Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

Bild:
<< vorherige Seite
Teutschen Rhetorica.
Das 3. Capittel.
Die Wohl Redenheit stehe sehr
wol an den Fürsten vnd Edlen/ sey auch
billich/ daß solche vor vielen andern der-
selbigen sich befleissi-
gen.

GLeich wie der Belial von An-Teuffel hi[n-]
dert die
Künste.

begin ein Feind Gottes vnd aller
Gottliebenden gewesen/ also hat
er auch bestendiglich die Wercke
Gottes vnd aller Gottliebenden geschändet/
verhindert/ vnd wo nur müglich seyn können/
verfolget vnd gestürtzet. Solches aber nicht nur
bey geringen leuten/ sond'n meistentheils denen/Adel.
welche das Glück mit Renten vnd Zin-
sen beschencket/ die Gunst mit Schilden
vnd Helmen gezieret/ die Natur mit Ge-
schlechten vnd Vorfahren geehret.

Andere Dinge wollen wir hindan setzen/Sonderlich
bey Fürsten
vnd Herren.

vnd mit wenigen beklagen den Neyd/ den Haß/
vnd die Schmach/ so Beelzebub den Jungen
Fürsten vnd Herrn durch seine Werckzeuge
wider die freyen Künste in dieser letzten Grund-
suppen der Welt eingegossen hat. Der hoch-

tewre
Teutſchen Rhetorica.
Das 3. Capittel.
Die Wohl Redenheit ſtehe ſehr
wol an den Fuͤrſten vnd Edlen/ ſey auch
billich/ daß ſolche vor vielen andern der-
ſelbigen ſich befleiſſi-
gen.

GLeich wie der Belial von An-Teuffel hi[n-]
dert die
Kuͤnſte.

begin ein Feind Gottes vnd aller
Gottliebenden geweſen/ alſo hat
er auch beſtendiglich die Wercke
Gottes vnd aller Gottliebenden geſchaͤndet/
verhindert/ vnd wo nur muͤglich ſeyn koͤnnen/
verfolget vñ geſtuͤrtzet. Solches aber nicht nur
bey geꝛingen leuten/ ſond’n meiſtentheils denen/Adel.
welche das Gluͤck mit Renten vnd Zin-
ſen beſchencket/ die Gunſt mit Schilden
vnd Helmen gezieret/ die Natur mit Ge-
ſchlechten vnd Vorfahren geehret.

Andere Dinge wollen wir hindan ſetzen/Sonderlich
bey Fuͤrſten
vnd Herꝛen.

vnd mit wenigen beklagen den Neyd/ den Haß/
vnd die Schmach/ ſo Beelzebub den Jungen
Fuͤrſten vnd Herꝛn durch ſeine Werckzeuge
wider die freyen Kuͤnſte in dieſer letzten Grund-
ſuppen der Welt eingegoſſen hat. Der hoch-

tewre
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0047" n="27"/>
      <fw place="top" type="header">Teut&#x017F;chen Rhetorica.</fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#fr">Das 3. Capittel.<lb/><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">W</hi>ohl Redenheit &#x017F;tehe &#x017F;ehr<lb/>
wol an den Fu&#x0364;r&#x017F;ten vnd Edlen/ &#x017F;ey auch<lb/>
billich/ daß &#x017F;olche vor vielen andern der-<lb/>
&#x017F;elbigen &#x017F;ich beflei&#x017F;&#x017F;i-<lb/>
gen.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">G</hi>Leich wie der Belial von An-<note place="right">Teuffel hi<supplied>n-</supplied><lb/>
dert die<lb/>
Ku&#x0364;n&#x017F;te.</note><lb/>
begin ein Feind Gottes vnd aller<lb/>
Gottliebenden gewe&#x017F;en/ al&#x017F;o hat<lb/>
er auch be&#x017F;tendiglich die Wercke<lb/>
Gottes vnd aller Gottliebenden ge&#x017F;cha&#x0364;ndet/<lb/>
verhindert/ vnd wo nur mu&#x0364;glich &#x017F;eyn ko&#x0364;nnen/<lb/>
verfolget vn&#x0303; ge&#x017F;tu&#x0364;rtzet. Solches aber nicht nur<lb/>
bey ge&#xA75B;ingen leuten/ &#x017F;ond&#x2019;n mei&#x017F;tentheils denen/<note place="right">Adel.</note><lb/>
welche das Glu&#x0364;ck mit Renten vnd Zin-<lb/>
&#x017F;en be&#x017F;chencket/ die Gun&#x017F;t mit Schilden<lb/>
vnd Helmen gezieret/ die Natur mit Ge-<lb/>
&#x017F;chlechten vnd Vorfahren geehret.</p><lb/>
        <p>Andere Dinge wollen wir hindan &#x017F;etzen/<note place="right">Sonderlich<lb/>
bey Fu&#x0364;r&#x017F;ten<lb/>
vnd Her&#xA75B;en.</note><lb/>
vnd mit wenigen beklagen den Neyd/ den Haß/<lb/>
vnd die Schmach/ &#x017F;o Beelzebub den Jungen<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten vnd Her&#xA75B;n durch &#x017F;eine Werckzeuge<lb/>
wider die freyen Ku&#x0364;n&#x017F;te in die&#x017F;er letzten Grund-<lb/>
&#x017F;uppen der Welt eingego&#x017F;&#x017F;en hat. Der hoch-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">tewre</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0047] Teutſchen Rhetorica. Das 3. Capittel. Die Wohl Redenheit ſtehe ſehr wol an den Fuͤrſten vnd Edlen/ ſey auch billich/ daß ſolche vor vielen andern der- ſelbigen ſich befleiſſi- gen. GLeich wie der Belial von An- begin ein Feind Gottes vnd aller Gottliebenden geweſen/ alſo hat er auch beſtendiglich die Wercke Gottes vnd aller Gottliebenden geſchaͤndet/ verhindert/ vnd wo nur muͤglich ſeyn koͤnnen/ verfolget vñ geſtuͤrtzet. Solches aber nicht nur bey geꝛingen leuten/ ſond’n meiſtentheils denen/ welche das Gluͤck mit Renten vnd Zin- ſen beſchencket/ die Gunſt mit Schilden vnd Helmen gezieret/ die Natur mit Ge- ſchlechten vnd Vorfahren geehret. Teuffel hin- dert die Kuͤnſte. Adel. Andere Dinge wollen wir hindan ſetzen/ vnd mit wenigen beklagen den Neyd/ den Haß/ vnd die Schmach/ ſo Beelzebub den Jungen Fuͤrſten vnd Herꝛn durch ſeine Werckzeuge wider die freyen Kuͤnſte in dieſer letzten Grund- ſuppen der Welt eingegoſſen hat. Der hoch- tewre Sonderlich bey Fuͤrſten vnd Herꝛen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/47
Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/47>, abgerufen am 25.04.2024.