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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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Tarin
anbelanget, des Savary Dict. Vniv.
de Comm.
wo man bey jeder Waare
das, was sie an Aus- und Einfahrts-
Zöllen | nach den königlich französi-
schen sowol allgemeinen als beson-
dern Tarifs zu entrichten haben, an-
gezeiget findet: Ricards Traite
du Negoce d'Amsterdam,
wo man
die holländischen Tarifs oder Listen
bis 1722 findet, ingleichen der Ar-
tikel Liste in dem obgedachten Dict.
de Commerce
des Herrn Savary,
wo man den neuen holländischen
Tarif
von 1725 antrifft; etc. Auch
ist nur ohnlängst in Chursachsen,
zur Bequemlichkeit eines jeden, ein
neuer General-Accistarif im Druck
erschienen, aus welchem die ganze
Verfassung, und wie viel von jeder
zur Handlung sowol, als Consum-
tion in die accisbaren Städte einge-
henden Waare an Accise zu entrich-
ten, in alphabetischer Ordnung zu
ersehen.

Tarin, oder Tarino, eine Re-
chenmünze, deren sich die Banquiers
und Kaufleute in den Königreichen
Neapel und Sicilien im Buchhal-
ten und in Wechseln bedienen. Er
wird in 20 Grani, und jeder Grano
wieder in 6 Piccoli eingetheilet; und
gilt nach französischem Gelde ohnge-
fähr 33 Sous, nach unserm Gelde
aber etwann 11 bis 12 Groschen. Jn
dem Königreiche Neapel machen 2
Carlini 1 Tarino, 5 Tarini aber 1
Ducat di Regno von 100 Grani.
Zu Palermo und Messina in Sicili-
en
machen 12 Tarini 1 Scudo, und
30 Tarini 1 Oncia. Man hat auch
in ermeldeten Ländern, sonderlich
auf der Jnsel Malta, wirklich ge-
prägte Tarini; ingleichen Stücken
von
11/2, 4, 6 und 8 Tarini, deren
Werth leicht aus dem obigen zu be-
stimmen ist. Ermeldete malthesi-
sche Tarini
haben insgemein auf der
einen Seite 2 geschlossene Hände mit
dem Buchstaben T. und einer Ziffer,
welche den Werth des Stücks an-
[Spaltenumbruch]

Tarnowitz
zeiget; einige unter ihnen aber auf
der andern Seite diese Worte: Non
vis sed fides,
und auf der andern
Seite das malthesische Ordenskreuz,
nebst dem Wapen des Großmei-
sters, und einem kleinen mit einem
besondern Stempel eingeschlagenen
Kopfe, zum Gepräge.

Tarletent, eine Gattung Nettel-
tuch, so sehr zart, klar, und da-
her auch ungemein leicht ist.

Tarma, ein Gewicht in Venedig
von 3 Scropoli, 9 Tarme machen
eine Onza, und 12 Onze 1 Pfund
leicht Gewicht.

Tarn, franz. Tarne, lat Tarnis,
ein Fluß in Frankreich, welcher in
der Provinz Languedoc, und zwar
an den Gränzen des Landes Gevau-
dan, auf dem Berge Losere entsprin-
get, und gleich von den kleinen
Flüssen Vebron, Mimente und Jan-
te vergrößert wird, worauf er Mil-
lan und Sourizy vorbey auf Alby
geht, bey Caillac schiff bar zu wer-
den anfängt, oberhalb Vaur, wo
eine Brücke über denselben geht,
den Fluß Agout empfängt; sodann
seinen Lauf auf Montauban fortse-
tzet, und, nachdem er den Fluß
Aveyron zu sich genommen hat, ein
wenig oberhalb St. Nicolas de la
Gave in die Garonne fällt.

Tarnatane, ein Name, den man
drey Gattungen von Cattunen giebt.
Selbige sind: 1) Tarnatane Cha-
vonis,
ein sehr klares Netteltuch
oder Cattun, so aus Ostindien
kömmt, 3/4 pariser Ellen breit liegt,
und im Stücke 61/2 pariser Ellen in
der Länge hält; 2) Betilles Tar-
natanes;
und 3) Mallemolles Tar-
natanes,
siehe Chavonis, Betilles
und Mallemolle.

