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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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Instrumente und Geräthschaften.
(Buckeln); solche Buckelbleche aus Eisen oder Kupfer werden
Giessbleche genannt, wenn man den Inhalt der mit der
Gabelkluft gefassten Ansiedescherben in die Buckeln entleert,
nachdem dieselben mit Röthel oder Kreide ausgestrichen und
das Blech gehörig angewärmt worden; bei kupfernen oder mes-
singnen Giessblechen bleibt wegen geringerer Wärmeleitung,
also minder plötzlichen Erstarrens, weniger Blei mechanisch in
der Schlacke zurück, als bei eisernen; Giessbleche für 42 Löcher
von 40 Mm. Weite und 20 Mm. Tiefe haben z. B. 44 Cm. Länge
und 38 Cm. Breite bei 30 Cm. langem Stiel, für 30 Löcher
27 Cm. Breite und 22 Cm. Länge mit 20 Cm. langem Stiel;
ein kleines messingnes Probenblech für Münzproben hat z. B.
12 Cm. Breite und 15 Cm. Länge, mit dem Stiel an der langen
Seite, mit je 4 Vertiefungen in zwei Reihen, dazwischen 2 Spähe-
löcher a, durch welche man beim Vorhalten des Bleches vor
das Gesicht zum Schutze gegen die Hitze die treibenden Proben
wahren kann (Taf. VII. Fig. 134); auch wendet man wohl mit
Späheöffnungen und Handhabe versehene Holzbretter an; guss-
oder schmiedeeiserne Eingüsse von verschiedener Grösse,
z. B. für Bleiproben, cornische Kupferproben (Taf. VII. Fig. 133);
Eisen- oder Bleibleche (Silberkornbleche) mit halbkugel-
förmigen Vertiefungen von 3 Mm. Weite, z. B. 12 Cm. lang,
63 Mm. breit mit 200 Löchern zur Aufnahme der Silberkörner
aus der Capelle; zur Aufnahme der entschlackten Blei-, Kupfer-,
Zinnkönige etc. dienen Giessbleche.


z. weiteren Zu-
bereitung der
Proben.

2) Zur weiteren Zubereitung der aus dem Ofen
genommenen und erkalteten Proben
sind erforderlich:
Röstspatel (Taf. VI. Fig. 125) mit hölzerner Handhabe c,
Stahlschneide a zum Ablösen des Röstgutes vom Scherben und
Knopf b zum Aufreiben desselben; grössere und kleinere Hämmer
mit Schneide und quadratischer Bahn von etwa 24 Mm. Seite
und kleiner, zum Zerschlagen der Probirgefässe auf einer Eisen-
platte oder einem nicht polirten, quadratischen Ambos in Holz-
gestell von etwa 7 Cm. Seite; Buckelbleche zur Aufnahme
der entschlackten Könige; Kornzange (Taf. VII. Fig. 134a)
zum Ausstechen der Silberkörner aus der Capelle, gut schlies-
send, entweder am Ende halbkugelig mit hervorragender Spitze
oder gerade abgeschnitten; Kornbürste (Taf. VII. Fig. 133a),
eine Messingröhre a, auf beiden Seiten mit steifen Schweine-
borsten b, zum Abbürsten der mit der Kornzange gefassten
Silberkörner; Magnetstab, etwa 10 Cm. lang, 6 Mm. breit

Instrumente und Geräthschaften.
(Buckeln); solche Buckelbleche aus Eisen oder Kupfer werden
Giessbleche genannt, wenn man den Inhalt der mit der
Gabelkluft gefassten Ansiedescherben in die Buckeln entleert,
nachdem dieselben mit Röthel oder Kreide ausgestrichen und
das Blech gehörig angewärmt worden; bei kupfernen oder mes-
singnen Giessblechen bleibt wegen geringerer Wärmeleitung,
also minder plötzlichen Erstarrens, weniger Blei mechanisch in
der Schlacke zurück, als bei eisernen; Giessbleche für 42 Löcher
von 40 Mm. Weite und 20 Mm. Tiefe haben z. B. 44 Cm. Länge
und 38 Cm. Breite bei 30 Cm. langem Stiel, für 30 Löcher
27 Cm. Breite und 22 Cm. Länge mit 20 Cm. langem Stiel;
ein kleines messingnes Probenblech für Münzproben hat z. B.
12 Cm. Breite und 15 Cm. Länge, mit dem Stiel an der langen
Seite, mit je 4 Vertiefungen in zwei Reihen, dazwischen 2 Spähe-
löcher a, durch welche man beim Vorhalten des Bleches vor
das Gesicht zum Schutze gegen die Hitze die treibenden Proben
wahren kann (Taf. VII. Fig. 134); auch wendet man wohl mit
Späheöffnungen und Handhabe versehene Holzbretter an; guss-
oder schmiedeeiserne Eingüsse von verschiedener Grösse,
z. B. für Bleiproben, cornische Kupferproben (Taf. VII. Fig. 133);
Eisen- oder Bleibleche (Silberkornbleche) mit halbkugel-
förmigen Vertiefungen von 3 Mm. Weite, z. B. 12 Cm. lang,
63 Mm. breit mit 200 Löchern zur Aufnahme der Silberkörner
aus der Capelle; zur Aufnahme der entschlackten Blei-, Kupfer-,
Zinnkönige etc. dienen Giessbleche.


z. weiteren Zu-
bereitung der
Proben.

