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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

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Finanz- und Gnadenkammern ihr Nein blos durch Schweigen zu
erkennen? Und wie lange muß ein solches Schweigen dauern?

[Beilage]

Zeitwinke für Finanzminister <-kammern>, besonders in Rücksicht
des Handels und der Gesetze für ihn <von neuesten Thatsachen der5
Politik und des Handels gegeben> -- (Neueste) Sammlungen für
Finanz- und Handelswesen in wechselseitiger Beziehung -- Theoretische
Staatspapiere, oder neueste Thatsachen (Zeitmagazin) des Finanz-
und Handelswesens --10

99. An die Herzogin von Oldenburg in Frankfurt a. M.
[Konzept, nicht abgeschickt]

Sonnenobeliskus -- [gestr. Fee Wünsche] -- die Schönheit gibt
den Muth, den der hohe Stand nimmt; und der Glanz der Krone
wird durch ein schönes Antlitz gemildert -- Erinnern Sie sich meiner,
so vergißt mich der Kaiser nicht -- und über ein schönes Angesicht15
vergißt man die Krone.

Ich habe so oft die Schönheit gemalt, daß Sie parteiisch für mich
sein sollten. --

100. An Fürst Primas Dalberg in Regensburg.
[Kopie]20

Im Vertrauen auf die Fortdauer der Güte, womit Sie bisher die
Zusendung meiner Werke aufnahmen, send' ich Ihnen mein neuestes.
Wenn es einige Sonnenblicke durch die Wolken der Jahrzeit fallen
läßt: so bin [ich] belohnt. Der Herbst versprach mir die Freude, den
Fürst von Angesicht zu Angesicht zu sehen, den ich schon als ein25
Jüngling liebte und ehrte, eh ich ihm noch einen nähern Dank schuldig
war als den, den ihm die lesende Welt brachte. Der Herbst hielt sein
Wort nicht; aber der Frühling soll es statt seiner erfüllen.

101. An Emanuel.
30

Willkommen, guter Emanuel! Mögen Sie mir etwas von Be-
lohnung Ihrer Reise sagen können! -- Dieses Exemplar hat der

Finanz- und Gnadenkammern ihr Nein blos durch Schweigen zu
erkennen? Und wie lange muß ein ſolches Schweigen dauern?

[Beilage]

Zeitwinke für Finanzminiſter <-kammern>, beſonders in Rückſicht
des Handels und der Geſetze für ihn <von neueſten Thatſachen der5
Politik und des Handels gegeben> — (Neueſte) Sammlungen für
Finanz- und Handelsweſen in wechſelſeitiger Beziehung — Theoretiſche
Staatspapiere, oder neueſte Thatſachen (Zeitmagazin) des Finanz-
und Handelsweſens —10

99. An die Herzogin von Oldenburg in Frankfurt a. M.
[Konzept, nicht abgeſchickt]

Sonnenobeliſkus — [gestr. Fee Wünſche] — die Schönheit gibt
den Muth, den der hohe Stand nimmt; und der Glanz der Krone
wird durch ein ſchönes Antlitz gemildert — Erinnern Sie ſich meiner,
ſo vergißt mich der Kaiſer nicht — und über ein ſchönes Angeſicht15
vergißt man die Krone.

Ich habe ſo oft die Schönheit gemalt, daß Sie parteiiſch für mich
ſein ſollten. —

100. An Fürſt Primas Dalberg in Regensburg.
[Kopie]20

Im Vertrauen auf die Fortdauer der Güte, womit Sie bisher die
Zuſendung meiner Werke aufnahmen, ſend’ ich Ihnen mein neueſtes.
Wenn es einige Sonnenblicke durch die Wolken der Jahrzeit fallen
läßt: ſo bin [ich] belohnt. Der Herbſt verſprach mir die Freude, den
Fürſt von Angeſicht zu Angeſicht zu ſehen, den ich ſchon als ein25
Jüngling liebte und ehrte, eh ich ihm noch einen nähern Dank ſchuldig
war als den, den ihm die leſende Welt brachte. Der Herbſt hielt ſein
Wort nicht; aber der Frühling ſoll es ſtatt ſeiner erfüllen.

101. An Emanuel.
30

Willkommen, guter Emanuel! Mögen Sie mir etwas von Be-
lohnung Ihrer Reiſe ſagen können! — Dieſes Exemplar hat der

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[37/0042] Finanz- und Gnadenkammern ihr Nein blos durch Schweigen zu erkennen? Und wie lange muß ein ſolches Schweigen dauern? Zeitwinke für Finanzminiſter <-kammern>, beſonders in Rückſicht des Handels und der Geſetze für ihn <von neueſten Thatſachen der 5 Politik und des Handels gegeben> — (Neueſte) Sammlungen für Finanz- und Handelsweſen in wechſelſeitiger Beziehung — Theoretiſche Staatspapiere, oder neueſte Thatſachen (Zeitmagazin) des Finanz- und Handelsweſens — 10 99. An die Herzogin von Oldenburg in Frankfurt a. M. [Bayreuth, Okt. 1815] Sonnenobeliſkus — [gestr. Fee Wünſche] — die Schönheit gibt den Muth, den der hohe Stand nimmt; und der Glanz der Krone wird durch ein ſchönes Antlitz gemildert — Erinnern Sie ſich meiner, ſo vergißt mich der Kaiſer nicht — und über ein ſchönes Angeſicht 15 vergißt man die Krone. Ich habe ſo oft die Schönheit gemalt, daß Sie parteiiſch für mich ſein ſollten. — 100. An Fürſt Primas Dalberg in Regensburg. [Bayreuth, 21. Okt. 1815] 20 Im Vertrauen auf die Fortdauer der Güte, womit Sie bisher die Zuſendung meiner Werke aufnahmen, ſend’ ich Ihnen mein neueſtes. Wenn es einige Sonnenblicke durch die Wolken der Jahrzeit fallen läßt: ſo bin [ich] belohnt. Der Herbſt verſprach mir die Freude, den Fürſt von Angeſicht zu Angeſicht zu ſehen, den ich ſchon als ein 25 Jüngling liebte und ehrte, eh ich ihm noch einen nähern Dank ſchuldig war als den, den ihm die leſende Welt brachte. Der Herbſt hielt ſein Wort nicht; aber der Frühling ſoll es ſtatt ſeiner erfüllen. 101. An Emanuel. [Bayreuth, 25. Okt. 1815] 30 Willkommen, guter Emanuel! Mögen Sie mir etwas von Be- lohnung Ihrer Reiſe ſagen können! — Dieſes Exemplar hat der

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/42>, abgerufen am 20.04.2024.