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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.

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Das Pflanzenleben.
zustellen, abhängig ist. Diese Thatsache erklärt sowohl die Möglichkeit, daß Pflanzen
mit dem verschiedensten Aschengehalte neben einander auf demselben Boden zu wachsen ver-
mögen, als auch daß die Pflanzen die zu ihrem Gedeihen erforderlichen Mengen an Nähr-
stoffen auch dann noch sammeln können, wenn dieselben nur in sehr geringen jedoch
nicht unter ein gewisses Minimum herabgehenden Mengen im Boden vorhanden sind.

Um die Qualität und Quantität der von den Pflanzen beanspruchten Boden-
nährstoffe und deren physiologische Wirkung festzustellen, werden zwei verschiedene Ver-
suchsmethoden angewendet. Die ältere von Fürst Salm-Horstmar angegebene Methode
besteht in der Ausführung von Vegetationsversuchen in Kohlenpulver oder nach
Dr. Hellriegel in Dahme in ausgeglühtem und mit Schwefelsäure ausgekochtem Quarz-
sande, welchem die verschiedenen Nährsalze in fester oder flüssiger Form zugesetzt wer-
den. Die zweite zuerst 1855 von Dr. Handtke in die Wissenschaft eingeführte
und von J. Sachs 1857 weiter ausgebildete Methode besteht in der Erziehung von
Landpflanzen in wässerigen Nährstofflösungen d. i. im destillirten Wasser, in welchem
eine gewisse Menge (gewöhnlich auf 1000 Theile Wasser 0.5--1 Theile Salz)
Mineralsalze aufgelöst sind. Nach den Ergebnissen zahlreicher derartiger Vegetations-
versuche sind für das Wachsthum der Pflanzen Kali, Kalk, Magnesia, Eisenoxyd,
Phosphorsäure, Schwefelsäure, Kieselsäure (?) und Chlor unentbehrlich. Alle übrigen
außer in den genannten Verbindungen, in den Pflanzenaschen enthaltenen Elemente
(S. 15) sind nur als zufällige Vorkommnisse zu betrachten, ohne welche die Pflanze
gleichfalls ihre normale Entwickelung erlangt.

Das gänzliche Fehlen eines Nährstoffes kommt in dem Habitus der Pflanze
zum Ausdrucke. Nach Hellriegel 1) entwickeln sich die (Gersten) Pflanzen bei Stick-
stoffmangel normal, aber ganz en miniature. Bei Kalkmangel gehen die gebildeten
Blätter sehr bald ein, vertrocknen und auf ihre Kosten bilden sich dann neue.
Magnesiamangel bedingt ein langes, flattriges Aussehen und eine kränkliche blasse
Farbe. Phosphor- und Stickstoffmangel bekunden sich durch eine rothe Färbung der
Pflanzen. Durstpflanzen, bei mangelndem Wasser erzogen, verhalten sich ähnlich
wie die Pflanzen, welche an Phosphorsäure und Stickstoff Mangel leiden.

Ueber die Verbindungen, in welchen die Bodennährstoffe durch die Pflanzen-
wurzeln aufgenommen werden, liegen verhältnißmäßig noch wenige Anhaltspunkte vor.
Im Allgemeinen werden die schwer löslichen humus- und kieselsauren Verbindungen
durch die Kohlensäure des Bodens und durch gewisse Bodensalze (Gyps etc.) in
leicht löslichere Verbindungen übergeführt und als solche von den Pflanzenwurzeln
aufgenommen. Der Stickstoff, welcher als Ammoniak durch die atmosphärischen
Niederschläge oder durch verwesende thierische Substanzen in den Boden gelangt
wird wahrscheinlich nicht als Ammoniak sondern als Salpetersäure aufgenommen.
Nach Hampe 2) wird auch der Harnstoff, als Stickstoffquelle, direct von den Pflanzen-
wurzeln aufgenommen. Der freie Stickstoff der Luft ist kein Pflanzennährstoff. Kali
und Natron werden als kohlensaure-, salpetersaure- oder Chloralkalien aufgenommen.

1) Landw. Versuchsstationen. X. 105.
2) Landw. Versuchsstationen. VIII. 225 u. X. 49.

