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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 2. Berlin, 1791.

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gereimter Neujahrswunsch an seinen Bruder zum Ende gebracht wurde, welcher so lautete:

Liebster Bruder! Jch wünsche Dir zum neuen Jahr
Viel Glück und Seegen immerdar,
Daß Dich der lieben Engel Schaar
Behüten mag für aller Gefahr.
Daß sie Dich mag auf's Frühjahr glücklich zu uns führen,
Daß wir denn können im Garten spatzieren.
Da sieht der grüne Buxbaum besser aus,
Als der mit Goldschaum im Haus.
Jch wünsche Dir viel Glück und Seegen
Auf allen Deinen Wegen,
Und daß der lieben Englein Schaar
Dich behüten möge immerdar.

Die Jdee von den Engeln war ihm überhaupt immer das Angenehmste und Liebste, weil er sich immer kleine schöne Knaben darunter dachte, die fliegen könnten, und keinem etwas zu Leide thäten. Die Stelle mit dem Buxbaum aber rührte daher, weil er kurz vorher ein Weihnachtsgeschenk bekommen hatte, welches unter andern aus einem Strauß Buxbaum bestand, welcher einen Baum vorstellen sollte, und mit Goldschaum belegt war.



gereimter Neujahrswunsch an seinen Bruder zum Ende gebracht wurde, welcher so lautete:

Liebster Bruder! Jch wuͤnsche Dir zum neuen Jahr
Viel Gluͤck und Seegen immerdar,
Daß Dich der lieben Engel Schaar
Behuͤten mag fuͤr aller Gefahr.
Daß sie Dich mag auf's Fruͤhjahr gluͤcklich zu uns fuͤhren,
Daß wir denn koͤnnen im Garten spatzieren.
Da sieht der gruͤne Buxbaum besser aus,
Als der mit Goldschaum im Haus.
Jch wuͤnsche Dir viel Gluͤck und Seegen
Auf allen Deinen Wegen,
Und daß der lieben Englein Schaar
Dich behuͤten moͤge immerdar.

Die Jdee von den Engeln war ihm uͤberhaupt immer das Angenehmste und Liebste, weil er sich immer kleine schoͤne Knaben darunter dachte, die fliegen koͤnnten, und keinem etwas zu Leide thaͤten. Die Stelle mit dem Buxbaum aber ruͤhrte daher, weil er kurz vorher ein Weihnachtsgeschenk bekommen hatte, welches unter andern aus einem Strauß Buxbaum bestand, welcher einen Baum vorstellen sollte, und mit Goldschaum belegt war.


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[117/0117] gereimter Neujahrswunsch an seinen Bruder zum Ende gebracht wurde, welcher so lautete: Liebster Bruder! Jch wuͤnsche Dir zum neuen Jahr Viel Gluͤck und Seegen immerdar, Daß Dich der lieben Engel Schaar Behuͤten mag fuͤr aller Gefahr. Daß sie Dich mag auf's Fruͤhjahr gluͤcklich zu uns fuͤhren, Daß wir denn koͤnnen im Garten spatzieren. Da sieht der gruͤne Buxbaum besser aus, Als der mit Goldschaum im Haus. Jch wuͤnsche Dir viel Gluͤck und Seegen Auf allen Deinen Wegen, Und daß der lieben Englein Schaar Dich behuͤten moͤge immerdar. Die Jdee von den Engeln war ihm uͤberhaupt immer das Angenehmste und Liebste, weil er sich immer kleine schoͤne Knaben darunter dachte, die fliegen koͤnnten, und keinem etwas zu Leide thaͤten. Die Stelle mit dem Buxbaum aber ruͤhrte daher, weil er kurz vorher ein Weihnachtsgeschenk bekommen hatte, welches unter andern aus einem Strauß Buxbaum bestand, welcher einen Baum vorstellen sollte, und mit Goldschaum belegt war.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 2. Berlin, 1791, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0802_1791/117>, abgerufen am 25.04.2024.