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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894.

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es stets das Depositum, was als Hauptsache bei den Banken ins
Gewicht fällt. Den besten Beweis liefern die schottischen Banken.

Die besondren Kreditinstitute, wie die besondren Formen der
Banken selbst sind für unsern Zweck nicht weiter zu betrachten.

"Die Bankiers haben ein doppeltes Geschäft ... 1) Kapital zu sammeln
von denen, die keine unmittelbare Verwendung dafür haben, und es zu ver-
theilen und zu übertragen an andre, die es gebrauchen können. 2) Depositen
vom Einkommen ihrer Kunden zu empfangen und diesen den Betrag auszu-
zahlen, je nachdem sie ihn zu Konsumtionsauslagen brauchen. Das erstere
ist Cirkulation von Kapital, das letztere Cirkulation von Geld (currency)." --
"Das eine ist Koncentration des Kapitals auf der einen, und Vertheilung des-
selben auf der andern Seite; das andre ist Verwaltung der Cirkulation für
die Lokalzwecke der Umgegend." -- Tooke, Inquiry into the Currency Prin-
ciple, p. 36, 37. Wir kommen in Kap. XXVIII auf diese Stelle zurück.

Reports of Committees. Vol. VIII. Commercial Distress. Volume II. Part. I.
1847--48. Minutes of Evidence. -- (Weiterhin citirt als: Commercial Distress,
1847--48.) In den vierziger Jahren wurden beim Wechseldiskontiren in
London in zahllosen Fällen statt Banknoten, Wechsel von einer Bank auf
die andre von 21 Tagen Laufzeit genommen. (Aussage von J. Pease, Provin-
zialbankier, No. 4636 und 4656.) Nach demselben Bericht hatten die Ban-
kiers die Gewohnheit, sobald Geld knapp wurde, solche Wechsel ihren
Kunden regelmäßig in Zahlung zu geben. Wollte der Empfänger Banknoten,
so musste er diesen Wechsel wieder diskontiren. Für die Banken kam dies
einem Privilegium gleich, Geld zu machen. Die Herren Jones, Loyd and Co.,
zahlten in dieser Weise "seit unvordenklichen Zeiten", sobald Geld knapp
war und der Zinsfuss über 5 %. Der Kunde war froh, solche Banker's Bills
zu erhalten, weil Wechsel von Jones, Loyd & Co. leichter diskontirbar waren
als seine eignen; auch liefen sie oft durch 20--30 Hände. (ibidem No. 901
bis 904. 995.)

Alle diese Formen dienen dazu den Zahlungsanspruch übertragbar zu
machen. "Es gibt kaum irgend eine Form, in die der Kredit zu bringen ist,
worin er nicht zu Zeiten Geldfunktion zu verrichten hat; ob diese Form eine
Banknote, oder ein Wechsel, oder ein Cheque ist, der Process ist wesentlich
derselbe und das Resultat ist wesentlich dasselbe." -- Fullarton, On the
Regulation of Currencies, 2d edit. London 1845. p. 38. -- "Banknoten sind
das Kleingeld des Kredits." (p. 51.)

Das Folgende aus J. W. Gilbart, The History and Principles of Banking.
London 1834: "Das Kapital einer Bank besteht aus zwei Theilen, dem An-
lagekapital (invested capital) und dem Bankkapital (banking capital) das an-
geliehen ist. (p. 117.) Das Bankkapital oder geborgte Kapital wird auf drei
Wegen erhalten: 1) durch Annahme von Depositen, 2) durch Ausgabe von
eignen Banknoten; 3) durch Ziehung von Wechseln. Wenn mir jemand 100 £
umsonst leihen will, und ich leihe diese 100 £ an jemand anders für 4 %
Zins aus, so werde ich im Lauf des Jahrs durch dies Geschäft 4 £ gewinnen.
Ebenso wenn jemand mein Zahlungsversprechen (I promise to pay ist die
gewöhnliche Formel für englische Banknoten) nehmen will und es mir am
Ende des Jahres zurückgeben und mir 4 % dafür zahlen, ganz als ob ich
ihm 100 £ geliehen hätte, gewinne ich 4 £ durch dies Geschäft; und
wiederum, wenn jemand in einer Landstadt mir 100 £ bringt mit der Be-
dingung, dass ich 21 Tage später diesen Betrag einer dritten Person in
London zahlen soll, wird jeder Zins, den ich in der Zwischenzeit von dem
Gelde machen kann, mein Profit sein. Dies ist eine sachgemäße Zusammen-
fassung der Operationen einer Bank und des Wegs, wie ein Bankkapital ge-
schaffen wird vermittelst Depositen, Banknoten und Wechseln. (p. 117.) Die
Profite eines Bankiers stehn im allgemeinen im Verhältniss zum Betrag seines

es stets das Depositum, was als Hauptsache bei den Banken ins
Gewicht fällt. Den besten Beweis liefern die schottischen Banken.

