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Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

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Adelheid.
Ihr nennt den Knaben häßlich?
Berengar.
Wie? ein Knabe?
Adelheid.
An Muth ein Jüngling.
Berengar.
Nun fürwahr! mich deucht,
Es mach' ihn reif, und überreif zum Grabe
Der graue Bart, der bis zum Gürtel reicht.
Adelheid.
Ihr scherzt.
Guido.
Bisweilen täuscht der Schein
Berengar.
Im Blicke
Trägst du ein grelles Licht -- was willst du
hier?
Ists doch als ob mich etwas fremdes drücke! --
-- Laß uns allein! mir ist nicht wohl bei dir
Guido.
Adelheid.
Ihr nennt den Knaben haͤßlich?
Berengar.
Wie? ein Knabe?
Adelheid.
An Muth ein Juͤngling.
Berengar.
Nun fuͤrwahr! mich deucht,
Es mach' ihn reif, und uͤberreif zum Grabe
Der graue Bart, der bis zum Guͤrtel reicht.
Adelheid.
Ihr scherzt.
Guido.
Bisweilen taͤuscht der Schein
Berengar.
Im Blicke
Traͤgst du ein grelles Licht — was willst du
hier?
Ists doch als ob mich etwas fremdes druͤcke! —
— Laß uns allein! mir ist nicht wohl bei dir
Guido.
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[44/0050] Adelheid. Ihr nennt den Knaben haͤßlich? Berengar. Wie? ein Knabe? Adelheid. An Muth ein Juͤngling. Berengar. Nun fuͤrwahr! mich deucht, Es mach' ihn reif, und uͤberreif zum Grabe Der graue Bart, der bis zum Guͤrtel reicht. Adelheid. Ihr scherzt. Guido. Bisweilen taͤuscht der Schein Berengar. Im Blicke Traͤgst du ein grelles Licht — was willst du hier? Ists doch als ob mich etwas fremdes druͤcke! — — Laß uns allein! mir ist nicht wohl bei dir Guido.

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/50>, abgerufen am 19.04.2024.