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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

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Leben und Thaten der liefländischen Ordensmeister,
Der zweite Ordensmeister der Schwerdtbrüder
in Liefland,
Volquin
a).
1208

Ein in seinen Unternehmungen glücklicher Herr, weil er die im Kriege
so nöthige Beobachtung des rechten Zeitpunkts niemals aus der
Acht lies. Seine Reise nach Rom der Theilung Lief- und
Lettlands halber, sein Widerstand gegen die Litthauer, sein
doppelter Einfal in Harrien, sein Feldzug nach Jerwen, sei-
ne Streitigkeiten wegen Estland, die Verjagung der Esten aus den lettischen
Grenzen, sein bey Winterszeit unternommener Feldzug über das Eis nach Oesel,
und mehrere Umstände von ihm befinden sich schon in unserm ersten Theile.

1211

Nachdem der Bischof Albert allen Bürgern seiner neuen Stadt Riga die
Plätze zu ihren Häusern angewiesen, und sich einen neuen Platz zur Domkirche
gewälet, so gieng er am Tage des Apostels Jacobi in völligem Ornat, mit den
Reliquien, Kreutzen, und der gesamten Proceßion der Geistlichen und Laien aus-
serhalb der Stadtmauer hinaus, und weihete den Raum, wo die Liven wohn-
ten, zur Anlage eines Klosters und der Kapitelshäuser zur Ehre der heil. Jung-
frau und zum Dienst der Domkirche ein; zu welchem Platz alles gehörte, was
zwischen der Mauer, der Düne und dem Graben lag. Die daselbst stehenden
Häuser der Deutschen und Liven kaufte er an sich, oder wies ihnen andre Woh-
nungen an und legte einen schweren Fluch auf die, so dem Kapitel diesen Platz
streitig machen würden. Die deshalb ausgefertigte Urkunde ist vom 25sten Jul.
unterzeichnet*).

1214

Zur Zeit der Meisterschaft dieses Volquins, wolte der Bischof Philip
von Ratzeburg mit dem estländischen Bischof Dietrich die Kirchenversam-
lung zu Rom besuchen. Sie segelten beide von Riga ab, kamen aber auf Oesel
in Gefahr, woraus sie durch Vorschub ihres Schiffers b) errettet wurden.

Doch
a) Volquin heist beim Strubicz Andreas, beim Kelch hingegen Schenke von Winter-
städt,
seinem Herkommen nach ein Schwabe. Spangenberg läst diesen Ordens-
meister gar weg. Andreas Mendo im Buche von Ritterorden q. 2 §. 14 nent ihn unrich-
tig den ersten. Pfeffinger in Institution. p. I, l. 1, tit. 21 und Horner verwirren die Per-
sonen noch wunderlicher und setzen den letzten zuerst. Besiehe Schurzfleischen S. 187.
*) Hieraus folget, daß der Brand, welcher im ersten Theile 1213 erst angegeben wird, schon die er-
ste Domkirche innerhalb den Stadtmauren ruiniret habe. Siehe unten die Note beym Jahre 1547.
b) Wir nehmen diese Stelle aus dem ersten Theil deswegen mit, damit wir die neuere
Muthmassung des Herrn Grubers**), auf die ihn Arnold von Lübek l. 6, c. 20,
n. 1
**) Der selige geh. Justizrath und königl. Historiographus, Herr Gruber, hat sich die Mühe gefal-
len lassen, in einem lateinischen sehr verbindlichen Briefe vom 3ten Nov. 1747 einige Anmer-
kungen und Verbesserungen seiner liefländischen Chronik auf unsre Bitte einzusenden. Die Be-
sitzer des lateinischen Exemplars werden nicht ungerne sehen, wenn sie nach dem Sinn des Herrn
Grubers, einige Stellen darinne ändern oder verbessern können. Wir wollen sie nach der
Ordnung mittheilen:
Correctiones et dilucidationes chronici latini.
Pag. 1 Raab et Babylonis. Psalm. 87 v. 4. pag. 8 r) Sunt verba Sulpicii Seueri ad Bassulam
socrum de obitu beati Martini. p. 13 h) pro videntes lege vident. p. 15 a) Parentum vocabu-
lo pro consanguineis primus vsus est Curtius VI 10. 30, et post eum historiae Augustae scri-
ptores passim. Virum parentatum Suetonius in Othon. c. I dixit multarum et magnarum
propinquitatum. p. 20 a) adde testimonium Wolteri apud Meibom. t. 2, p. 55, p. 23 d) lege:
exurunt. p. 26 lin. 27 pro videtur lege vident. p. 28 c) lege: adueniens aduehensque cibaria.
p. 29 lin. 4 leg. mouent, lin. 7 nomine, supple: substitit ante portam b) lege vicerimus
p. 30 d) lege Iuuenis, deleto quem, p. 32 lin. 16 in se, lege, inter se. p. 35 lin. 16 pro

