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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Die atlantische Küste von Amerika.

Montreals Schiffsverkehr 1886/87 betrug:

[Tabelle]

Der Verkehr mit der See ist wohl nicht nach Dampfern und Segelschiffen
gesondert ausgewiesen, aber wir wissen, dass die Segelschiffe mit kaum 8 Percent
des Tonnengehaltes daran betheiligt sind, weil sie sich stromaufwärts bugsiren
lassen müssen, was etwa 1 Dollar pro Tonne kostet.

Die englischen Schiffe dominiren nach Zahl und Tonnengehalt im Seever-
kehre (1886/87 903.818 Tonnen), dann folgen die canadischen (1886/87 213.783
Tonnen); unter den Schiffen fremder Flaggen sind die deutschen die wichtigsten,
neben ihnen sind noch Schweden und Norwegen zu nennen.

Zwischen Montreal und Europa bestehen 11 regelmässige
Dampferlinien, von welchen 9 nach England, 1 nach Antwerpen und
1 nach Hamburg gehen.

Der Verkehr im Löschen und Laden wickelt sich rasch ab;
denn den Schiffen steht ein ganz modern eingerichteter Quai in der
Länge von 7·6 km (4·7 engl. Meilen) zur Verfügung, an welchem die
Dampfer anlegen können. Der Hafen ist des Nachts elektrisch be-
leuchtet.

In Montreal bestehen eine Börse für Effecten und Devisen
(Stock-Exchange) und eine Getreidebörse.

Consulate haben in Montreal: Argentina, Belgien, Brasilien (G. C.), Chile
(G. C.), Deutsches Reich, Frankreich (V. C.), Hawaii, Italien (G. C.), Liberia, Nieder-
lande (V. C.), Oesterreich-Ungarn, Peru, Spanien (V. C.), Schweden und Norwegen
(V. C.), Vereinigte Staaten von Amerika (G. C.), Uruguay.

Quebec.

Die malerische Lage von Quebec und der landschaftliche Reiz
seiner Umgebung wirken auf jeden Besucher des Lorenz-Stromes völlig
überraschend. Diese Thatsache erklärt es zur Genüge, dass der Local-
patriotismus der Bewohner diese Eigenschaft der Stadt selbst über
den herrlichen Anblick von Constantinopel, Neapel, Rio Janeiro und
anderen wegen besonderer Reize berühmten Punkten zu stellen pflegt.

Die atlantische Küste von Amerika.

Montreals Schiffsverkehr 1886/87 betrug:

[Tabelle]

Der Verkehr mit der See ist wohl nicht nach Dampfern und Segelschiffen
gesondert ausgewiesen, aber wir wissen, dass die Segelschiffe mit kaum 8 Percent
des Tonnengehaltes daran betheiligt sind, weil sie sich stromaufwärts bugsiren
lassen müssen, was etwa 1 Dollar pro Tonne kostet.

Die englischen Schiffe dominiren nach Zahl und Tonnengehalt im Seever-
kehre (1886/87 903.818 Tonnen), dann folgen die canadischen (1886/87 213.783
Tonnen); unter den Schiffen fremder Flaggen sind die deutschen die wichtigsten,
neben ihnen sind noch Schweden und Norwegen zu nennen.

Zwischen Montreal und Europa bestehen 11 regelmässige
Dampferlinien, von welchen 9 nach England, 1 nach Antwerpen und
1 nach Hamburg gehen.

Der Verkehr im Löschen und Laden wickelt sich rasch ab;
denn den Schiffen steht ein ganz modern eingerichteter Quai in der
Länge von 7·6 km (4·7 engl. Meilen) zur Verfügung, an welchem die
Dampfer anlegen können. Der Hafen ist des Nachts elektrisch be-
leuchtet.

In Montreal bestehen eine Börse für Effecten und Devisen
(Stock-Exchange) und eine Getreidebörse.

Consulate haben in Montreal: Argentina, Belgien, Brasilien (G. C.), Chile
(G. C.), Deutsches Reich, Frankreich (V. C.), Hawaiï, Italien (G. C.), Liberia, Nieder-
lande (V. C.), Oesterreich-Ungarn, Peru, Spanien (V. C.), Schweden und Norwegen
(V. C.), Vereinigte Staaten von Amerika (G. C.), Uruguay.

Quebec.

Die malerische Lage von Quebec und der landschaftliche Reiz
seiner Umgebung wirken auf jeden Besucher des Lorenz-Stromes völlig
überraschend. Diese Thatsache erklärt es zur Genüge, dass der Local-
patriotismus der Bewohner diese Eigenschaft der Stadt selbst über
den herrlichen Anblick von Constantinopel, Neapel, Rio Janeiro und
anderen wegen besonderer Reize berühmten Punkten zu stellen pflegt.

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[16/0032] Die atlantische Küste von Amerika. Montreals Schiffsverkehr 1886/87 betrug: Der Verkehr mit der See ist wohl nicht nach Dampfern und Segelschiffen gesondert ausgewiesen, aber wir wissen, dass die Segelschiffe mit kaum 8 Percent des Tonnengehaltes daran betheiligt sind, weil sie sich stromaufwärts bugsiren lassen müssen, was etwa 1 Dollar pro Tonne kostet. Die englischen Schiffe dominiren nach Zahl und Tonnengehalt im Seever- kehre (1886/87 903.818 Tonnen), dann folgen die canadischen (1886/87 213.783 Tonnen); unter den Schiffen fremder Flaggen sind die deutschen die wichtigsten, neben ihnen sind noch Schweden und Norwegen zu nennen. Zwischen Montreal und Europa bestehen 11 regelmässige Dampferlinien, von welchen 9 nach England, 1 nach Antwerpen und 1 nach Hamburg gehen. Der Verkehr im Löschen und Laden wickelt sich rasch ab; denn den Schiffen steht ein ganz modern eingerichteter Quai in der Länge von 7·6 km (4·7 engl. Meilen) zur Verfügung, an welchem die Dampfer anlegen können. Der Hafen ist des Nachts elektrisch be- leuchtet. In Montreal bestehen eine Börse für Effecten und Devisen (Stock-Exchange) und eine Getreidebörse. Consulate haben in Montreal: Argentina, Belgien, Brasilien (G. C.), Chile (G. C.), Deutsches Reich, Frankreich (V. C.), Hawaiï, Italien (G. C.), Liberia, Nieder- lande (V. C.), Oesterreich-Ungarn, Peru, Spanien (V. C.), Schweden und Norwegen (V. C.), Vereinigte Staaten von Amerika (G. C.), Uruguay. Quebec. Die malerische Lage von Quebec und der landschaftliche Reiz seiner Umgebung wirken auf jeden Besucher des Lorenz-Stromes völlig überraschend. Diese Thatsache erklärt es zur Genüge, dass der Local- patriotismus der Bewohner diese Eigenschaft der Stadt selbst über den herrlichen Anblick von Constantinopel, Neapel, Rio Janeiro und anderen wegen besonderer Reize berühmten Punkten zu stellen pflegt.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/32>, abgerufen am 28.03.2024.