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Lischnewska, Maria: Die deutsche Frauenstimmrechtsbewegung zwischen Krieg und Frieden. Berlin, 1915.

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Ausschusses", der die weitere Arbeit in die Hand nimmt und die
Gründungsversammlung des Bundes beruft.

Die Konferenz wird den Charakter einer streng vertraulichen
Besprechung haben und wird von etwa 40 Frauen besucht sein.

Wir hoffen, daß es den deutschen Stimmrechtlerinnen gelingt,
die Einigung zu vollziehen, ehe sie die Ehre und Freude haben, den
"Jnternationalen Kongreß für Frauenstimmrecht"*) zu empfangen.

Wir erbitten Jhre Antwort, sehr geehrte Frau, damit wir
wissen, ob wir auf Jhre Teilnahme rechnen können.

Cäcilie Aulhorn, Lichterfelde. Bernhardine Behrens, Hamburg.
Minna Bahnson, Bremen. Dr. med. Bornstein, Leipzig. B. Buchthal,
Dortmund. Mg. Binder, Eisenach. Anna Crüwell, Annaberg i. Erzgeb.
Eleonore Drenkhahn, Altona. Fanny Goetz, Leipzig. A. Grünstein,
Eisenach. Luise Gerson, Aschersleben. M. Heidenreich, Chemnitz.
Dr. phil. Maria Kado, Lichterfelde. Kath. Elfr. Kollmann, Leipzig.
Martha Kloß, Leipzig. Bertha Kalischer, Berlin-Wilmersdorf.
Wilhelmine Lohmann, Bielefeld. Maria Lischnewska, Berlin-
Wilmersdorf. Luise Mayberg, Bochum. B. Mosbacher, Bochum.
El. Mühr, Eisenach. Emma Nägeli, Mainz. Therese Paulssen,
Eisenach. E. Rüter, Bielefeld. Reinecke, Eisenach. Clara Schleker,
Marlow. Franziska Schmidtmann, Aschersleben. Anna Schulz-
Blensdorf, Dortmund. Käthe Schirmacher, Marlow. Marie
Souchay
, Cannstadt. Jsabella Sommer, Eisenach. Philippine
Wolff-Arndt
, Leipzig. E. Wolf, Eisenach.

Führende Frauen aus allen drei Verbänden, d. h. aus dem
Deutschen Verband für Frauenstimmrecht, der Deutschen Vereini-
gung für Frauenstimmrecht und dem Deutschen Frauenstimmrechts-
bund, hatten ihre Teilnahme zugesagt, - da kam der Welt-
krieg. Er schlug alle parteipolitischen Türen zu,
auch die des Frauenstimmrechts.

Mit Aufbietung aller Kräfte gingen die Stimmrechtlerinnen
zur sozialen Kriegshilfe über. Sie haben auf diesem Gebiete,
wo immer sie zur Arbeit antraten, ihrem Volke wesentliche Dienste
geleistet, denn sie verfügten ja über eine nicht geringe Zahl im
öffentlichen Leben geschulter Frauen. Vom "Frauenstimmrecht"
war es also nach außen hin stille geworden. Der Arbeits-Ausschuß
der Reformpartei aber, der ja zur Veranstaltung einer Einigungs-

*) Ein solcher war für 1915 in Berlin geplant, und der "Deutsche Ver-
band" hatte sich trotz seiner traurigen Lage entschlossen, ihn zu empfangen.

Ausschusses‟, der die weitere Arbeit in die Hand nimmt und die
Gründungsversammlung des Bundes beruft.

Die Konferenz wird den Charakter einer streng vertraulichen
Besprechung haben und wird von etwa 40 Frauen besucht sein.

Wir hoffen, daß es den deutschen Stimmrechtlerinnen gelingt,
die Einigung zu vollziehen, ehe sie die Ehre und Freude haben, den
„Jnternationalen Kongreß für Frauenstimmrecht‟*) zu empfangen.

Wir erbitten Jhre Antwort, sehr geehrte Frau, damit wir
wissen, ob wir auf Jhre Teilnahme rechnen können.

Cäcilie Aulhorn, Lichterfelde. Bernhardine Behrens, Hamburg.
Minna Bahnson, Bremen. Dr. med. Bornstein, Leipzig. B. Buchthal,
Dortmund. Mg. Binder, Eisenach. Anna Crüwell, Annaberg i. Erzgeb.
Eleonore Drenkhahn, Altona. Fanny Goetz, Leipzig. A. Grünstein,
Eisenach. Luise Gerson, Aschersleben. M. Heidenreich, Chemnitz.
Dr. phil. Maria Kado, Lichterfelde. Kath. Elfr. Kollmann, Leipzig.
Martha Kloß, Leipzig. Bertha Kalischer, Berlin-Wilmersdorf.
Wilhelmine Lohmann, Bielefeld. Maria Lischnewska, Berlin-
Wilmersdorf. Luise Mayberg, Bochum. B. Mosbacher, Bochum.
El. Mühr, Eisenach. Emma Nägeli, Mainz. Therese Paulssen,
Eisenach. E. Rüter, Bielefeld. Reinecke, Eisenach. Clara Schleker,
Marlow. Franziska Schmidtmann, Aschersleben. Anna Schulz-
Blensdorf, Dortmund. Käthe Schirmacher, Marlow. Marie
Souchay
, Cannstadt. Jsabella Sommer, Eisenach. Philippine
Wolff-Arndt
, Leipzig. E. Wolf, Eisenach.

