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Justi, Carl: Diego Velazquez und sein Jahrhundert. Bd. 2. Bonn, 1888.

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Fünftes Buch.
war, von Reisenden beschrieben wird und oftmals kopirt
worden ist, unbekannt geblieben sein müsse, ist nicht recht ver-
ständlich. Dieses Original liegt auch dem kleinen Medaillon zu
Grunde, und sein jetziger Aufenthalt, Apsley House in London,
ist kein Geheimniss 1). Neuerdings hat Jemand einen noch ältern
feinen Stich, von diesem ganz verschieden, nachzuweisen ge-
glaubt, der des Dich-
ters Epicteto y Pho-
cilides
, Madrid 1635,
vorgesetzt ist, eben-
falls von Juan de
Noort 2). Allein die-
ser ist nichts andres
als das von Guerra
erwähnte Blatt der
Carderera'schen
Sammlung (jetzt in
der Nationalbiblio-
thek), das auch in die
Antwerpener Aus-
gabe (gestochen von
Clouwet) übergegan-
gen ist, und dessen
Treue fragwürdig ist.

Das von Palo-
mino (Museo III, 333)
beschriebene Bild-
niss von Velazquez
befand sich im vori-
gen Jahrhundert in

[Abbildung]

Quevedo.

der Sammlung des D. Francisco Bruna in Sevilla, wo es der
Engländer Twiss sah 3). Eine rohe Copie hängt in der National-
bibliothek zu Madrid, eine ähnliche Wiederholung, einst in der
Yriartegalerie, kam in die Jose Madrazo's und ist bekannt aus

1) Parecera algun dia el original de estas dos copias que hoy existen . . . .
fuese obra de Cano o de Velazquez? Si hubo original, al oleo, de algun famoso
pintor; adonde habra ido a parar? fragt Florencio Janer, Ilustr. esp. 1876. II, 323.
2) Ebenda.
3) An original portrait of Quevedo, with spectacles, by the same Velazquez.
A fine engraving, by Carmona, of this picture is inserted in the 4th vol. of the
Spanish Parnassus. Twiss, Travels in Spain 308.

Fünftes Buch.
war, von Reisenden beschrieben wird und oftmals kopirt
worden ist, unbekannt geblieben sein müsse, ist nicht recht ver-
ständlich. Dieses Original liegt auch dem kleinen Medaillon zu
Grunde, und sein jetziger Aufenthalt, Apsley House in London,
ist kein Geheimniss 1). Neuerdings hat Jemand einen noch ältern
feinen Stich, von diesem ganz verschieden, nachzuweisen ge-
glaubt, der des Dich-
ters Epicteto y Pho-
cilides
, Madrid 1635,
vorgesetzt ist, eben-
falls von Juan de
Noort 2). Allein die-
ser ist nichts andres
als das von Guerra
erwähnte Blatt der
Carderera’schen
Sammlung (jetzt in
der Nationalbiblio-
thek), das auch in die
Antwerpener Aus-
gabe (gestochen von
Clouwet) übergegan-
gen ist, und dessen
Treue fragwürdig ist.

Das von Palo-
mino (Museo III, 333)
beschriebene Bild-
niss von Velazquez
befand sich im vori-
gen Jahrhundert in

[Abbildung]

Quevedo.

der Sammlung des D. Francisco Bruna in Sevilla, wo es der
Engländer Twiss sah 3). Eine rohe Copie hängt in der National-
bibliothek zu Madrid, eine ähnliche Wiederholung, einst in der
Yriartegalerie, kam in die José Madrazo’s und ist bekannt aus

1) Parecerá algun dia el original de estas dos copias que hoy existen . . . .
fuese obra de Cano ó de Velazquez? Si hubo original, al óleo, de algun famoso
pintor; adonde habrá ido á parar? fragt Florencio Janér, Ilustr. esp. 1876. II, 323.
2) Ebenda.
3) An original portrait of Quevedo, with spectacles, by the same Velazquez.
A fine engraving, by Carmona, of this picture is inserted in the 4th vol. of the
Spanish Parnassus. Twiss, Travels in Spain 308.
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[44/0064] Fünftes Buch. war, von Reisenden beschrieben wird und oftmals kopirt worden ist, unbekannt geblieben sein müsse, ist nicht recht ver- ständlich. Dieses Original liegt auch dem kleinen Medaillon zu Grunde, und sein jetziger Aufenthalt, Apsley House in London, ist kein Geheimniss 1). Neuerdings hat Jemand einen noch ältern feinen Stich, von diesem ganz verschieden, nachzuweisen ge- glaubt, der des Dich- ters Epicteto y Pho- cilides, Madrid 1635, vorgesetzt ist, eben- falls von Juan de Noort 2). Allein die- ser ist nichts andres als das von Guerra erwähnte Blatt der Carderera’schen Sammlung (jetzt in der Nationalbiblio- thek), das auch in die Antwerpener Aus- gabe (gestochen von Clouwet) übergegan- gen ist, und dessen Treue fragwürdig ist. Das von Palo- mino (Museo III, 333) beschriebene Bild- niss von Velazquez befand sich im vori- gen Jahrhundert in [Abbildung Quevedo.] der Sammlung des D. Francisco Bruna in Sevilla, wo es der Engländer Twiss sah 3). Eine rohe Copie hängt in der National- bibliothek zu Madrid, eine ähnliche Wiederholung, einst in der Yriartegalerie, kam in die José Madrazo’s und ist bekannt aus 1) Parecerá algun dia el original de estas dos copias que hoy existen . . . . fuese obra de Cano ó de Velazquez? Si hubo original, al óleo, de algun famoso pintor; adonde habrá ido á parar? fragt Florencio Janér, Ilustr. esp. 1876. II, 323. 2) Ebenda. 3) An original portrait of Quevedo, with spectacles, by the same Velazquez. A fine engraving, by Carmona, of this picture is inserted in the 4th vol. of the Spanish Parnassus. Twiss, Travels in Spain 308.

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Zitationshilfe: Justi, Carl: Diego Velazquez und sein Jahrhundert. Bd. 2. Bonn, 1888, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_velazquez02_1888/64>, abgerufen am 29.03.2024.