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Nathusius, Hermann Engelhard von: Über die sogenannten Leporiden. Berlin, 1876.

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Schädel-
Basilar-
länge.
B.
Länge der Wirbelsäule.Kreuztheil.Schwanz.Oberarm.
H.
Unterarm.
R.
Hand.
C.
Ober-
schenkel.
Fr.
Schien-
bein.
T.
Fuss.
Ts.
Halstheil.Brusttheil.Lenden-
theil.
Summa. M.
Millimeter.
I. Hase .....808314516439249135 v. 1410712277131149151
IIa. Riesenkaninchen817713514535745155 v. 1776,5766199,5115123
IIb. Gemeines Kaninchen67,55811012028838104 v. 1666,8635083,396101

Atlas bis zum vordern Gelenkkopf des ersten Kreuzbeinwirbels (M.).
Die variabele Richtung des Beckens und die sehr variabele Länge des
Schwanzes irritiren daher dieses Mass nicht. Die gefundenen Zahlen
würden für andere Zwecke einer Korrektur bedürfen, sie sind zu klein
im Verhältniss zu den Längen am frischen Thier; für vorliegenden Zweck
genügen sie, da sie unter gleichen Umständen beim Hasen und bei dem
Kaninchen ermittelt sind.

Zur Feststellung des Werthes solcher Messungen am trocknen
Skelet und der Vergleichbarkeit derselben, habe ich an eben getödteten
Kaninchen nur die betreffenden Stellen so weit freigelegt, um messen zu
können und die so gewonnenen Zahlen mit denjenigen verglichen,
welche sich demnächst an dem reinen, natürlichen, ausgetrockneten
Skelet ergeben. Das Resultat dieser Messungen ist, dass die verschie-
denen Theile in ungleichem Masse, dass der Lendentheil und der
Schwanztheil am meisten, der Brusttheil nächst dem Kreuztheil am
wenigsten, durch Eintrocknen verlieren. Der beweglichere Halstheil er-
giebt die verschiedensten Resultate je nach der Behandlung des Prä-
parates. Im Allgemeinen glaube ich annehmen zu dürfen, dass das
natürliche, trockene Skelet der Hasen und Kaninchen um ungefähr
4 Prozent der Länge vom Atlas bis zum Kreuzbein kürzer ist, als die-
selbe Dimension am frischen Thiere, alle Dimensionen ohne die natür-
lichen Krümmungen in der Ebene, gemessen.

Demnach muss für andere Zwecke eine Korrektur der Messungen
eintreten, für vorliegende Zwecke wird eine solche nicht erforderlich sein.

Die Gliedmassen messe ich in den sogenannten Effektlängen, d. h.
ohne Rücksicht auf die Rollfortsätze, Trochanterkämme u. s. w., von
Gelenk zu Gelenk, in der Achse der Endpunkte, ohne die Krümmungen
zu berücksichtigen.

Darnach ergiebt sich z. B. für die Länge des Oberarms (H) die
grösste Achse zwischen dem obersten Punkte des eigentlichen über-
knorpelten Gelenkkopfs und der untern Tangente der Rinne in der

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Schädel-
Basilar-
länge.
B.
Länge der Wirbelsäule.Kreuztheil.Schwanz.Oberarm.
H.
Unterarm.
R.
Hand.
C.
Ober-
schenkel.
Fr.
Schien-
bein.
T.
Fuss.
Ts.
Halstheil.Brusttheil.Lenden-
theil.
Summa. M.
Millimeter.
I. Hase .....808314516439249135 v. 1410712277131149151
IIa. Riesenkaninchen817713514535745155 v. 1776,5766199,5115123
IIb. Gemeines Kaninchen67,55811012028838104 v. 1666,8635083,396101

Atlas bis zum vordern Gelenkkopf des ersten Kreuzbeinwirbels (M.).
Die variabele Richtung des Beckens und die sehr variabele Länge des
Schwanzes irritiren daher dieses Mass nicht. Die gefundenen Zahlen
würden für andere Zwecke einer Korrektur bedürfen, sie sind zu klein
im Verhältniss zu den Längen am frischen Thier; für vorliegenden Zweck
genügen sie, da sie unter gleichen Umständen beim Hasen und bei dem
Kaninchen ermittelt sind.