quam
Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,
Der zweite Ordensmeiſter der Schwerdtbruͤder
in Liefland,
Volquin
a).
1208

Ein in ſeinen Unternehmungen gluͤcklicher Herr, weil er die im Kriege
ſo noͤthige Beobachtung des rechten Zeitpunkts niemals aus der
Acht lies. Seine Reiſe nach Rom der Theilung Lief- und
Lettlands halber, ſein Widerſtand gegen die Litthauer, ſein
doppelter Einfal in Harrien, ſein Feldzug nach Jerwen, ſei-
ne Streitigkeiten wegen Eſtland, die Verjagung der Eſten aus den lettiſchen
Grenzen, ſein bey Winterszeit unternommener Feldzug uͤber das Eis nach Oeſel,
und mehrere Umſtaͤnde von ihm befinden ſich ſchon in unſerm erſten Theile.

1211

Nachdem der Biſchof Albert allen Buͤrgern ſeiner neuen Stadt Riga die
Plaͤtze zu ihren Haͤuſern angewieſen, und ſich einen neuen Platz zur Domkirche
gewaͤlet, ſo gieng er am Tage des Apoſtels Jacobi in voͤlligem Ornat, mit den
Reliquien, Kreutzen, und der geſamten Proceßion der Geiſtlichen und Laien auſ-
ſerhalb der Stadtmauer hinaus, und weihete den Raum, wo die Liven wohn-
ten, zur Anlage eines Kloſters und der Kapitelshaͤuſer zur Ehre der heil. Jung-
frau und zum Dienſt der Domkirche ein; zu welchem Platz alles gehoͤrte, was
zwiſchen der Mauer, der Duͤne und dem Graben lag. Die daſelbſt ſtehenden
Haͤuſer der Deutſchen und Liven kaufte er an ſich, oder wies ihnen andre Woh-
nungen an und legte einen ſchweren Fluch auf die, ſo dem Kapitel dieſen Platz
ſtreitig machen wuͤrden. Die deshalb ausgefertigte Urkunde iſt vom 25ſten Jul.
unterzeichnet*).

1214

Zur Zeit der Meiſterſchaft dieſes Volquins, wolte der Biſchof Philip
von Ratzeburg mit dem eſtlaͤndiſchen Biſchof Dietrich die Kirchenverſam-
lung zu Rom beſuchen. Sie ſegelten beide von Riga ab, kamen aber auf Oeſel
in Gefahr, woraus ſie durch Vorſchub ihres Schiffers b) errettet wurden.

