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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Unterthänigste Zueignungs-Schrifft.
in allen obhanden stossenden gefährligkeiten
nicht allein mächtig bedecket und beschützet/ son-
dern auch desselben rahtschläge und waffen also
gesegnet hat/ daß dadurch zwischen unterschiede-
nen grossen und mächtigen Königen/ Fürsten und
Freyen Stadt-regimentern die schwere streitig-
keiten geschlichtet/ und friede gemachet/ auch dar-
bey Sr. Churfürstl. Durchl. Staat und nahme
vergrössert/ und wie von Salomone geschrieben
stehet/ sein stul grösser/ denn aller seiner Väter
geworden ist.

Wann aber/ wie der grosse Staatslehrer Ta-
citus schreibet/ nicht grosse kriegsheere/ nicht
mächtige schiffrüstungen/ nicht starcke vestun-
gen und bollwercke/ sondern Fürstliche kinder der
Königreiche und Fürstenthümber schutz und zier-
de sind: Als hat sich unser gnädigster Chur-
fürst auch hertzlich zu erfreuen/ daß ihn der allgü-
tige Gott mit schönen und lieblich her wachsen-
den Printzen/ die sich immerdar befleißigen des-
sen/ worzu sie das exempel und lehren ihrer hoch-
benahmten Vorsteher aufrischet und auffmun-
tert/ gesegnet und begabet hat. Welche ebe-
ner massen/ wie die Lacedaemonischen edle knaben
freudig aufftreten und sagen können: Wir
werden dermaleins auch tapffere Fürsten
werden
.

Die-

Unterthaͤnigſte Zueignungs-Schrifft.
in allen obhanden ſtoſſenden gefaͤhrligkeiten
nicht allein maͤchtig bedecket und beſchuͤtzet/ ſon-
dern auch deſſelben rahtſchlaͤge und waffen alſo
geſegnet hat/ daß dadurch zwiſchen unterſchiede-
nen groſſen und maͤchtigen Koͤnigen/ Fuͤꝛſten und
Freyen Stadt-regimentern die ſchwere ſtreitig-
keiten geſchlichtet/ und friede gemachet/ auch dar-
bey Sr. Churfuͤrſtl. Durchl. Staat und nahme
vergroͤſſert/ und wie von Salomone geſchrieben
ſtehet/ ſein ſtul groͤſſer/ denn aller ſeiner Vaͤter
geworden iſt.

Wann aber/ wie der groſſe Staatslehrer Ta-
citus ſchreibet/ nicht groſſe kriegsheere/ nicht
maͤchtige ſchiffruͤſtungen/ nicht ſtarcke veſtun-
gen und bollwercke/ ſondern Fuͤrſtliche kinder der
Koͤnigreiche und Fuͤrſtenthuͤmber ſchutz und zier-
de ſind: Als hat ſich unſer gnaͤdigſter Chur-
fuͤꝛſt auch hertzlich zu erfreuen/ daß ihn der allguͤ-
tige Gott mit ſchoͤnen und lieblich her wachſen-
den Printzen/ die ſich immerdar befleißigen deſ-
ſen/ worzu ſie das exempel und lehren ihrer hoch-
benahmten Vorſteher aufriſchet und auffmun-
tert/ geſegnet und begabet hat. Welche ebe-
ner maſſen/ wie die Lacedæmoniſchen edle knaben
freudig aufftreten und ſagen koͤnnen: Wir
werden dermaleins auch tapffere Fuͤrſten
werden
.

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/12>, abgerufen am 25.04.2024.