Führende Frauen aus allen drei Verbänden, d. h. aus dem
Deutschen Verband für Frauenstimmrecht, der Deutschen Vereini-
gung für Frauenstimmrecht und dem Deutschen Frauenstimmrechts-
bund, hatten ihre Teilnahme zugesagt, – da kam der Welt-
krieg. Er schlug alle parteipolitischen Türen zu,
auch die des Frauenstimmrechts.

Mit Aufbietung aller Kräfte gingen die Stimmrechtlerinnen
zur sozialen Kriegshilfe über. Sie haben auf diesem Gebiete,
wo immer sie zur Arbeit antraten, ihrem Volke wesentliche Dienste
geleistet, denn sie verfügten ja über eine nicht geringe Zahl im
öffentlichen Leben geschulter Frauen. Vom „Frauenstimmrecht‟
war es also nach außen hin stille geworden. Der Arbeits-Ausschuß
der Reformpartei aber, der ja zur Veranstaltung einer Einigungs-

*) Ein solcher war für 1915 in Berlin geplant, und der „Deutsche Ver-
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[37/0037] Ausschusses‟, der die weitere Arbeit in die Hand nimmt und die Gründungsversammlung des Bundes beruft. Die Konferenz wird den Charakter einer streng vertraulichen Besprechung haben und wird von etwa 40 Frauen besucht sein. Wir hoffen, daß es den deutschen Stimmrechtlerinnen gelingt, die Einigung zu vollziehen, ehe sie die Ehre und Freude haben, den „Jnternationalen Kongreß für Frauenstimmrecht‟ *) zu empfangen. Wir erbitten Jhre Antwort, sehr geehrte Frau, damit wir wissen, ob wir auf Jhre Teilnahme rechnen können. Cäcilie Aulhorn, Lichterfelde. Bernhardine Behrens, Hamburg. Minna Bahnson, Bremen. Dr. med. Bornstein, Leipzig. B. Buchthal, Dortmund. Mg. Binder, Eisenach. Anna Crüwell, Annaberg i. Erzgeb. Eleonore Drenkhahn, Altona. Fanny Goetz, Leipzig. A. Grünstein, Eisenach. Luise Gerson, Aschersleben. M. Heidenreich, Chemnitz. Dr. phil. Maria Kado, Lichterfelde. Kath. Elfr. Kollmann, Leipzig. Martha Kloß, Leipzig. Bertha Kalischer, Berlin-Wilmersdorf. Wilhelmine Lohmann, Bielefeld. Maria Lischnewska, Berlin- Wilmersdorf. Luise Mayberg, Bochum. B. Mosbacher, Bochum. El. Mühr, Eisenach. Emma Nägeli, Mainz. Therese Paulssen, Eisenach. E. Rüter, Bielefeld. Reinecke, Eisenach. Clara Schleker, Marlow. Franziska Schmidtmann, Aschersleben. Anna Schulz- Blensdorf, Dortmund. Käthe Schirmacher, Marlow. Marie Souchay, Cannstadt. Jsabella Sommer, Eisenach. Philippine Wolff-Arndt, Leipzig. E. Wolf, Eisenach. Führende Frauen aus allen drei Verbänden, d. h. aus dem Deutschen Verband für Frauenstimmrecht, der Deutschen Vereini- gung für Frauenstimmrecht und dem Deutschen Frauenstimmrechts- bund, hatten ihre Teilnahme zugesagt, – da kam der Welt- krieg. Er schlug alle parteipolitischen Türen zu, auch die des Frauenstimmrechts. Mit Aufbietung aller Kräfte gingen die Stimmrechtlerinnen zur sozialen Kriegshilfe über. Sie haben auf diesem Gebiete, wo immer sie zur Arbeit antraten, ihrem Volke wesentliche Dienste geleistet, denn sie verfügten ja über eine nicht geringe Zahl im öffentlichen Leben geschulter Frauen. Vom „Frauenstimmrecht‟ war es also nach außen hin stille geworden. Der Arbeits-Ausschuß der Reformpartei aber, der ja zur Veranstaltung einer Einigungs-   *) Ein solcher war für 1915 in Berlin geplant, und der „Deutsche Ver- band‟ hatte sich trotz seiner traurigen Lage entschlossen, ihn zu empfangen.

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Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-05-11T12:53:44Z)

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Zitationshilfe: Lischnewska, Maria: Die deutsche Frauenstimmrechtsbewegung zwischen Krieg und Frieden. Berlin, 1915, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lischnewska_frauenstimmrechtsbewegung_1915/37>, abgerufen am 16.04.2024.