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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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§. 50. Geräthschaften z. Vorber. d. Probirgutes.
für sehr harte Körper Achatreibschalen oder Stahlmörser
(Taf. VI. Fig. 118), aus einer Stahlplatte a mit 6 Mm. betra-
gender Vertiefung zur Aufnahune eines hohlen Eisencylinders
b von 24 Mm. Weite und 21 Mm. Höhe bestehend, in welchem
die Substanz mittelst Hammerschlägen auf einen darein passenden
Stahlcylinder c von 45 Mm. Höhe und 18 Mm. Dicke zerkleinert
wird; man kann dem Mörser auch grössere Dimensionen geben;
Hämmer (Taf. VI. Fig. 121 b.) von verschiedener Schwere mit
einer quadratischen Bahn, am anderen Ende zugeschärft; zum
Zerschlagen der Probirgefässe gusseiserne Unterlagsplatten
und Ambösse a (Taf. VI. Fig. 120a.) von quadratischer oder
oblonger Form, z. B. 7--8 Cm. Quadr., da wo sie aus dem
hölzernen Ambosstock b herausragen, mit einer Eisenscheibe c
umgeben, deren Rand etwas aufgebogen ist; zum Ausplatten
von Legirungen (z. B. bei Münzproben) ein gut polirter Stahl-
ambos
von etwa 8--9 Cm. Durchmesser nebst Hammer (Taf.
VI. Fig. 121 a.) mit polirter quadratischer und runder Bahn,
erstere mit gebrochenen Ecken; der Ambos wird mit einem
Kasten überdeckt und von Zeit zu Zeit mittelst auf Holz ge-
spannten Leders abgerieben, den Ambosstock überzieht man
oberhalb mit dicker weisser Pappe; bei Goldproben ein kleines
Walzwerk (Taf. VI. Fig. 119), a Walzen, durch Federn b aus
einander gehalten, mittelst der Schraube c stellbar und mittelst
der Handhabe d und des. Getriebes e zu bewegen, wobei der
Fuss f auf einem Tische mit Zwingen befestigt ist; ge-
wöhnliche
und Stockschere, verschiedene Feilen, Ras-
peln
und Kneifzangen mit innen glatten und rauhen Flä-
chen etc.;

4) zum Sieben (S. 17): Gröbere und feinere cylindrischez. Sieben.
Haar- und Messingdrahtsiebe, erstere z. B. mit etwa 14
Löchern pro Cm., letztere mit 12--32, die feinsten mit 40 Löchern
pro Cm. (S. 17). Zur Verhütung des Verstäubens versieht man
das Sieb mit einem Papierdeckel und setzt dasselbe in einen
hölzernen Untersatz mit Lederboden (Kapsel).

Auch wendet man wohl kugelförmige, aus zwei Hälften be-
stehende Siebe von Messingdraht an.

5) zum Schlämmen (S. 18): Bechergläser, Glas-z. Schlämmen.
cylinder, hölzerne Sichertröge von verschiedener Grösse
(Taf. VI. Fig. 120, 121);

6) zum Einwägen (S. 19): Messingpincetten mit spitzenz. Einwägen.
Endbacken (Taf. VI. Fig. 122) zum Fassen der Gewichte, Schäl-

§. 50. Geräthschaften z. Vorber. d. Probirgutes.
für sehr harte Körper Achatreibschalen oder Stahlmörser
(Taf. VI. Fig. 118), aus einer Stahlplatte a mit 6 Mm. betra-
gender Vertiefung zur Aufnahune eines hohlen Eisencylinders
b von 24 Mm. Weite und 21 Mm. Höhe bestehend, in welchem
die Substanz mittelst Hammerschlägen auf einen darein passenden
Stahlcylinder c von 45 Mm. Höhe und 18 Mm. Dicke zerkleinert
wird; man kann dem Mörser auch grössere Dimensionen geben;
Hämmer (Taf. VI. Fig. 121 b.) von verschiedener Schwere mit
einer quadratischen Bahn, am anderen Ende zugeschärft; zum
Zerschlagen der Probirgefässe gusseiserne Unterlagsplatten
und Ambösse a (Taf. VI. Fig. 120a.) von quadratischer oder
oblonger Form, z. B. 7—8 Cm. Quadr., da wo sie aus dem
hölzernen Ambosstock b herausragen, mit einer Eisenscheibe c
umgeben, deren Rand etwas aufgebogen ist; zum Ausplatten
von Legirungen (z. B. bei Münzproben) ein gut polirter Stahl-
ambos
von etwa 8—9 Cm. Durchmesser nebst Hammer (Taf.
VI. Fig. 121 a.) mit polirter quadratischer und runder Bahn,
erstere mit gebrochenen Ecken; der Ambos wird mit einem
Kasten überdeckt und von Zeit zu Zeit mittelst auf Holz ge-
spannten Leders abgerieben, den Ambosstock überzieht man
oberhalb mit dicker weisser Pappe; bei Goldproben ein kleines
Walzwerk (Taf. VI. Fig. 119), a Walzen, durch Federn b aus
einander gehalten, mittelst der Schraube c stellbar und mittelst
der Handhabe d und des. Getriebes e zu bewegen, wobei der
Fuss f auf einem Tische mit Zwingen befestigt ist; ge-
wöhnliche
und Stockschere, verschiedene Feilen, Ras-
peln
und Kneifzangen mit innen glatten und rauhen Flä-
chen etc.;

