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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

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Die Mehlfrüchte.
Gerstenart in Mittel- und Westeuropa reift auch noch dort, wo der Weizen als
Winterfrucht gedeiht und die Rothbuche (Fagus sylvatica L.) zusammenhängende
Wälder bildet. Im Süden überwiegt die Cultur der sechszeiligen Gerste.

Die vierzeilige Sommergerste kommt früher zur Entwickelung, als die zwei-
zeilige. Trotz der verschiedenen Vegetationsdauer, welche bei der zweizeiligen Sommer-
gerste durchschnittlich 100--120 Tage, bei der vierzeiligen Wintergerste 190--300 Tage
beträgt, benöthigen doch beide Gerstenarten, bei Außerachtlassung der Wintermonate, eine
Wärmesumme von 2200°C., in feuchten Klimaten von 2500°C. Die Winter-
gerste kann jedoch nur in Gegenden mit mildem Winter gebaut werden, da sie bei
Blachfrösten vollständig ausfriert.

Die Abänderungen, welchen die Gerstenpflanze unter verschiedenen klimatischen
Einflüssen unterliegt, zeigen manche Uebereinstimmung mit den bei dem Weizen an-
geführten Beobachtungen. Die Gerstenpflanze bei constanter Bodenwärme von 10°C.
cultivirt ist stämmig, breitblätterig, ihre Wurzel weiß, aus wenig verzweigten Aesten
bestehend; die bei 30°C. cultivirte ist schwächlich, ihre Wurzel viel verzweigter,
dünner und intensiv braun, doch kommt sie vollständig zur Entwickelung und Körner-
bildung 1). Die Länge (60--85 Ctm.) des Strohes und damit aber auch die grö-
ßere Geneigtheit zum Lagern nimmt in nördlicheren und feuchteren Lagen zu. Der
Strohertrag, welcher bei der zweizeiligen Gerste höher als bei der vierzeiligen aus-
fällt, wächst im Allgemeinen mit der Annäherung an den Pol. In Gegenden
mit früheintretenden, trockenen und heißen Sommern wird die Entwickelung und das
Ausreifen beschleunigt. Feuchtigkeit des Klimas verzögert dagegen die Reifezeit.

In Bezug auf den Boden ist die Gerste anspruchsvoll. Gute Braugerste wächst
nur auf einem kräftigen, tiefgründigen Lehmboden. Auf zu stark gebundenen Boden-
arten kann die Gerste leicht durch die Nässe leiden, in Folge dessen ihre Blätter ver-
gilben. Auf trockenem Boden, wie dem Sandboden, schoßt sie in dürren Jahren
nicht vollkommen aus und wird nothreif. Doch kommt sie in solchen Lagen noch
eher fort, als der Hafer, da sie bei ihrer kürzeren Vegetationszeit, die wenn auch
noch so geringe Winterfeuchtigkeit besser ausnutzen kann. Am besten gedeiht sie auf
mildem Lehmboden, auf tiefgründigem, sandigem Lehm, kalkreichem Lehm, bis lehmi-
gem Sand, welche Bodenarten daher als "Gerstenböden" bezeichnet werden.

In Betreff der Bedingungen, unter welchen das Wachsthum der Gerstenpflanzen
vor sich geht, liegen im Verhältniß zu anderen Nutzpflanzen noch die meisten Unter-
suchungen vor, welche wir vorzugsweise Dr. E. Hellriegel zu verdanken haben.

Vor allem nimmt das absolute Gewicht des Samens (1000 Körner wiegen 20 bis
50 Gramm) auf die geerntete Pflanzenmasse Einfluß, indem mit jenem das Gewicht der
Pflanze steigt. -- Unter gleichen äußeren Vegetationsverhältnissen ändern sich die Ernte-
mengen je nach dem verfügbaren Lichte. Nach Hellriegel (Chemischer Ackersmann XIV. 17)
verhalten sich die Erntemenge von Gerstenpflanzen, welche im Freien, an der Vorder- und
Hinterseite eines Glashauses gezogen wurden, wie 8.56 : 3.7 : 1. Jene Pflanzen, welche
an der Hinterseite des Glashauses im diffusen Lichte gewachsen waren, schoßten lang

1) Bialoblocki, Ueber den Einfluß der Bodenwärme auf die Entwickelung einiger
Culturpflanzen.