Die besondren Kreditinstitute, wie die besondren Formen der
Banken selbst sind für unsern Zweck nicht weiter zu betrachten.

„Die Bankiers haben ein doppeltes Geschäft … 1) Kapital zu sammeln
von denen, die keine unmittelbare Verwendung dafür haben, und es zu ver-
theilen und zu übertragen an andre, die es gebrauchen können. 2) Depositen
vom Einkommen ihrer Kunden zu empfangen und diesen den Betrag auszu-
zahlen, je nachdem sie ihn zu Konsumtionsauslagen brauchen. Das erstere
ist Cirkulation von Kapital, das letztere Cirkulation von Geld (currency).“ —
„Das eine ist Koncentration des Kapitals auf der einen, und Vertheilung des-
selben auf der andern Seite; das andre ist Verwaltung der Cirkulation für
die Lokalzwecke der Umgegend.“ — Tooke, Inquiry into the Currency Prin-
ciple, p. 36, 37. Wir kommen in Kap. XXVIII auf diese Stelle zurück.

Reports of Committees. Vol. VIII. Commercial Distress. Volume II. Part. I.
1847—48. Minutes of Evidence. — (Weiterhin citirt als: Commercial Distress,
1847—48.) In den vierziger Jahren wurden beim Wechseldiskontiren in
London in zahllosen Fällen statt Banknoten, Wechsel von einer Bank auf
die andre von 21 Tagen Laufzeit genommen. (Aussage von J. Pease, Provin-
zialbankier, No. 4636 und 4656.) Nach demselben Bericht hatten die Ban-
kiers die Gewohnheit, sobald Geld knapp wurde, solche Wechsel ihren
Kunden regelmäßig in Zahlung zu geben. Wollte der Empfänger Banknoten,
so musste er diesen Wechsel wieder diskontiren. Für die Banken kam dies
einem Privilegium gleich, Geld zu machen. Die Herren Jones, Loyd and Co.,
zahlten in dieser Weise „seit unvordenklichen Zeiten“, sobald Geld knapp
war und der Zinsfuss über 5 %. Der Kunde war froh, solche Banker’s Bills
zu erhalten, weil Wechsel von Jones, Loyd & Co. leichter diskontirbar waren
als seine eignen; auch liefen sie oft durch 20—30 Hände. (ibidem No. 901
bis 904. 995.)

Alle diese Formen dienen dazu den Zahlungsanspruch übertragbar zu
machen. „Es gibt kaum irgend eine Form, in die der Kredit zu bringen ist,
worin er nicht zu Zeiten Geldfunktion zu verrichten hat; ob diese Form eine
Banknote, oder ein Wechsel, oder ein Cheque ist, der Process ist wesentlich
derselbe und das Resultat ist wesentlich dasselbe.“ — Fullarton, On the
Regulation of Currencies, 2d edit. London 1845. p. 38. — „Banknoten sind
das Kleingeld des Kredits.“ (p. 51.)

Das Folgende aus J. W. Gilbart, The History and Principles of Banking.
London 1834: „Das Kapital einer Bank besteht aus zwei Theilen, dem An-
lagekapital (invested capital) und dem Bankkapital (banking capital) das an-
geliehen ist. (p. 117.) Das Bankkapital oder geborgte Kapital wird auf drei
Wegen erhalten: 1) durch Annahme von Depositen, 2) durch Ausgabe von
eignen Banknoten; 3) durch Ziehung von Wechseln. Wenn mir jemand 100 £
umsonst leihen will, und ich leihe diese 100 £ an jemand anders für 4 %
Zins aus, so werde ich im Lauf des Jahrs durch dies Geschäft 4 £ gewinnen.
Ebenso wenn jemand mein Zahlungsversprechen (I promise to pay ist die
gewöhnliche Formel für englische Banknoten) nehmen will und es mir am
Ende des Jahres zurückgeben und mir 4 % dafür zahlen, ganz als ob ich
ihm 100 £ geliehen hätte, gewinne ich 4 £ durch dies Geschäft; und
wiederum, wenn jemand in einer Landstadt mir 100 £ bringt mit der Be-
dingung, dass ich 21 Tage später diesen Betrag einer dritten Person in
London zahlen soll, wird jeder Zins, den ich in der Zwischenzeit von dem
Gelde machen kann, mein Profit sein. Dies ist eine sachgemäße Zusammen-
fassung der Operationen einer Bank und des Wegs, wie ein Bankkapital ge-
schaffen wird vermittelst Depositen, Banknoten und Wechseln. (p. 117.) Die
Profite eines Bankiers stehn im allgemeinen im Verhältniss zum Betrag seines

