Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

Bild:
<< vorherige Seite

zu lenken. Er wagt es aber nur, weil Ihre Majestät schon seine
Bitte um die Hoffnung einer Präbende durch eine allergnädigste
Resolution vom 12ten Mai 1801 zu erhören geruhten -- und weil er
das Glück hat, in dem Staate geboren und wohnhaft zu sein, wo der
Stolz der Deutschen jetzt seinen Schutz und seine Rechtfertigung5
findet.

Möge der landesväterliche König, der noch mehrere Deutsche
beschützt als er beherrscht, die Bitte seines Landeskindes,
jene Hofnung zu erfüllen,
eine Bitte, welche durch das Bedürfniß in der wirklichen Welt und10
vielleicht durch einige Verdienste in der gelehrten entschuldigt wird,
mit Seiner gewöhnlichen Huld aufnehmen!

[Spaltenumbruch]
[Spaltenumbruch]
Ihrer koeniglichen Majestät
unterthänigsterJean Paul Fr. Richter15
70. An Geheimrat Beyme in Berlin.
Hochwolgeborner Herr,
Hochzuverehrender Herr Geheimer Kabinetts Rath,

Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen meine Bitte an den König
sammt der Abschrift Seines gnädigsten Beschlusses auf eine frühere,20
worauf sich die jetzige bezieht, zu übergeben und Sie um die zweite
Übergabe derselben zu ersuchen. Ihre Staats-Zeit ist zu kostbar und
zu kurz für langes Lesen. Auch erlaubt der hohe Grad, in welchem
Sie die Achtung des Königs und des Publikums besitzen, mir
keinen Zusatz von Bitten, die Sie durch Gründe entweder anti-25
zipieren oder auflösen. Nur mein Dank ist mir für Ihre Güte der
Übergabe voraus zu sagen erlaubt --

[Spaltenumbruch]
[Spaltenumbruch]
Ihrer Hochwolgeboren
gehorsamsterJean Paul Fr. Richter30
71. An Geheimrat Mayer in Berlin.

Verehrtester Herr Vater! Ich schicke Ihnen hier die in den Brief
an Beyme eingeschlossene Bitte an den König, sammt der ihm

zu lenken. Er wagt es aber nur, weil Ihre Majeſtät ſchon ſeine
Bitte um die Hoffnung einer Präbende durch eine allergnädigſte
Reſolution vom 12ten Mai 1801 zu erhören geruhten — und weil er
das Glück hat, in dem Staate geboren und wohnhaft zu ſein, wo der
Stolz der Deutſchen jetzt ſeinen Schutz und ſeine Rechtfertigung5
findet.

Möge der landesväterliche König, der noch mehrere Deutſche
beſchützt als er beherrſcht, die Bitte ſeines Landeskindes,
jene Hofnung zu erfüllen,
eine Bitte, welche durch das Bedürfniß in der wirklichen Welt und10
vielleicht durch einige Verdienſte in der gelehrten entſchuldigt wird,
mit Seiner gewöhnlichen Huld aufnehmen!

[Spaltenumbruch]
[Spaltenumbruch]
Ihrer koeniglichen Majeſtät
unterthänigſterJean Paul Fr. Richter15
70. An Geheimrat Beyme in Berlin.
Hochwolgeborner Herr,
Hochzuverehrender Herr Geheimer Kabinetts Rath,

Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen meine Bitte an den König
ſammt der Abſchrift Seines gnädigſten Beſchluſſes auf eine frühere,20
worauf ſich die jetzige bezieht, zu übergeben und Sie um die zweite
Übergabe derſelben zu erſuchen. Ihre Staats-Zeit iſt zu koſtbar und
zu kurz für langes Leſen. Auch erlaubt der hohe Grad, in welchem
Sie die Achtung des Königs und des Publikums beſitzen, mir
keinen Zuſatz von Bitten, die Sie durch Gründe entweder anti-25
zipieren oder auflöſen. Nur mein Dank iſt mir für Ihre Güte der
Übergabe voraus zu ſagen erlaubt —

[Spaltenumbruch]
[Spaltenumbruch]
Ihrer Hochwolgeboren
gehorſamſterJean Paul Fr. Richter30
71. An Geheimrat Mayer in Berlin.

Verehrteſter Herr Vater! Ich ſchicke Ihnen hier die in den Brief
an Beyme eingeſchloſſene Bitte an den König, ſammt der ihm

