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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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haben will am Baum des Lebens und zu den Tho-
ren eingehen in die heilige Stadt] es nicht für ei-
nen Raub zu achten König zu seyn, mit abgeschie-
denem Gemüth an dem ewigen GOtt in dem süs-
sen Christo seine Hertzens-Lust, Trost und Vernü-
gung fest zu setzen, seinen Ancker ins Heiligthum
in die durchlöcherte Hände des Hochgelobten hinein
zu werffen [zumalen Ewr. Majestät Königl.
Beist
allzu eines Edlen und Hohen Ursprungs ist,
als daß derselbe sein gutes in diesem Leben in Salo-
mons Eitelkeiten empfahen sollte; eben so wenig als
ein Fisch auf einem viele Millionen werth geschätzten
Sessel und Küssen und unter Käyserlichen Kronen
vernüget seyn kan, daß er nicht seine äusserste Dürf-
tigkeit fühlen und gleichsam sprechen sollte:

Der gantzen Erde Zier weiß ich für nichts zu achten:
Jch muß im Wasser seyn sonst werd ich bald verschmachten
]

Diese hochanständige und zu Besitzung des ewigen
Reichs der Erstgebohrnen des Lammes unumgäng-
lich-nothwendige Gemüts-Gestalt seye Ewr.
Königl. Majestät
schönst unverweslicher Kö-
niglicher Purpur, nicht von Sammet und Sei-
den, Gold und Perlen gestickt, sondern von Wun-
der-schönen, unverwelcklichen Kräfften der Gott-
heit ausgezieret.

Das Auffhupffen des vor Freude jauchzenden
Hertzens, daß JEsus auch Könige lieb hat, und

Sie
)( )(

haben will am Baum des Lebens und zu den Tho-
ren eingehen in die heilige Stadt] es nicht fuͤr ei-
nen Raub zu achten Koͤnig zu ſeyn, mit abgeſchie-
denem Gemuͤth an dem ewigen GOtt in dem ſuͤſ-
ſen Chriſto ſeine Hertzens-Luſt, Troſt und Vernuͤ-
gung feſt zu ſetzen, ſeinen Ancker ins Heiligthum
in die durchloͤcherte Haͤnde des Hochgelobten hinein
zu werffen [zumalen Ewr. Majeſtaͤt Koͤnigl.
Beiſt
allzu eines Edlen und Hohen Urſprungs iſt,
als daß derſelbe ſein gutes in dieſem Leben in Salo-
mons Eitelkeiten empfahen ſollte; eben ſo wenig als
ein Fiſch auf einem viele Millionen werth geſchaͤtzten
Seſſel und Kuͤſſen und unter Kaͤyſerlichen Kronen
vernuͤget ſeyn kan, daß er nicht ſeine aͤuſſerſte Duͤrf-
tigkeit fuͤhlen und gleichſam ſprechen ſollte:

Der gantzen Erde Zier weiß ich fuͤr nichts zu achten:
Jch muß im Waſſer ſeyn ſonſt werd ich bald verſchmachten
]

Dieſe hochanſtaͤndige und zu Beſitzung des ewigen
Reichs der Erſtgebohrnen des Lammes unumgaͤng-
lich-nothwendige Gemuͤts-Geſtalt ſeye Ewr.
Koͤnigl. Majeſtaͤt
ſchoͤnſt unverweslicher Koͤ-
niglicher Purpur, nicht von Sammet und Sei-
den, Gold und Perlen geſtickt, ſondern von Wun-
der-ſchoͤnen, unverwelcklichen Kraͤfften der Gott-
heit ausgezieret.

Das Auffhupffen des vor Freude jauchzenden
Hertzens, daß JEſus auch Koͤnige lieb hat, und

Sie
)( )(
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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/15>, abgerufen am 19.04.2024.