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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

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fahrner Weise übersehen. Hat Schwarz dagegen den
Anzug, so kann er ebenfalls durch Wegnahme des
weissen Thnrmes auf b 4 sofort den Gegner Matt setzen.
Es geschieht dies durch die Dame also durch den Zug
D f 4--b 4: +, indem der weisse König weder die
Dame, welche vom feindlichen Springer geschützt wird,
selbst nehmen darf, noch auf die Felder a 2 oder b 2,
welche vom Laufer oder Springer angegriffen sind,
auszuweichen vermag.
b) Weiss setzt durch den Zug des Laufers von d 1--f 3
den schwarzen König Matt. Schwarz dagegen, wenn
er am Zuge ist, könnte ebenfalls das Matt sofort er-
zwingen und zwar durch den Zug des Springers von
a 3--b 1. Es wäre für Weiss eben so schwach, mit
dem Laufer den feindlichen Thurm anzugreifen, wie es
von Seiten des Schwarzen thöricht wäre, seinerseits
das Matt durch Wegnahme des feindlichen Laufers mit
seinem Springer aus der Hand zu geben. Denn bei
letzterem Zuge könnte der König immer noch auf die
Felder d 3 oder d 2 ausweichen, was dagegen bei dem
Mattzuge S a 3--b 1 unmöglich wird, da in diesem
Falle jene beiden Felder von den schwarzen Springern
bedroht werden.
c) Der Mattzug ist hier für Weiss Th b 4--d 4 +. In die-
sem Falle kann nämlich weder der weisse Thurm ge-
nommen werden, noch das Schach des feindlichen Läu-
fers durch Zwischenstellung von Laufer a 7--c 5 gedeckt
werden. Schwarz wird hier also durch Doppelschach
Matt. Wäre er aber seinerseits am Zuge, so könnte
er ebenfalls sofort Matt ansagen und zwar durch den
Zug der Dame von h 6--e 3.

Schliesslich gehen wir zur Beantwortung der beiden
letzten im vorigen Paragraphen gestellten Fragen über.

a) Wollte Weiss die Damen durch den Zug D f 3--g 4:
tauschen, so würde er durch die Entgegnung des Schwar-
zen Th b 7--b 2: + unbedingt in Nachtheil kommen,
denn Schwarz gewinnt zunächst hierdurch nicht nur den
weissen Thurm, sondern ihm bleibt auch die Wieder-
fahrner Weise übersehen. Hat Schwarz dagegen den
Anzug, so kann er ebenfalls durch Wegnahme des
weissen Thnrmes auf b 4 sofort den Gegner Matt setzen.
Es geschieht dies durch die Dame also durch den Zug
D f 4—b 4: †, indem der weisse König weder die
Dame, welche vom feindlichen Springer geschützt wird,
selbst nehmen darf, noch auf die Felder a 2 oder b 2,
welche vom Laufer oder Springer angegriffen sind,
auszuweichen vermag.
b) Weiss setzt durch den Zug des Laufers von d 1—f 3
den schwarzen König Matt. Schwarz dagegen, wenn
er am Zuge ist, könnte ebenfalls das Matt sofort er-
zwingen und zwar durch den Zug des Springers von
a 3—b 1. Es wäre für Weiss eben so schwach, mit
dem Laufer den feindlichen Thurm anzugreifen, wie es
von Seiten des Schwarzen thöricht wäre, seinerseits
das Matt durch Wegnahme des feindlichen Laufers mit
seinem Springer aus der Hand zu geben. Denn bei
letzterem Zuge könnte der König immer noch auf die
Felder d 3 oder d 2 ausweichen, was dagegen bei dem
Mattzuge S a 3—b 1 unmöglich wird, da in diesem
Falle jene beiden Felder von den schwarzen Springern
bedroht werden.
c) Der Mattzug ist hier für Weiss Th b 4—d 4 †. In die-
sem Falle kann nämlich weder der weisse Thurm ge-
nommen werden, noch das Schach des feindlichen Läu-
fers durch Zwischenstellung von Laufer a 7—c 5 gedeckt
werden. Schwarz wird hier also durch Doppelschach
Matt. Wäre er aber seinerseits am Zuge, so könnte
er ebenfalls sofort Matt ansagen und zwar durch den
Zug der Dame von h 6—e 3.

Schliesslich gehen wir zur Beantwortung der beiden
letzten im vorigen Paragraphen gestellten Fragen über.

a) Wollte Weiss die Damen durch den Zug D f 3—g 4:
tauschen, so würde er durch die Entgegnung des Schwar-
zen Th b 7—b 2: † unbedingt in Nachtheil kommen,
denn Schwarz gewinnt zunächst hierdurch nicht nur den
weissen Thurm, sondern ihm bleibt auch die Wieder-
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[34/0046] fahrner Weise übersehen. Hat Schwarz dagegen den Anzug, so kann er ebenfalls durch Wegnahme des weissen Thnrmes auf b 4 sofort den Gegner Matt setzen. Es geschieht dies durch die Dame also durch den Zug D f 4—b 4: †, indem der weisse König weder die Dame, welche vom feindlichen Springer geschützt wird, selbst nehmen darf, noch auf die Felder a 2 oder b 2, welche vom Laufer oder Springer angegriffen sind, auszuweichen vermag. b) Weiss setzt durch den Zug des Laufers von d 1—f 3 den schwarzen König Matt. Schwarz dagegen, wenn er am Zuge ist, könnte ebenfalls das Matt sofort er- zwingen und zwar durch den Zug des Springers von a 3—b 1. Es wäre für Weiss eben so schwach, mit dem Laufer den feindlichen Thurm anzugreifen, wie es von Seiten des Schwarzen thöricht wäre, seinerseits das Matt durch Wegnahme des feindlichen Laufers mit seinem Springer aus der Hand zu geben. Denn bei letzterem Zuge könnte der König immer noch auf die Felder d 3 oder d 2 ausweichen, was dagegen bei dem Mattzuge S a 3—b 1 unmöglich wird, da in diesem Falle jene beiden Felder von den schwarzen Springern bedroht werden. c) Der Mattzug ist hier für Weiss Th b 4—d 4 †. In die- sem Falle kann nämlich weder der weisse Thurm ge- nommen werden, noch das Schach des feindlichen Läu- fers durch Zwischenstellung von Laufer a 7—c 5 gedeckt werden. Schwarz wird hier also durch Doppelschach Matt. Wäre er aber seinerseits am Zuge, so könnte er ebenfalls sofort Matt ansagen und zwar durch den Zug der Dame von h 6—e 3. Schliesslich gehen wir zur Beantwortung der beiden letzten im vorigen Paragraphen gestellten Fragen über. a) Wollte Weiss die Damen durch den Zug D f 3—g 4: tauschen, so würde er durch die Entgegnung des Schwar- zen Th b 7—b 2: † unbedingt in Nachtheil kommen, denn Schwarz gewinnt zunächst hierdurch nicht nur den weissen Thurm, sondern ihm bleibt auch die Wieder-

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Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/46>, abgerufen am 25.04.2024.