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Käyserl. und Frantzösischer Friedensschluß. Nimwegen, 1679.

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wohin es ihm beliebet/ mit ihren beweglichen Gütern ohne einige Hindernüß
und Einziehung innerhalb Jahresfristung nach Ratificat. dieses Friedens zu
verlegen/ die unbeweglichen Güter aber entweder verkauffen oder behalten/
und durch sich oder einen andern verwalten/ eben solche Macht zu behalten/
zuverwalten und zu verkauffen sollen alle dieselben behalten/ welche einige Gü-
ter/ Einkommen oder Gerechtigkeit in bemeldter Stadt Freyburg oder den
3. zugehörigen Dörffern haben.

11. Es bewilliget doch der AllerChristl. König besagtes Schloß und
Stadt Freyburg/ mit dem drey darzu gehörigen Dörffern Jhre Käyserl.
Maj. zu restituiren/ wo man wegen ein Equivalent zur Satisfaction des
AllerChristl. Königs kan einig werden.

12. Weil der Herr Hertzog von Lothringen mit Jhre Käyserl. Maj. ver-
einiget ist/ und in diesen gegenwärtigen Tractat hat wollen mit eingeschlos-
sen werden/ soll er vor sich/ seinen Erben und Nachfolgern in die freye und
völlige Besetzung derer Gebiethe/ Oerter und Güter wieder eingesetzet wer-
den/ welches sein Vetter/ Hertzog Carl 1670. wie sie von den Waffen des Al-
lerChristl. Königs sind eingenommen worden/ besaß/ außgenommen denen
Vertauschung/ welche in folgenden Artickeln sollen erkläret werden.

13. Die Stadt Nancy mit ihren Ban ins gemein finage soll zu ewigen
Zeiten der Cron Franckreich einverleibet bleiben/ so dasselbige der AllerChristl.
König dessen Erben und Successoren besitzen mit aller Gerechtigkeit der O-
ber-Herrschafft Souveranität und Eigenthums/ zu dem Ende Hochgedach-
ter Hertzog von Lothringen/ so wol vor sich als vor seine Erben und Succes-
soren renunci
ret abtritt/ und zu ewigen Zeiten an den AllerChristl. König
dessen Erben und Successor. übergiebet/ ohne einigen Vorbehalt/ aller Ge-
rechtigkeit des Eigenthums Souveranität und höchste Gewalt/ Praeroga-
tion
und Vorzuge/ welche dem Hertzogen in bemeldter Stadt Nancy zuge-
kommen oder zukommen so darwider nicht gelten soll einige Gesetz/ Gewohn-
heit/ Satzung/ Verordnung oder Vorträge/ welche diesen zuwider gestifftet
seyn/ welche/ wie auch alle Clausulen dadurch etwas vor null und nichtig
erkant/ durch diesen Tractat auffgehaben werde.

14. Damit nun eine desto freyere Communic. zwischen obbemeldte Stadt
Nancy und der Cron Franckreich gehörigen Ländern und den Frantzösischen
Soldaten Durchzug leichter sey/ so sollen durch die Commissar. welche vom
AllerChristlichsten König und Hochgemeldten Hertzog ernennet werden/ die
Wege eine halbe Meile in der Breite begreiffend/ bezeichnet werden; als
nemlich/ der 1. welcher von S. Desiderij Kirchen nach Nancy, der 2. von

Nan-

wohin es ihm beliebet/ mit ihren beweglichen Guͤtern ohne einige Hindernuͤß
und Einziehung innerhalb Jahresfriſtung nach Ratificat. dieſes Friedens zu
verlegen/ die unbeweglichen Guͤter aber entweder verkauffen oder behalten/
und durch ſich oder einen andern verwalten/ eben ſolche Macht zu behalten/
zuverwalten und zu verkauffen ſollen alle dieſelben behalten/ welche einige Guͤ-
ter/ Einkommen oder Gerechtigkeit in bemeldter Stadt Freyburg oder den
3. zugehoͤrigen Doͤrffern haben.

11. Es bewilliget doch der AllerChriſtl. Koͤnig beſagtes Schloß und
Stadt Freyburg/ mit dem drey darzu gehoͤrigen Doͤrffern Jhre Kaͤyſerl.
Maj. zu reſtituiren/ wo man wegen ein Equivalent zur Satisfaction des
AllerChriſtl. Koͤnigs kan einig werden.

12. Weil der Herr Hertzog von Lothringen mit Jhre Kaͤyſerl. Maj. ver-
einiget iſt/ und in dieſen gegenwaͤrtigen Tractat hat wollen mit eingeschloſ-
ſen werden/ ſoll er vor ſich/ ſeinen Erben und Nachfolgern in die freye und
voͤllige Beſetzung derer Gebiethe/ Oerter und Guͤter wieder eingeſetzet wer-
den/ welches ſein Vetter/ Hertzog Carl 1670. wie ſie von den Waffen des Al-
lerChriſtl. Koͤnigs ſind eingenommen worden/ beſaß/ außgenommen denen
Vertauſchung/ welche in folgenden Artickeln ſollen erklaͤret werden.

13. Die Stadt Nancy mit ihren Ban ins gemein finage ſoll zu ewigen
Zeiten der Cron Franckreich einverleibet bleiben/ so daſſelbige der AllerChriſtl.
Koͤnig deſſen Erben und Succeſſoren beſitzen mit aller Gerechtigkeit der O-
ber-Herꝛſchafft Souveranitaͤt und Eigenthums/ zu dem Ende Hochgedach-
ter Hertzog von Lothringen/ ſo wol vor ſich als vor ſeine Erben und Succeſ-
ſoren renunci
ret abtritt/ und zu ewigen Zeiten an den AllerChriſtl. Koͤnig
deſſen Erben und Succeſſor. uͤbergiebet/ ohne einigen Vorbehalt/ aller Ge-
rechtigkeit des Eigenthums Souveranitaͤt und hoͤchſte Gewalt/ Præroga-
tion
und Vorzuge/ welche dem Hertzogen in bemeldter Stadt Nancy zuge-
kommen oder zukommen ſo darwider nicht gelten ſoll einige Geſetz/ Gewohn-
heit/ Satzung/ Verordnung oder Vortraͤge/ welche dieſen zuwider geſtifftet
ſeyn/ welche/ wie auch alle Clauſulen dadurch etwas vor null und nichtig
erkant/ durch dieſen Tractat auffgehaben werde.

14. Damit nun eine deſto freyere Communic. zwiſchen obbemeldte Stadt
Nancy und der Cron Franckreich gehoͤrigen Laͤndern und den Frantzoͤſiſchen
Soldaten Durchzug leichter ſey/ ſo ſollen durch die Commiſſar. welche vom
AllerChriſtlichſten Koͤnig und Hochgemeldten Hertzog ernennet werden/ die
Wege eine halbe Meile in der Breite begreiffend/ bezeichnet werden; als
nemlich/ der 1. welcher von S. Deſiderij Kirchen nach Nancy, der 2. von

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Zitationshilfe: Käyserl. und Frantzösischer Friedensschluß. Nimwegen, 1679, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nimwegen_friede_1679/6>, abgerufen am 28.03.2024.