Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
Minna von Barnhelm,


v. Tellheim. Die nehmlichen, von Paul
Wernern. Warum nicht?
Just. Diese haben Sie noch nicht ge-
braucht? Mein Herr, mit diesen können Sie
machen, was Sie wollen. Auf meine Verant-
wortung --
v. Tellheim. Wahrhaftig?
Just. Werner hörte von mir, wie sehr man
Sie mit Jhren Forderungen an die General-
kriegskasse aufzieht. Er hörte --
v. Tellheim. Daß ich sicherlich zum Bettler
werden würde, wenn ich es nicht schon wäre. --
Jch bin dir sehr verbunden, Just. -- Und
diese Nachricht vermochte Wernern, sein Bißchen
Armuth mit mir zu theilen. -- Es ist mir doch
lieb, daß ich es errathen habe. -- Höre Just,
mache mir zugleich auch deine Rechnung; wir
sind geschiedene Leute. -- --
Just. Wie? was?
v. Tellheim. Kein Wort mehr; es kömmt
jemand. --
Fünf-
Minna von Barnhelm,


v. Tellheim. Die nehmlichen, von Paul
Wernern. Warum nicht?
Juſt. Dieſe haben Sie noch nicht ge-
braucht? Mein Herr, mit dieſen koͤnnen Sie
machen, was Sie wollen. Auf meine Verant-
wortung —
v. Tellheim. Wahrhaftig?
Juſt. Werner hoͤrte von mir, wie ſehr man
Sie mit Jhren Forderungen an die General-
kriegskaſſe aufzieht. Er hoͤrte —
v. Tellheim. Daß ich ſicherlich zum Bettler
werden wuͤrde, wenn ich es nicht ſchon waͤre. —
Jch bin dir ſehr verbunden, Juſt. — Und
dieſe Nachricht vermochte Wernern, ſein Bißchen
Armuth mit mir zu theilen. — Es iſt mir doch
lieb, daß ich es errathen habe. — Hoͤre Juſt,
mache mir zugleich auch deine Rechnung; wir
ſind geſchiedene Leute. — —
Juſt. Wie? was?
v. Tellheim. Kein Wort mehr; es koͤmmt
jemand. —
Fuͤnf-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#JUS">
            <pb facs="#f0022" n="18"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Minna von Barnhelm,</hi> </fw><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </sp><lb/>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#fr">v. Tellheim.</hi> </speaker>
            <p>Die nehmlichen, von Paul<lb/>
Wernern. Warum nicht?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;t.</hi> </speaker>
            <p>Die&#x017F;e haben Sie noch nicht ge-<lb/>
braucht? Mein Herr, mit die&#x017F;en ko&#x0364;nnen Sie<lb/>
machen, was Sie wollen. Auf meine Verant-<lb/>
wortung &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#fr">v. Tellheim.</hi> </speaker>
            <p>Wahrhaftig?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;t.</hi> </speaker>
            <p>Werner ho&#x0364;rte von mir, wie &#x017F;ehr man<lb/>
Sie mit Jhren Forderungen an die General-<lb/>
kriegska&#x017F;&#x017F;e aufzieht. Er ho&#x0364;rte &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#fr">v. Tellheim.</hi> </speaker>
            <p>Daß ich &#x017F;icherlich zum Bettler<lb/>
werden wu&#x0364;rde, wenn ich es nicht &#x017F;chon wa&#x0364;re. &#x2014;<lb/>
Jch bin dir &#x017F;ehr verbunden, Ju&#x017F;t. &#x2014; Und<lb/>
die&#x017F;e Nachricht vermochte Wernern, &#x017F;ein Bißchen<lb/>
Armuth mit mir zu theilen. &#x2014; Es i&#x017F;t mir doch<lb/>
lieb, daß ich es errathen habe. &#x2014; Ho&#x0364;re Ju&#x017F;t,<lb/>
mache mir zugleich auch deine Rechnung; wir<lb/>
&#x017F;ind ge&#x017F;chiedene Leute. &#x2014; &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;t.</hi> </speaker>
            <p>Wie? was?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#fr">v. Tellheim.</hi> </speaker>
            <p>Kein Wort mehr; es ko&#x0364;mmt<lb/>
jemand. &#x2014;</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;nf-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0022] Minna von Barnhelm, v. Tellheim. Die nehmlichen, von Paul Wernern. Warum nicht? Juſt. Dieſe haben Sie noch nicht ge- braucht? Mein Herr, mit dieſen koͤnnen Sie machen, was Sie wollen. Auf meine Verant- wortung — v. Tellheim. Wahrhaftig? Juſt. Werner hoͤrte von mir, wie ſehr man Sie mit Jhren Forderungen an die General- kriegskaſſe aufzieht. Er hoͤrte — v. Tellheim. Daß ich ſicherlich zum Bettler werden wuͤrde, wenn ich es nicht ſchon waͤre. — Jch bin dir ſehr verbunden, Juſt. — Und dieſe Nachricht vermochte Wernern, ſein Bißchen Armuth mit mir zu theilen. — Es iſt mir doch lieb, daß ich es errathen habe. — Hoͤre Juſt, mache mir zugleich auch deine Rechnung; wir ſind geſchiedene Leute. — — Juſt. Wie? was? v. Tellheim. Kein Wort mehr; es koͤmmt jemand. — Fuͤnf-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/22
Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/22>, abgerufen am 23.04.2024.