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Löhe, Wilhelm: Das Entgegenkommen zur Auferstehung der Todten. Nürnberg, 1857.

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Gemeinde zu reden allerdings ungewohnt und neu; im christlichen Altertume aber ist es sehr häufig vorgekommen, daß ein Hirte seiner Gemeinde von ihm geschriebene oder dictierte Vorträge lesen ließ. So sei es denn auch von mir versucht. Gefällt es euch, so kann der Versuch wiederholt werden; gefällt es euch aber nicht, so dürft ihr mirs ja nur merken laßen und es bleibt dann bei diesem einzigen Versuche.

Ihr könnt es euch denken, meine lieben Brüder, daß ich in der Einsamkeit meiner Krankheit nicht völlig werde brach gelegen sein; ich habe manches gelernt und manche Einsicht bekommen, welche mir vielleicht in gesunden Tagen nicht so schnell würde gewachsen sein. Da ist mir denn unter anderem auch durch die göttliche Barmherzigkeit Licht über manche Punkte in der Lehre vom Ende der Welt geschenkt worden, und weil ich euch früher darüber nicht so klar habe predigen können, so habe ich mir vorgenommen, euch heute einen Text und ein Thema aus dem Bereiche der heiligen Lehre vom Ende zu nehmen. Der Text, den ich meine, findet sich Phil. Cap. 3. Vers 7-11. Er lautet also:

Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden geachtet. Denn ich achte es alles für Schaden gegen der überschwänglichen Erkenntnis Christi JEsu, meines HErrn, um welches willen ich alles habe für Schaden gerechnet und acht es für Dreck, auf daß ich Christum gewinne, und in Ihm erfunden werde, daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christum kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von GOtt dem Glauben zugerechnet wird, zu erkennen Ihn und die Kraft Seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, daß ich Seinem Tode ähnlich werde, damit ich entgegen komme zur Auferstehung der Todten.

Aus diesem Texte fließt das Thema meiner Rede, und ich predige euch von dem Entgegenkommen zur Auferstehung der Todten, und zwar werde ich euch erstens

Gemeinde zu reden allerdings ungewohnt und neu; im christlichen Altertume aber ist es sehr häufig vorgekommen, daß ein Hirte seiner Gemeinde von ihm geschriebene oder dictierte Vorträge lesen ließ. So sei es denn auch von mir versucht. Gefällt es euch, so kann der Versuch wiederholt werden; gefällt es euch aber nicht, so dürft ihr mirs ja nur merken laßen und es bleibt dann bei diesem einzigen Versuche.

Ihr könnt es euch denken, meine lieben Brüder, daß ich in der Einsamkeit meiner Krankheit nicht völlig werde brach gelegen sein; ich habe manches gelernt und manche Einsicht bekommen, welche mir vielleicht in gesunden Tagen nicht so schnell würde gewachsen sein. Da ist mir denn unter anderem auch durch die göttliche Barmherzigkeit Licht über manche Punkte in der Lehre vom Ende der Welt geschenkt worden, und weil ich euch früher darüber nicht so klar habe predigen können, so habe ich mir vorgenommen, euch heute einen Text und ein Thema aus dem Bereiche der heiligen Lehre vom Ende zu nehmen. Der Text, den ich meine, findet sich Phil. Cap. 3. Vers 7–11. Er lautet also:

Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden geachtet. Denn ich achte es alles für Schaden gegen der überschwänglichen Erkenntnis Christi JEsu, meines HErrn, um welches willen ich alles habe für Schaden gerechnet und acht es für Dreck, auf daß ich Christum gewinne, und in Ihm erfunden werde, daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christum kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von GOtt dem Glauben zugerechnet wird, zu erkennen Ihn und die Kraft Seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, daß ich Seinem Tode ähnlich werde, damit ich entgegen komme zur Auferstehung der Todten.

Aus diesem Texte fließt das Thema meiner Rede, und ich predige euch von dem Entgegenkommen zur Auferstehung der Todten, und zwar werde ich euch erstens

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[4/0004] Gemeinde zu reden allerdings ungewohnt und neu; im christlichen Altertume aber ist es sehr häufig vorgekommen, daß ein Hirte seiner Gemeinde von ihm geschriebene oder dictierte Vorträge lesen ließ. So sei es denn auch von mir versucht. Gefällt es euch, so kann der Versuch wiederholt werden; gefällt es euch aber nicht, so dürft ihr mirs ja nur merken laßen und es bleibt dann bei diesem einzigen Versuche. Ihr könnt es euch denken, meine lieben Brüder, daß ich in der Einsamkeit meiner Krankheit nicht völlig werde brach gelegen sein; ich habe manches gelernt und manche Einsicht bekommen, welche mir vielleicht in gesunden Tagen nicht so schnell würde gewachsen sein. Da ist mir denn unter anderem auch durch die göttliche Barmherzigkeit Licht über manche Punkte in der Lehre vom Ende der Welt geschenkt worden, und weil ich euch früher darüber nicht so klar habe predigen können, so habe ich mir vorgenommen, euch heute einen Text und ein Thema aus dem Bereiche der heiligen Lehre vom Ende zu nehmen. Der Text, den ich meine, findet sich Phil. Cap. 3. Vers 7–11. Er lautet also: Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden geachtet. Denn ich achte es alles für Schaden gegen der überschwänglichen Erkenntnis Christi JEsu, meines HErrn, um welches willen ich alles habe für Schaden gerechnet und acht es für Dreck, auf daß ich Christum gewinne, und in Ihm erfunden werde, daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christum kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von GOtt dem Glauben zugerechnet wird, zu erkennen Ihn und die Kraft Seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, daß ich Seinem Tode ähnlich werde, damit ich entgegen komme zur Auferstehung der Todten. Aus diesem Texte fließt das Thema meiner Rede, und ich predige euch von dem Entgegenkommen zur Auferstehung der Todten, und zwar werde ich euch erstens

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Zitationshilfe: Löhe, Wilhelm: Das Entgegenkommen zur Auferstehung der Todten. Nürnberg, 1857, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_entgegenkommen_1857/4>, abgerufen am 29.03.2024.