4) zum Sieben (S. 17): Gröbere und feinere cylindrischez. Sieben.
Haar- und Messingdrahtsiebe, erstere z. B. mit etwa 14
Löchern pro Cm., letztere mit 12—32, die feinsten mit 40 Löchern
pro Cm. (S. 17). Zur Verhütung des Verstäubens versieht man
das Sieb mit einem Papierdeckel und setzt dasselbe in einen
hölzernen Untersatz mit Lederboden (Kapsel).

Auch wendet man wohl kugelförmige, aus zwei Hälften be-
stehende Siebe von Messingdraht an.

5) zum Schlämmen (S. 18): Bechergläser, Glas-z. Schlämmen.
cylinder, hölzerne Sichertröge von verschiedener Grösse
(Taf. VI. Fig. 120, 121);

6) zum Einwägen (S. 19): Messingpincetten mit spitzenz. Einwägen.
Endbacken (Taf. VI. Fig. 122) zum Fassen der Gewichte, Schäl-

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[107/0145] §. 50. Geräthschaften z. Vorber. d. Probirgutes. für sehr harte Körper Achatreibschalen oder Stahlmörser (Taf. VI. Fig. 118), aus einer Stahlplatte a mit 6 Mm. betra- gender Vertiefung zur Aufnahune eines hohlen Eisencylinders b von 24 Mm. Weite und 21 Mm. Höhe bestehend, in welchem die Substanz mittelst Hammerschlägen auf einen darein passenden Stahlcylinder c von 45 Mm. Höhe und 18 Mm. Dicke zerkleinert wird; man kann dem Mörser auch grössere Dimensionen geben; Hämmer (Taf. VI. Fig. 121 b.) von verschiedener Schwere mit einer quadratischen Bahn, am anderen Ende zugeschärft; zum Zerschlagen der Probirgefässe gusseiserne Unterlagsplatten und Ambösse a (Taf. VI. Fig. 120a.) von quadratischer oder oblonger Form, z. B. 7—8 Cm. Quadr., da wo sie aus dem hölzernen Ambosstock b herausragen, mit einer Eisenscheibe c umgeben, deren Rand etwas aufgebogen ist; zum Ausplatten von Legirungen (z. B. bei Münzproben) ein gut polirter Stahl- ambos von etwa 8—9 Cm. Durchmesser nebst Hammer (Taf. VI. Fig. 121 a.) mit polirter quadratischer und runder Bahn, erstere mit gebrochenen Ecken; der Ambos wird mit einem Kasten überdeckt und von Zeit zu Zeit mittelst auf Holz ge- spannten Leders abgerieben, den Ambosstock überzieht man oberhalb mit dicker weisser Pappe; bei Goldproben ein kleines Walzwerk (Taf. VI. Fig. 119), a Walzen, durch Federn b aus einander gehalten, mittelst der Schraube c stellbar und mittelst der Handhabe d und des. Getriebes e zu bewegen, wobei der Fuss f auf einem Tische mit Zwingen befestigt ist; ge- wöhnliche und Stockschere, verschiedene Feilen, Ras- peln und Kneifzangen mit innen glatten und rauhen Flä- chen etc.; 4) zum Sieben (S. 17): Gröbere und feinere cylindrische Haar- und Messingdrahtsiebe, erstere z. B. mit etwa 14 Löchern pro Cm., letztere mit 12—32, die feinsten mit 40 Löchern pro Cm. (S. 17). Zur Verhütung des Verstäubens versieht man das Sieb mit einem Papierdeckel und setzt dasselbe in einen hölzernen Untersatz mit Lederboden (Kapsel). z. Sieben. Auch wendet man wohl kugelförmige, aus zwei Hälften be- stehende Siebe von Messingdraht an. 5) zum Schlämmen (S. 18): Bechergläser, Glas- cylinder, hölzerne Sichertröge von verschiedener Grösse (Taf. VI. Fig. 120, 121); z. Schlämmen. 6) zum Einwägen (S. 19): Messingpincetten mit spitzen Endbacken (Taf. VI. Fig. 122) zum Fassen der Gewichte, Schäl- z. Einwägen.

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/145>, abgerufen am 19.04.2024.