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[390/0424] es stets das Depositum, was als Hauptsache bei den Banken ins Gewicht fällt. Den besten Beweis liefern die schottischen Banken. Die besondren Kreditinstitute, wie die besondren Formen der Banken selbst sind für unsern Zweck nicht weiter zu betrachten. „Die Bankiers haben ein doppeltes Geschäft … 1) Kapital zu sammeln von denen, die keine unmittelbare Verwendung dafür haben, und es zu ver- theilen und zu übertragen an andre, die es gebrauchen können. 2) Depositen vom Einkommen ihrer Kunden zu empfangen und diesen den Betrag auszu- zahlen, je nachdem sie ihn zu Konsumtionsauslagen brauchen. Das erstere ist Cirkulation von Kapital, das letztere Cirkulation von Geld (currency).“ — „Das eine ist Koncentration des Kapitals auf der einen, und Vertheilung des- selben auf der andern Seite; das andre ist Verwaltung der Cirkulation für die Lokalzwecke der Umgegend.“ — Tooke, Inquiry into the Currency Prin- ciple, p. 36, 37. Wir kommen in Kap. XXVIII auf diese Stelle zurück. Reports of Committees. Vol. VIII. Commercial Distress. Volume II. Part. I. 1847—48. Minutes of Evidence. — (Weiterhin citirt als: Commercial Distress, 1847—48.) In den vierziger Jahren wurden beim Wechseldiskontiren in London in zahllosen Fällen statt Banknoten, Wechsel von einer Bank auf die andre von 21 Tagen Laufzeit genommen. (Aussage von J. Pease, Provin- zialbankier, No. 4636 und 4656.) Nach demselben Bericht hatten die Ban- kiers die Gewohnheit, sobald Geld knapp wurde, solche Wechsel ihren Kunden regelmäßig in Zahlung zu geben. Wollte der Empfänger Banknoten, so musste er diesen Wechsel wieder diskontiren. Für die Banken kam dies einem Privilegium gleich, Geld zu machen. Die Herren Jones, Loyd and Co., zahlten in dieser Weise „seit unvordenklichen Zeiten“, sobald Geld knapp war und der Zinsfuss über 5 %. Der Kunde war froh, solche Banker’s Bills zu erhalten, weil Wechsel von Jones, Loyd & Co. leichter diskontirbar waren als seine eignen; auch liefen sie oft durch 20—30 Hände. (ibidem No. 901 bis 904. 995.) Alle diese Formen dienen dazu den Zahlungsanspruch übertragbar zu machen. „Es gibt kaum irgend eine Form, in die der Kredit zu bringen ist, worin er nicht zu Zeiten Geldfunktion zu verrichten hat; ob diese Form eine Banknote, oder ein Wechsel, oder ein Cheque ist, der Process ist wesentlich derselbe und das Resultat ist wesentlich dasselbe.“ — Fullarton, On the Regulation of Currencies, 2d edit. London 1845. p. 38. — „Banknoten sind das Kleingeld des Kredits.“ (p. 51.) Das Folgende aus J. W. Gilbart, The History and Principles of Banking. London 1834: „Das Kapital einer Bank besteht aus zwei Theilen, dem An- lagekapital (invested capital) und dem Bankkapital (banking capital) das an- geliehen ist. (p. 117.) Das Bankkapital oder geborgte Kapital wird auf drei Wegen erhalten: 1) durch Annahme von Depositen, 2) durch Ausgabe von eignen Banknoten; 3) durch Ziehung von Wechseln. Wenn mir jemand 100 £ umsonst leihen will, und ich leihe diese 100 £ an jemand anders für 4 % Zins aus, so werde ich im Lauf des Jahrs durch dies Geschäft 4 £ gewinnen. Ebenso wenn jemand mein Zahlungsversprechen (I promise to pay ist die gewöhnliche Formel für englische Banknoten) nehmen will und es mir am Ende des Jahres zurückgeben und mir 4 % dafür zahlen, ganz als ob ich ihm 100 £ geliehen hätte, gewinne ich 4 £ durch dies Geschäft; und wiederum, wenn jemand in einer Landstadt mir 100 £ bringt mit der Be- dingung, dass ich 21 Tage später diesen Betrag einer dritten Person in London zahlen soll, wird jeder Zins, den ich in der Zwischenzeit von dem Gelde machen kann, mein Profit sein. Dies ist eine sachgemäße Zusammen- fassung der Operationen einer Bank und des Wegs, wie ein Bankkapital ge- schaffen wird vermittelst Depositen, Banknoten und Wechseln. (p. 117.) Die Profite eines Bankiers stehn im allgemeinen im Verhältniss zum Betrag seines

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/424>, abgerufen am 25.04.2024.