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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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den Atheniensern zum Feld-Obersten gemacht/ Ste-
phan. in not. ad hunc Saxon. l. c. Paulini
Zeitver-
kürtzende erbauliche Lust P. 1. pag. 178. Alexander
M.
hielt Homeri Versse so wehrt/ daß er selbige in
einem güldnen Kästchen neben seinem Degen unter
sein Haupt-Küssen legte/ nnd darauf seine Ruhe such-
te/ (gleich wie Arcesilaus Pitaneus in seinem Busen/
damit er solche/ ehe er Schlaffen gienge/ könte durch-
lesen/ und daraus auch im Traume süsse Gedancken
geniessen/ weswegen er gar Homeri Buch seinen
lieben Buhlen nennte) ja da Thebe übergieng/ be-
fahl Alexander, der Poeten Freund/ bey Leib und
Lebens-Straffe des Hauses Pindari zu schonen/ Curt.
in suppl. Mexiami sylva Hist. Part. 3. pag. 44. Al-
phonsus
der ältere Hertzog in Calabria, als er der
Stadt Salmo ansichtig wahr/ und hörte/ daß es Ovidii
Vaterland sey/ neigte sich gegen sie/ und danckte
GQTT wegen des Ortes/ darinnen ein so vortreff-
licher Poet gebohren worden/ Richter axiom. Po-
lit.
87. Kayser Domitianus machte den Poeten Sili-
um Halicum
3. mahl in Rom zum Bürgemeister.
Mexiam. l. c. pag. 45. und Augustus den Cornelium
Gallum
zum Land-Pfleger/ weil er ein guter Poet
war/ Mexiam. l. c. pag. 47. 48. Wann Virgilius
auf dem Schau-Platze seine Gedichte wolte hersagen/
so stund das Röm. Volck vor ihm/ als einem Kay-
ser auf/ wann der redet/ und der Käyser Augustus
feyrete gar dessen Geburts-Tag/ welcher den 15.
Wein-Monats-tag einfällt/ an welchem er 67. Jahr
vor Christi Geburt gebohren war/ jährlichen mit

son-

den Athenienſern zum Feld-Oberſten gemacht/ Ste-
phan. in not. ad hunc Saxon. l. c. Paulini
Zeitver-
kuͤrtzende erbauliche Luſt P. 1. pag. 178. Alexander
M.
hielt Homeri Verſſe ſo wehrt/ daß er ſelbige in
einem guͤldnen Kaͤſtchen neben ſeinem Degen unter
ſein Haupt-Kuͤſſen legte/ nnd darauf ſeine Ruhe ſuch-
te/ (gleich wie Arceſilaus Pitaneus in ſeinem Buſen/
damit er ſolche/ ehe er Schlaffen gienge/ koͤnte durch-
leſen/ und daraus auch im Traume ſuͤſſe Gedancken
genieſſen/ weswegen er gar Homeri Buch ſeinen
lieben Buhlen nennte) ja da Thebe uͤbergieng/ be-
fahl Alexander, der Poeten Freund/ bey Leib und
Lebens-Straffe des Hauſes Pindari zu ſchonen/ Curt.
in ſuppl. Mexiami ſylva Hiſt. Part. 3. pag. 44. Al-
phonſus
der aͤltere Hertzog in Calabria, als er der
Stadt Salmo anſichtig wahr/ und hoͤrte/ daß es Ovidii
Vaterland ſey/ neigte ſich gegen ſie/ und danckte
GQTT wegen des Ortes/ darinnen ein ſo vortreff-
licher Poet gebohren worden/ Richter axiom. Po-
lit.
87. Kayſer Domitianus machte den Poeten Sili-
um Halicum
3. mahl in Rom zum Buͤrgemeiſter.
Mexiam. l. c. pag. 45. und Auguſtus den Cornelium
Gallum
zum Land-Pfleger/ weil er ein guter Poet
war/ Mexiam. l. c. pag. 47. 48. Wann Virgilius
auf dem Schau-Platze ſeine Gedichte wolte herſagen/
ſo ſtund das Roͤm. Volck vor ihm/ als einem Kay-
ſer auf/ wann der redet/ und der Kaͤyſer Auguſtus
feyrete gar deſſen Geburts-Tag/ welcher den 15.
Wein-Monats-tag einfaͤllt/ an welchem er 67. Jahr
vor Chriſti Geburt gebohren war/ jaͤhrlichen mit

ſon-
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[22/0034] den Athenienſern zum Feld-Oberſten gemacht/ Ste- phan. in not. ad hunc Saxon. l. c. Paulini Zeitver- kuͤrtzende erbauliche Luſt P. 1. pag. 178. Alexander M. hielt Homeri Verſſe ſo wehrt/ daß er ſelbige in einem guͤldnen Kaͤſtchen neben ſeinem Degen unter ſein Haupt-Kuͤſſen legte/ nnd darauf ſeine Ruhe ſuch- te/ (gleich wie Arceſilaus Pitaneus in ſeinem Buſen/ damit er ſolche/ ehe er Schlaffen gienge/ koͤnte durch- leſen/ und daraus auch im Traume ſuͤſſe Gedancken genieſſen/ weswegen er gar Homeri Buch ſeinen lieben Buhlen nennte) ja da Thebe uͤbergieng/ be- fahl Alexander, der Poeten Freund/ bey Leib und Lebens-Straffe des Hauſes Pindari zu ſchonen/ Curt. in ſuppl. Mexiami ſylva Hiſt. Part. 3. pag. 44. Al- phonſus der aͤltere Hertzog in Calabria, als er der Stadt Salmo anſichtig wahr/ und hoͤrte/ daß es Ovidii Vaterland ſey/ neigte ſich gegen ſie/ und danckte GQTT wegen des Ortes/ darinnen ein ſo vortreff- licher Poet gebohren worden/ Richter axiom. Po- lit. 87. Kayſer Domitianus machte den Poeten Sili- um Halicum 3. mahl in Rom zum Buͤrgemeiſter. Mexiam. l. c. pag. 45. und Auguſtus den Cornelium Gallum zum Land-Pfleger/ weil er ein guter Poet war/ Mexiam. l. c. pag. 47. 48. Wann Virgilius auf dem Schau-Platze ſeine Gedichte wolte herſagen/ ſo ſtund das Roͤm. Volck vor ihm/ als einem Kay- ſer auf/ wann der redet/ und der Kaͤyſer Auguſtus feyrete gar deſſen Geburts-Tag/ welcher den 15. Wein-Monats-tag einfaͤllt/ an welchem er 67. Jahr vor Chriſti Geburt gebohren war/ jaͤhrlichen mit ſon-

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/34>, abgerufen am 25.04.2024.