Die Mehlfrüchte.
Gerſtenart in Mittel- und Weſteuropa reift auch noch dort, wo der Weizen als
Winterfrucht gedeiht und die Rothbuche (Fagus sylvatica L.) zuſammenhängende
Wälder bildet. Im Süden überwiegt die Cultur der ſechszeiligen Gerſte.

Die vierzeilige Sommergerſte kommt früher zur Entwickelung, als die zwei-
zeilige. Trotz der verſchiedenen Vegetationsdauer, welche bei der zweizeiligen Sommer-
gerſte durchſchnittlich 100—120 Tage, bei der vierzeiligen Wintergerſte 190—300 Tage
beträgt, benöthigen doch beide Gerſtenarten, bei Außerachtlaſſung der Wintermonate, eine
Wärmeſumme von 2200°C., in feuchten Klimaten von 2500°C. Die Winter-
gerſte kann jedoch nur in Gegenden mit mildem Winter gebaut werden, da ſie bei
Blachfröſten vollſtändig ausfriert.

Die Abänderungen, welchen die Gerſtenpflanze unter verſchiedenen klimatiſchen
Einflüſſen unterliegt, zeigen manche Uebereinſtimmung mit den bei dem Weizen an-
geführten Beobachtungen. Die Gerſtenpflanze bei conſtanter Bodenwärme von 10°C.
cultivirt iſt ſtämmig, breitblätterig, ihre Wurzel weiß, aus wenig verzweigten Aeſten
beſtehend; die bei 30°C. cultivirte iſt ſchwächlich, ihre Wurzel viel verzweigter,
dünner und intenſiv braun, doch kommt ſie vollſtändig zur Entwickelung und Körner-
bildung 1). Die Länge (60—85 Ctm.) des Strohes und damit aber auch die grö-
ßere Geneigtheit zum Lagern nimmt in nördlicheren und feuchteren Lagen zu. Der
Strohertrag, welcher bei der zweizeiligen Gerſte höher als bei der vierzeiligen aus-
fällt, wächſt im Allgemeinen mit der Annäherung an den Pol. In Gegenden
mit früheintretenden, trockenen und heißen Sommern wird die Entwickelung und das
Ausreifen beſchleunigt. Feuchtigkeit des Klimas verzögert dagegen die Reifezeit.

In Bezug auf den Boden iſt die Gerſte anſpruchsvoll. Gute Braugerſte wächſt
nur auf einem kräftigen, tiefgründigen Lehmboden. Auf zu ſtark gebundenen Boden-
arten kann die Gerſte leicht durch die Näſſe leiden, in Folge deſſen ihre Blätter ver-
gilben. Auf trockenem Boden, wie dem Sandboden, ſchoßt ſie in dürren Jahren
nicht vollkommen aus und wird nothreif. Doch kommt ſie in ſolchen Lagen noch
eher fort, als der Hafer, da ſie bei ihrer kürzeren Vegetationszeit, die wenn auch
noch ſo geringe Winterfeuchtigkeit beſſer ausnutzen kann. Am beſten gedeiht ſie auf
mildem Lehmboden, auf tiefgründigem, ſandigem Lehm, kalkreichem Lehm, bis lehmi-
gem Sand, welche Bodenarten daher als „Gerſtenböden“ bezeichnet werden.

In Betreff der Bedingungen, unter welchen das Wachsthum der Gerſtenpflanzen
vor ſich geht, liegen im Verhältniß zu anderen Nutzpflanzen noch die meiſten Unter-
ſuchungen vor, welche wir vorzugsweiſe Dr. E. Hellriegel zu verdanken haben.

Vor allem nimmt das abſolute Gewicht des Samens (1000 Körner wiegen 20 bis
50 Gramm) auf die geerntete Pflanzenmaſſe Einfluß, indem mit jenem das Gewicht der
Pflanze ſteigt. — Unter gleichen äußeren Vegetationsverhältniſſen ändern ſich die Ernte-
mengen je nach dem verfügbaren Lichte. Nach Hellriegel (Chemiſcher Ackersmann XIV. 17)
verhalten ſich die Erntemenge von Gerſtenpflanzen, welche im Freien, an der Vorder- und
Hinterſeite eines Glashauſes gezogen wurden, wie 8.56 : 3.7 : 1. Jene Pflanzen, welche
an der Hinterſeite des Glashauſes im diffuſen Lichte gewachſen waren, ſchoßten lang