Das Pflanzenleben.
zuſtellen, abhängig iſt. Dieſe Thatſache erklärt ſowohl die Möglichkeit, daß Pflanzen
mit dem verſchiedenſten Aſchengehalte neben einander auf demſelben Boden zu wachſen ver-
mögen, als auch daß die Pflanzen die zu ihrem Gedeihen erforderlichen Mengen an Nähr-
ſtoffen auch dann noch ſammeln können, wenn dieſelben nur in ſehr geringen jedoch
nicht unter ein gewiſſes Minimum herabgehenden Mengen im Boden vorhanden ſind.

Um die Qualität und Quantität der von den Pflanzen beanſpruchten Boden-
nährſtoffe und deren phyſiologiſche Wirkung feſtzuſtellen, werden zwei verſchiedene Ver-
ſuchsmethoden angewendet. Die ältere von Fürſt Salm-Horſtmar angegebene Methode
beſteht in der Ausführung von Vegetationsverſuchen in Kohlenpulver oder nach
Dr. Hellriegel in Dahme in ausgeglühtem und mit Schwefelſäure ausgekochtem Quarz-
ſande, welchem die verſchiedenen Nährſalze in feſter oder flüſſiger Form zugeſetzt wer-
den. Die zweite zuerſt 1855 von Dr. Handtke in die Wiſſenſchaft eingeführte
und von J. Sachs 1857 weiter ausgebildete Methode beſteht in der Erziehung von
Landpflanzen in wäſſerigen Nährſtofflöſungen d. i. im deſtillirten Waſſer, in welchem
eine gewiſſe Menge (gewöhnlich auf 1000 Theile Waſſer 0.5—1 Theile Salz)
Mineralſalze aufgelöſt ſind. Nach den Ergebniſſen zahlreicher derartiger Vegetations-
verſuche ſind für das Wachsthum der Pflanzen Kali, Kalk, Magneſia, Eiſenoxyd,
Phosphorſäure, Schwefelſäure, Kieſelſäure (?) und Chlor unentbehrlich. Alle übrigen
außer in den genannten Verbindungen, in den Pflanzenaſchen enthaltenen Elemente
(S. 15) ſind nur als zufällige Vorkommniſſe zu betrachten, ohne welche die Pflanze
gleichfalls ihre normale Entwickelung erlangt.

Das gänzliche Fehlen eines Nährſtoffes kommt in dem Habitus der Pflanze
zum Ausdrucke. Nach Hellriegel 1) entwickeln ſich die (Gerſten) Pflanzen bei Stick-
ſtoffmangel normal, aber ganz en miniature. Bei Kalkmangel gehen die gebildeten
Blätter ſehr bald ein, vertrocknen und auf ihre Koſten bilden ſich dann neue.
Magneſiamangel bedingt ein langes, flattriges Ausſehen und eine kränkliche blaſſe
Farbe. Phosphor- und Stickſtoffmangel bekunden ſich durch eine rothe Färbung der
Pflanzen. Durſtpflanzen, bei mangelndem Waſſer erzogen, verhalten ſich ähnlich
wie die Pflanzen, welche an Phosphorſäure und Stickſtoff Mangel leiden.

Ueber die Verbindungen, in welchen die Bodennährſtoffe durch die Pflanzen-
wurzeln aufgenommen werden, liegen verhältnißmäßig noch wenige Anhaltspunkte vor.
Im Allgemeinen werden die ſchwer löslichen humus- und kieſelſauren Verbindungen
durch die Kohlenſäure des Bodens und durch gewiſſe Bodenſalze (Gyps ꝛc.) in
leicht löslichere Verbindungen übergeführt und als ſolche von den Pflanzenwurzeln
aufgenommen. Der Stickſtoff, welcher als Ammoniak durch die atmoſphäriſchen
Niederſchläge oder durch verweſende thieriſche Subſtanzen in den Boden gelangt
wird wahrſcheinlich nicht als Ammoniak ſondern als Salpeterſäure aufgenommen.
Nach Hampe 2) wird auch der Harnſtoff, als Stickſtoffquelle, direct von den Pflanzen-
wurzeln aufgenommen. Der freie Stickſtoff der Luft iſt kein Pflanzennährſtoff. Kali
und Natron werden als kohlenſaure-, ſalpeterſaure- oder Chloralkalien aufgenommen.

