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Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 1. Heidelberg, 1852.

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Methode der electrischen Untersuchung.
bestanden und er die Platten bis auf das seiner Stärke entsprechende Maximum gela-
den hat, und er darauf plötzlich beträchtlich geschwächt wird, der zurückbleibende
Ladungsstrom das Uebergewicht erhält über den Rest des Hauptstromes, so dass da-
rum die Nadel für einige Zeit gerade in eine Richtung geführt wird, welche derjenigen
entgegengesetzt ist, nach der sie der Hauptstrom ablenken würde. Weil sich nun die
Ladungen überhaupt nicht vollkommen vermeiden lassen, so folgt daraus, dass die
Nadelablenkungen, welche die in den Drähten des Multiplikators laufenden Ströme
erzeugen, auch nicht als ein direkt proportionales Mass für die in der Flüssigkeit
vorhandene Electricitätsbewegung, vorausgesetzt dass diese eine unregelmässige sei,
angesehen werden können, sondern dass der Multiplikator unter dieser Bedingung
nur dazu dient, um mit Hülfe besonderer später noch zu erwähnender Kunstgriffe
uns im Grossen und Ganzen Angaben darüber zu machen, ob die Ströme einer Flüs-
sigkeit im Sinken oder Steigen begriffen sind.

Schliesslich soll dem Anfänger zu Liebe noch hervorgehoben werden, dass die
Stärke eines elektrischen Stromes geradezu steigt mit dem Werthe der ihn erregen-
den (der elektromotorischen) Kräfte (E) und geradezu abnimmt im Verhältniss der
Widerstände (W) die die bewegte Electricität auf ihren Bahnen findet. Die Strom-
stärke (S) ist darum immer ausdrückbar durch einen Quotient [Formel 1] . Da nun
der Multiplikator im günstigsten Falle nur den Werth dieses Quotienten misst, so
gibt er ohne weitere Hülfsmittel selbstverständlich keinen Aufschluss über die
Werthe von E oder W und namentlich auch nicht darüber, ob eine Stromvermehrung
oder Stromverminderung durch das Wachsen oder Sinken der Stromstärke oder des
Widerstandes erzeugt sei. Aufklärung darüber kann man nur dadurch erhalten,
wenn es gelingt, während der Messung die Bedingungen willkürlich dahin zu ändern,
dass man bei gleichbleibendem W, das E, oder umgekehrt bei gleichbleibendem E das
W veränderlich macht.

Den Froschschenkel präparirt man sich behufs thierisch- elektrischer Unter-
suchungen so, dass man am enthäuteten Beine den Oberschenkelknochen kurz über
den Ansätzen des M. gastrocnemius durchschneidet, dann alle Muskeln, die die Ver-
bindung zwischen dem unteren und oberen Stücke des Oberschenkels noch herstellen,
löst, den Nervus ischiadicus dagegen möglichst weit gegen seinen Ursprung frei
präparirt und ihn an diesem abschneidet, so dass er in Verbindung mit dem Unter-
schenkel bleibt. Der stromprüfende Froschschenkel ist also ein enthäuteter
Unterschenkel, dessen zugehörige Nervenstämme möglichst lang erhalten sind. Seine
Vorzüge vor dem Multiplikator bestehen 1) darin, dass durch ihn ohne Einfügung
von Metallen ein Strom geprüft werden kann, wodurch alle die am Multiplikator
nothwendigen und verwickelten Zwischenapparate wegfallen, 2) aber vorzüglich da-
rin, dass er eine Seite der elektrischen Strömung aufdeckt, welche dem Multiplika-
tor ganz unzugänglich ist. Bekanntermassen ist die Magnetnadel zu träg, um einen
momentan dauernden Strom überhaupt oder wenigstens in der seiner Intensität
entsprechenden Stärke anzuzeigen. Die nothwendige Folge dieser Eigenschaft ist nun
auch die, dass die Magnetnadel rasch wechselnden Schwankungen eines Stromes
in seinen verschiedenen Phasen nicht zu folgen vermag, sondern dass sie nur die
resultirende Wirkung eines in seiner Stärke und Richtung rasch veränderlichen
Stromes darstellt. So würde unter andern eine Magnetnadel gar keinen Strom anzei-
gen (auf dem Nullpunkt verharren), wenn in rascher zeitlicher Folge regelmässig
wechselnd zwei gleich starke aber in entgegengesetzter Richtung gehende Ströme
sich durch den Multiplikatorendraht drängen. Ganz anders würde sich aber dann der
Froschschenkel verhalten; wegen seines geringen Trägheitsmomentes erleidet er
merkbare Veränderungen durch jeden noch so kurz dauernden Strom, und nament-
lich wegen seiner Eigenschaft nur durch den in seiner Stärke veränderlichen Strom
zu Muskelbewegungen veranlasst zu werden, tritt er gerade als ein Reagens für