1) Bialoblocki, Ueber den Einfluß der Bodenwärme auf die Entwickelung einiger
Culturpflanzen.
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[37/0051] Die Mehlfrüchte. Gerſtenart in Mittel- und Weſteuropa reift auch noch dort, wo der Weizen als Winterfrucht gedeiht und die Rothbuche (Fagus sylvatica L.) zuſammenhängende Wälder bildet. Im Süden überwiegt die Cultur der ſechszeiligen Gerſte. Die vierzeilige Sommergerſte kommt früher zur Entwickelung, als die zwei- zeilige. Trotz der verſchiedenen Vegetationsdauer, welche bei der zweizeiligen Sommer- gerſte durchſchnittlich 100—120 Tage, bei der vierzeiligen Wintergerſte 190—300 Tage beträgt, benöthigen doch beide Gerſtenarten, bei Außerachtlaſſung der Wintermonate, eine Wärmeſumme von 2200°C., in feuchten Klimaten von 2500°C. Die Winter- gerſte kann jedoch nur in Gegenden mit mildem Winter gebaut werden, da ſie bei Blachfröſten vollſtändig ausfriert. Die Abänderungen, welchen die Gerſtenpflanze unter verſchiedenen klimatiſchen Einflüſſen unterliegt, zeigen manche Uebereinſtimmung mit den bei dem Weizen an- geführten Beobachtungen. Die Gerſtenpflanze bei conſtanter Bodenwärme von 10°C. cultivirt iſt ſtämmig, breitblätterig, ihre Wurzel weiß, aus wenig verzweigten Aeſten beſtehend; die bei 30°C. cultivirte iſt ſchwächlich, ihre Wurzel viel verzweigter, dünner und intenſiv braun, doch kommt ſie vollſtändig zur Entwickelung und Körner- bildung 1). Die Länge (60—85 Ctm.) des Strohes und damit aber auch die grö- ßere Geneigtheit zum Lagern nimmt in nördlicheren und feuchteren Lagen zu. Der Strohertrag, welcher bei der zweizeiligen Gerſte höher als bei der vierzeiligen aus- fällt, wächſt im Allgemeinen mit der Annäherung an den Pol. In Gegenden mit früheintretenden, trockenen und heißen Sommern wird die Entwickelung und das Ausreifen beſchleunigt. Feuchtigkeit des Klimas verzögert dagegen die Reifezeit. In Bezug auf den Boden iſt die Gerſte anſpruchsvoll. Gute Braugerſte wächſt nur auf einem kräftigen, tiefgründigen Lehmboden. Auf zu ſtark gebundenen Boden- arten kann die Gerſte leicht durch die Näſſe leiden, in Folge deſſen ihre Blätter ver- gilben. Auf trockenem Boden, wie dem Sandboden, ſchoßt ſie in dürren Jahren nicht vollkommen aus und wird nothreif. Doch kommt ſie in ſolchen Lagen noch eher fort, als der Hafer, da ſie bei ihrer kürzeren Vegetationszeit, die wenn auch noch ſo geringe Winterfeuchtigkeit beſſer ausnutzen kann. Am beſten gedeiht ſie auf mildem Lehmboden, auf tiefgründigem, ſandigem Lehm, kalkreichem Lehm, bis lehmi- gem Sand, welche Bodenarten daher als „Gerſtenböden“ bezeichnet werden. In Betreff der Bedingungen, unter welchen das Wachsthum der Gerſtenpflanzen vor ſich geht, liegen im Verhältniß zu anderen Nutzpflanzen noch die meiſten Unter- ſuchungen vor, welche wir vorzugsweiſe Dr. E. Hellriegel zu verdanken haben. Vor allem nimmt das abſolute Gewicht des Samens (1000 Körner wiegen 20 bis 50 Gramm) auf die geerntete Pflanzenmaſſe Einfluß, indem mit jenem das Gewicht der Pflanze ſteigt. — Unter gleichen äußeren Vegetationsverhältniſſen ändern ſich die Ernte- mengen je nach dem verfügbaren Lichte. Nach Hellriegel (Chemiſcher Ackersmann XIV. 17) verhalten ſich die Erntemenge von Gerſtenpflanzen, welche im Freien, an der Vorder- und Hinterſeite eines Glashauſes gezogen wurden, wie 8.56 : 3.7 : 1. Jene Pflanzen, welche an der Hinterſeite des Glashauſes im diffuſen Lichte gewachſen waren, ſchoßten lang 1) Bialoblocki, Ueber den Einfluß der Bodenwärme auf die Entwickelung einiger Culturpflanzen.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/51>, abgerufen am 23.04.2024.