Doch
a) Volquin heiſt beim Strubicz Andreas, beim Kelch hingegen Schenke von Winter-
ſtaͤdt,
ſeinem Herkommen nach ein Schwabe. Spangenberg laͤſt dieſen Ordens-
meiſter gar weg. Andreas Mendo im Buche von Ritterorden q. 2 §. 14 nent ihn unrich-
tig den erſten. Pfeffinger in Inſtitution. p. I, l. 1, tit. 21 und Horner verwirren die Per-
ſonen noch wunderlicher und ſetzen den letzten zuerſt. Beſiehe Schurzfleiſchen S. 187.
*) Hieraus folget, daß der Brand, welcher im erſten Theile 1213 erſt angegeben wird, ſchon die er-
ſte Domkirche innerhalb den Stadtmauren ruiniret habe. Siehe unten die Note beym Jahre 1547.
b) Wir nehmen dieſe Stelle aus dem erſten Theil deswegen mit, damit wir die neuere
Muthmaſſung des Herrn Grubers**), auf die ihn Arnold von Luͤbek l. 6, c. 20,
n. 1
**) Der ſelige geh. Juſtizrath und koͤnigl. Hiſtoriographus, Herr Gruber, hat ſich die Muͤhe gefal-
len laſſen, in einem lateiniſchen ſehr verbindlichen Briefe vom 3ten Nov. 1747 einige Anmer-
kungen und Verbeſſerungen ſeiner lieflaͤndiſchen Chronik auf unſre Bitte einzuſenden. Die Be-
ſitzer des lateiniſchen Exemplars werden nicht ungerne ſehen, wenn ſie nach dem Sinn des Herrn
Grubers, einige Stellen darinne aͤndern oder verbeſſern koͤnnen. Wir wollen ſie nach der
Ordnung mittheilen:
Correctiones et dilucidationes chronici latini.
Pag. 1 Raab et Babylonis. Pſalm. 87 v. 4. pag. 8 r) Sunt verba Sulpicii Seueri ad Baſſulam
ſocrum de obitu beati Martini. p. 13 h) pro videntes lege vident. p. 15 a) Parentum vocabu-
lo pro conſanguineis primus vſus eſt Curtius VI 10. 30, et poſt eum hiſtoriae Auguſtae ſcri-
ptores paſſim. Virum parentatum Suetonius in Othon. c. I dixit multarum et magnarum
propinquitatum. p. 20 a) adde teſtimonium Wolteri apud Meibom. t. 2, p. 55, p. 23 d) lege:
exurunt. p. 26 lin. 27 pro videtur lege vident. p. 28 c) lege: adueniens aduehensque cibaria.
p. 29 lin. 4 leg. mouent, lin. 7 nomine, ſupple: ſubſtitit ante portam b) lege vicerimus
p. 30 d) lege Iuuenis, deleto quem, p. 32 lin. 16 in ſe, lege, inter ſe. p. 35 lin. 16 pro