Methode der electrischen Untersuchung.
bestanden und er die Platten bis auf das seiner Stärke entsprechende Maximum gela-
den hat, und er darauf plötzlich beträchtlich geschwächt wird, der zurückbleibende
Ladungsstrom das Uebergewicht erhält über den Rest des Hauptstromes, so dass da-
rum die Nadel für einige Zeit gerade in eine Richtung geführt wird, welche derjenigen
entgegengesetzt ist, nach der sie der Hauptstrom ablenken würde. Weil sich nun die
Ladungen überhaupt nicht vollkommen vermeiden lassen, so folgt daraus, dass die
Nadelablenkungen, welche die in den Drähten des Multiplikators laufenden Ströme
erzeugen, auch nicht als ein direkt proportionales Mass für die in der Flüssigkeit
vorhandene Electricitätsbewegung, vorausgesetzt dass diese eine unregelmässige sei,
angesehen werden können, sondern dass der Multiplikator unter dieser Bedingung
nur dazu dient, um mit Hülfe besonderer später noch zu erwähnender Kunstgriffe
uns im Grossen und Ganzen Angaben darüber zu machen, ob die Ströme einer Flüs-
sigkeit im Sinken oder Steigen begriffen sind.

Schliesslich soll dem Anfänger zu Liebe noch hervorgehoben werden, dass die
Stärke eines elektrischen Stromes geradezu steigt mit dem Werthe der ihn erregen-
den (der elektromotorischen) Kräfte (E) und geradezu abnimmt im Verhältniss der
Widerstände (W) die die bewegte Electricität auf ihren Bahnen findet. Die Strom-
stärke (S) ist darum immer ausdrückbar durch einen Quotient [Formel 1] . Da nun
der Multiplikator im günstigsten Falle nur den Werth dieses Quotienten misst, so
gibt er ohne weitere Hülfsmittel selbstverständlich keinen Aufschluss über die
Werthe von E oder W und namentlich auch nicht darüber, ob eine Stromvermehrung
oder Stromverminderung durch das Wachsen oder Sinken der Stromstärke oder des
Widerstandes erzeugt sei. Aufklärung darüber kann man nur dadurch erhalten,
wenn es gelingt, während der Messung die Bedingungen willkürlich dahin zu ändern,
dass man bei gleichbleibendem W, das E, oder umgekehrt bei gleichbleibendem E das
W veränderlich macht.

Den Froschschenkel präparirt man sich behufs thierisch- elektrischer Unter-
suchungen so, dass man am enthäuteten Beine den Oberschenkelknochen kurz über
den Ansätzen des M. gastrocnemius durchschneidet, dann alle Muskeln, die die Ver-
bindung zwischen dem unteren und oberen Stücke des Oberschenkels noch herstellen,
löst, den Nervus ischiadicus dagegen möglichst weit gegen seinen Ursprung frei
präparirt und ihn an diesem abschneidet, so dass er in Verbindung mit dem Unter-
schenkel bleibt. Der stromprüfende Froschschenkel ist also ein enthäuteter
Unterschenkel, dessen zugehörige Nervenstämme möglichst lang erhalten sind. Seine
Vorzüge vor dem Multiplikator bestehen 1) darin, dass durch ihn ohne Einfügung
von Metallen ein Strom geprüft werden kann, wodurch alle die am Multiplikator
nothwendigen und verwickelten Zwischenapparate wegfallen, 2) aber vorzüglich da-
rin, dass er eine Seite der elektrischen Strömung aufdeckt, welche dem Multiplika-
tor ganz unzugänglich ist. Bekanntermassen ist die Magnetnadel zu träg, um einen
momentan dauernden Strom überhaupt oder wenigstens in der seiner Intensität
entsprechenden Stärke anzuzeigen. Die nothwendige Folge dieser Eigenschaft ist nun
auch die, dass die Magnetnadel rasch wechselnden Schwankungen eines Stromes
in seinen verschiedenen Phasen nicht zu folgen vermag, sondern dass sie nur die
resultirende Wirkung eines in seiner Stärke und Richtung rasch veränderlichen
Stromes darstellt. So würde unter andern eine Magnetnadel gar keinen Strom anzei-
gen (auf dem Nullpunkt verharren), wenn in rascher zeitlicher Folge regelmässig
wechselnd zwei gleich starke aber in entgegengesetzter Richtung gehende Ströme
sich durch den Multiplikatorendraht drängen. Ganz anders würde sich aber dann der
Froschschenkel verhalten; wegen seines geringen Trägheitsmomentes erleidet er
merkbare Veränderungen durch jeden noch so kurz dauernden Strom, und nament-
lich wegen seiner Eigenschaft nur durch den in seiner Stärke veränderlichen Strom
zu Muskelbewegungen veranlasst zu werden, tritt er gerade als ein Reagens für

