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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

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318. An Minna Spazier in Leipzig.
[Kopie]

Über die Almanache -- Verzeihen Sie diese Bitte und überhaupt
die ganze.

319. An Emanuel.5

Guten Abend, Alter! Leider schreib' ich überall nach Taschen-
büchern herum -- Postporto a 30, 40, 60 kr. -- worin etwas von
mir zu haben ist; aber noch hab' ich nichts. Leichter wär' es,
wenn mir H. v. Pöllnitz die Taschenbücher für Liebe und Freund-10
schaft bei Wilmans, und die Damenkalender bei Cotta -- was
er davon nur eben gerade hätte -- mittheilen wollte, er der sonst
gern ein Taschenbuch für Liebe und ein Damenkalender ist. --
Können Sie es machen? -- Er soll es bald zurück haben. Gute
Nacht.15

320. An Emanuel.

Guten Abend, Guter! Vielen Dank für Alles! Den einen Al-
manach hab' ich. -- Den gräflichen Brief hab' ich mühsam ent-
ziffert; man sieht, daß jede Pfote eine Hand-Schrift machen kann. --20
Die beiden Druckbogen müssen nach unphilosophischen Grundsätzen
und wegwerfenden Machtsprüchen, die ich beide nicht liebe, durchaus
von Buchholz sein; desto schöner, wo er nicht wegwirft. -- Ich
muß schon wieder um etwas bitten, um den 1. Th. der Flegeljahre:
[für] meinen Hirsch Schreckenberger, der meine Friedens-Predigt25
abgeschrieben und der mir überhaupt sehr kluge Fragen über un-
deutliche Stellen darüber gethan. Es nützt oft mehr, ein Buch
abzuschreiben als es zu kaufen, ja zu lesen.

321. An Professor Schwarz in Heidelberg.
[Konzept]30

Hier, geliebter kanonischer und sonstiger Verwandter! zwei
Rezensionen zweier guten Bücher wiewol aus verschiednen Fächern.
Ich beurtheile freilich am liebsten was mir gefällt, da mir [mein]

318. An Minna Spazier in Leipzig.
[Kopie]

Über die Almanache — Verzeihen Sie dieſe Bitte und überhaupt
die ganze.

319. An Emanuel.5

Guten Abend, Alter! Leider ſchreib’ ich überall nach Taſchen-
büchern herum — Poſtporto à 30, 40, 60 kr. — worin etwas von
mir zu haben iſt; aber noch hab’ ich nichts. Leichter wär’ es,
wenn mir H. v. Pöllnitz die Taſchenbücher für Liebe und Freund-10
ſchaft bei Wilmans, und die Damenkalender bei Cotta — was
er davon nur eben gerade hätte — mittheilen wollte, er der ſonſt
gern ein Taſchenbuch für Liebe und ein Damenkalender iſt. —
Können Sie es machen? — Er ſoll es bald zurück haben. Gute
Nacht.15

320. An Emanuel.

Guten Abend, Guter! Vielen Dank für Alles! Den einen Al-
manach hab’ ich. — Den gräflichen Brief hab’ ich mühſam ent-
ziffert; man ſieht, daß jede Pfote eine Hand-Schrift machen kann. —20
Die beiden Druckbogen müſſen nach unphiloſophiſchen Grundſätzen
und wegwerfenden Machtſprüchen, die ich beide nicht liebe, durchaus
von Buchholz ſein; deſto ſchöner, wo er nicht wegwirft. — Ich
muß ſchon wieder um etwas bitten, um den 1. Th. der Flegeljahre:
[für] meinen Hirſch Schreckenberger, der meine Friedens-Predigt25
abgeſchrieben und der mir überhaupt ſehr kluge Fragen über un-
deutliche Stellen darüber gethan. Es nützt oft mehr, ein Buch
abzuſchreiben als es zu kaufen, ja zu leſen.

321. An Profeſſor Schwarz in Heidelberg.
[Konzept]30

Hier, geliebter kanoniſcher und ſonſtiger Verwandter! zwei
Rezenſionen zweier guten Bücher wiewol aus verſchiednen Fächern.
Ich beurtheile freilich am liebſten was mir gefällt, da mir [mein]

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[125/0138] 318. An Minna Spazier in Leipzig. [Bayreuth, 27. Juli 1810] Über die Almanache — Verzeihen Sie dieſe Bitte und überhaupt die ganze. 319. An Emanuel. 5 [Bayreuth, 27. Juli 1810] Guten Abend, Alter! Leider ſchreib’ ich überall nach Taſchen- büchern herum — Poſtporto à 30, 40, 60 kr. — worin etwas von mir zu haben iſt; aber noch hab’ ich nichts. Leichter wär’ es, wenn mir H. v. Pöllnitz die Taſchenbücher für Liebe und Freund- 10 ſchaft bei Wilmans, und die Damenkalender bei Cotta — was er davon nur eben gerade hätte — mittheilen wollte, er der ſonſt gern ein Taſchenbuch für Liebe und ein Damenkalender iſt. — Können Sie es machen? — Er ſoll es bald zurück haben. Gute Nacht. 15 320. An Emanuel. [Bayreuth, 28. Juli 1810] Guten Abend, Guter! Vielen Dank für Alles! Den einen Al- manach hab’ ich. — Den gräflichen Brief hab’ ich mühſam ent- ziffert; man ſieht, daß jede Pfote eine Hand-Schrift machen kann. — 20 Die beiden Druckbogen müſſen nach unphiloſophiſchen Grundſätzen und wegwerfenden Machtſprüchen, die ich beide nicht liebe, durchaus von Buchholz ſein; deſto ſchöner, wo er nicht wegwirft. — Ich muß ſchon wieder um etwas bitten, um den 1. Th. der Flegeljahre: [für] meinen Hirſch Schreckenberger, der meine Friedens-Predigt 25 abgeſchrieben und der mir überhaupt ſehr kluge Fragen über un- deutliche Stellen darüber gethan. Es nützt oft mehr, ein Buch abzuſchreiben als es zu kaufen, ja zu leſen. 321. An Profeſſor Schwarz in Heidelberg. Bayreuth 30 Jul. 1810 30 Hier, geliebter kanoniſcher und ſonſtiger Verwandter! zwei Rezenſionen zweier guten Bücher wiewol aus verſchiednen Fächern. Ich beurtheile freilich am liebſten was mir gefällt, da mir [mein]

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/138>, abgerufen am 19.04.2024.