppelt so groß wie
beim Niedergehen. Die Konstruktion ist in beifolgender Zeichnung
erläutert.

Der Tisch mit seinem Zubehör sowie die Riemenwelle mit
ihren Scheiben von verschiedenem Durchmesser ist wie gewöhnlich
angeordnet. Auf dem Rahmen O ist oben in der Mitte ein Ba-
lancier P; das eine Ende desselben ist durch eine Kette mit der
Werkzeugstange verbunden, während das andere in Verbindung mit
einem Gegengewicht steht, dieses Gewicht hat die Tendenz das Werk-
zeug etwas zu heben.

Die Beschleunigung des Werkzeuges während des Aufwärts-
ganges wird vermittelst einer unrunden Scheibe erhalten, die ihre
Wirkung auf den Hebel überträgt, welcher die Werkzeugstange
bewegt.

Auf die Triebwelle ist ein kleines Zahnrad gekeilt, welches in
das größere Zahnrad q 1 eingreift. Mit diesem Zahnrad ist die un-
runde Scheibe q fest verbunden; Fig. 1 zeigt die Form dieser Scheibe.
Diese letztere gibt einem Hebel Bewegung, der mit der Welle q 3
an ihrem äußersten Ende verbunden ist. An ihrem andern Ende
trägt die Welle einen zweiten Hebel; derselbe ist mit einem Ein-
schnitt versehen und steht mit einer Schubstange mit der Werkzeug-
stange in Verbindung. Die Form der unrunden Scheibe ist so be-
rechnet, daß der aufsteigende Cours des Werkzeugs die doppelte
Geschwindigkeit hat, wie der abgehende, und daß die Bewegung des
Werkzeugs beim Aufgang wie beim Niedergang ganz gleichmäßig ist.

* Neuer Füllofen von Prof. Dr. Meidinger in Karlsruhe.
Dieser Füllofen beruht auf folgenden Prinzipien und hat nachstehend
erläuterte Konstruktion: Das Brennmaterial ist Coaks, welcher höch-
stens nußgroße Stückchen bildet. Bei dieser Feinheit wird sowohl
eine zu intensive Hitze, als auch ein Ausgehen bei schwachem Zuge
vermieden. Die Wärme wird rasch an die Wände des Ofens abge-
geben, welcher einen kleinen Durchmesser besitzt, die gebildete Kohlen-
säure wird bei der niederen Temperatur nicht mehr zu Kohlenoxyd
reducirt. Der Ofen hat keinen Rost, sein Cylinder hat unten einen
etwas ansteigenden Hals, auf welchem eine Thür aufgeschliffen ist,
die sich behufs der Aschenentleerung nach oben umschlägt, außerdem
aber auch eine seitliche Verschiebung gestattet, wodurch sich eine Luft-
spalte von verschiedener Weite bildet, welche die Stärke des Zuges

[Spaltenumbruch] ihre Lieferung nicht einhalten können, da ein großer Theil der in
den Fabriken beschäftigten Arbeiter im Felde steht.

* Sächsische Maschinenfabrik Chemnitz. Der Abschluß über
die ersten fünf Vierteljahre zeigt nach Abzug der an den früheren
Besitzer, Herrn Richard Hartmann, zu zahlenden Zinsen für dessen
Prioritätskapital einen Gewinn von 439,000 Thlr. [unleserliches Material – 5 Zeichen fehlen]odern etwa
17 1 / 2 pCt. des Aktienkapitals. Auf das Jahr berechnet ergibt dies
ca.14 1 / 2 pCt. Der Verwaltungsrath wird nun seine Vorschläge
bezüglich der Abschreibungen ec. und der Höhe der zu vertheilenden
Dividende machen und dieselben der im Dezember stattfindenden
Generalversammlung vorlegen. Die Fabrik ist so gut mit Auf-
trägen versehen, daß die Kriegsperiode kaum eine Schmälerung des
Ertrags veranlassen wird.

* Tabakfabrikation im Elsaß. Die Vorräthe, Maschinen,
Einrichtungen und Gebäude der in Elsaß und Lothringen von den
Deutschen in Besitz genommenen Tabakmanufakturen sind auf 14 Mil-
lionen Thaler veranschlagt. Wegen Ankaufs wird mit einem Kon-
sortium von Kapitalisten verhandelt.

