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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Sie um deßwillen nicht verwirfft, weilen Sie
Jhme dem äussern Zustand nach so ungleich sind,
sondern Sie in ihrer Weise, irrdischem Glantz und
Auffzug auf dem Schauplatz dieser Welt duldet,
ihren Gewalt und Souverainete mit seinen Heil. Ge-
botten feste gründet, ehret und schmucket, Jhnen
einen Strahl und Bildnüß seiner Allerhöchsten
Mayestät anhänget, Sie als seine Statthaltere
im äussern Reich der Welt tituliret, und seinem
heiligen, eigenthümlichen Volck, seinen geistli-
chen Königen und Priestern, alle Treu, Liebe,
Gehorsam, Ehrerbietung gegen Sie einschärffet;
das gibt Materie zu lustigen Gedancken. Ja, der
Höchstgebietende, gute König JESUS
lasset einen gemessenen Befehl ergehen an alle Un-
terthanen seiner Herrschafft, so weit sich sein Gna-
denreich erstreckt, Sie sollen niemahls vor Jhme
erscheinen, daß Sie nicht auch der Königen zum
besten gedencken. So hoch sind Jrrdische Ma-
jestäten
dem Heyland der Welt angelegen, so
theuer sind Sie geachtet in seinen Augen, so gerne
will Er Sie mit seinem Heyl erfreuen, mit innerli-
cher, schmackhaffter, Himmels-süsser Erkanntnuß
der Warheit beseligen, den Geist seiner Herrlichkeit
mit seinen Siebenfachen Gaaben auf Jhnen ruhen
lassen, bey ihren weit aussehenden Verrichtungen
mitseyn, mit Hand-anlegen, ja selbs in allerhöch-

ster

Sie um deßwillen nicht verwirfft, weilen Sie
Jhme dem aͤuſſern Zuſtand nach ſo ungleich ſind,
ſondern Sie in ihrer Weiſe, irrdiſchem Glantz und
Auffzug auf dem Schauplatz dieſer Welt duldet,
ihren Gewalt und Souveraineté mit ſeinen Heil. Ge-
botten feſte gruͤndet, ehret und ſchmucket, Jhnen
einen Strahl und Bildnuͤß ſeiner Allerhoͤchſten
Mayeſtaͤt anhaͤnget, Sie als ſeine Statthaltere
im aͤuſſern Reich der Welt tituliret, und ſeinem
heiligen, eigenthuͤmlichen Volck, ſeinen geiſtli-
chen Koͤnigen und Prieſtern, alle Treu, Liebe,
Gehorſam, Ehrerbietung gegen Sie einſchaͤrffet;
das gibt Materie zu luſtigen Gedancken. Ja, der
Hoͤchſtgebietende, gute Koͤnig JESUS
laſſet einen gemeſſenen Befehl ergehen an alle Un-
terthanen ſeiner Herꝛſchafft, ſo weit ſich ſein Gna-
denreich erſtreckt, Sie ſollen niemahls vor Jhme
erſcheinen, daß Sie nicht auch der Koͤnigen zum
beſten gedencken. So hoch ſind Jrrdiſche Ma-
jeſtaͤten
dem Heyland der Welt angelegen, ſo
theuer ſind Sie geachtet in ſeinen Augen, ſo gerne
will Er Sie mit ſeinem Heyl erfreuen, mit innerli-
cher, ſchmackhaffter, Himmels-ſuͤſſer Erkanntnuß
der Warheit beſeligen, den Geiſt ſeiner Herꝛlichkeit
mit ſeinen Siebenfachen Gaaben auf Jhnen ruhen
laſſen, bey ihren weit ausſehenden Verrichtungen
mitſeyn, mit Hand-anlegen, ja ſelbs in allerhoͤch-

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/16>, abgerufen am 28.03.2024.