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[77/0091] Methode der electrischen Untersuchung. bestanden und er die Platten bis auf das seiner Stärke entsprechende Maximum gela- den hat, und er darauf plötzlich beträchtlich geschwächt wird, der zurückbleibende Ladungsstrom das Uebergewicht erhält über den Rest des Hauptstromes, so dass da- rum die Nadel für einige Zeit gerade in eine Richtung geführt wird, welche derjenigen entgegengesetzt ist, nach der sie der Hauptstrom ablenken würde. Weil sich nun die Ladungen überhaupt nicht vollkommen vermeiden lassen, so folgt daraus, dass die Nadelablenkungen, welche die in den Drähten des Multiplikators laufenden Ströme erzeugen, auch nicht als ein direkt proportionales Mass für die in der Flüssigkeit vorhandene Electricitätsbewegung, vorausgesetzt dass diese eine unregelmässige sei, angesehen werden können, sondern dass der Multiplikator unter dieser Bedingung nur dazu dient, um mit Hülfe besonderer später noch zu erwähnender Kunstgriffe uns im Grossen und Ganzen Angaben darüber zu machen, ob die Ströme einer Flüs- sigkeit im Sinken oder Steigen begriffen sind. Schliesslich soll dem Anfänger zu Liebe noch hervorgehoben werden, dass die Stärke eines elektrischen Stromes geradezu steigt mit dem Werthe der ihn erregen- den (der elektromotorischen) Kräfte (E) und geradezu abnimmt im Verhältniss der Widerstände (W) die die bewegte Electricität auf ihren Bahnen findet. Die Strom- stärke (S) ist darum immer ausdrückbar durch einen Quotient [FORMEL]. Da nun der Multiplikator im günstigsten Falle nur den Werth dieses Quotienten misst, so gibt er ohne weitere Hülfsmittel selbstverständlich keinen Aufschluss über die Werthe von E oder W und namentlich auch nicht darüber, ob eine Stromvermehrung oder Stromverminderung durch das Wachsen oder Sinken der Stromstärke oder des Widerstandes erzeugt sei. Aufklärung darüber kann man nur dadurch erhalten, wenn es gelingt, während der Messung die Bedingungen willkürlich dahin zu ändern, dass man bei gleichbleibendem W, das E, oder umgekehrt bei gleichbleibendem E das W veränderlich macht. Den Froschschenkel präparirt man sich behufs thierisch- elektrischer Unter- suchungen so, dass man am enthäuteten Beine den Oberschenkelknochen kurz über den Ansätzen des M. gastrocnemius durchschneidet, dann alle Muskeln, die die Ver- bindung zwischen dem unteren und oberen Stücke des Oberschenkels noch herstellen, löst, den Nervus ischiadicus dagegen möglichst weit gegen seinen Ursprung frei präparirt und ihn an diesem abschneidet, so dass er in Verbindung mit dem Unter- schenkel bleibt. Der stromprüfende Froschschenkel ist also ein enthäuteter Unterschenkel, dessen zugehörige Nervenstämme möglichst lang erhalten sind. Seine Vorzüge vor dem Multiplikator bestehen 1) darin, dass durch ihn ohne Einfügung von Metallen ein Strom geprüft werden kann, wodurch alle die am Multiplikator nothwendigen und verwickelten Zwischenapparate wegfallen, 2) aber vorzüglich da- rin, dass er eine Seite der elektrischen Strömung aufdeckt, welche dem Multiplika- tor ganz unzugänglich ist. Bekanntermassen ist die Magnetnadel zu träg, um einen momentan dauernden Strom überhaupt oder wenigstens in der seiner Intensität entsprechenden Stärke anzuzeigen. Die nothwendige Folge dieser Eigenschaft ist nun auch die, dass die Magnetnadel rasch wechselnden Schwankungen eines Stromes in seinen verschiedenen Phasen nicht zu folgen vermag, sondern dass sie nur die resultirende Wirkung eines in seiner Stärke und Richtung rasch veränderlichen Stromes darstellt. So würde unter andern eine Magnetnadel gar keinen Strom anzei- gen (auf dem Nullpunkt verharren), wenn in rascher zeitlicher Folge regelmässig wechselnd zwei gleich starke aber in entgegengesetzter Richtung gehende Ströme sich durch den Multiplikatorendraht drängen. Ganz anders würde sich aber dann der Froschschenkel verhalten; wegen seines geringen Trägheitsmomentes erleidet er merkbare Veränderungen durch jeden noch so kurz dauernden Strom, und nament- lich wegen seiner Eigenschaft nur durch den in seiner Stärke veränderlichen Strom zu Muskelbewegungen veranlasst zu werden, tritt er gerade als ein Reagens für

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Zitationshilfe: Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 1. Heidelberg, 1852, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_physiologie01_1852/91>, abgerufen am 29.03.2024.