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <p><pb facs="#f0038" n="26"/>
zu lenken. Er wagt es aber nur, weil Ihre Maje&#x017F;tät &#x017F;chon &#x017F;eine<lb/>
Bitte um die <hi rendition="#g">Hoffnung</hi> einer Präbende durch eine allergnädig&#x017F;te<lb/>
Re&#x017F;olution vom 12<hi rendition="#sup">ten</hi> Mai 1801 zu erhören geruhten &#x2014; und weil er<lb/>
das Glück hat, in dem Staate geboren und wohnhaft zu &#x017F;ein, wo der<lb/>
Stolz der Deut&#x017F;chen jetzt &#x017F;einen Schutz und &#x017F;eine Rechtfertigung<lb n="5"/>
findet.</p><lb/>
        <p>Möge der landesväterliche König, der noch mehrere Deut&#x017F;che<lb/>
be&#x017F;chützt als er beherr&#x017F;cht, die Bitte &#x017F;eines Landeskindes,<lb/><hi rendition="#c">jene Hofnung zu erfüllen,</hi><lb/>
eine Bitte, welche durch das Bedürfniß in der wirklichen Welt und<lb n="10"/>
vielleicht durch einige Verdien&#x017F;te in der gelehrten ent&#x017F;chuldigt wird,<lb/>
mit Seiner gewöhnlichen Huld aufnehmen!</p><lb/>
        <closer>
          <cb/>
          <dateline> <hi rendition="#left"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 23. Febr.</hi><lb/>
1805</hi> </dateline><lb/>
          <cb/>
          <salute> <hi rendition="#right">Ihrer koeniglichen Maje&#x017F;tät<lb/>
unterthänig&#x017F;terJean Paul Fr. Richter<lb n="15"/>
</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>70. An <hi rendition="#g">Geheimrat Beyme in Berlin.</hi></head><lb/>
        <salute> <hi rendition="#c">Hochwolgeborner Herr,<lb/>
Hochzuverehrender Herr Geheimer Kabinetts Rath,</hi> </salute><lb/>
        <p>Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen meine Bitte an den König<lb/>
&#x017F;ammt der Ab&#x017F;chrift Seines gnädig&#x017F;ten Be&#x017F;chlu&#x017F;&#x017F;es auf eine frühere,<lb n="20"/>
worauf &#x017F;ich die jetzige bezieht, zu übergeben und Sie um die zweite<lb/>
Übergabe der&#x017F;elben zu er&#x017F;uchen. Ihre Staats-Zeit i&#x017F;t zu ko&#x017F;tbar und<lb/>
zu kurz für langes Le&#x017F;en. Auch erlaubt der hohe Grad, in welchem<lb/>
Sie die Achtung des Königs und des Publikums be&#x017F;itzen, mir<lb/>
keinen Zu&#x017F;atz von Bitten, die Sie durch Gründe entweder anti-<lb n="25"/>
zipieren oder auflö&#x017F;en. Nur mein Dank i&#x017F;t mir für Ihre Güte der<lb/>
Übergabe voraus zu &#x017F;agen erlaubt &#x2014;</p><lb/>
        <closer>
          <cb/>
          <dateline> <hi rendition="#left"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 23. Febr.</hi><lb/>
1805</hi> </dateline><lb/>
          <cb/>
          <salute> <hi rendition="#right">Ihrer Hochwolgeboren<lb/>
gehor&#x017F;am&#x017F;terJean Paul Fr. Richter<lb n="30"/>
</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>71. An <hi rendition="#g">Geheimrat Mayer in Berlin.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> d. 23 Febr. 1805</hi> </dateline><lb/>
        <p>Verehrte&#x017F;ter Herr Vater! Ich &#x017F;chicke Ihnen hier die in den Brief<lb/>
an <hi rendition="#aq">Beyme</hi> einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;ene Bitte an den König, &#x017F;ammt der ihm<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0038] zu lenken. Er wagt es aber nur, weil Ihre Majeſtät ſchon ſeine Bitte um die Hoffnung einer Präbende durch eine allergnädigſte Reſolution vom 12ten Mai 1801 zu erhören geruhten — und weil er das Glück hat, in dem Staate geboren und wohnhaft zu ſein, wo der Stolz der Deutſchen jetzt ſeinen Schutz und ſeine Rechtfertigung 5 findet. Möge der landesväterliche König, der noch mehrere Deutſche beſchützt als er beherrſcht, die Bitte ſeines Landeskindes, jene Hofnung zu erfüllen, eine Bitte, welche durch das Bedürfniß in der wirklichen Welt und 10 vielleicht durch einige Verdienſte in der gelehrten entſchuldigt wird, mit Seiner gewöhnlichen Huld aufnehmen! Bayreuth d. 23. Febr. 1805 Ihrer koeniglichen Majeſtät unterthänigſterJean Paul Fr. Richter 15 70. An Geheimrat Beyme in Berlin. Hochwolgeborner Herr, Hochzuverehrender Herr Geheimer Kabinetts Rath, Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen meine Bitte an den König ſammt der Abſchrift Seines gnädigſten Beſchluſſes auf eine frühere, 20 worauf ſich die jetzige bezieht, zu übergeben und Sie um die zweite Übergabe derſelben zu erſuchen. Ihre Staats-Zeit iſt zu koſtbar und zu kurz für langes Leſen. Auch erlaubt der hohe Grad, in welchem Sie die Achtung des Königs und des Publikums beſitzen, mir keinen Zuſatz von Bitten, die Sie durch Gründe entweder anti- 25 zipieren oder auflöſen. Nur mein Dank iſt mir für Ihre Güte der Übergabe voraus zu ſagen erlaubt — Bayreuth d. 23. Febr. 1805 Ihrer Hochwolgeboren gehorſamſterJean Paul Fr. Richter 30 71. An Geheimrat Mayer in Berlin. Bayreuth d. 23 Febr. 1805 Verehrteſter Herr Vater! Ich ſchicke Ihnen hier die in den Brief an Beyme eingeſchloſſene Bitte an den König, ſammt der ihm

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/38
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/38>, abgerufen am 20.04.2024.