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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

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vortreffliches, in seiner naturgemäßen Zusammensetzung oft unersetzliches Futter. Die
Wiesen sind jedoch nicht nur eine sichere Stütze für die Viehhaltung, sondern auch
eine sehr werthvolle Stütze für das Ackerland.

Die Wiesen werden meist nicht gedüngt; der Dünger, welcher durch die Ver-
fütterung des Heues entsteht, kommt daher dem Ackerlande zu Gute. Die Weiden
sind in dieser Beziehung von geringerer Bedeutung, besonders dann, wenn die Thiere
Tag und Nacht auf der Weide verbleiben. Findet keine Ausfuhr von Wiesenheu
statt, so müssen alle in diesem enthaltenen Stoffe bei der Fütterung des Viehes in
den Stallmist übergehen und dem Ackerbaue zukommen. Bei einem durchschnittlichen
Jahresertrage von nur 2 Tonnen per Hektar an Heu und Grummet erhält das
Ackerland an Pflanzennährstoffen: 28,4 Kilogr. Stickstoff, 103.0 Kilogr. Asche,
26.4 Kilogr. Kali, 17.2 Kilogr. Kalk, 6.6 Kilogr. Magnesia, 8.2 Kilogr. Phos-
phorsäure, 4.8 Kilogr. Schwefelsäure und 27.8 Kilogr. Kieselsäure. Die Mengen
an einzelnen Pflanzennährstoffen stehen jedoch nicht in demselben Verhältnisse zu ein-
ander wie die Mengen an Pflanzennährstoffen, welche in den verkauften Produkten
alljährlich dem Ackerlande entzogen werden. Bei Körnerwirthschaften, welche für
den Entgang an Bodennährstoffen in den verkauften Körnern einen Ersatz durch Ver-
fütterung des Wiesenheues zu geben suchen, erhält daher der Boden des Ackerlandes
unvermeidlich, je reicher die Heuerträge sind, gegenüber der Phosphorsäure einen
Ueberschuß an Kali und Stickstoff. Etwas günstiger stellt sich das Verhältniß in
Rübenwirthschaften, welche in der Rübe bedeutendere Mengen an Kali ausführen.

Durch die Entnahme an Heu wird selbstverständlich der Nährstoffvorrath im
Wiesenboden verringert. Die Wiese gewährt deshalb nur dann eine sichere, nach-
haltige Stütze für die Wirthschaft, wenn sie durch ihre Beschaffenheit und Lage vor
der Erschöpfung ihres Bodens gesichert ist. Erhält die Wiese durch Ueberschwemmung,
Bewässerung oder Düngung Nährstoffe von Außen zugeführt, so wird sie sich auf
gleicher oder selbst steigender Höhe der Fruchtbarkeit erhalten können. Ueber-
schwemmungs- oder Bewässerungswiesen werden daher eine sehr werthvolle Zulage
für das Ackerland sein. Anders stellt sich das Verhältniß, wenn die Wiese, wie ge-
wöhnlich nicht gedüngt, auch durch Wasser keinen Ersatz für die durch das Heu
entnommenen Bodennährstoffe erhält. In diesem Falle kann sich ihr Nährstoffvorrath
nur durch die Verwitterung der veränderlichen Gesteinstrümmer auf gleicher Höhe
erhalten. Reicht diese Verwitterung nicht aus, so geht die Wiese in ihrem Ertrage
zurück; sie verliert daher an Bedeutung für das Ackerland. Dieser Fall tritt bei
allen zu trocken und zu naß gelegenen Wiesen ein, weshalb es fraglich bleibt, ob
solche Wiesen nicht zweckmäßiger in Ackerland umzuwandeln sind. Für die Be-
antwortung dieser Frage ist nicht nur die natürliche Beschaffenheit, sondern auch
die wirthschaftliche Lage der Wiese maßgebend. Trockene Wiesen werden selten ver-
besserungsfähig sein, da die Beschaffung von Bewässerungswasser in solchen Fällen
meist schwierig ist, eher lassen sich noch nasse Wiesen durch die Petersen'sche Wiesen-
baumethode ertragreicher machen.

Wiesen im Ueberschwemmungsbereiche eines Baches oder Flusses, hochgelegene

Anhang.
vortreffliches, in ſeiner naturgemäßen Zuſammenſetzung oft unerſetzliches Futter. Die
Wieſen ſind jedoch nicht nur eine ſichere Stütze für die Viehhaltung, ſondern auch
eine ſehr werthvolle Stütze für das Ackerland.

