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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 4. Braunschweig, 1855.

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aus dem Bache; oder er dachte sogleich an seine
aufgeschriebene Jugendgeschichte, die in seinem alten
Koffer lag, und an alles seither Erlebte, und Al¬
les kam ihm nunmehr mit Einem Blicke vor
wie ein unbewußter Traum. Zugleich fühlte er
aber, daß er von nun an sein Schifflein tapfer
lenken und seines Glückes und des Guten
Schmied sein müsse, und ein sonderbares, verant¬
wortlichkeitsschwangeres Wesen kräuselte sich tief
in seinem Gemüthe, wie er es bis jetzt noch nie
empfunden zu haben sich erinnerte.


aus dem Bache; oder er dachte ſogleich an ſeine
aufgeſchriebene Jugendgeſchichte, die in ſeinem alten
Koffer lag, und an alles ſeither Erlebte, und Al¬
les kam ihm nunmehr mit Einem Blicke vor
wie ein unbewußter Traum. Zugleich fuͤhlte er
aber, daß er von nun an ſein Schifflein tapfer
lenken und ſeines Gluͤckes und des Guten
Schmied ſein muͤſſe, und ein ſonderbares, verant¬
wortlichkeitsſchwangeres Weſen kraͤuſelte ſich tief
in ſeinem Gemuͤthe, wie er es bis jetzt noch nie
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[80/0090] aus dem Bache; oder er dachte ſogleich an ſeine aufgeſchriebene Jugendgeſchichte, die in ſeinem alten Koffer lag, und an alles ſeither Erlebte, und Al¬ les kam ihm nunmehr mit Einem Blicke vor wie ein unbewußter Traum. Zugleich fuͤhlte er aber, daß er von nun an ſein Schifflein tapfer lenken und ſeines Gluͤckes und des Guten Schmied ſein muͤſſe, und ein ſonderbares, verant¬ wortlichkeitsſchwangeres Weſen kraͤuſelte ſich tief in ſeinem Gemuͤthe, wie er es bis jetzt noch nie empfunden zu haben ſich erinnerte.

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Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 4. Braunschweig, 1855, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich04_1855/90>, abgerufen am 25.04.2024.