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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.
Kriegsvolck hette keine Außflucht zu-
entkommen/ vnd weren an diesen Ort
von dem wilden Meer/ vnd an jenem
von dem ruchlosen Feinde vmmschrencket.
Er (Printz Moritz) hette beschlossen/ ent-
weder mit jhnen glücklich zustreiten vnd
zusiegen/ oder Ritterlichen zustreiten
vnd zusterben.

Wenn jemand in dieser Oration keine
Geschickligkeit sihet/ ist von der Vnschicklig-
keit geblendet.

Der aller vortrefflichste Keyser aus Grie-
chenland Alexander/ hat von seinen Heroi-
schen Thaten vnd eroberten Königreichen den Na-
men eines Grossen vberkommen/ weil er alleinAlexander[s]
Lob.

von Erschaffung der Welt anzurechnen/ als
weit das Menschliche Gedächeniß sich erstre-
cket/ ein vnvberwindliche Monarchi auffge-
richtet/ vnd viel grösser als sein eygen Glück
gewesen: Ja er hat sich nicht geschewet die
Siegreiche Fälle deß Glücks auszu-
fordern wie ein Kämpffer/ zubestreiten
wie ein Soldner/ zuvberwinden wie ein
Triumphirer. Daher ist Alexander ohne
eintzigen gleichmessigen Helden so berühmet
worden/ das von der Zeit niemand sich vn-
terstanden/ entweder die Tugend deß Alexan-

ders

Teutſchen Rhetorica.
Kriegsvolck hette keine Außflucht zu-
entkommen/ vnd weren an dieſen Ort
von dem wilden Meer/ vnd an jenem
von dem ruchloſen Feinde vm̃ſchrencket.
Er (Printz Moritz) hette beſchloſſen/ ent-
weder mit jhnen gluͤcklich zuſtreiten vnd
zuſiegen/ oder Ritterlichen zuſtreiten
vnd zuſterben.

Wenn jemand in dieſer Oration keine
Geſchickligkeit ſihet/ iſt von der Vnſchicklig-
keit geblendet.

Der aller vortrefflichſte Keyſer aus Grie-
chenland Alexander/ hat von ſeinen Heroi-
ſchen Thaten vñ erobertẽ Koͤnigreichẽ den Na-
men eines Groſſen vberkommen/ weil er alleinAlexander[s]
Lob.

von Erſchaffung der Welt anzurechnen/ als
weit das Menſchliche Gedaͤcheniß ſich erſtre-
cket/ ein vnvberwindliche Monarchi auffge-
richtet/ vnd viel groͤſſer als ſein eygen Gluͤck
geweſen: Ja er hat ſich nicht geſchewet die
Siegreiche Faͤlle deß Gluͤcks auszu-
fordern wie ein Kaͤmpffer/ zubeſtreiten
wie ein Soldner/ zuvberwinden wie ein
Triumphirer. Daher iſt Alexander ohne
eintzigen gleichmeſſigen Helden ſo beruͤhmet
worden/ das von der Zeit niemand ſich vn-
terſtanden/ entweder die Tugend deß Alexan-

ders
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[13/0033] Teutſchen Rhetorica. Kriegsvolck hette keine Außflucht zu- entkommen/ vnd weren an dieſen Ort von dem wilden Meer/ vnd an jenem von dem ruchloſen Feinde vm̃ſchrencket. Er (Printz Moritz) hette beſchloſſen/ ent- weder mit jhnen gluͤcklich zuſtreiten vnd zuſiegen/ oder Ritterlichen zuſtreiten vnd zuſterben. Wenn jemand in dieſer Oration keine Geſchickligkeit ſihet/ iſt von der Vnſchicklig- keit geblendet. Der aller vortrefflichſte Keyſer aus Grie- chenland Alexander/ hat von ſeinen Heroi- ſchen Thaten vñ erobertẽ Koͤnigreichẽ den Na- men eines Groſſen vberkommen/ weil er allein von Erſchaffung der Welt anzurechnen/ als weit das Menſchliche Gedaͤcheniß ſich erſtre- cket/ ein vnvberwindliche Monarchi auffge- richtet/ vnd viel groͤſſer als ſein eygen Gluͤck geweſen: Ja er hat ſich nicht geſchewet die Siegreiche Faͤlle deß Gluͤcks auszu- fordern wie ein Kaͤmpffer/ zubeſtreiten wie ein Soldner/ zuvberwinden wie ein Triumphirer. Daher iſt Alexander ohne eintzigen gleichmeſſigen Helden ſo beruͤhmet worden/ das von der Zeit niemand ſich vn- terſtanden/ entweder die Tugend deß Alexan- ders Alexanders Lob.

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/33>, abgerufen am 19.04.2024.