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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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mentlich sogenannte gothische Gemäuer, sind auf diese Art verbunden;
dagegen macht man heut zu Tage wenig oder keine Anwendung von
dieser Construction, weil sie, des ungleichförmigen Setzens wegen, nur
mit großer Langsamkeit ausgeführt werden kann, und dabei doch noch
befürchten läßt, daß sich die gerade Steinverkleidung mit der Zeit von
dem innern rohen Mauerwerk ablöse.

Taf. III. Fig. 81 A. und B. zeigt den Verband einer
gewöhnlichen Schornsteinröhre von 11/2 bis 13/4 Stein
lichter Weite.

Fig. 81. ist der Aufriß, A. und B. sind 2 Steinlagen dazu,
welche so mit einander abwechseln, daß niemals Fuge auf Fuge trifft;
dazu sind in jeder Schicht zwei Dreiquartierstücke qq. erforderlich.

Die auf beiden Seiten vorbeistreichenden Balken bb. sind des-
wegen ausgeschnitten, damit das stehengebliebene Holz überall minde-
stens 3 Zoll von der äußern Seitenwand der Röhre entfernt bleibt.
Es versteht sich übrigens von selbst, daß eine solche Ausschneidung
unnöthig ist, wenn man es einrichten kann, daß der ganze Balken
selbst 3 -- 5 Zoll von der Schornsteinwand entfernt bleibe, was alle-
mal vorzuziehen ist, weil die Ausschneidung den Balken schwächt.

Taf. III. Fig. 82 A. und B. Eine einfache runde Schorn-
steinröhre
von 6 Zoll lichtem Durchmesser, aus besonders dazu ge-
formten Steinen.

Fig. 82. ist die Ansicht; A. und B. sind die abwechselnden
Steinlagen dazu.

Taf. III. Fig. 83 A. und B. zeigt die Steinconstruction, wenn
in einer zwei Stein starken Mauer zwei eben solche aus Formsteinen
gebildete Röhren neben einander zu liegen kommen.

Taf. III. Fig. 80 A. und B. zeigt die Lage der Form-
steine, wenn vier 6 zöllige runde Röhren, da wo sich 2
Mauern rechtwinklig durchkreuzen, nebeneinander em-
porsteigen.

Diese runden Schornsteinröhren dienen meistens als Leitungs-
röhre, wenn ein Gebäude mit erwärmter Luft geheizt werden soll.
Seltner werden sie zur Ableitung des Rauches, wie andere Schorn-
steinröhren angewendet, wiewohl sie hierzu bessere Dienste leisten wür-
den, als die engen viereckigen Röhren.

Taf. III. Fig. 84 A. und B. Verband zu einer doppel-
ten Schornsteinröhre von 11/2 -- 13/4 Stein lichter Weite.

Fig. 84. zeigt den Aufriß; A. und B. die Grundrisse zweier
Steinlagen.

mentlich ſogenannte gothiſche Gemäuer, ſind auf dieſe Art verbunden;
dagegen macht man heut zu Tage wenig oder keine Anwendung von
dieſer Conſtruction, weil ſie, des ungleichförmigen Setzens wegen, nur
mit großer Langſamkeit ausgeführt werden kann, und dabei doch noch
befürchten läßt, daß ſich die gerade Steinverkleidung mit der Zeit von
dem innern rohen Mauerwerk ablöſe.

Taf. III. Fig. 81 A. und B. zeigt den Verband einer
gewöhnlichen Schornſteinröhre von 1½ bis 1¾ Stein
lichter Weite.

Fig. 81. iſt der Aufriß, A. und B. ſind 2 Steinlagen dazu,
welche ſo mit einander abwechſeln, daß niemals Fuge auf Fuge trifft;
dazu ſind in jeder Schicht zwei Dreiquartierſtücke qq. erforderlich.

Die auf beiden Seiten vorbeiſtreichenden Balken bb. ſind des-
wegen ausgeſchnitten, damit das ſtehengebliebene Holz überall minde-
ſtens 3 Zoll von der äußern Seitenwand der Röhre entfernt bleibt.
Es verſteht ſich übrigens von ſelbſt, daß eine ſolche Ausſchneidung
unnöthig iſt, wenn man es einrichten kann, daß der ganze Balken
ſelbſt 3 — 5 Zoll von der Schornſteinwand entfernt bleibe, was alle-
mal vorzuziehen iſt, weil die Ausſchneidung den Balken ſchwächt.

