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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.

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1. An Helmina von Hastfer in Berlin? [3]

Herzlichen Dank für den freundlichen Morgen, den Sie mir zusen-
den! Andere haben jezt einen Nachsommer, ich einen Nachfrühling. --
Morgen, theuere Freundin, entbehr' ich noch die Freude Ihres An-5
bliks. Jezt entzieht mir eine Verzögerung nicht so viel wie im Frühling.
Doch werd' [ich Sie] und die Ihrigen, die ich [Lücke] bald suchen.

*2. An Karoline Mayer in Berlin.

Recht liebe Freundin! Mit Freuden eilt' ich hieher, und überal find'10
ich neue; heute Abend um 5 Uhr find' ich grosse; denn ich komme zu
Ihnen.
Ich sehne mich in die Stube, wo ich so viele schöne Herzen
fand. Grüssen Sie voraus Ihre zwei vortreflichen Schwestern und
Ihren H. Vater. Ahlefeldt komt wahrscheinlich mit oder nach.

Adio cara!15

R.
3. An Frau von Scheve in Berlin.

Ihre Einladung, meine verehrte, gnädige Freundin, empfieng ich mit eben der
wahren Freude die mich Morgen zu Ihnen begleiten wird; mein alter Apostel,20
der meine Tage so schön aufklärt durch sich selbst und das Schönere dem er mich
zuführt, wird durch eine Nachschrift alles entbehrlich machen was ich in seinem
Nahmen sagen könnte und mit mir nicht früh genug erscheinen um die Versicherung
meiner Hochachtung und Herzlichkeit für Sie und die Ihrigen zu wiederhohlen.
den 13ten 8br 00

Ahlefeldt25
Volti lente.
1 Jean Paul Briefe. IV.
1. An Helmina von Haſtfer in Berlin? [3]

Herzlichen Dank für den freundlichen Morgen, den Sie mir zuſen-
den! Andere haben jezt einen Nachſommer, ich einen Nachfrühling. —
Morgen, theuere Freundin, entbehr’ ich noch die Freude Ihres An-5
bliks. Jezt entzieht mir eine Verzögerung nicht ſo viel wie im Frühling.
Doch werd’ [ich Sie] und die Ihrigen, die ich [Lücke] bald ſuchen.

*2. An Karoline Mayer in Berlin.

Recht liebe Freundin! Mit Freuden eilt’ ich hieher, und überal find’10
ich neue; heute Abend um 5 Uhr find’ ich groſſe; denn ich komme zu
Ihnen.
Ich ſehne mich in die Stube, wo ich ſo viele ſchöne Herzen
fand. Grüſſen Sie voraus Ihre zwei vortreflichen Schweſtern und
Ihren H. Vater. Ahlefeldt komt wahrſcheinlich mit oder nach.

Adio cara!15

R.
3. An Frau von Scheve in Berlin.

Ihre Einladung, meine verehrte, gnädige Freundin, empfieng ich mit eben der
wahren Freude die mich Morgen zu Ihnen begleiten wird; mein alter Apoſtel,20
der meine Tage ſo ſchön aufklärt durch ſich ſelbſt und das Schönere dem er mich
zuführt, wird durch eine Nachſchrift alles entbehrlich machen was ich in ſeinem
Nahmen ſagen könnte und mit mir nicht früh genug erſcheinen um die Verſicherung
meiner Hochachtung und Herzlichkeit für Sie und die Ihrigen zu wiederhohlen.
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[1/0006] 1. An Helmina von Haſtfer in Berlin? [Berlin, 4. Okt. 1800?] Herzlichen Dank für den freundlichen Morgen, den Sie mir zuſen- den! Andere haben jezt einen Nachſommer, ich einen Nachfrühling. — Morgen, theuere Freundin, entbehr’ ich noch die Freude Ihres An- 5 bliks. Jezt entzieht mir eine Verzögerung nicht ſo viel wie im Frühling. Doch werd’ [ich Sie] und die Ihrigen, die ich [Lücke] bald ſuchen. *2. An Karoline Mayer in Berlin. Berlin d. 6 Okt. 1800. Recht liebe Freundin! Mit Freuden eilt’ ich hieher, und überal find’ 10 ich neue; heute Abend um 5 Uhr find’ ich groſſe; denn ich komme zu Ihnen. Ich ſehne mich in die Stube, wo ich ſo viele ſchöne Herzen fand. Grüſſen Sie voraus Ihre zwei vortreflichen Schweſtern und Ihren H. Vater. Ahlefeldt komt wahrſcheinlich mit oder nach. Adio cara! 15 R. 3. An Frau von Scheve in Berlin. [Berlin, 13. Okt. 1800] Ihre Einladung, meine verehrte, gnädige Freundin, empfieng ich mit eben der wahren Freude die mich Morgen zu Ihnen begleiten wird; mein alter Apoſtel, 20 der meine Tage ſo ſchön aufklärt durch ſich ſelbſt und das Schönere dem er mich zuführt, wird durch eine Nachſchrift alles entbehrlich machen was ich in ſeinem Nahmen ſagen könnte und mit mir nicht früh genug erſcheinen um die Verſicherung meiner Hochachtung und Herzlichkeit für Sie und die Ihrigen zu wiederhohlen. den 13ten 8br 00 Ahlefeldt 25 Volti lente. 1 Jean Paul Briefe. IV.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:08:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:08:29Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/6>, abgerufen am 28.03.2024.