Tarnowitz, eine Stadt in Ober-
schlesien, in der freyen Standes-
herrschaft Beuthen, hart an der
polnischen Gränze gelegen. Es ist
ein offenes Städtgen, welches vor
diesem sehr reiche Gold- und Silber-

berg-
C 2

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Tarin
anbelanget, des Savary Dict. Vniv.
de Comm.
wo man bey jeder Waare
das, was ſie an Aus- und Einfahrts-
Zoͤllen | nach den koͤniglich franzoͤſi-
ſchen ſowol allgemeinen als beſon-
dern Tarifs zu entrichten haben, an-
gezeiget findet: Ricards Traité
du Negoce d’Amſterdam,
wo man
die hollaͤndiſchen Tarifs oder Liſten
bis 1722 findet, ingleichen der Ar-
tikel Liſte in dem obgedachten Dict.
de Commerce
des Herrn Savary,
wo man den neuen hollaͤndiſchen
Tarif
von 1725 antrifft; ꝛc. Auch
iſt nur ohnlaͤngſt in Churſachſen,
zur Bequemlichkeit eines jeden, ein
neuer General-Accistarif im Druck
erſchienen, aus welchem die ganze
Verfaſſung, und wie viel von jeder
zur Handlung ſowol, als Conſum-
tion in die accisbaren Staͤdte einge-
henden Waare an Acciſe zu entrich-
ten, in alphabetiſcher Ordnung zu
erſehen.

Tarin, oder Tarino, eine Re-
chenmuͤnze, deren ſich die Banquiers
und Kaufleute in den Koͤnigreichen
Neapel und Sicilien im Buchhal-
ten und in Wechſeln bedienen. Er
wird in 20 Grani, und jeder Grano
wieder in 6 Piccoli eingetheilet; und
gilt nach franzoͤſiſchem Gelde ohnge-
faͤhr 33 Sous, nach unſerm Gelde
aber etwann 11 bis 12 Groſchen. Jn
dem Koͤnigreiche Neapel machen 2
Carlini 1 Tarino, 5 Tarini aber 1
Ducat di Regno von 100 Grani.
Zu Palermo und Meſſina in Sicili-
en
machen 12 Tarini 1 Scudo, und
30 Tarini 1 Oncia. Man hat auch
in ermeldeten Laͤndern, ſonderlich
auf der Jnſel Malta, wirklich ge-
praͤgte Tarini; ingleichen Stuͤcken
von
1½, 4, 6 und 8 Tarini, deren
Werth leicht aus dem obigen zu be-
ſtimmen iſt. Ermeldete maltheſi-
ſche Tarini
haben insgemein auf der
einen Seite 2 geſchloſſene Haͤnde mit
dem Buchſtaben T. und einer Ziffer,
welche den Werth des Stuͤcks an-
[Spaltenumbruch]

Tarnowitz
zeiget; einige unter ihnen aber auf
der andern Seite dieſe Worte: Non
vis ſed fides,
und auf der andern
Seite das maltheſiſche Ordenskreuz,
nebſt dem Wapen des Großmei-
ſters, und einem kleinen mit einem
beſondern Stempel eingeſchlagenen
Kopfe, zum Gepraͤge.

Tarletent, eine Gattung Nettel-
tuch, ſo ſehr zart, klar, und da-
her auch ungemein leicht iſt.

Tarma, ein Gewicht in Venedig
von 3 Scropoli, 9 Tarme machen
eine Onza, und 12 Onze 1 Pfund
leicht Gewicht.

Tarn, franz. Tarne, lat Tarnis,
ein Fluß in Frankreich, welcher in
der Provinz Languedoc, und zwar
an den Graͤnzen des Landes Gevau-
dan, auf dem Berge Loſere entſprin-
get, und gleich von den kleinen
Fluͤſſen Vebron, Mimente und Jan-
te vergroͤßert wird, worauf er Mil-
lan und Sourizy vorbey auf Alby
geht, bey Caillac ſchiff bar zu wer-
den anfaͤngt, oberhalb Vaur, wo
eine Bruͤcke uͤber denſelben geht,
den Fluß Agout empfaͤngt; ſodann
ſeinen Lauf auf Montauban fortſe-
tzet, und, nachdem er den Fluß
Aveyron zu ſich genommen hat, ein
wenig oberhalb St. Nicolas de la
Gave in die Garonne faͤllt.

Tarnatane, ein Name, den man
drey Gattungen von Cattunen giebt.
Selbige ſind: 1) Tarnatane Cha-
vonis,
ein ſehr klares Netteltuch
oder Cattun, ſo aus Oſtindien
koͤmmt, ¾ pariſer Ellen breit liegt,
und im Stuͤcke 6½ pariſer Ellen in
der Laͤnge haͤlt; 2) Betilles Tar-
natanes;
und 3) Mallemolles Tar-
natanes,
ſiehe Chavonis, Betilles
und Mallemolle.

