Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Cosmologische Briefe über die Einrichtung des Weltbaues. Augsburg, 1761.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
de zu betrachten, zumal da ich zeige, daß sie zur Be-
wohnbarkeit des Sonnensystems viel nothwendiger
und dienlicher sind, als die Planeten, und überdiß
eine grössere Manigfaltigkeit in den Abwechslungen
haben, und daher nicht nur zur Vollständigkeit, son-
dern auch zur Vollkommenheit des Sonnensystems,
dieses Theils des ganzen, das meiste beytragen. Es
ist genug, wenn man aus allem, was ich von ihrer
Anzahl sage, nur so viel zugiebt, daß dieselbe sehr
ansehlich seyn müsse, und das Licht und die Wärme
der Sonne recht sehr genützt werde. Die wirkliche
Bestimmung wird den künftigen Zeiten vorbehalten
seyn, wenn die Halleysche Tafel, die ich den häufigen
Anmerkungen darüber mehr Licht zu geben, beyzufü-
gen nützlich erachtet, zu einem vollständigen Register
derjenigen wird gemacht werden, die wir auf unserer
Erde zu Gesichte bekommen. Von diesen wird man
sodann auf die schliessen können, die weiter von der
Sonne wegbleiben, als das sie uns jemals sichtbar
werden könnten, deren Anzahl ich wenigstens 40. mal
grösser setze, wenn auch kein Perihelium weiter von
der Sonne entfernt bleibe, als Saturn, der äusserste
der uns sichtbaren Planeten.

In der letztern Helfte dieser Briefe habe ich mich
vorzüglich bemüht, dem Weltbaue eine ansehnliche

Grösse

Vorrede.
de zu betrachten, zumal da ich zeige, daß ſie zur Be-
wohnbarkeit des Sonnenſyſtems viel nothwendiger
und dienlicher ſind, als die Planeten, und uͤberdiß
eine groͤſſere Manigfaltigkeit in den Abwechslungen
haben, und daher nicht nur zur Vollſtaͤndigkeit, ſon-
dern auch zur Vollkommenheit des Sonnenſyſtems,
dieſes Theils des ganzen, das meiſte beytragen. Es
iſt genug, wenn man aus allem, was ich von ihrer
Anzahl ſage, nur ſo viel zugiebt, daß dieſelbe ſehr
anſehlich ſeyn muͤſſe, und das Licht und die Waͤrme
der Sonne recht ſehr genuͤtzt werde. Die wirkliche
Beſtimmung wird den kuͤnftigen Zeiten vorbehalten
ſeyn, wenn die Halleyſche Tafel, die ich den haͤufigen
Anmerkungen daruͤber mehr Licht zu geben, beyzufuͤ-
gen nuͤtzlich erachtet, zu einem vollſtaͤndigen Regiſter
derjenigen wird gemacht werden, die wir auf unſerer
Erde zu Geſichte bekommen. Von dieſen wird man
ſodann auf die ſchlieſſen koͤnnen, die weiter von der
Sonne wegbleiben, als das ſie uns jemals ſichtbar
werden koͤnnten, deren Anzahl ich wenigſtens 40. mal
groͤſſer ſetze, wenn auch kein Perihelium weiter von
der Sonne entfernt bleibe, als Saturn, der aͤuſſerſte
der uns ſichtbaren Planeten.

In der letztern Helfte dieſer Briefe habe ich mich
vorzuͤglich bemuͤht, dem Weltbaue eine anſehnliche

