Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763.

Bild:
<< vorherige Seite

Das verlohrne Paradies. Siebenter Gesang.

Sie erschaffen nach seinem Bild', um dorten zu wohnen,
Und ihn anzubethen; und zur Belohnung zu herrschen
610Ueber alles das, was er gemacht in der Luft, und auf Erden,

Und im Meer; und ein heilges Geschlecht von Verehrern der Gottheit
Auszubreiten allda. O! dreymal glückliche Menschen,
Wenn sie dieß Glück erkennen, und stets im Guten verharren.

Also sangen die Chöre. Der empyreische Himmel
615Schallte vom Hallelujah. So ward der Sabbath gefeyert.

Und ich habe nunmehr dir dein Verlangen erfüllet,
Das mich befragt, wie diese Welt, nebst allem entstanden;
Und was vor dir im Anfang geschehn, damit es der Nachwelt
Unterrichtet durch dich dereinst bekannt sey. Wofern du
620Sonst noch etwas, welches die Grenzen des irdschen | Verstandes

Nicht zu sehr übersteigt, zu wissen verlangest, so sag' es.



Achter

Das verlohrne Paradies. Siebenter Geſang.

Sie erſchaffen nach ſeinem Bild’, um dorten zu wohnen,
Und ihn anzubethen; und zur Belohnung zu herrſchen
610Ueber alles das, was er gemacht in der Luft, und auf Erden,

Und im Meer; und ein heilges Geſchlecht von Verehrern der Gottheit
Auszubreiten allda. O! dreymal gluͤckliche Menſchen,
Wenn ſie dieß Gluͤck erkennen, und ſtets im Guten verharren.

Alſo ſangen die Choͤre. Der empyreiſche Himmel
615Schallte vom Hallelujah. So ward der Sabbath gefeyert.

Und ich habe nunmehr dir dein Verlangen erfuͤllet,
Das mich befragt, wie dieſe Welt, nebſt allem entſtanden;
Und was vor dir im Anfang geſchehn, damit es der Nachwelt
Unterrichtet durch dich dereinſt bekannt ſey. Wofern du
620Sonſt noch etwas, welches die Grenzen des irdſchen | Verſtandes

Nicht zu ſehr uͤberſteigt, zu wiſſen verlangeſt, ſo ſag’ es.



Achter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="18">
            <l>
              <pb facs="#f0048" n="32"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies. Siebenter Ge&#x017F;ang.</hi> </fw>
            </l><lb/>
            <l>Sie er&#x017F;chaffen nach &#x017F;einem Bild&#x2019;, um dorten zu wohnen,</l><lb/>
            <l>Und ihn anzubethen; und zur Belohnung zu herr&#x017F;chen<lb/><note place="left">610</note>Ueber alles das, was er gemacht in der Luft, und auf Erden,</l><lb/>
            <l>Und im Meer; und ein heilges Ge&#x017F;chlecht von Verehrern der Gottheit</l><lb/>
            <l>Auszubreiten allda. O! dreymal glu&#x0364;ckliche Men&#x017F;chen,</l><lb/>
            <l>Wenn &#x017F;ie dieß Glu&#x0364;ck erkennen, und &#x017F;tets im Guten verharren.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="19">
            <l>Al&#x017F;o &#x017F;angen die Cho&#x0364;re. Der empyrei&#x017F;che Himmel<lb/><note place="left">615</note>Schallte vom Hallelujah. So ward der Sabbath gefeyert.</l><lb/>
            <l>Und ich habe nunmehr dir dein Verlangen erfu&#x0364;llet,</l><lb/>
            <l>Das mich befragt, wie die&#x017F;e Welt, neb&#x017F;t allem ent&#x017F;tanden;</l><lb/>
            <l>Und was vor dir im Anfang ge&#x017F;chehn, damit es der Nachwelt</l><lb/>
            <l>Unterrichtet durch dich derein&#x017F;t bekannt &#x017F;ey. Wofern du<lb/><note place="left">620</note>Son&#x017F;t noch etwas, welches die Grenzen des ird&#x017F;chen | Ver&#x017F;tandes</l><lb/>
            <l>Nicht zu &#x017F;ehr u&#x0364;ber&#x017F;teigt, zu wi&#x017F;&#x017F;en verlange&#x017F;t, &#x017F;o &#x017F;ag&#x2019; es.</l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Achter</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[32/0048] Das verlohrne Paradies. Siebenter Geſang. Sie erſchaffen nach ſeinem Bild’, um dorten zu wohnen, Und ihn anzubethen; und zur Belohnung zu herrſchen Ueber alles das, was er gemacht in der Luft, und auf Erden, Und im Meer; und ein heilges Geſchlecht von Verehrern der Gottheit Auszubreiten allda. O! dreymal gluͤckliche Menſchen, Wenn ſie dieß Gluͤck erkennen, und ſtets im Guten verharren. Alſo ſangen die Choͤre. Der empyreiſche Himmel Schallte vom Hallelujah. So ward der Sabbath gefeyert. Und ich habe nunmehr dir dein Verlangen erfuͤllet, Das mich befragt, wie dieſe Welt, nebſt allem entſtanden; Und was vor dir im Anfang geſchehn, damit es der Nachwelt Unterrichtet durch dich dereinſt bekannt ſey. Wofern du Sonſt noch etwas, welches die Grenzen des irdſchen | Verſtandes Nicht zu ſehr uͤberſteigt, zu wiſſen verlangeſt, ſo ſag’ es. Achter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/milton_paradies02_1763
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/milton_paradies02_1763/48
Zitationshilfe: Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/milton_paradies02_1763/48>, abgerufen am 19.04.2024.