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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 4. Braunschweig, 1855.

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Vierzehntes Kapitel.

Der Wagen stand in aller Frühe bepackt und
bereit; Dortchen begleitete die Abreisenden bis
an denselben, umgeben von den übrigen Leuten,
sowie auch Apollönchen und der alte Gärtner
herbeikamen. Heinrich gab den zutraulichen Dienst¬
leuten allen die Hand und zuletzt auch der Do¬
rothea, welche ihm freundlich die ihrige gab und
nun sagte: "Adieu, Herr Lee!" Von Wiedersehen
oder dergleichen sagte sie gar nichts; ebenso wenig
als Heinrich, und so fuhren der Graf und er
rasch von dannen.

Die Bilder kamen in zwei Tagen nach und
waren bald zur öffentlichen Ausstellung hergerich¬
tet. Der Graf beschäftigte sich so munter mit
der Sache, als ob er selbst der Künstler wäre,

Vierzehntes Kapitel.

Der Wagen ſtand in aller Fruͤhe bepackt und
bereit; Dortchen begleitete die Abreiſenden bis
an denſelben, umgeben von den uͤbrigen Leuten,
ſowie auch Apolloͤnchen und der alte Gaͤrtner
herbeikamen. Heinrich gab den zutraulichen Dienſt¬
leuten allen die Hand und zuletzt auch der Do¬
rothea, welche ihm freundlich die ihrige gab und
nun ſagte: »Adieu, Herr Lee!« Von Wiederſehen
oder dergleichen ſagte ſie gar nichts; ebenſo wenig
als Heinrich, und ſo fuhren der Graf und er
raſch von dannen.

Die Bilder kamen in zwei Tagen nach und
waren bald zur oͤffentlichen Ausſtellung hergerich¬
tet. Der Graf beſchaͤftigte ſich ſo munter mit
der Sache, als ob er ſelbſt der Kuͤnſtler waͤre,

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[0447] Vierzehntes Kapitel. Der Wagen ſtand in aller Fruͤhe bepackt und bereit; Dortchen begleitete die Abreiſenden bis an denſelben, umgeben von den uͤbrigen Leuten, ſowie auch Apolloͤnchen und der alte Gaͤrtner herbeikamen. Heinrich gab den zutraulichen Dienſt¬ leuten allen die Hand und zuletzt auch der Do¬ rothea, welche ihm freundlich die ihrige gab und nun ſagte: »Adieu, Herr Lee!« Von Wiederſehen oder dergleichen ſagte ſie gar nichts; ebenſo wenig als Heinrich, und ſo fuhren der Graf und er raſch von dannen. Die Bilder kamen in zwei Tagen nach und waren bald zur oͤffentlichen Ausſtellung hergerich¬ tet. Der Graf beſchaͤftigte ſich ſo munter mit der Sache, als ob er ſelbſt der Kuͤnſtler waͤre,

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Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 4. Braunschweig, 1855, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich04_1855/447>, abgerufen am 28.03.2024.