Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klostermann, Rudolf: Das geistige Eigenthum an Schriften, Kunstwerken und Erfindungen. Bd. 1. Berlin, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

Musikalien und Karten.
schweigischen Gesetze vom 10. Fehruar 1842 §. 9 zu 3 und in
dem Grossherzogl. Sächsischen Gesetze vom 11. Januar 1839
§. 25 anerkannt.

Von den Patentgesetzen enthält nur das französische Ge-
setz vom 5. Juni 1844 im Art. 1 die ausdrückliche Bestimmung,
dass wissenschaftliche Principien nicht patentfähig sind. Fast
alle übrigen Gesetzgebungen kommen aber in der practischen
Anerkennung desselben Grundsatzes überein, indem sie die prac-
tische Ausführung des patentirten Gegenstandes zur Bedingung
für die Erhaltung des Patentrechtes machen 1).

§. 16. Schriften.

Geistiger Inhalt. -- Vorschriften. -- Musiktexte. -- Gesetze und Acten-
stücke. -- Privatbriefe. -- Verbotene Schriften. -- Zeitungen. -- Te-
legraphische Depeschen.

Die Gegenstände des literarischen oder des Schrifteigen-
thumes werden in den Gesetzen theils als Schriften 2), theils
als literarische Erzeugnisse 3) bezeichnet.

Beide Bezeichnungen drücken denselben Begriff aus, wel-
cher aus der Anwendung der in den §§. 12 und 14 entwickelten
allgemeinen Erfordernisse des geistigen Eigenthumes auf den
vorliegenden Fall sich ergibt als: eine originale Mittheilung von

1) Preussisches Publicandum vom 14. October 1815 §. 6.
Hannoversche Gewerbe-Ordnung vom 1. August 1847 §. 287.
Bayerisches Gesetz vom 10. Februar 1842 §. 30 Nr. 4.
Sächsische Verordnung vom 20. Januar 1853 §. 9.
Würtembergische Gewerbe-Ordnung vom 5. August 1836 Art.
157 Nr. 3.
Oesterreichisches Gesetz vom 15. August 1852 §. 29 Nr. 2 a.
Französisches Gesetz vom 5. Juni 1844 §. 32.
Belgisches Gesetz vom 24. Mai 1854 Art. 23.
Niederländisches Gesetz vom 25. Januar 1817 Art. 8 c.
Vereinigte Staaten, Congressacte vom 4. Juli 1836 Seite XV.
Italienisches Gesetz vom 30. October 1859 Art. 58 Nr. 3.
2) Preuss. Gesetz vom 11. Januar 1837 §. 1.
Französ. Gesetz vom 19. Juli 1793 Art. 1.
3) Bundesbeschluss vom 9. November 1837 Art. 1.
Oesterreich. Gesetz vom 19. October 1846 §. 1.
Sächs. Gesetz vom 22. Februar 1844 §. 1.
10

Musikalien und Karten.
schweigischen Gesetze vom 10. Fehruar 1842 §. 9 zu 3 und in
dem Grossherzogl. Sächsischen Gesetze vom 11. Januar 1839
§. 25 anerkannt.

Von den Patentgesetzen enthält nur das französische Ge-
setz vom 5. Juni 1844 im Art. 1 die ausdrückliche Bestimmung,
dass wissenschaftliche Principien nicht patentfähig sind. Fast
alle übrigen Gesetzgebungen kommen aber in der practischen
Anerkennung desselben Grundsatzes überein, indem sie die prac-
tische Ausführung des patentirten Gegenstandes zur Bedingung
für die Erhaltung des Patentrechtes machen 1).

§. 16. Schriften.

Geistiger Inhalt. — Vorschriften. — Musiktexte. — Gesetze und Acten-
stücke. — Privatbriefe. — Verbotene Schriften. — Zeitungen. — Te-
legraphische Depeschen.

Die Gegenstände des literarischen oder des Schrifteigen-
thumes werden in den Gesetzen theils als Schriften 2), theils
als literarische Erzeugnisse 3) bezeichnet.

