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Lenz, Jakob Michael Reinhold: Anmerkungen übers Theater, nebst angehängten übersetzten Stück Shakespears. Leipzig, 1774.

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ihr sollt hier dennoch so gut seyn, daß ihr
glauben sollt, ich hab euch für die versagte
Herberge in meinem Hause eine in mei-
nem Herzen gegeben: eure schöne Seele
mag mich entschuldigen, und so lebt wohl.
Morgen darf ich euch wieder besuchen.
Prinzeß. Der Himmel erhalte euch
frölich.
König. Euren Wunsch zurück, gnädige
Frau!
(ab.)
Biron. Lädy, ihr seyd meinem Her-
zen anbefohlen.
Rosaline. Thut was ich euch befehle,
es wird mir viel Vergnügen machen.
Biron. Jch wünscht' ihr könntet es
seufzen hören.
(ab)
Dumain. Mein Herr! ein Wort --
wie heißt jene Dame.
Boyet. Rosaline, Tochter des Al-
fonso.
Dumain. Sehr liebenswürdig. Lebt
wohl.
(ab.)
Longaville. Auf ein Wort, mein Herr!
wer ist die im weißen?
Boyet. Tochter des Faulconbridge.
Longaville. Eine sehr angenehme
Dame.
(ab.)
Boyet. Wenn meine Beobachtungen,
die mir sehr selten fehlen, wenn ich die
Rhetorik der Herzen in den Augen studire,
mich


ihr ſollt hier dennoch ſo gut ſeyn, daß ihr
glauben ſollt, ich hab euch fuͤr die verſagte
Herberge in meinem Hauſe eine in mei-
nem Herzen gegeben: eure ſchoͤne Seele
mag mich entſchuldigen, und ſo lebt wohl.
Morgen darf ich euch wieder beſuchen.
Prinzeß. Der Himmel erhalte euch
froͤlich.
Koͤnig. Euren Wunſch zuruͤck, gnaͤdige
Frau!
(ab.)
Biron. Laͤdy, ihr ſeyd meinem Her-
zen anbefohlen.
Roſaline. Thut was ich euch befehle,
es wird mir viel Vergnuͤgen machen.
Biron. Jch wuͤnſcht’ ihr koͤnntet es
ſeufzen hoͤren.
(ab)
Dumain. Mein Herr! ein Wort —
wie heißt jene Dame.
Boyet. Roſaline, Tochter des Al-
fonſo.
Dumain. Sehr liebenswuͤrdig. Lebt
wohl.
(ab.)
Longaville. Auf ein Wort, mein Herr!
wer iſt die im weißen?
Boyet. Tochter des Faulconbridge.
Longaville. Eine ſehr angenehme
Dame.
(ab.)
Boyet. Wenn meine Beobachtungen,
die mir ſehr ſelten fehlen, wenn ich die
Rhetorik der Herzen in den Augen ſtudire,
mich
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[86/0092] ihr ſollt hier dennoch ſo gut ſeyn, daß ihr glauben ſollt, ich hab euch fuͤr die verſagte Herberge in meinem Hauſe eine in mei- nem Herzen gegeben: eure ſchoͤne Seele mag mich entſchuldigen, und ſo lebt wohl. Morgen darf ich euch wieder beſuchen. Prinzeß. Der Himmel erhalte euch froͤlich. Koͤnig. Euren Wunſch zuruͤck, gnaͤdige Frau! (ab.) Biron. Laͤdy, ihr ſeyd meinem Her- zen anbefohlen. Roſaline. Thut was ich euch befehle, es wird mir viel Vergnuͤgen machen. Biron. Jch wuͤnſcht’ ihr koͤnntet es ſeufzen hoͤren. (ab) Dumain. Mein Herr! ein Wort — wie heißt jene Dame. Boyet. Roſaline, Tochter des Al- fonſo. Dumain. Sehr liebenswuͤrdig. Lebt wohl. (ab.) Longaville. Auf ein Wort, mein Herr! wer iſt die im weißen? Boyet. Tochter des Faulconbridge. Longaville. Eine ſehr angenehme Dame. (ab.) Boyet. Wenn meine Beobachtungen, die mir ſehr ſelten fehlen, wenn ich die Rhetorik der Herzen in den Augen ſtudire, mich

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Zitationshilfe: Lenz, Jakob Michael Reinhold: Anmerkungen übers Theater, nebst angehängten übersetzten Stück Shakespears. Leipzig, 1774, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lenz_anmerkungen_1774/92>, abgerufen am 29.03.2024.