2) Zur weiteren Zubereitung der aus dem Ofen
genommenen und erkalteten Proben
sind erforderlich:
Röstspatel (Taf. VI. Fig. 125) mit hölzerner Handhabe c,
Stahlschneide a zum Ablösen des Röstgutes vom Scherben und
Knopf b zum Aufreiben desselben; grössere und kleinere Hämmer
mit Schneide und quadratischer Bahn von etwa 24 Mm. Seite
und kleiner, zum Zerschlagen der Probirgefässe auf einer Eisen-
platte oder einem nicht polirten, quadratischen Ambos in Holz-
gestell von etwa 7 Cm. Seite; Buckelbleche zur Aufnahme
der entschlackten Könige; Kornzange (Taf. VII. Fig. 134a)
zum Ausstechen der Silberkörner aus der Capelle, gut schlies-
send, entweder am Ende halbkugelig mit hervorragender Spitze
oder gerade abgeschnitten; Kornbürste (Taf. VII. Fig. 133a),
eine Messingröhre a, auf beiden Seiten mit steifen Schweine-
borsten b, zum Abbürsten der mit der Kornzange gefassten
Silberkörner; Magnetstab, etwa 10 Cm. lang, 6 Mm. breit

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[110/0148] Instrumente und Geräthschaften. (Buckeln); solche Buckelbleche aus Eisen oder Kupfer werden Giessbleche genannt, wenn man den Inhalt der mit der Gabelkluft gefassten Ansiedescherben in die Buckeln entleert, nachdem dieselben mit Röthel oder Kreide ausgestrichen und das Blech gehörig angewärmt worden; bei kupfernen oder mes- singnen Giessblechen bleibt wegen geringerer Wärmeleitung, also minder plötzlichen Erstarrens, weniger Blei mechanisch in der Schlacke zurück, als bei eisernen; Giessbleche für 42 Löcher von 40 Mm. Weite und 20 Mm. Tiefe haben z. B. 44 Cm. Länge und 38 Cm. Breite bei 30 Cm. langem Stiel, für 30 Löcher 27 Cm. Breite und 22 Cm. Länge mit 20 Cm. langem Stiel; ein kleines messingnes Probenblech für Münzproben hat z. B. 12 Cm. Breite und 15 Cm. Länge, mit dem Stiel an der langen Seite, mit je 4 Vertiefungen in zwei Reihen, dazwischen 2 Spähe- löcher a, durch welche man beim Vorhalten des Bleches vor das Gesicht zum Schutze gegen die Hitze die treibenden Proben wahren kann (Taf. VII. Fig. 134); auch wendet man wohl mit Späheöffnungen und Handhabe versehene Holzbretter an; guss- oder schmiedeeiserne Eingüsse von verschiedener Grösse, z. B. für Bleiproben, cornische Kupferproben (Taf. VII. Fig. 133); Eisen- oder Bleibleche (Silberkornbleche) mit halbkugel- förmigen Vertiefungen von 3 Mm. Weite, z. B. 12 Cm. lang, 63 Mm. breit mit 200 Löchern zur Aufnahme der Silberkörner aus der Capelle; zur Aufnahme der entschlackten Blei-, Kupfer-, Zinnkönige etc. dienen Giessbleche. 2) Zur weiteren Zubereitung der aus dem Ofen genommenen und erkalteten Proben sind erforderlich: Röstspatel (Taf. VI. Fig. 125) mit hölzerner Handhabe c, Stahlschneide a zum Ablösen des Röstgutes vom Scherben und Knopf b zum Aufreiben desselben; grössere und kleinere Hämmer mit Schneide und quadratischer Bahn von etwa 24 Mm. Seite und kleiner, zum Zerschlagen der Probirgefässe auf einer Eisen- platte oder einem nicht polirten, quadratischen Ambos in Holz- gestell von etwa 7 Cm. Seite; Buckelbleche zur Aufnahme der entschlackten Könige; Kornzange (Taf. VII. Fig. 134a) zum Ausstechen der Silberkörner aus der Capelle, gut schlies- send, entweder am Ende halbkugelig mit hervorragender Spitze oder gerade abgeschnitten; Kornbürste (Taf. VII. Fig. 133a), eine Messingröhre a, auf beiden Seiten mit steifen Schweine- borsten b, zum Abbürsten der mit der Kornzange gefassten Silberkörner; Magnetstab, etwa 10 Cm. lang, 6 Mm. breit

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/148>, abgerufen am 28.03.2024.