Groͤſſe
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0020" n="XV"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
de zu betrachten, zumal da ich zeige, daß &#x017F;ie zur Be-<lb/>
wohnbarkeit des Sonnen&#x017F;y&#x017F;tems viel nothwendiger<lb/>
und dienlicher &#x017F;ind, als die Planeten, und u&#x0364;berdiß<lb/>
eine gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Manigfaltigkeit in den Abwechslungen<lb/>
haben, und daher nicht nur zur Voll&#x017F;ta&#x0364;ndigkeit, &#x017F;on-<lb/>
dern auch zur Vollkommenheit des Sonnen&#x017F;y&#x017F;tems,<lb/>
die&#x017F;es Theils des ganzen, das mei&#x017F;te beytragen. Es<lb/>
i&#x017F;t genug, wenn man aus allem, was ich von ihrer<lb/>
Anzahl &#x017F;age, nur &#x017F;o viel zugiebt, daß die&#x017F;elbe &#x017F;ehr<lb/>
an&#x017F;ehlich &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, und das Licht und die Wa&#x0364;rme<lb/>
der Sonne recht &#x017F;ehr genu&#x0364;tzt werde. Die wirkliche<lb/>
Be&#x017F;timmung wird den ku&#x0364;nftigen Zeiten vorbehalten<lb/>
&#x017F;eyn, wenn die Halley&#x017F;che Tafel, die ich den ha&#x0364;ufigen<lb/>
Anmerkungen daru&#x0364;ber mehr Licht zu geben, beyzufu&#x0364;-<lb/>
gen nu&#x0364;tzlich erachtet, zu einem voll&#x017F;ta&#x0364;ndigen Regi&#x017F;ter<lb/>
derjenigen wird gemacht werden, die wir auf un&#x017F;erer<lb/>
Erde zu Ge&#x017F;ichte bekommen. Von die&#x017F;en wird man<lb/>
&#x017F;odann auf die &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nnen, die weiter von der<lb/>
Sonne wegbleiben, als das &#x017F;ie uns jemals &#x017F;ichtbar<lb/>
werden ko&#x0364;nnten, deren Anzahl ich wenig&#x017F;tens 40. mal<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er &#x017F;etze, wenn auch kein <hi rendition="#aq">Perihelium</hi> weiter von<lb/>
der Sonne entfernt bleibe, als <hi rendition="#aq">Saturn,</hi> der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te<lb/>
der uns &#x017F;ichtbaren Planeten.</p><lb/>
        <p>In der letztern Helfte die&#x017F;er Briefe habe ich mich<lb/>
vorzu&#x0364;glich bemu&#x0364;ht, dem Weltbaue eine an&#x017F;ehnliche</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e</fw><lb/>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[XV/0020] Vorrede. de zu betrachten, zumal da ich zeige, daß ſie zur Be- wohnbarkeit des Sonnenſyſtems viel nothwendiger und dienlicher ſind, als die Planeten, und uͤberdiß eine groͤſſere Manigfaltigkeit in den Abwechslungen haben, und daher nicht nur zur Vollſtaͤndigkeit, ſon- dern auch zur Vollkommenheit des Sonnenſyſtems, dieſes Theils des ganzen, das meiſte beytragen. Es iſt genug, wenn man aus allem, was ich von ihrer Anzahl ſage, nur ſo viel zugiebt, daß dieſelbe ſehr anſehlich ſeyn muͤſſe, und das Licht und die Waͤrme der Sonne recht ſehr genuͤtzt werde. Die wirkliche Beſtimmung wird den kuͤnftigen Zeiten vorbehalten ſeyn, wenn die Halleyſche Tafel, die ich den haͤufigen Anmerkungen daruͤber mehr Licht zu geben, beyzufuͤ- gen nuͤtzlich erachtet, zu einem vollſtaͤndigen Regiſter derjenigen wird gemacht werden, die wir auf unſerer Erde zu Geſichte bekommen. Von dieſen wird man ſodann auf die ſchlieſſen koͤnnen, die weiter von der Sonne wegbleiben, als das ſie uns jemals ſichtbar werden koͤnnten, deren Anzahl ich wenigſtens 40. mal groͤſſer ſetze, wenn auch kein Perihelium weiter von der Sonne entfernt bleibe, als Saturn, der aͤuſſerſte der uns ſichtbaren Planeten. In der letztern Helfte dieſer Briefe habe ich mich vorzuͤglich bemuͤht, dem Weltbaue eine anſehnliche Groͤſſe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_einrichtung_1761
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_einrichtung_1761/20
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Cosmologische Briefe über die Einrichtung des Weltbaues. Augsburg, 1761, S. XV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_einrichtung_1761/20>, abgerufen am 25.04.2024.