Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
sentirt, so begreifen Sie wohl, liebwertheste
Frau Muhme, daß er seinem Range Ehre
machen muß.
Fr. Br. Ein Schmauß auf dem Rath-
hause --
Fr. M. Ein Tanz auf der Schützen-
gilde.
Fr. St. Morgen ist das große Fest wie
Sie wissen.
Fr. Br. Ach ja das Weib, das vor 9
Jahren die Kuh stahl --
Fr. M. Morgen stehn sie am Pranger.
Ich freue mich ungemein darauf.
Fr. Br. Ich habe mir eine ganz neue
Roberonde dazu machen lassen.
Fr. St. Da ist nun ohnehin schon Al-
lerley zu dieser Feyerlichkeit veranstaltet.
Aber heute ruht die Ehre der Stadt auf uns
allein; heute müssen wir tractiren, und das
wollen wir denn auch mit Gottes Hülfe. Die
Tische sollen sich biegen unter Gottes Segen.
Meine
ſentirt, ſo begreifen Sie wohl, liebwertheſte
Frau Muhme, daß er ſeinem Range Ehre
machen muß.
Fr. Br. Ein Schmauß auf dem Rath-
hauſe —
Fr. M. Ein Tanz auf der Schuͤtzen-
gilde.
Fr. St. Morgen iſt das große Feſt wie
Sie wiſſen.
Fr. Br. Ach ja das Weib, das vor 9
Jahren die Kuh ſtahl —
Fr. M. Morgen ſtehn ſie am Pranger.
Ich freue mich ungemein darauf.
Fr. Br. Ich habe mir eine ganz neue
Roberonde dazu machen laſſen.
Fr. St. Da iſt nun ohnehin ſchon Al-
lerley zu dieſer Feyerlichkeit veranſtaltet.
Aber heute ruht die Ehre der Stadt auf uns
allein; heute muͤſſen wir tractiren, und das
wollen wir denn auch mit Gottes Huͤlfe. Die
Tiſche ſollen ſich biegen unter Gottes Segen.
Meine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#FRSTAAR ">
            <p><pb facs="#f0049" n="43"/>
&#x017F;entirt, &#x017F;o begreifen Sie wohl, liebwerthe&#x017F;te<lb/>
Frau Muhme, daß er &#x017F;einem Range Ehre<lb/>
machen muß.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BRENDEL ">
            <speaker><hi rendition="#g">Fr. Br</hi>.</speaker>
            <p>Ein Schmauß auf dem Rath-<lb/>
hau&#x017F;e &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MORGEN ">
            <speaker><hi rendition="#g">Fr</hi>. M.</speaker>
            <p>Ein Tanz auf der Schu&#x0364;tzen-<lb/>
gilde.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FRSTAAR ">
            <speaker><hi rendition="#g">Fr. St</hi>.</speaker>
            <p>Morgen i&#x017F;t das große Fe&#x017F;t wie<lb/>
Sie wi&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BRENDEL ">
            <speaker><hi rendition="#g">Fr. Br</hi>.</speaker>
            <p>Ach ja das Weib, das vor 9<lb/>
Jahren die Kuh &#x017F;tahl &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MORGEN ">
            <speaker><hi rendition="#g">Fr</hi>. M.</speaker>
            <p>Morgen &#x017F;tehn &#x017F;ie am Pranger.<lb/>
Ich freue mich ungemein darauf.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BRENDEL ">
            <speaker><hi rendition="#g">Fr. Br</hi>.</speaker>
            <p>Ich habe mir eine ganz neue<lb/>
Roberonde dazu machen la&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FRSTAAR ">
            <speaker><hi rendition="#g">Fr. St</hi>.</speaker>
            <p>Da i&#x017F;t nun ohnehin &#x017F;chon Al-<lb/>
lerley zu die&#x017F;er Feyerlichkeit veran&#x017F;taltet.<lb/>
Aber heute ruht die Ehre der Stadt auf uns<lb/>
allein; heute mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#g">wir</hi> tractiren, und das<lb/>
wollen wir denn auch mit Gottes Hu&#x0364;lfe. Die<lb/>
Ti&#x017F;che &#x017F;ollen &#x017F;ich biegen unter Gottes Segen.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Meine</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[43/0049] ſentirt, ſo begreifen Sie wohl, liebwertheſte Frau Muhme, daß er ſeinem Range Ehre machen muß. Fr. Br. Ein Schmauß auf dem Rath- hauſe — Fr. M. Ein Tanz auf der Schuͤtzen- gilde. Fr. St. Morgen iſt das große Feſt wie Sie wiſſen. Fr. Br. Ach ja das Weib, das vor 9 Jahren die Kuh ſtahl — Fr. M. Morgen ſtehn ſie am Pranger. Ich freue mich ungemein darauf. Fr. Br. Ich habe mir eine ganz neue Roberonde dazu machen laſſen. Fr. St. Da iſt nun ohnehin ſchon Al- lerley zu dieſer Feyerlichkeit veranſtaltet. Aber heute ruht die Ehre der Stadt auf uns allein; heute muͤſſen wir tractiren, und das wollen wir denn auch mit Gottes Huͤlfe. Die Tiſche ſollen ſich biegen unter Gottes Segen. Meine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_kleinstaedter_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_kleinstaedter_1803/49
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_kleinstaedter_1803/49>, abgerufen am 29.03.2024.