Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

1. e 2--e 4, e 7--e 5.
2. L f 1--c 4, L f 8--c 5.
3. D d 1--f 3, f 7--f 6.

Der letzte Zug der Weissen ist, wie schon in §. 53 be-
merkt worden ist, nicht ganz correct, da man bei richtigem
Gegenspiele nie mit Erfolg die Dame im Anfang der Partie
herauszubringen vermag. Von Schwarz war es aber eben-
falls ein Fehler, das auf f 7 gedrohete Matt durch den Zug
f 7--f 6 zu verhindern; der Königsspringer büsst dadurch
seinen wichtigsten Ausgangspunkt f 6 ein und bleibt längere
Zeit eingeschlossen. Es war daher jedenfalls rathsamer, so-
fort durch den Zug dieses Springers 3. S g 8 f 6 das Matt zu
decken, damit eine wichtige Figur ins Spiel zu bringen und
die Rochade vorzubereiten.

4. D f 3--h 5 +, g 7--g 6.

Das Schachgeben ist hier nur unnützer Zeitverlust; die
Dame muss zurück und Weiss hat ein Tempo verloren. Der
Anfänger merke sich wohl, dass jedes nutzlose Schachbieten
stets zu vermeiden sei.

5. D h 5--f 3, S b 8--c 6.

Der schwarze Springer geht heraus, um im nächsten
Zuge auf d 4 die feindliche Dame anzugreifen, welche von
h 5 aus besser gleich auf ihr eigenes Feld d 1 zurückgegan-
gen wäre, auf dem sie während der Eröffnung der Partie
gewöhnlich am besten steht. Jetzt geschieht zunächst, um
den drohenden Springer abzuhalten,
6. c 2--c 3, d 7--d 6.

Besser wäre es freilich, statt c 2--c 3 sofort den Kö-
nigspringer auf e 2 zu bewegen, welcher ebenfalls den feind-
lichen Springer fernhält und die Rochade einleitet. Unvor-
theilhaft aber ist es stets, die Springer durch Stellung an
den Rand, wie z. B. jetzt
7. S g 1--h 3, D d 8--e 7
heraus zu bringen, da sie von hier aus die geringste Wirk-
samkeit haben.

8. Rochirt, h 7--h 5.
9. b 2--b 4, L c 5--b 6.
10. b 4--b 5, S c 6--a 5.

1. e 2—e 4, e 7—e 5.
2. L f 1—c 4, L f 8—c 5.
3. D d 1—f 3, f 7—f 6.

Der letzte Zug der Weissen ist, wie schon in §. 53 be-
merkt worden ist, nicht ganz correct, da man bei richtigem
Gegenspiele nie mit Erfolg die Dame im Anfang der Partie
herauszubringen vermag. Von Schwarz war es aber eben-
falls ein Fehler, das auf f 7 gedrohete Matt durch den Zug
f 7—f 6 zu verhindern; der Königsspringer büsst dadurch
seinen wichtigsten Ausgangspunkt f 6 ein und bleibt längere
Zeit eingeschlossen. Es war daher jedenfalls rathsamer, so-
fort durch den Zug dieses Springers 3. S g 8 f 6 das Matt zu
decken, damit eine wichtige Figur ins Spiel zu bringen und
die Rochade vorzubereiten.

4. D f 3—h 5 †, g 7—g 6.

Das Schachgeben ist hier nur unnützer Zeitverlust; die
Dame muss zurück und Weiss hat ein Tempo verloren. Der
Anfänger merke sich wohl, dass jedes nutzlose Schachbieten
stets zu vermeiden sei.

5. D h 5—f 3, S b 8—c 6.

Der schwarze Springer geht heraus, um im nächsten
Zuge auf d 4 die feindliche Dame anzugreifen, welche von
h 5 aus besser gleich auf ihr eigenes Feld d 1 zurückgegan-
gen wäre, auf dem sie während der Eröffnung der Partie
gewöhnlich am besten steht. Jetzt geschieht zunächst, um
den drohenden Springer abzuhalten,
6. c 2—c 3, d 7—d 6.

Besser wäre es freilich, statt c 2—c 3 sofort den Kö-
nigspringer auf e 2 zu bewegen, welcher ebenfalls den feind-
lichen Springer fernhält und die Rochade einleitet. Unvor-
theilhaft aber ist es stets, die Springer durch Stellung an
den Rand, wie z. B. jetzt
7. S g 1—h 3, D d 8—e 7
heraus zu bringen, da sie von hier aus die geringste Wirk-
samkeit haben.

