Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.denzbuch einzutragen, weil ich ihn noch nicht abgeschrieben; und selbst (Wie steht es mit den armen Schneidersleuten im schwarzen Nicht blos vale sondern auch cura ut valeas: bei dir ist das nicht15 Freund [Spaltenumbruch] Hof den 5. Dez. 84.[Spaltenumbruch] Richter 84. An J. W. von Archenholz in Dresden.20 [Kopie][Hof, 5. Dez. 1784]Der Verf. schikt Ihnen noch ein Postskript zu derselben, wenn anders 85. An Buchhändler Ph. Er. Reich in Leipzig? [Kopie][Hof, 5. Dez. 1784]30Sie schlugen mir den Verlag etc. unter einer Einschränkung ab, die denzbuch einzutragen, weil ich ihn noch nicht abgeſchrieben; und ſelbſt (Wie ſteht es mit den armen Schneidersleuten im ſchwarzen Nicht blos vale ſondern auch cura ut valeas: bei dir iſt das nicht15 Freund [Spaltenumbruch] Hof den 5. Dez. 84.[Spaltenumbruch] Richter 84. An J. W. von Archenholz in Dresden.20 [Kopie][Hof, 5. Dez. 1784]Der Verf. ſchikt Ihnen noch ein Poſtſkript zu derſelben, wenn anders 85. An Buchhändler Ph. Er. Reich in Leipzig? [Kopie][Hof, 5. Dez. 1784]30Sie ſchlugen mir den Verlag ꝛc. unter einer Einſchränkung ab, die <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0161" n="137"/> denzbuch einzutragen, weil ich ihn noch nicht abgeſchrieben; und ſelbſt<lb/> dieſe leztern 6. Worte wil ich mit abſchreiben — verdienet kaum deine<lb/> Antwort. Dennoch wird es dein Schade nicht ſein, wenn du dem<lb/> Beiſpiele, das ich dir vorm Jahre gab, nachzueifern fortfähreſt und<lb/> mehr ſchreibeſt als der, an den geſchrieben wird. Auch kanſt du von<lb n="5"/> den Sineſern immer die Sitte annehmen, nach der ſie an die Vor-<lb/> nehmſten am kleinſten und engſten ſchreiben; ie gröſſer der Man, deſto<lb/> kleiner die Buchſtaben; und ie enger du ſchreiben wirſt, deſto höflicher<lb/> wirſt du ſchreiben, wiewol ich ſchwerlich hoffen darf, daß du an mich<lb/> etwan ſo höflich ſchreiben wirſt, daß ich es gar nicht leſen könte. —<lb n="10"/> Deine Briefe haben für mich noch einen andern Nuzen, den du gewis<lb/> mir am meiſten gönnen wirſt; den du aber nicht errätheſt.</p><lb/> <p>(Wie ſteht es mit den armen Schneidersleuten im ſchwarzen<lb/> Brette? Dein H. Vater wolte ihnen ihr Geld ſchikken.)</p><lb/> <p>Nicht blos <hi rendition="#aq">vale</hi> ſondern auch <hi rendition="#aq">cura ut valeas:</hi> bei dir iſt das nicht<lb n="15"/> einerlei, wie bei dem Zizero. Möchteſt du ſo zufrieden leben können wie<lb/> dein</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Freund</hi><lb/> <cb/> <date> <hi rendition="#left">Hof den 5. Dez. 84.</hi> </date> <cb/> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>84. An J. W. <hi rendition="#g">von Archenholz in Dresden.</hi><lb n="20"/> </head> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 5. Dez. 1784<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Der Verf. ſchikt Ihnen noch ein Poſtſkript zu derſelben, wenn anders<lb/> nicht ſchon ihr Abdruk dieſe neue Verlängerung eines ohnehin zu<lb/> langen Aufſazes verbietet. Sie können daraus einen Schlus auf<lb/> meine Schreibſeligkeit machen und im voraus Ihre ſchmeichelhafte<note place="right"><ref target="1922_Bd#_146">[146]</ref></note><lb n="25"/> Erlaubnis bereuen, an Ihrem reichhaltigen Journal fortarbeiten zu<lb/> dürfen. Übrigens nehm’ ich mir die Freiheit, die Aufrichtigkeit Ihres<lb/> Beifals auf die Probe zu ſtellen durch die Bitte ꝛc.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>85. An <hi rendition="#g">Buchhändler Ph. Er. Reich in Leipzig?</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 5. Dez. 1784<metamark>]</metamark></hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Sie ſchlugen mir den Verlag ꝛc. unter einer Einſchränkung ab, die<lb/> mir noch nicht alle Hofnung benahm. Sie ſchrieben: Sie könten es iezt<lb/> nicht leſen; auch könten Sie es vor der Hand auch nicht annehmen.<lb/> Unterdeſſen hab’ ich das ganze Manuſkript, das hier nicht ganz folgt,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [137/0161]
denzbuch einzutragen, weil ich ihn noch nicht abgeſchrieben; und ſelbſt
dieſe leztern 6. Worte wil ich mit abſchreiben — verdienet kaum deine
Antwort. Dennoch wird es dein Schade nicht ſein, wenn du dem
Beiſpiele, das ich dir vorm Jahre gab, nachzueifern fortfähreſt und
mehr ſchreibeſt als der, an den geſchrieben wird. Auch kanſt du von 5
den Sineſern immer die Sitte annehmen, nach der ſie an die Vor-
nehmſten am kleinſten und engſten ſchreiben; ie gröſſer der Man, deſto
kleiner die Buchſtaben; und ie enger du ſchreiben wirſt, deſto höflicher
wirſt du ſchreiben, wiewol ich ſchwerlich hoffen darf, daß du an mich
etwan ſo höflich ſchreiben wirſt, daß ich es gar nicht leſen könte. — 10
Deine Briefe haben für mich noch einen andern Nuzen, den du gewis
mir am meiſten gönnen wirſt; den du aber nicht errätheſt.
(Wie ſteht es mit den armen Schneidersleuten im ſchwarzen
Brette? Dein H. Vater wolte ihnen ihr Geld ſchikken.)
Nicht blos vale ſondern auch cura ut valeas: bei dir iſt das nicht 15
einerlei, wie bei dem Zizero. Möchteſt du ſo zufrieden leben können wie
dein
Freund
Hof den 5. Dez. 84.
Richter
84. An J. W. von Archenholz in Dresden. 20
[Hof, 5. Dez. 1784]
Der Verf. ſchikt Ihnen noch ein Poſtſkript zu derſelben, wenn anders
nicht ſchon ihr Abdruk dieſe neue Verlängerung eines ohnehin zu
langen Aufſazes verbietet. Sie können daraus einen Schlus auf
meine Schreibſeligkeit machen und im voraus Ihre ſchmeichelhafte 25
Erlaubnis bereuen, an Ihrem reichhaltigen Journal fortarbeiten zu
dürfen. Übrigens nehm’ ich mir die Freiheit, die Aufrichtigkeit Ihres
Beifals auf die Probe zu ſtellen durch die Bitte ꝛc.
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85. An Buchhändler Ph. Er. Reich in Leipzig?
[Hof, 5. Dez. 1784] 30
Sie ſchlugen mir den Verlag ꝛc. unter einer Einſchränkung ab, die
mir noch nicht alle Hofnung benahm. Sie ſchrieben: Sie könten es iezt
nicht leſen; auch könten Sie es vor der Hand auch nicht annehmen.
Unterdeſſen hab’ ich das ganze Manuſkript, das hier nicht ganz folgt,
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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