Tarnowitz, eine Stadt in Ober-
ſchleſien, in der freyen Standes-
herrſchaft Beuthen, hart an der
polniſchen Graͤnze gelegen. Es iſt
ein offenes Staͤdtgen, welches vor
dieſem ſehr reiche Gold- und Silber-

berg-
C 2
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[[35]/0041] Tarin Tarnowitz anbelanget, des Savary Dict. Vniv. de Comm. wo man bey jeder Waare das, was ſie an Aus- und Einfahrts- Zoͤllen | nach den koͤniglich franzoͤſi- ſchen ſowol allgemeinen als beſon- dern Tarifs zu entrichten haben, an- gezeiget findet: Ricards Traité du Negoce d’Amſterdam, wo man die hollaͤndiſchen Tarifs oder Liſten bis 1722 findet, ingleichen der Ar- tikel Liſte in dem obgedachten Dict. de Commerce des Herrn Savary, wo man den neuen hollaͤndiſchen Tarif von 1725 antrifft; ꝛc. Auch iſt nur ohnlaͤngſt in Churſachſen, zur Bequemlichkeit eines jeden, ein neuer General-Accistarif im Druck erſchienen, aus welchem die ganze Verfaſſung, und wie viel von jeder zur Handlung ſowol, als Conſum- tion in die accisbaren Staͤdte einge- henden Waare an Acciſe zu entrich- ten, in alphabetiſcher Ordnung zu erſehen. Tarin, oder Tarino, eine Re- chenmuͤnze, deren ſich die Banquiers und Kaufleute in den Koͤnigreichen Neapel und Sicilien im Buchhal- ten und in Wechſeln bedienen. Er wird in 20 Grani, und jeder Grano wieder in 6 Piccoli eingetheilet; und gilt nach franzoͤſiſchem Gelde ohnge- faͤhr 33 Sous, nach unſerm Gelde aber etwann 11 bis 12 Groſchen. Jn dem Koͤnigreiche Neapel machen 2 Carlini 1 Tarino, 5 Tarini aber 1 Ducat di Regno von 100 Grani. Zu Palermo und Meſſina in Sicili- en machen 12 Tarini 1 Scudo, und 30 Tarini 1 Oncia. Man hat auch in ermeldeten Laͤndern, ſonderlich auf der Jnſel Malta, wirklich ge- praͤgte Tarini; ingleichen Stuͤcken von 1½, 4, 6 und 8 Tarini, deren Werth leicht aus dem obigen zu be- ſtimmen iſt. Ermeldete maltheſi- ſche Tarini haben insgemein auf der einen Seite 2 geſchloſſene Haͤnde mit dem Buchſtaben T. und einer Ziffer, welche den Werth des Stuͤcks an- zeiget; einige unter ihnen aber auf der andern Seite dieſe Worte: Non vis ſed fides, und auf der andern Seite das maltheſiſche Ordenskreuz, nebſt dem Wapen des Großmei- ſters, und einem kleinen mit einem beſondern Stempel eingeſchlagenen Kopfe, zum Gepraͤge. Tarletent, eine Gattung Nettel- tuch, ſo ſehr zart, klar, und da- her auch ungemein leicht iſt. Tarma, ein Gewicht in Venedig von 3 Scropoli, 9 Tarme machen eine Onza, und 12 Onze 1 Pfund leicht Gewicht. Tarn, franz. Tarne, lat Tarnis, ein Fluß in Frankreich, welcher in der Provinz Languedoc, und zwar an den Graͤnzen des Landes Gevau- dan, auf dem Berge Loſere entſprin- get, und gleich von den kleinen Fluͤſſen Vebron, Mimente und Jan- te vergroͤßert wird, worauf er Mil- lan und Sourizy vorbey auf Alby geht, bey Caillac ſchiff bar zu wer- den anfaͤngt, oberhalb Vaur, wo eine Bruͤcke uͤber denſelben geht, den Fluß Agout empfaͤngt; ſodann ſeinen Lauf auf Montauban fortſe- tzet, und, nachdem er den Fluß Aveyron zu ſich genommen hat, ein wenig oberhalb St. Nicolas de la Gave in die Garonne faͤllt. Tarnatane, ein Name, den man drey Gattungen von Cattunen giebt. Selbige ſind: 1) Tarnatane Cha- vonis, ein ſehr klares Netteltuch oder Cattun, ſo aus Oſtindien koͤmmt, ¾ pariſer Ellen breit liegt, und im Stuͤcke 6½ pariſer Ellen in der Laͤnge haͤlt; 2) Betilles Tar- natanes; und 3) Mallemolles Tar- natanes, ſiehe Chavonis, Betilles und Mallemolle. Tarnowitz, eine Stadt in Ober- ſchleſien, in der freyen Standes- herrſchaft Beuthen, hart an der polniſchen Graͤnze gelegen. Es iſt ein offenes Staͤdtgen, welches vor dieſem ſehr reiche Gold- und Silber- berg- C 2

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/41>, abgerufen am 20.04.2024.