8. Rochirt, h 7—h 5.
9. b 2—b 4, L c 5—b 6.
10. b 4—b 5, S c 6—a 5.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0055" n="43"/>
              <p> <hi rendition="#c">1. <hi rendition="#i">e</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">e</hi> 4, <hi rendition="#i">e</hi> 7&#x2014;<hi rendition="#i">e</hi> 5.<lb/>
2. L <hi rendition="#i">f</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 4, L <hi rendition="#i">f</hi> 8&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 5.<lb/>
3. D <hi rendition="#i">d</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">f</hi> 3, <hi rendition="#i">f</hi> 7&#x2014;<hi rendition="#i">f</hi> 6.</hi> </p><lb/>
              <p>Der letzte Zug der Weissen ist, wie schon in §. 53 be-<lb/>
merkt worden ist, nicht ganz correct, da man bei richtigem<lb/>
Gegenspiele nie mit Erfolg die Dame im Anfang der Partie<lb/>
herauszubringen vermag. Von Schwarz war es aber eben-<lb/>
falls ein Fehler, das auf <hi rendition="#i">f</hi> 7 gedrohete Matt durch den Zug<lb/><hi rendition="#i">f</hi> 7&#x2014;<hi rendition="#i">f</hi> 6 zu verhindern; der Königsspringer büsst dadurch<lb/>
seinen wichtigsten Ausgangspunkt <hi rendition="#i">f</hi> 6 ein und bleibt längere<lb/>
Zeit eingeschlossen. Es war daher jedenfalls rathsamer, so-<lb/>
fort durch den Zug dieses Springers 3. S <hi rendition="#i">g</hi> 8 <hi rendition="#i">f</hi> 6 das Matt zu<lb/>
decken, damit eine wichtige Figur ins Spiel zu bringen und<lb/>
die Rochade vorzubereiten.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">4. D <hi rendition="#i">f</hi> 3&#x2014;<hi rendition="#i">h</hi> 5 &#x2020;, <hi rendition="#i">g</hi> 7&#x2014;<hi rendition="#i">g</hi> 6.</hi> </p><lb/>
              <p>Das Schachgeben ist hier nur unnützer Zeitverlust; die<lb/>
Dame muss zurück und Weiss hat ein Tempo verloren. Der<lb/>
Anfänger merke sich wohl, dass jedes nutzlose Schachbieten<lb/>
stets zu vermeiden sei.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">5. D <hi rendition="#i">h</hi> 5&#x2014;<hi rendition="#i">f</hi> 3, S <hi rendition="#i">b</hi> 8&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 6.</hi> </p><lb/>
              <p>Der schwarze Springer geht heraus, um im nächsten<lb/>
Zuge auf <hi rendition="#i">d</hi> 4 die feindliche Dame anzugreifen, welche von<lb/><hi rendition="#i">h</hi> 5 aus besser gleich auf ihr eigenes Feld <hi rendition="#i">d</hi> 1 zurückgegan-<lb/>
gen wäre, auf dem sie während der Eröffnung der Partie<lb/>
gewöhnlich am besten steht. Jetzt geschieht zunächst, um<lb/>
den drohenden Springer abzuhalten,<lb/><hi rendition="#c">6. <hi rendition="#i">c</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 3, <hi rendition="#i">d</hi> 7&#x2014;<hi rendition="#i">d</hi> 6.</hi></p><lb/>
              <p>Besser wäre es freilich, statt <hi rendition="#i">c</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 3 sofort den Kö-<lb/>
nigspringer auf <hi rendition="#i">e</hi> 2 zu bewegen, welcher ebenfalls den feind-<lb/>
lichen Springer fernhält und die Rochade einleitet. Unvor-<lb/>
theilhaft aber ist es stets, die Springer durch Stellung an<lb/>
den Rand, wie z. B. jetzt<lb/><hi rendition="#c">7. S <hi rendition="#i">g</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">h</hi> 3, D <hi rendition="#i">d</hi> 8&#x2014;<hi rendition="#i">e</hi> 7</hi><lb/>
heraus zu bringen, da sie von hier aus die geringste Wirk-<lb/>
samkeit haben.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">8. Rochirt, <hi rendition="#i">h</hi> 7&#x2014;<hi rendition="#i">h</hi> 5.<lb/>
9. <hi rendition="#i">b</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">b</hi> 4, L <hi rendition="#i">c</hi> 5&#x2014;<hi rendition="#i">b</hi> 6.<lb/>
10. <hi rendition="#i">b</hi> 4&#x2014;<hi rendition="#i">b</hi> 5, S <hi rendition="#i">c</hi> 6&#x2014;<hi rendition="#i">a</hi> 5.</hi> </p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[43/0055] 1. e 2—e 4, e 7—e 5. 2. L f 1—c 4, L f 8—c 5. 3. D d 1—f 3, f 7—f 6. Der letzte Zug der Weissen ist, wie schon in §. 53 be- merkt worden ist, nicht ganz correct, da man bei richtigem Gegenspiele nie mit Erfolg die Dame im Anfang der Partie herauszubringen vermag. Von Schwarz war es aber eben- falls ein Fehler, das auf f 7 gedrohete Matt durch den Zug f 7—f 6 zu verhindern; der Königsspringer büsst dadurch seinen wichtigsten Ausgangspunkt f 6 ein und bleibt längere Zeit eingeschlossen. Es war daher jedenfalls rathsamer, so- fort durch den Zug dieses Springers 3. S g 8 f 6 das Matt zu decken, damit eine wichtige Figur ins Spiel zu bringen und die Rochade vorzubereiten. 4. D f 3—h 5 †, g 7—g 6. Das Schachgeben ist hier nur unnützer Zeitverlust; die Dame muss zurück und Weiss hat ein Tempo verloren. Der Anfänger merke sich wohl, dass jedes nutzlose Schachbieten stets zu vermeiden sei. 5. D h 5—f 3, S b 8—c 6. Der schwarze Springer geht heraus, um im nächsten Zuge auf d 4 die feindliche Dame anzugreifen, welche von h 5 aus besser gleich auf ihr eigenes Feld d 1 zurückgegan- gen wäre, auf dem sie während der Eröffnung der Partie gewöhnlich am besten steht. Jetzt geschieht zunächst, um den drohenden Springer abzuhalten, 6. c 2—c 3, d 7—d 6. Besser wäre es freilich, statt c 2—c 3 sofort den Kö- nigspringer auf e 2 zu bewegen, welcher ebenfalls den feind- lichen Springer fernhält und die Rochade einleitet. Unvor- theilhaft aber ist es stets, die Springer durch Stellung an den Rand, wie z. B. jetzt 7. S g 1—h 3, D d 8—e 7 heraus zu bringen, da sie von hier aus die geringste Wirk- samkeit haben. 8. Rochirt, h 7—h 5. 9. b 2—b 4, L c 5—b 6. 10. b 4—b 5, S c 6—a 5.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/55
Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/55>, abgerufen am 28.03.2024.