Beide Bezeichnungen drücken denselben Begriff aus, wel-
cher aus der Anwendung der in den §§. 12 und 14 entwickelten
allgemeinen Erfordernisse des geistigen Eigenthumes auf den
vorliegenden Fall sich ergibt als: eine originale Mittheilung von

1) Preussisches Publicandum vom 14. October 1815 §. 6.
Hannoversche Gewerbe-Ordnung vom 1. August 1847 §. 287.
Bayerisches Gesetz vom 10. Februar 1842 §. 30 Nr. 4.
Sächsische Verordnung vom 20. Januar 1853 §. 9.
Würtembergische Gewerbe-Ordnung vom 5. August 1836 Art.
157 Nr. 3.
Oesterreichisches Gesetz vom 15. August 1852 §. 29 Nr. 2 a.
Französisches Gesetz vom 5. Juni 1844 §. 32.
Belgisches Gesetz vom 24. Mai 1854 Art. 23.
Niederländisches Gesetz vom 25. Januar 1817 Art. 8 c.
Vereinigte Staaten, Congressacte vom 4. Juli 1836 Seite XV.
Italienisches Gesetz vom 30. October 1859 Art. 58 Nr. 3.
2) Preuss. Gesetz vom 11. Januar 1837 §. 1.
Französ. Gesetz vom 19. Juli 1793 Art. 1.
3) Bundesbeschluss vom 9. November 1837 Art. 1.
Oesterreich. Gesetz vom 19. October 1846 §. 1.
Sächs. Gesetz vom 22. Februar 1844 §. 1.
10
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0161" n="145"/><fw place="top" type="header">Musikalien und Karten.</fw><lb/>
schweigischen Gesetze vom 10. Fehruar 1842 §. 9 zu 3 und in<lb/>
dem Grossherzogl. Sächsischen Gesetze vom 11. Januar 1839<lb/>
§. 25 anerkannt.</p><lb/>
            <p>Von den Patentgesetzen enthält nur das französische Ge-<lb/>
setz vom 5. Juni 1844 im Art. 1 die ausdrückliche Bestimmung,<lb/>
dass wissenschaftliche Principien nicht patentfähig sind. Fast<lb/>
alle übrigen Gesetzgebungen kommen aber in der practischen<lb/>
Anerkennung desselben Grundsatzes überein, indem sie die prac-<lb/>
tische Ausführung des patentirten Gegenstandes zur Bedingung<lb/>
für die Erhaltung des Patentrechtes machen <note place="foot" n="1)">Preussisches Publicandum vom 14. October 1815 §. 6.<lb/>
Hannoversche Gewerbe-Ordnung vom 1. August 1847 §. 287.<lb/>
Bayerisches Gesetz vom 10. Februar 1842 §. 30 Nr. 4.<lb/>
Sächsische Verordnung vom 20. Januar 1853 §. 9.<lb/>
Würtembergische Gewerbe-Ordnung vom 5. August 1836 Art.<lb/>
157 Nr. 3.<lb/>
Oesterreichisches Gesetz vom 15. August 1852 §. 29 Nr. 2 a.<lb/>
Französisches Gesetz vom 5. Juni 1844 §. 32.<lb/>
Belgisches Gesetz vom 24. Mai 1854 Art. 23.<lb/>
Niederländisches Gesetz vom 25. Januar 1817 Art. 8 c.<lb/>
Vereinigte Staaten, Congressacte vom 4. Juli 1836 Seite XV.<lb/>
Italienisches Gesetz vom 30. October 1859 Art. 58 Nr. 3.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 16. <hi rendition="#g">Schriften</hi>.</head><lb/>
            <argument>
              <p> <hi rendition="#c">Geistiger Inhalt. &#x2014; Vorschriften. &#x2014; Musiktexte. &#x2014; Gesetze und Acten-<lb/>
stücke. &#x2014; Privatbriefe. &#x2014; Verbotene Schriften. &#x2014; Zeitungen. &#x2014; Te-<lb/>
legraphische Depeschen.</hi> </p>
            </argument><lb/>
            <p>Die Gegenstände des literarischen oder des Schrifteigen-<lb/>
thumes werden in den Gesetzen theils als <hi rendition="#g">Schriften</hi> <note place="foot" n="2)">Preuss. Gesetz vom 11. Januar 1837 §. 1.<lb/>