* Korallenfang. Aus Jtalien wird gemeldet, daß der dies-
jährige Korallenfang außerordentlich ergiebig gewesen, und die ge-
fundenen Korallen von bester Qualität sind. Eine Barke ist so
glücklich gewesen ein außerordentlich großes Stück rosenfarbener Ko-
rallen zu finden, die immer die gesuchtesten sind. Das Stück ist
ohne Löcher, ganz fehlerlos und wurde bereits so wie es jetzt ist in
seinem Rohzustand auf viele tausend Francs geschätzt.

* Die Ungarische Petroleum=Raffinerie in Pest liquidirt.
Eine neue Jllustration zu unserem alten Axiom, daß Ungarn für
industrielle Wirthschaft noch lange nicht reif ist.

* Pferdeschlächtereien. Jm Jahr 1868 bestanden in Berlin
18 Pferdeschlächtereien, welche 4026 Pferde schlachteten.

Technik.

* Stemm=Maschine mit balancirtem Werkzeug von Robert
Wilson,
Jngenieur der Bridgewater Foundry bei Paticroft. Diese
Maschine wurde vor einiger Zeit in England patentirt; die dabei
angebrachten Verbesserungen beziehen sich auf das Werkzeug und

[Abbildung]

[Spaltenumbruch]

auf den Gang desselben. Das Werkzeug ist nämlich balancirt
und seine Geschwindigkeit beim Aufwärtsgehen doppelt so groß wie
beim Niedergehen. Die Konstruktion ist in beifolgender Zeichnung
erläutert.

Der Tisch mit seinem Zubehör sowie die Riemenwelle mit
ihren Scheiben von verschiedenem Durchmesser ist wie gewöhnlich
angeordnet. Auf dem Rahmen O ist oben in der Mitte ein Ba-
lancier P; das eine Ende desselben ist durch eine Kette mit der
Werkzeugstange verbunden, während das andere in Verbindung mit
einem Gegengewicht steht, dieses Gewicht hat die Tendenz das Werk-
zeug etwas zu heben.

Die Beschleunigung des Werkzeuges während des Aufwärts-
ganges wird vermittelst einer unrunden Scheibe erhalten, die ihre
Wirkung auf den Hebel überträgt, welcher die Werkzeugstange
bewegt.

Auf die Triebwelle ist ein kleines Zahnrad gekeilt, welches in
das größere Zahnrad q 1 eingreift. Mit diesem Zahnrad ist die un-
runde Scheibe q fest verbunden; Fig. 1 zeigt die Form dieser Scheibe.
Diese letztere gibt einem Hebel Bewegung, der mit der Welle q 3
an ihrem äußersten Ende verbunden ist. An ihrem andern Ende
trägt die Welle einen zweiten Hebel; derselbe ist mit einem Ein-
schnitt versehen und steht mit einer Schubstange mit der Werkzeug-
stange in Verbindung. Die Form der unrunden Scheibe ist so be-
rechnet, daß der aufsteigende Cours des Werkzeugs die doppelte
Geschwindigkeit hat, wie der abgehende, und daß die Bewegung des
Werkzeugs beim Aufgang wie beim Niedergang ganz gleichmäßig ist.

* Neuer Füllofen von Prof. Dr. Meidinger in Karlsruhe.
Dieser Füllofen beruht auf folgenden Prinzipien und hat nachstehend
erläuterte Konstruktion: Das Brennmaterial ist Coaks, welcher höch-
stens nußgroße Stückchen bildet. Bei dieser Feinheit wird sowohl
eine zu intensive Hitze, als auch ein Ausgehen bei schwachem Zuge
vermieden. Die Wärme wird rasch an die Wände des Ofens abge-
geben, welcher einen kleinen Durchmesser besitzt, die gebildete Kohlen-
säure wird bei der niederen Temperatur nicht mehr zu Kohlenoxyd
reducirt. Der Ofen hat keinen Rost, sein Cylinder hat unten einen
etwas ansteigenden Hals, auf welchem eine Thür aufgeschliffen ist,
die sich behufs der Aschenentleerung nach oben umschlägt, außerdem
aber auch eine seitliche Verschiebung gestattet, wodurch sich eine Luft-
spalte von verschiedener Weite bildet, welche die Stärke des Zuges

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Zitationshilfe: Der Arbeitgeber. Nr. 704. Frankfurt a. M., 29. Oktober 1870, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_arbeitgeber0704_1870/5>, abgerufen am 18.04.2024.