Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: An Hrn Delambre in Paris. Lima, d[en] 25[.] November 1802; An Hrn[.] Prof. Willdenow in Berlin. Mexiko, den 29[.] April 1803. In: Neue Berlinische Monatschrift, Bd. 10 (1803), S. 241-272.

Bild:
<< vorherige Seite

1. A. v. Humboldt.
Hornblende, wie auch Olivin versehen. Dies
Porphyrlager ist 1900 Toisendick. Jch könnte
Jhnen bei dieser Gelegenheit von einem pola-
risirenden Porphyr sprechen, den wir bei Voi-
sako unweit Pasto entdeckt haben; welcher, wie
der von mir im Journal de Physique beschrie-
bene Serpentinsteinp), Pole, ohne Attrakzion
hat. Jch könnte Jhnen andere Thatsachen an-
führen, welche das große Gesetz des Paralle-
lismus der Felsschichten und ihre ungeheure Dicke
am Aequator betreffen; allein es übersteigt die
Gränze eines Briefes, der noch dazu vielleicht
verloren geht. Ein andermal werde ich wieder
darauf zurückkommen. Nur soviel will ich noch
hinzufügen, daß wir außer den Elephantenzäh-
nen, welche wir dem Bürger Euvier vom Pla-
teau Sante Fe her (1350 Toisen hoch) zuge-
schickt haben, noch schönere für ihn aufbewah-
ren. Einige sind vom fleischfressenden Elephan-
ten, andere gehören zu einer Thier-Art die von
dem Afrikanischen Elephantenq) nur wenig ab-

p) Hierüber giebt die zweite Anmerkung S. 67
des Juliusstücks dieses Jahres der Monatschr.
Auskunft.
q) Der Afrikanische Elephant unterscheidet sich
auffallend von dem Asiatischen (bekannteren)
durch die rautenförmigen Leisten an den Zäh-
Neue B. Monatschr. 10r Bd.    R

1. A. v. Humboldt.
Hornblende, wie auch Olivin verſehen. Dies
Porphyrlager iſt 1900 Toiſendick. Jch koͤnnte
Jhnen bei dieſer Gelegenheit von einem pola-
riſirenden Porphyr ſprechen, den wir bei Voi-
ſako unweit Paſto entdeckt haben; welcher, wie
der von mir im Journal de Physique beschrie-
bene Serpentinſteinp), Pole, ohne Attrakzion
hat. Jch koͤnnte Jhnen andere Thatſachen an-
fuͤhren, welche das große Geſetz des Paralle-
lismus der Felsſchichten und ihre ungeheure Dicke
am Aequator betreffen; allein es uͤberſteigt die
Graͤnze eines Briefes, der noch dazu vielleicht
verloren geht. Ein andermal werde ich wieder
darauf zuruͤckkommen. Nur ſoviel will ich noch
hinzufuͤgen, daß wir außer den Elephantenzaͤh-
nen, welche wir dem Buͤrger Euvier vom Pla-
teau Sante Fé her (1350 Toiſen hoch) zuge-
ſchickt haben, noch ſchoͤnere fuͤr ihn aufbewah-
ren. Einige ſind vom fleiſchfreſſenden Elephan-
ten, andere gehoͤren zu einer Thier-Art die von
dem Afrikanischen Elephantenq) nur wenig ab-