Französ. Gesetz vom 19. Juli 1793 Art. 1.</note>, theils<lb/>
als <hi rendition="#g">literarische Erzeugnisse</hi> <note place="foot" n="3)">Bundesbeschluss vom 9. November 1837 Art. 1.<lb/>
Oesterreich. Gesetz vom 19. October 1846 §. 1.<lb/>
Sächs. Gesetz vom 22. Februar 1844 §. 1.</note> bezeichnet.</p><lb/>
            <p>Beide Bezeichnungen drücken denselben Begriff aus, wel-<lb/>
cher aus der Anwendung der in den §§. 12 und 14 entwickelten<lb/>
allgemeinen Erfordernisse des geistigen Eigenthumes auf den<lb/>
vorliegenden Fall sich ergibt als: eine originale Mittheilung von<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">10</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[145/0161] Musikalien und Karten. schweigischen Gesetze vom 10. Fehruar 1842 §. 9 zu 3 und in dem Grossherzogl. Sächsischen Gesetze vom 11. Januar 1839 §. 25 anerkannt. Von den Patentgesetzen enthält nur das französische Ge- setz vom 5. Juni 1844 im Art. 1 die ausdrückliche Bestimmung, dass wissenschaftliche Principien nicht patentfähig sind. Fast alle übrigen Gesetzgebungen kommen aber in der practischen Anerkennung desselben Grundsatzes überein, indem sie die prac- tische Ausführung des patentirten Gegenstandes zur Bedingung für die Erhaltung des Patentrechtes machen 1). §. 16. Schriften. Geistiger Inhalt. — Vorschriften. — Musiktexte. — Gesetze und Acten- stücke. — Privatbriefe. — Verbotene Schriften. — Zeitungen. — Te- legraphische Depeschen. Die Gegenstände des literarischen oder des Schrifteigen- thumes werden in den Gesetzen theils als Schriften 2), theils als literarische Erzeugnisse 3) bezeichnet. Beide Bezeichnungen drücken denselben Begriff aus, wel- cher aus der Anwendung der in den §§. 12 und 14 entwickelten allgemeinen Erfordernisse des geistigen Eigenthumes auf den vorliegenden Fall sich ergibt als: eine originale Mittheilung von 1) Preussisches Publicandum vom 14. October 1815 §. 6. Hannoversche Gewerbe-Ordnung vom 1. August 1847 §. 287. Bayerisches Gesetz vom 10. Februar 1842 §. 30 Nr. 4. Sächsische Verordnung vom 20. Januar 1853 §. 9. Würtembergische Gewerbe-Ordnung vom 5. August 1836 Art. 157 Nr. 3. Oesterreichisches Gesetz vom 15. August 1852 §. 29 Nr. 2 a. Französisches Gesetz vom 5. Juni 1844 §. 32. Belgisches Gesetz vom 24. Mai 1854 Art. 23. Niederländisches Gesetz vom 25. Januar 1817 Art. 8 c. Vereinigte Staaten, Congressacte vom 4. Juli 1836 Seite XV. Italienisches Gesetz vom 30. October 1859 Art. 58 Nr. 3. 2) Preuss. Gesetz vom 11. Januar 1837 §. 1. Französ. Gesetz vom 19. Juli 1793 Art. 1. 3) Bundesbeschluss vom 9. November 1837 Art. 1. Oesterreich. Gesetz vom 19. October 1846 §. 1. Sächs. Gesetz vom 22. Februar 1844 §. 1. 10

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klostermann_eigenthum01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klostermann_eigenthum01_1867/161
Zitationshilfe: Klostermann, Rudolf: Das geistige Eigenthum an Schriften, Kunstwerken und Erfindungen. Bd. 1. Berlin, 1867, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klostermann_eigenthum01_1867/161>, abgerufen am 28.03.2024.