Die Wieſen werden meiſt nicht gedüngt; der Dünger, welcher durch die Ver-
fütterung des Heues entſteht, kommt daher dem Ackerlande zu Gute. Die Weiden
ſind in dieſer Beziehung von geringerer Bedeutung, beſonders dann, wenn die Thiere
Tag und Nacht auf der Weide verbleiben. Findet keine Ausfuhr von Wieſenheu
ſtatt, ſo müſſen alle in dieſem enthaltenen Stoffe bei der Fütterung des Viehes in
den Stallmiſt übergehen und dem Ackerbaue zukommen. Bei einem durchſchnittlichen
Jahresertrage von nur 2 Tonnen per Hektar an Heu und Grummet erhält das
Ackerland an Pflanzennährſtoffen: 28,4 Kilogr. Stickſtoff, 103.0 Kilogr. Aſche,
26.4 Kilogr. Kali, 17.2 Kilogr. Kalk, 6.6 Kilogr. Magneſia, 8.2 Kilogr. Phos-
phorſäure, 4.8 Kilogr. Schwefelſäure und 27.8 Kilogr. Kieſelſäure. Die Mengen
an einzelnen Pflanzennährſtoffen ſtehen jedoch nicht in demſelben Verhältniſſe zu ein-
ander wie die Mengen an Pflanzennährſtoffen, welche in den verkauften Produkten
alljährlich dem Ackerlande entzogen werden. Bei Körnerwirthſchaften, welche für
den Entgang an Bodennährſtoffen in den verkauften Körnern einen Erſatz durch Ver-
fütterung des Wieſenheues zu geben ſuchen, erhält daher der Boden des Ackerlandes
unvermeidlich, je reicher die Heuerträge ſind, gegenüber der Phosphorſäure einen
Ueberſchuß an Kali und Stickſtoff. Etwas günſtiger ſtellt ſich das Verhältniß in
Rübenwirthſchaften, welche in der Rübe bedeutendere Mengen an Kali ausführen.

Durch die Entnahme an Heu wird ſelbſtverſtändlich der Nährſtoffvorrath im
Wieſenboden verringert. Die Wieſe gewährt deshalb nur dann eine ſichere, nach-
haltige Stütze für die Wirthſchaft, wenn ſie durch ihre Beſchaffenheit und Lage vor
der Erſchöpfung ihres Bodens geſichert iſt. Erhält die Wieſe durch Ueberſchwemmung,
Bewäſſerung oder Düngung Nährſtoffe von Außen zugeführt, ſo wird ſie ſich auf
gleicher oder ſelbſt ſteigender Höhe der Fruchtbarkeit erhalten können. Ueber-
ſchwemmungs- oder Bewäſſerungswieſen werden daher eine ſehr werthvolle Zulage
für das Ackerland ſein. Anders ſtellt ſich das Verhältniß, wenn die Wieſe, wie ge-
wöhnlich nicht gedüngt, auch durch Waſſer keinen Erſatz für die durch das Heu
entnommenen Bodennährſtoffe erhält. In dieſem Falle kann ſich ihr Nährſtoffvorrath
nur durch die Verwitterung der veränderlichen Geſteinstrümmer auf gleicher Höhe
erhalten. Reicht dieſe Verwitterung nicht aus, ſo geht die Wieſe in ihrem Ertrage
zurück; ſie verliert daher an Bedeutung für das Ackerland. Dieſer Fall tritt bei
allen zu trocken und zu naß gelegenen Wieſen ein, weshalb es fraglich bleibt, ob
ſolche Wieſen nicht zweckmäßiger in Ackerland umzuwandeln ſind. Für die Be-
antwortung dieſer Frage iſt nicht nur die natürliche Beſchaffenheit, ſondern auch
die wirthſchaftliche Lage der Wieſe maßgebend. Trockene Wieſen werden ſelten ver-
beſſerungsfähig ſein, da die Beſchaffung von Bewäſſerungswaſſer in ſolchen Fällen
meiſt ſchwierig iſt, eher laſſen ſich noch naſſe Wieſen durch die Peterſen’ſche Wieſen-
baumethode ertragreicher machen.