p) Hieruͤber giebt die zweite Anmerkung S. 67
des Juliusſtuͤcks dieſes Jahres der Monatſchr.
Auskunft.
q) Der Afrikaniſche Elephant unterſcheidet ſich
auffallend von dem Aſiatiſchen (bekannteren)
durch die rautenfoͤrmigen Leiſten an den Zaͤh-
Neue B. Monatſchr. 10r Bd.    R
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0019" n="257"/><fw type="header" place="top">1. A. v. Humboldt.</fw><lb/>
Hornblende, wie auch Olivin ver&#x017F;ehen. Dies<lb/>
Porphyrlager i&#x017F;t 1900 Toi&#x017F;endick. Jch ko&#x0364;nnte<lb/>
Jhnen bei die&#x017F;er Gelegenheit von einem pola-<lb/>
ri&#x017F;irenden Porphyr &#x017F;prechen, den wir bei Voi-<lb/>
&#x017F;ako unweit Pa&#x017F;to entdeckt haben; welcher, wie<lb/>
der von mir im <hi rendition="#aq">Journal de Physique</hi> beschrie-<lb/>
bene Serpentin&#x017F;tein<note place="foot" n="p)">Hieru&#x0364;ber giebt die zweite Anmerkung S. 67<lb/>
des Julius&#x017F;tu&#x0364;cks die&#x017F;es Jahres der Monat&#x017F;chr.<lb/>
Auskunft.<lb/></note>, Pole, ohne Attrakzion<lb/>
hat. Jch ko&#x0364;nnte Jhnen andere That&#x017F;achen an-<lb/>
fu&#x0364;hren, welche das große Ge&#x017F;etz des Paralle-<lb/>
lismus der Fels&#x017F;chichten und ihre ungeheure Dicke<lb/>
am Aequator betreffen; allein es u&#x0364;ber&#x017F;teigt die<lb/>
Gra&#x0364;nze eines Briefes, der noch dazu vielleicht<lb/>
verloren geht. Ein andermal werde ich wieder<lb/>
darauf zuru&#x0364;ckkommen. Nur &#x017F;oviel will ich noch<lb/>
hinzufu&#x0364;gen, daß wir außer den Elephantenza&#x0364;h-<lb/>
nen, welche wir dem Bu&#x0364;rger Euvier vom Pla-<lb/>
teau Sante Fé her (1350 Toi&#x017F;en hoch) zuge-<lb/>
&#x017F;chickt haben, noch &#x017F;cho&#x0364;nere fu&#x0364;r ihn aufbewah-<lb/>
ren. Einige &#x017F;ind vom flei&#x017F;chfre&#x017F;&#x017F;enden Elephan-<lb/>
ten, andere geho&#x0364;ren zu einer Thier-Art die von<lb/>
dem Afrikanischen Elephanten<note xml:id="note3part1" n="q)" place="foot" next="#note3part2">Der Afrikani&#x017F;che Elephant unter&#x017F;cheidet &#x017F;ich<lb/>
auffallend von dem A&#x017F;iati&#x017F;chen (bekannteren)<lb/>
durch die <hi rendition="#fr">rauten</hi>fo&#x0364;rmigen Lei&#x017F;ten an den Za&#x0364;h-<lb/></note> nur wenig ab-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Neue B. Monat&#x017F;chr. 10r Bd. <space dim="horizontal"/>R</hi></fw>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[257/0019] 1. A. v. Humboldt. Hornblende, wie auch Olivin verſehen. Dies Porphyrlager iſt 1900 Toiſendick. Jch koͤnnte Jhnen bei dieſer Gelegenheit von einem pola- riſirenden Porphyr ſprechen, den wir bei Voi- ſako unweit Paſto entdeckt haben; welcher, wie der von mir im Journal de Physique beschrie- bene Serpentinſtein p), Pole, ohne Attrakzion hat. Jch koͤnnte Jhnen andere Thatſachen an- fuͤhren, welche das große Geſetz des Paralle- lismus der Felsſchichten und ihre ungeheure Dicke am Aequator betreffen; allein es uͤberſteigt die Graͤnze eines Briefes, der noch dazu vielleicht verloren geht. Ein andermal werde ich wieder darauf zuruͤckkommen. Nur ſoviel will ich noch hinzufuͤgen, daß wir außer den Elephantenzaͤh- nen, welche wir dem Buͤrger Euvier vom Pla- teau Sante Fé her (1350 Toiſen hoch) zuge- ſchickt haben, noch ſchoͤnere fuͤr ihn aufbewah- ren. Einige ſind vom fleiſchfreſſenden Elephan- ten, andere gehoͤren zu einer Thier-Art die von dem Afrikanischen Elephanten q) nur wenig ab- p) Hieruͤber giebt die zweite Anmerkung S. 67 des Juliusſtuͤcks dieſes Jahres der Monatſchr. Auskunft. q) Der Afrikaniſche Elephant unterſcheidet ſich auffallend von dem Aſiatiſchen (bekannteren) durch die rautenfoͤrmigen Leiſten an den Zaͤh- Neue B. Monatſchr. 10r Bd. R

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_willdenow_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_willdenow_1803/19
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: An Hrn Delambre in Paris. Lima, d[en] 25[.] November 1802; An Hrn[.] Prof. Willdenow in Berlin. Mexiko, den 29[.] April 1803. In: Neue Berlinische Monatschrift, Bd. 10 (1803), S. 241-272, hier S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_willdenow_1803/19>, abgerufen am 25.04.2024.