Zur Feststellung des Werthes solcher Messungen am trocknen
Skelet und der Vergleichbarkeit derselben, habe ich an eben getödteten
Kaninchen nur die betreffenden Stellen so weit freigelegt, um messen zu
können und die so gewonnenen Zahlen mit denjenigen verglichen,
welche sich demnächst an dem reinen, natürlichen, ausgetrockneten
Skelet ergeben. Das Resultat dieser Messungen ist, dass die verschie-
denen Theile in ungleichem Masse, dass der Lendentheil und der
Schwanztheil am meisten, der Brusttheil nächst dem Kreuztheil am
wenigsten, durch Eintrocknen verlieren. Der beweglichere Halstheil er-
giebt die verschiedensten Resultate je nach der Behandlung des Prä-
parates. Im Allgemeinen glaube ich annehmen zu dürfen, dass das
natürliche, trockene Skelet der Hasen und Kaninchen um ungefähr
4 Prozent der Länge vom Atlas bis zum Kreuzbein kürzer ist, als die-
selbe Dimension am frischen Thiere, alle Dimensionen ohne die natür-
lichen Krümmungen in der Ebene, gemessen.

Demnach muss für andere Zwecke eine Korrektur der Messungen
eintreten, für vorliegende Zwecke wird eine solche nicht erforderlich sein.

Die Gliedmassen messe ich in den sogenannten Effektlängen, d. h.
ohne Rücksicht auf die Rollfortsätze, Trochanterkämme u. s. w., von
Gelenk zu Gelenk, in der Achse der Endpunkte, ohne die Krümmungen
zu berücksichtigen.

Darnach ergiebt sich z. B. für die Länge des Oberarms (H) die
grösste Achse zwischen dem obersten Punkte des eigentlichen über-
knorpelten Gelenkkopfs und der untern Tangente der Rinne in der

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[44/0052] 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. Schädel- Basilar- länge. B. Länge der Wirbelsäule. Kreuztheil. Schwanz. Oberarm. H. Unterarm. R. Hand. C. Ober- schenkel. Fr. Schien- bein. T. Fuss. Ts. Halstheil. Brusttheil. Lenden- theil. Summa. M. Millimeter. I. Hase ..... 80 83 145 164 392 49 135 v. 14 107 122 77 131 149 151 IIa. Riesenkaninchen 81 77 135 145 357 45 155 v. 17 76,5 76 61 99,5 115 123 IIb. Gemeines Kaninchen 67,5 58 110 120 288 38 104 v. 16 66,8 63 50 83,3 96 101 Atlas bis zum vordern Gelenkkopf des ersten Kreuzbeinwirbels (M.). Die variabele Richtung des Beckens und die sehr variabele Länge des Schwanzes irritiren daher dieses Mass nicht. Die gefundenen Zahlen würden für andere Zwecke einer Korrektur bedürfen, sie sind zu klein im Verhältniss zu den Längen am frischen Thier; für vorliegenden Zweck genügen sie, da sie unter gleichen Umständen beim Hasen und bei dem Kaninchen ermittelt sind. Zur Feststellung des Werthes solcher Messungen am trocknen Skelet und der Vergleichbarkeit derselben, habe ich an eben getödteten Kaninchen nur die betreffenden Stellen so weit freigelegt, um messen zu können und die so gewonnenen Zahlen mit denjenigen verglichen, welche sich demnächst an dem reinen, natürlichen, ausgetrockneten Skelet ergeben. Das Resultat dieser Messungen ist, dass die verschie- denen Theile in ungleichem Masse, dass der Lendentheil und der Schwanztheil am meisten, der Brusttheil nächst dem Kreuztheil am wenigsten, durch Eintrocknen verlieren. Der beweglichere Halstheil er- giebt die verschiedensten Resultate je nach der Behandlung des Prä- parates. Im Allgemeinen glaube ich annehmen zu dürfen, dass das natürliche, trockene Skelet der Hasen und Kaninchen um ungefähr 4 Prozent der Länge vom Atlas bis zum Kreuzbein kürzer ist, als die- selbe Dimension am frischen Thiere, alle Dimensionen ohne die natür- lichen Krümmungen in der Ebene, gemessen. Demnach muss für andere Zwecke eine Korrektur der Messungen eintreten, für vorliegende Zwecke wird eine solche nicht erforderlich sein. Die Gliedmassen messe ich in den sogenannten Effektlängen, d. h. ohne Rücksicht auf die Rollfortsätze, Trochanterkämme u. s. w., von Gelenk zu Gelenk, in der Achse der Endpunkte, ohne die Krümmungen zu berücksichtigen. Darnach ergiebt sich z. B. für die Länge des Oberarms (H) die grösste Achse zwischen dem obersten Punkte des eigentlichen über- knorpelten Gelenkkopfs und der untern Tangente der Rinne in der

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Zitationshilfe: Nathusius, Hermann Engelhard von: Über die sogenannten Leporiden. Berlin, 1876, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nathusius_leporiden_1876/52>, abgerufen am 24.04.2024.