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Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.

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I. Cap. Recht des Staatseigenthums.
von Russland, so dass sie ein halbsouverainer Staat ward. --
Gleichviel ist, ob dem berechtigten Staat der Vortheil von
der StaatsServitut unmittelbar zugeht, oder mittelbar, z. B.
durch den seinen Unterthanen unter seiner Staatshoheit ein-
geräumten Genuss. (De Steck) Essais sur divers sujets de
politique (1779. 8.), p. 3--12.
b) Reuss Staatskanzley, XVII. 32 ff. Nettelbladt's Erörterun-
gen, 365. Andere Meinungen in Westphal's Staatsr., 535.
Schnaubert's Staatsr. der gesammten Reichslande, §. 113.
Gönner a. a. O. §. 84--90.
c) Engelbrecht, p. 232. sqq. Gönner, §. 78.
d) J. R. v. Roth's Abhandlungen aus d. t. Staats- und Völkerr.
Abth. II. Num. IX. Anders Gönner, §. 9.
e) Reuss Staatskanzley, IV. 237. XVII. 32 ff. Gönner, §. 27 ff.
f) Beispiele: PatrimonialGerichtbarkeit, Jagd, Fischerei,
TransitoHandel, Befreiung von Zoll, Chausseegeld, Nachsteuer
und Abzugsgeld. v. Roth's Staatsrecht deutscher Reichslan
de, II. 219.
§. 139.
Fortsetzung.

6) Eine StaatsServitut muss immer auf ei-
nen besondern Rechtstitel gegründet seyn a). Da-
her ist die Regel oder Rechtsvermuthung jedes-
mal für den einheimischen Staat b). 7) Und
jede StaatsServitut ist, als Ausnahme von der
Regel, einschränkend zu erklären c). 8) Sie
erreicht ihr Ende, durch aufhebende Verträge,
Untergang der Sache, Consolidation, Ablauf der
festgesetzten Zeit d).

a) Engelbrecht, p. 167. sqq. -- Natürliche StaatsServituten
statuiren, Hertius, Engelbrecht u. a. Vergl. oben §. 135 a.
-- Blosse Völkergebräuche und StaatsCeremoniel gehören
nicht zu den StaatsServituten. De Neumann meditationes
juris privati principum, T. IV. lib. 2. tit. 3. -- Aber der
I. Cap. Recht des Staatseigenthums.
von Ruſsland, so daſs sie ein halbsouverainer Staat ward. —
Gleichviel ist, ob dem berechtigten Staat der Vortheil von
der StaatsServitut unmittelbar zugeht, oder mittelbar, z. B.
durch den seinen Unterthanen unter seiner Staatshoheit ein-
geräumten Genuſs. (De Steck) Essais sur divers sujets de
politique (1779. 8.), p. 3—12.
b) Reuss Staatskanzley, XVII. 32 ff. Nettelbladt’s Erörterun-
gen, 365. Andere Meinungen in Westphal’s Staatsr., 535.
Schnaubert’s Staatsr. der gesammten Reichslande, §. 113.
Gönner a. a. O. §. 84—90.
c) Engelbrecht, p. 232. sqq. Gönner, §. 78.
d) J. R. v. Roth’s Abhandlungen aus d. t. Staats- und Völkerr.
Abth. II. Num. IX. Anders Gönner, §. 9.
e) Reuss Staatskanzley, IV. 237. XVII. 32 ff. Gönner, §. 27 ff.
f) Beispiele: PatrimonialGerichtbarkeit, Jagd, Fischerei,
TransitoHandel, Befreiung von Zoll, Chausseegeld, Nachsteuer
und Abzugsgeld. v. Roth’s Staatsrecht deutscher Reichslan
de, II. 219.
§. 139.
Fortsetzung.

6) Eine StaatsServitut muſs immer auf ei-
nen besondern Rechtstitel gegründet seyn a). Da-
her ist die Regel oder Rechtsvermuthung jedes-
mal für den einheimischen Staat b). 7) Und
jede StaatsServitut ist, als Ausnahme von der
Regel, einschränkend zu erklären c). 8) Sie
erreicht ihr Ende, durch aufhebende Verträge,
Untergang der Sache, Consolidation, Ablauf der
festgesetzten Zeit d).

a) Engelbrecht, p. 167. sqq. — Natürliche StaatsServituten
statuiren, Hertius, Engelbrecht u. a. Vergl. oben §. 135 a.
— Blosse Völkergebräuche und StaatsCeremoniel gehören
nicht zu den StaatsServituten. De Neumann meditationes
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[223/0229] I. Cap. Recht des Staatseigenthums. a⁾ von Ruſsland, so daſs sie ein halbsouverainer Staat ward. — Gleichviel ist, ob dem berechtigten Staat der Vortheil von der StaatsServitut unmittelbar zugeht, oder mittelbar, z. B. durch den seinen Unterthanen unter seiner Staatshoheit ein- geräumten Genuſs. (De Steck) Essais sur divers sujets de politique (1779. 8.), p. 3—12. b⁾ Reuss Staatskanzley, XVII. 32 ff. Nettelbladt’s Erörterun- gen, 365. Andere Meinungen in Westphal’s Staatsr., 535. Schnaubert’s Staatsr. der gesammten Reichslande, §. 113. Gönner a. a. O. §. 84—90. c⁾ Engelbrecht, p. 232. sqq. Gönner, §. 78. d⁾ J. R. v. Roth’s Abhandlungen aus d. t. Staats- und Völkerr. Abth. II. Num. IX. Anders Gönner, §. 9. e⁾ Reuss Staatskanzley, IV. 237. XVII. 32 ff. Gönner, §. 27 ff. f⁾ Beispiele: PatrimonialGerichtbarkeit, Jagd, Fischerei, TransitoHandel, Befreiung von Zoll, Chausseegeld, Nachsteuer und Abzugsgeld. v. Roth’s Staatsrecht deutscher Reichslan de, II. 219. §. 139. Fortsetzung. 6) Eine StaatsServitut muſs immer auf ei- nen besondern Rechtstitel gegründet seyn a). Da- her ist die Regel oder Rechtsvermuthung jedes- mal für den einheimischen Staat b). 7) Und jede StaatsServitut ist, als Ausnahme von der Regel, einschränkend zu erklären c). 8) Sie erreicht ihr Ende, durch aufhebende Verträge, Untergang der Sache, Consolidation, Ablauf der festgesetzten Zeit d). a⁾ Engelbrecht, p. 167. sqq. — Natürliche StaatsServituten statuiren, Hertius, Engelbrecht u. a. Vergl. oben §. 135 a. — Blosse Völkergebräuche und StaatsCeremoniel gehören nicht zu den StaatsServituten. De Neumann meditationes juris privati principum, T. IV. lib. 2. tit. 3. — Aber der

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Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821/229>, abgerufen am 28.03.2024.