1) Landw. Verſuchsſtationen. X. 105.
2) Landw. Verſuchsſtationen. VIII. 225 u. X. 49.
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[21/0039] Das Pflanzenleben. zuſtellen, abhängig iſt. Dieſe Thatſache erklärt ſowohl die Möglichkeit, daß Pflanzen mit dem verſchiedenſten Aſchengehalte neben einander auf demſelben Boden zu wachſen ver- mögen, als auch daß die Pflanzen die zu ihrem Gedeihen erforderlichen Mengen an Nähr- ſtoffen auch dann noch ſammeln können, wenn dieſelben nur in ſehr geringen jedoch nicht unter ein gewiſſes Minimum herabgehenden Mengen im Boden vorhanden ſind. Um die Qualität und Quantität der von den Pflanzen beanſpruchten Boden- nährſtoffe und deren phyſiologiſche Wirkung feſtzuſtellen, werden zwei verſchiedene Ver- ſuchsmethoden angewendet. Die ältere von Fürſt Salm-Horſtmar angegebene Methode beſteht in der Ausführung von Vegetationsverſuchen in Kohlenpulver oder nach Dr. Hellriegel in Dahme in ausgeglühtem und mit Schwefelſäure ausgekochtem Quarz- ſande, welchem die verſchiedenen Nährſalze in feſter oder flüſſiger Form zugeſetzt wer- den. Die zweite zuerſt 1855 von Dr. Handtke in die Wiſſenſchaft eingeführte und von J. Sachs 1857 weiter ausgebildete Methode beſteht in der Erziehung von Landpflanzen in wäſſerigen Nährſtofflöſungen d. i. im deſtillirten Waſſer, in welchem eine gewiſſe Menge (gewöhnlich auf 1000 Theile Waſſer 0.5—1 Theile Salz) Mineralſalze aufgelöſt ſind. Nach den Ergebniſſen zahlreicher derartiger Vegetations- verſuche ſind für das Wachsthum der Pflanzen Kali, Kalk, Magneſia, Eiſenoxyd, Phosphorſäure, Schwefelſäure, Kieſelſäure (?) und Chlor unentbehrlich. Alle übrigen außer in den genannten Verbindungen, in den Pflanzenaſchen enthaltenen Elemente (S. 15) ſind nur als zufällige Vorkommniſſe zu betrachten, ohne welche die Pflanze gleichfalls ihre normale Entwickelung erlangt. Das gänzliche Fehlen eines Nährſtoffes kommt in dem Habitus der Pflanze zum Ausdrucke. Nach Hellriegel 1) entwickeln ſich die (Gerſten) Pflanzen bei Stick- ſtoffmangel normal, aber ganz en miniature. Bei Kalkmangel gehen die gebildeten Blätter ſehr bald ein, vertrocknen und auf ihre Koſten bilden ſich dann neue. Magneſiamangel bedingt ein langes, flattriges Ausſehen und eine kränkliche blaſſe Farbe. Phosphor- und Stickſtoffmangel bekunden ſich durch eine rothe Färbung der Pflanzen. Durſtpflanzen, bei mangelndem Waſſer erzogen, verhalten ſich ähnlich wie die Pflanzen, welche an Phosphorſäure und Stickſtoff Mangel leiden. Ueber die Verbindungen, in welchen die Bodennährſtoffe durch die Pflanzen- wurzeln aufgenommen werden, liegen verhältnißmäßig noch wenige Anhaltspunkte vor. Im Allgemeinen werden die ſchwer löslichen humus- und kieſelſauren Verbindungen durch die Kohlenſäure des Bodens und durch gewiſſe Bodenſalze (Gyps ꝛc.) in leicht löslichere Verbindungen übergeführt und als ſolche von den Pflanzenwurzeln aufgenommen. Der Stickſtoff, welcher als Ammoniak durch die atmoſphäriſchen Niederſchläge oder durch verweſende thieriſche Subſtanzen in den Boden gelangt wird wahrſcheinlich nicht als Ammoniak ſondern als Salpeterſäure aufgenommen. Nach Hampe 2) wird auch der Harnſtoff, als Stickſtoffquelle, direct von den Pflanzen- wurzeln aufgenommen. Der freie Stickſtoff der Luft iſt kein Pflanzennährſtoff. Kali und Natron werden als kohlenſaure-, ſalpeterſaure- oder Chloralkalien aufgenommen. 1) Landw. Verſuchsſtationen. X. 105. 2) Landw. Verſuchsſtationen. VIII. 225 u. X. 49.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft01_1875/39>, abgerufen am 25.04.2024.