Klirrten die Speer' und trafen die Lanzen, und stürmt' es und tobt' es. Durch das Stürmen und Toben erscholl das Rufen des Fräuleins. Rings umdrängt sah Ritogar sich. Mit nerviger Linken Hielt er das Fräulein, das Schwert mit der Rechten. So kämpfte, so stritt er, Bis ihm die Kraft entging. Ihm sank das ringende Mädchen Aus dem schwerverwundeten Arm. Die mächtige Rechte Schleuderte Wunden und Tod. Und itzt rief Gut- hart: "Was frommt es, "Dass wir fallen unrühmlichen Falls, gleich Dieben zur Nachtzeit! "Zween sind unser. Der Feinde sind tausend. Was rasen wir? Tollkühn "Soll nicht der Tapfere seyn. Hinein, dieweil uns noch Kraft bleibt! "Frisch hinein und hindurch! Und mit grauendem Tag' an der Spitze "Unserer Schaaren zurückgekehrt, und erstritten das Fräulein!" Also sprach er. Der König gehorchte dem Rath, und gewaltig,
Klirrten die Speer' und trafen die Lanzen, und stürmt' es und tobt' es. Durch das Stürmen und Toben erscholl das Rufen des Fräuleins. Rings umdrängt sah Ritogar sich. Mit nerviger Linken Hielt er das Fräulein, das Schwert mit der Rechten. So kämpfte, so stritt er, Bis ihm die Kraft entging. Ihm sank das ringende Mädchen Aus dem schwerverwundeten Arm. Die mächtige Rechte Schleuderte Wunden und Tod. Und itzt rief Gut- hart: „Was frommt es, „Dass wir fallen unrühmlichen Falls, gleich Dieben zur Nachtzeit! „Zween sind unser. Der Feinde sind tausend. Was rasen wir? Tollkühn „Soll nicht der Tapfere seyn. Hinein, dieweil uns noch Kraft bleibt! „Frisch hinein und hindurch! Und mit grauendem Tag' an der Spitze „Unserer Schaaren zurückgekehrt, und erstritten das Fräulein!“ Also sprach er. Der König gehorchte dem Rath, und gewaltig,
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Klirrten die Speer' und trafen die Lanzen, und
stürmt' es und tobt' es.
Durch das Stürmen und Toben erscholl das Rufen
des Fräuleins.
Rings umdrängt sah Ritogar sich. Mit nerviger
Linken
Hielt er das Fräulein, das Schwert mit der Rechten.
So kämpfte, so stritt er,
Bis ihm die Kraft entging. Ihm sank das ringende
Mädchen
Aus dem schwerverwundeten Arm. Die mächtige
Rechte
Schleuderte Wunden und Tod. Und itzt rief Gut-
hart: „Was frommt es,
„Dass wir fallen unrühmlichen Falls, gleich Dieben
zur Nachtzeit!
„Zween sind unser. Der Feinde sind tausend. Was
rasen wir? Tollkühn
„Soll nicht der Tapfere seyn. Hinein, dieweil uns
noch Kraft bleibt!
„Frisch hinein und hindurch! Und mit grauendem
Tag' an der Spitze
„Unserer Schaaren zurückgekehrt, und erstritten
das Fräulein!“
Also sprach er. Der König gehorchte dem Rath,
und gewaltig,
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/38>, abgerufen am 20.04.2024.
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