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[8/0026] Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter, Der zweite Ordensmeiſter der Schwerdtbruͤder in Liefland, Volquin a). Ein in ſeinen Unternehmungen gluͤcklicher Herr, weil er die im Kriege ſo noͤthige Beobachtung des rechten Zeitpunkts niemals aus der Acht lies. Seine Reiſe nach Rom der Theilung Lief- und Lettlands halber, ſein Widerſtand gegen die Litthauer, ſein doppelter Einfal in Harrien, ſein Feldzug nach Jerwen, ſei- ne Streitigkeiten wegen Eſtland, die Verjagung der Eſten aus den lettiſchen Grenzen, ſein bey Winterszeit unternommener Feldzug uͤber das Eis nach Oeſel, und mehrere Umſtaͤnde von ihm befinden ſich ſchon in unſerm erſten Theile. Nachdem der Biſchof Albert allen Buͤrgern ſeiner neuen Stadt Riga die Plaͤtze zu ihren Haͤuſern angewieſen, und ſich einen neuen Platz zur Domkirche gewaͤlet, ſo gieng er am Tage des Apoſtels Jacobi in voͤlligem Ornat, mit den Reliquien, Kreutzen, und der geſamten Proceßion der Geiſtlichen und Laien auſ- ſerhalb der Stadtmauer hinaus, und weihete den Raum, wo die Liven wohn- ten, zur Anlage eines Kloſters und der Kapitelshaͤuſer zur Ehre der heil. Jung- frau und zum Dienſt der Domkirche ein; zu welchem Platz alles gehoͤrte, was zwiſchen der Mauer, der Duͤne und dem Graben lag. Die daſelbſt ſtehenden Haͤuſer der Deutſchen und Liven kaufte er an ſich, oder wies ihnen andre Woh- nungen an und legte einen ſchweren Fluch auf die, ſo dem Kapitel dieſen Platz ſtreitig machen wuͤrden. Die deshalb ausgefertigte Urkunde iſt vom 25ſten Jul. unterzeichnet *). Zur Zeit der Meiſterſchaft dieſes Volquins, wolte der Biſchof Philip von Ratzeburg mit dem eſtlaͤndiſchen Biſchof Dietrich die Kirchenverſam- lung zu Rom beſuchen. Sie ſegelten beide von Riga ab, kamen aber auf Oeſel in Gefahr, woraus ſie durch Vorſchub ihres Schiffers b) errettet wurden. Doch a) Volquin heiſt beim Strubicz Andreas, beim Kelch hingegen Schenke von Winter- ſtaͤdt, ſeinem Herkommen nach ein Schwabe. Spangenberg laͤſt dieſen Ordens- meiſter gar weg. Andreas Mendo im Buche von Ritterorden q. 2 §. 14 nent ihn unrich- tig den erſten. Pfeffinger in Inſtitution. p. I, l. 1, tit. 21 und Horner verwirren die Per- ſonen noch wunderlicher und ſetzen den letzten zuerſt. Beſiehe Schurzfleiſchen S. 187. *) Hieraus folget, daß der Brand, welcher im erſten Theile 1213 erſt angegeben wird, ſchon die er- ſte Domkirche innerhalb den Stadtmauren ruiniret habe. Siehe unten die Note beym Jahre 1547. b) Wir nehmen dieſe Stelle aus dem erſten Theil deswegen mit, damit wir die neuere Muthmaſſung des Herrn Grubers **), auf die ihn Arnold von Luͤbek l. 6, c. 20, n. 1 **) Der ſelige geh. Juſtizrath und koͤnigl. Hiſtoriographus, Herr Gruber, hat ſich die Muͤhe gefal- len laſſen, in einem lateiniſchen ſehr verbindlichen Briefe vom 3ten Nov. 1747 einige Anmer- kungen und Verbeſſerungen ſeiner lieflaͤndiſchen Chronik auf unſre Bitte einzuſenden. Die Be- ſitzer des lateiniſchen Exemplars werden nicht ungerne ſehen, wenn ſie nach dem Sinn des Herrn Grubers, einige Stellen darinne aͤndern oder verbeſſern koͤnnen. Wir wollen ſie nach der Ordnung mittheilen: Correctiones et dilucidationes chronici latini. Pag. 1 Raab et Babylonis. Pſalm. 87 v. 4. pag. 8 r) Sunt verba Sulpicii Seueri ad Baſſulam ſocrum de obitu beati Martini. p. 13 h) pro videntes lege vident. p. 15 a) Parentum vocabu- lo pro conſanguineis primus vſus eſt Curtius VI 10. 30, et poſt eum hiſtoriae Auguſtae ſcri- ptores paſſim. Virum parentatum Suetonius in Othon. c. I dixit multarum et magnarum propinquitatum. p. 20 a) adde teſtimonium Wolteri apud Meibom. t. 2, p. 55, p. 23 d) lege: exurunt. p. 26 lin. 27 pro videtur lege vident. p. 28 c) lege: adueniens aduehensque cibaria. p. 29 lin. 4 leg. mouent, lin. 7 nomine, ſupple: ſubſtitit ante portam b) lege vicerimus p. 30 d) lege Iuuenis, deleto quem, p. 32 lin. 16 in ſe, lege, inter ſe. p. 35 lin. 16 pro quam

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/26>, abgerufen am 28.03.2024.