Wieſen im Ueberſchwemmungsbereiche eines Baches oder Fluſſes, hochgelegene

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[220/0234] Anhang. vortreffliches, in ſeiner naturgemäßen Zuſammenſetzung oft unerſetzliches Futter. Die Wieſen ſind jedoch nicht nur eine ſichere Stütze für die Viehhaltung, ſondern auch eine ſehr werthvolle Stütze für das Ackerland. Die Wieſen werden meiſt nicht gedüngt; der Dünger, welcher durch die Ver- fütterung des Heues entſteht, kommt daher dem Ackerlande zu Gute. Die Weiden ſind in dieſer Beziehung von geringerer Bedeutung, beſonders dann, wenn die Thiere Tag und Nacht auf der Weide verbleiben. Findet keine Ausfuhr von Wieſenheu ſtatt, ſo müſſen alle in dieſem enthaltenen Stoffe bei der Fütterung des Viehes in den Stallmiſt übergehen und dem Ackerbaue zukommen. Bei einem durchſchnittlichen Jahresertrage von nur 2 Tonnen per Hektar an Heu und Grummet erhält das Ackerland an Pflanzennährſtoffen: 28,4 Kilogr. Stickſtoff, 103.0 Kilogr. Aſche, 26.4 Kilogr. Kali, 17.2 Kilogr. Kalk, 6.6 Kilogr. Magneſia, 8.2 Kilogr. Phos- phorſäure, 4.8 Kilogr. Schwefelſäure und 27.8 Kilogr. Kieſelſäure. Die Mengen an einzelnen Pflanzennährſtoffen ſtehen jedoch nicht in demſelben Verhältniſſe zu ein- ander wie die Mengen an Pflanzennährſtoffen, welche in den verkauften Produkten alljährlich dem Ackerlande entzogen werden. Bei Körnerwirthſchaften, welche für den Entgang an Bodennährſtoffen in den verkauften Körnern einen Erſatz durch Ver- fütterung des Wieſenheues zu geben ſuchen, erhält daher der Boden des Ackerlandes unvermeidlich, je reicher die Heuerträge ſind, gegenüber der Phosphorſäure einen Ueberſchuß an Kali und Stickſtoff. Etwas günſtiger ſtellt ſich das Verhältniß in Rübenwirthſchaften, welche in der Rübe bedeutendere Mengen an Kali ausführen. Durch die Entnahme an Heu wird ſelbſtverſtändlich der Nährſtoffvorrath im Wieſenboden verringert. Die Wieſe gewährt deshalb nur dann eine ſichere, nach- haltige Stütze für die Wirthſchaft, wenn ſie durch ihre Beſchaffenheit und Lage vor der Erſchöpfung ihres Bodens geſichert iſt. Erhält die Wieſe durch Ueberſchwemmung, Bewäſſerung oder Düngung Nährſtoffe von Außen zugeführt, ſo wird ſie ſich auf gleicher oder ſelbſt ſteigender Höhe der Fruchtbarkeit erhalten können. Ueber- ſchwemmungs- oder Bewäſſerungswieſen werden daher eine ſehr werthvolle Zulage für das Ackerland ſein. Anders ſtellt ſich das Verhältniß, wenn die Wieſe, wie ge- wöhnlich nicht gedüngt, auch durch Waſſer keinen Erſatz für die durch das Heu entnommenen Bodennährſtoffe erhält. In dieſem Falle kann ſich ihr Nährſtoffvorrath nur durch die Verwitterung der veränderlichen Geſteinstrümmer auf gleicher Höhe erhalten. Reicht dieſe Verwitterung nicht aus, ſo geht die Wieſe in ihrem Ertrage zurück; ſie verliert daher an Bedeutung für das Ackerland. Dieſer Fall tritt bei allen zu trocken und zu naß gelegenen Wieſen ein, weshalb es fraglich bleibt, ob ſolche Wieſen nicht zweckmäßiger in Ackerland umzuwandeln ſind. Für die Be- antwortung dieſer Frage iſt nicht nur die natürliche Beſchaffenheit, ſondern auch die wirthſchaftliche Lage der Wieſe maßgebend. Trockene Wieſen werden ſelten ver- beſſerungsfähig ſein, da die Beſchaffung von Bewäſſerungswaſſer in ſolchen Fällen meiſt ſchwierig iſt, eher laſſen ſich noch naſſe Wieſen durch die Peterſen’ſche Wieſen- baumethode ertragreicher machen. Wieſen im Ueberſchwemmungsbereiche eines Baches oder Fluſſes, hochgelegene

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/234>, abgerufen am 28.03.2024.