Taf. III. Fig. 82 A. und B. Eine einfache runde Schorn-
ſteinröhre
von 6 Zoll lichtem Durchmeſſer, aus beſonders dazu ge-
formten Steinen.

Fig. 82. iſt die Anſicht; A. und B. ſind die abwechſelnden
Steinlagen dazu.

Taf. III. Fig. 83 A. und B. zeigt die Steinconſtruction, wenn
in einer zwei Stein ſtarken Mauer zwei eben ſolche aus Formſteinen
gebildete Röhren neben einander zu liegen kommen.

Taf. III. Fig. 80 A. und B. zeigt die Lage der Form-
ſteine, wenn vier 6 zöllige runde Röhren, da wo ſich 2
Mauern rechtwinklig durchkreuzen, nebeneinander em-
porſteigen.

Dieſe runden Schornſteinröhren dienen meiſtens als Leitungs-
röhre, wenn ein Gebäude mit erwärmter Luft geheizt werden ſoll.
Seltner werden ſie zur Ableitung des Rauches, wie andere Schorn-
ſteinröhren angewendet, wiewohl ſie hierzu beſſere Dienſte leiſten wür-
den, als die engen viereckigen Röhren.

Taf. III. Fig. 84 A. und B. Verband zu einer doppel-
ten Schornſteinröhre von 1½ — 1¾ Stein lichter Weite.

Fig. 84. zeigt den Aufriß; A. und B. die Grundriſſe zweier
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[154/0164] mentlich ſogenannte gothiſche Gemäuer, ſind auf dieſe Art verbunden; dagegen macht man heut zu Tage wenig oder keine Anwendung von dieſer Conſtruction, weil ſie, des ungleichförmigen Setzens wegen, nur mit großer Langſamkeit ausgeführt werden kann, und dabei doch noch befürchten läßt, daß ſich die gerade Steinverkleidung mit der Zeit von dem innern rohen Mauerwerk ablöſe. Taf. III. Fig. 81 A. und B. zeigt den Verband einer gewöhnlichen Schornſteinröhre von 1½ bis 1¾ Stein lichter Weite. Fig. 81. iſt der Aufriß, A. und B. ſind 2 Steinlagen dazu, welche ſo mit einander abwechſeln, daß niemals Fuge auf Fuge trifft; dazu ſind in jeder Schicht zwei Dreiquartierſtücke qq. erforderlich. Die auf beiden Seiten vorbeiſtreichenden Balken bb. ſind des- wegen ausgeſchnitten, damit das ſtehengebliebene Holz überall minde- ſtens 3 Zoll von der äußern Seitenwand der Röhre entfernt bleibt. Es verſteht ſich übrigens von ſelbſt, daß eine ſolche Ausſchneidung unnöthig iſt, wenn man es einrichten kann, daß der ganze Balken ſelbſt 3 — 5 Zoll von der Schornſteinwand entfernt bleibe, was alle- mal vorzuziehen iſt, weil die Ausſchneidung den Balken ſchwächt. Taf. III. Fig. 82 A. und B. Eine einfache runde Schorn- ſteinröhre von 6 Zoll lichtem Durchmeſſer, aus beſonders dazu ge- formten Steinen. Fig. 82. iſt die Anſicht; A. und B. ſind die abwechſelnden Steinlagen dazu. Taf. III. Fig. 83 A. und B. zeigt die Steinconſtruction, wenn in einer zwei Stein ſtarken Mauer zwei eben ſolche aus Formſteinen gebildete Röhren neben einander zu liegen kommen. Taf. III. Fig. 80 A. und B. zeigt die Lage der Form- ſteine, wenn vier 6 zöllige runde Röhren, da wo ſich 2 Mauern rechtwinklig durchkreuzen, nebeneinander em- porſteigen. Dieſe runden Schornſteinröhren dienen meiſtens als Leitungs- röhre, wenn ein Gebäude mit erwärmter Luft geheizt werden ſoll. Seltner werden ſie zur Ableitung des Rauches, wie andere Schorn- ſteinröhren angewendet, wiewohl ſie hierzu beſſere Dienſte leiſten wür- den, als die engen viereckigen Röhren. Taf. III. Fig. 84 A. und B. Verband zu einer doppel- ten Schornſteinröhre von 1½ — 1¾ Stein lichter Weite. Fig. 84. zeigt den Aufriß; A. und B. die Grundriſſe zweier Steinlagen.

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/164>, abgerufen am 29.03.2024.